Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
Fiyero

Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Fiyero »

Hallo

Ich war schon ewig nicht mehr hier, wenig Zeit mit Kind und Hunden, aber jetzt brauch ich doch Eure Hilfe.

Es geht um meinen weißen Großpudelrüden Fiyero (März 2008). Einige von Euch kennen uns vielleicht noch aber ich schreib mal alles was vielleicht relevant sein könnte. Wir haben ihn von einer Züchterin die sehr viel mit den Babys gemacht hat, liebevoll in Haus und Garten aufgewachse und wir hatten ein super Gefühl beim ganzen drumrum.
Wir haben ihn damals nicht vorher angeschaut, war über 600km weit weg, sondern haben nur Bilder gesehen und uns ihn ihn verliebt. Er war ein "Mamakind", wurde dauernd von der Hündin mitgeschleppt, war nie ohne sie und wenn doch hat er sich alleine gelegt. Hätten wir damals mehr Ahnung von Hunden gehabt hätte uns das stutzig machen müssen aber damals :(

Naja, wir haben ihn geholt, Eingewöhnung völlig problemlos, Stubenrein mit 16 Wochen und er ein völlig problemloser Hundewelpe den alle toll fanden. Komisch war für uns nur das er immer unterm Bett geschlafen hat und das auch wenn wir noch im Wohnzimmer waren. Er war noch nie ein Schmuser daheim, vor allem nicht bei mir :| , aber draußen hat er sich jedem an den Hals geschmissen. Niemand hat geglaubt das er dahei so anders ist.
Gut wir dachten er ist halt so und als er 8 Monate war kam die schwarze Hündin Likka dazu. Ganz anderer Hund, Raubsau, durchgeknallt, totaler Schmuser, Betthund und vieles mehr. Wir dachten er taut etwas auf und die beiden sind echt lieb miteinander. Recht schnell war klar das sie dominanter war, er hat es so hingenommen ohne das es jemals zu Stress gekommen wäre zwischen den beiden.

Vor fast 2 Jhren kam dann mein Sohn auf die Welt. Ich hab das Gefühl das er immer mehr in sich zusammen sackte je mehr neue "Personen" in die Familie kamen. Er ist unauffällig, ich geh kaum auf ihn zu weil er meißtens auch weg geht wenn ich nur auf ihn zu komme. Ich hab ihm nie was getan, mal angeschnauzt schon aber nie geschlagen oder sowas. Er ist suuuper sensibel, etwas lautere Stimme und er kommt nicht mehr darum hab ich mich da enorm zurück geschraubt.

Mein Sohn geht immer mal hin und will ihn ärgern aber ich geh sofort dazwischen und unterbinde das. Er lernt von Anfang an das die Hunde nicht geärgert werden aber er wird bald 2, momentan macht er immer das was ich nicht will, ist ein etwas ansträngendes Alter. Andererseits knurrt Fiyero schon wenn der Kleine nur ansatzweise in seine Nähe läuft und auch das will ich nicht.

Jetzt waren wir 4 Tage weg, Hunde das erste mal bei meinen Eltern gelassen, und es hat super geklappt. Sie waren toll, hatten ne super Zeit, meine Vater ist viel gewandert und sie haben in Ruhe geschlafen. Und jetzt kommt das was mich so traurig macht. Ich hab wirklich das Gefühl er ist traurig das er nicht mehr da ist. Er läuft rum wie Falschgeld. Als wir noch dort waren hat er sich ständig angekuschelt bei meinen Eltern, wollte gekrault werden, und fühlte sich augenscheinlich echt wohl.

Ich mach mir grad echt Gedanken ob ich diesem Hund einfach nicht das richtige Zuhause bieten kann. Ich glaub er würde gerne in Ruhe schlafen, ohne Lärm und Kind, mehr laufen als wir es ihm gerade bieten können und den ganzen Trubel mag er glaub auch nicht. Ich glaube wir haben ihn ganz egoistisch zu uns geholt und er ist unglücklich, vielleicht schon immer, und ich sitz hier und heul weil ich will das es meinem Hund gut geht. Er geht sofort in den Garten und liegt da auch mal 2 Stunden, ich lass ihn im Flur liegen und mach die Tür zu damit der Kleine nicht zu ihm geht und er seine Ruhe hat aber er ist doch mein Hund, ich will ihn doch bei uns haben, bei der Familie und ich will das er glücklich ist :cry:

Ach man ist das alles doof, ich weiß grad nicht was ich machen soll und wir planen auch noch ein zweites Kind. Der arme Kerl geht mir ja ein wenn noch mehr hier los ist.

Bitte sagt mir was ich machen kann damit es ihm gut geht. Aufblühen tut er übrigens komischerweise wenn ich ganz alleine nur was mit ihm mache, da ist er aufmerksam, schön bei mir und arbeitet echt toll mit. Es ist halt zeitlich schwer nur mit ihm was alleine zu machen wenn ich noch nen zweiten Hund und nen Kind da haben. Das bekomm ich grad kaum gebacken.

Ich bin wirklich schon bei dem Gedanken das wir einfach die falschen Menschen für diesen Hund sind, das wir zuviel Trubel für diesen Hund haben und er besser bei meinen Eltern aufgehoben wäre. Rentner, Ruhe, viel Zeit aber meine Mutter ist kein Tiermensch, zuviel Dreck, zuviel Einschränkungen :( Andererseits möchte ich ihn ungern abgeben, er ist doch mein Hund, mein Fiyero :(

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen. Und Respekt für den der alles gelesen hat aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben :(

LG
Inka

Sabine_und_Damian

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Sabine_und_Damian »

Hallo,

es ist schwierig weil man sich die Verantwortung ja auferlegt hat.
Man möchte eigentlich garnicht das der Hund geht aber man merkt das er so garnicht zu einem passt.Man probiert und tut und fühlt sich doch dem Hund nicht gewachsen weil er eigentlich was ganz anderes braucht oder sucht.
Ich kenne deine Situation gut.Aber dir einen Rat zu geben ist schwer.Das weiß ich selber.......

Martina

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Martina »

Hallo Inka.
schade das es so ein trauriger Gund ist aus dem du dich meldest. :cry:.Es ist wirklich schwierig als ausenstehender da Tipps zugeben. Vielleicht könntest du versuchen mehrZeiten einzubauen in denen dur dir nur für Fiyero Zeit nimmst . Aber auch wenn du ein neues Zuhase für ihn suchst, darft du dir keine Vorwürfe machen , vielleicht ist es ja für ihn tatsächlich besser und das alleine zählt dann.
Liebe Grüße
Martina

Hoffnungsschimmer

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Hoffnungsschimmer »

Ich finde es auch ganz schwer, hier einen guten Tipp zu geben. Ich kenne ja auch dein Leben nicht im Einzelnen, aber ich finde es gut, dass du dir so Gedanken und Sorgen um Fiyero machst.
Es gibt tatsächlich Hunde, die in einer Familie nicht so toll aufgehoben sind, weil es ihnen zu viel Trubel ist.
Andererseits hast du geschrieben, dass er als ihr noch keine Kinder und keinen zweiten Hund hattet auch nicht glücklich schien, oder hab ich das falsch verstanden? Habt ihr mit ihm Hundeschule gemacht?
Wie weit wohnen eure Eltern denn entfernt? Vielleicht könnte man ja tatsächlich mit viel Überzeugungskraft eine Lösung finden, dass Fiyero zB tagsüber bei deinen Elten ist oder dass sie ihn ganz nehmen, falls du der Überzeugung bist, dass er dort glücklicher ist. Vielleicht könnte man ja auch ne Probewoche machen, um zu sehen, ob er nach einer Woche noch immer sich benimmt, als sei er dort glücklicher... aber das ist jetzt nur ein Raten ins Blaue, vielleicht liegt es auch an was anderem und ihr habt es selbst in der Hand, dass er wieder glücklicher ist?

EnjoG

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von EnjoG »

Hallo Inka, wie Du ja geschrieben hast, fühlte sich Fiyero bei Deinen Eltern sehr wohl und sie konnten ihm viel Zeit widmen !!! Vielleicht ist es auch dies was ihm fehlt !!! Wäre es nicht eine Möglichkeit, daß ihn Deine Eltern eventuell ganz aufnehmen könnten und Ihr werdet alle glücklich, schätze ich mal : Du wüßtest, daß er ein gutes Zuhause mit viel Aufmerksamkeit hätte und Du bräuchtest Dir keine Gedanken machen !! ich wünsche Euch und vor allem für Fiyero, daß Ihr für alle Seite eine zufriedenstellende Klärung findet :streichel:

Sanne

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Sanne »

Hi,

Oh je, was für eine traurige Situation :streichel:

Ich denke, manche Hunde kommen mit viel Trubel einfach nicht so gut klar. Ich glaube, dein Hund zeigt dir eigentlich doch schon, dass er sich bei euch - leider - nicht wohlfühlt. Ihr habt nichts falsch gemacht, nur er passt vielleicht einfach nicht so gut bei euch rein. Man muss das ja nicht unbedingt als Welpe schon gesehen haben.

Könnten deine Eltern ihn denn zeitweise oder komplett übernehmen?
Ich finde schon, solche Entscheidungen sollte man im Sinne des Hundes treffen. Und euer Hund zeigt euch doch eigentlich, wie es in ihm aussieht.

Ich weiß, sowas ist eine sehr schwere Entscheidung, ihr solltet nichts überstürzen und euch viel Zeit lassen mit der Entscheidung.

lg,
Sanne

Fiyero

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Fiyero »

Hi @ all

Ich muß das alles auch nochmal mit meinem Mann besprechen, der ist das WE weg. Ich bin zudem gerade ziemlich Hormongebeutelt und glaub auch etwas Gaga :roll:

Hab vorhin lange mit meinem Vater geredet, dem ist dann auch aufgefallen das Fiyero dort immer wieder von sich aus zu ihm kommt, den Kopf auflegt und sich ausgiebig kraulen lässt. Das macht er bei mir nie, bei meinem Mann schon eher. Er hat sich dort dann immer wieder nen Plätzchen gesucht, schön geschlafen und kam dann wieder zum kraulen. Ich denke das große Problem bei meinen Eltern ist, das meine Mutter eigentlich keine Tiere mag, die machen Dreck und Arbeit, kosten Geld und nehmen einem die Flexibilität :roll: Ja klar, stimmt schon ein bischen aber sie geben auch ganz viel aber das sieht meine Mutter glaub nicht so. Ich denke mein Vater würde nach ner Bedenkzeit eher dafür sein wie meine Mutter wobei sie die Hunde, wenn wir denn da sind, immer betüdelt, Leckerlies kleinschneidet (warum auch immer???) und jedem genau die gleiche Menge gibt. Sie genau drauf achtete das die Hunde immer pünktlich Essen bekommen und war da echt hinterher. Die beiden sind aber ja auch ein Traum, hören sehr gut und sind in der Wohnung völlig unproblematisch. Pudel halt.

Ich hab als Baby und Junghund sehr viel mit ihm gemacht, Hundeschule und auch beim Gassi viel geübt. Als Likka dann kam wurde das deutlich weniger, muß ich mir ganz ehrlich auf die Kappe schreiben. Da sind wir dann halt "nur" noch gelaufen.
Vor ein paar Wochen hab ich angefangen Abends wieder Futter mitzunehmen, wir trainieren wieder beim Gassi und beide sind deutlich folgsamer geworden und er kommt auf den ersten Pfiff recht freudig auf mich zu gelaufen. Ich war jetzt auch schon einmal auf nem neuen Hundeplatz. Fiyero ist garnicht mehr runter gekommen, der war so hochgeschraubt, so übermotiviert und wollte richtig. Zuhause hab ich dann oft das Gefühl das er soooo demütig ist mir gegenüber das er sich nicht mal traut zum schmusen zu kommen. Er beschwichtigt mich auch ganz oft. Heute morgen hab ich die Rolläden hoch gemacht und mich danach zu ihm runter gebäugt zum Hallo sagen da hat er schon geschmatzt und gezwinkert. Ich weiß das ich ein impulsiver und auch eher lauter Mensch bin aber da ich ja weiß das er so sensibel ist bin ich bei ihm immer besonders vorsichtig und ruhig.

Ich würd so gern mal ein paar mal mit jemand außenstehenden laufen der meinen Hund beobachtet und mir dann sagen kann was ich für ihn tun kann. Ich hab schon überlegt ob ich zum nächsten Training nur ihn mitnehme und Likka daheim lasse. Sie ist auch total gern am arbeiten aber sie liegt auch ihren Hintern auf dem Sofa breit bei meinem Mann und meinem Sohn, hauptsache jemand ist da :wink Wenn ich beide dabei hab jault er im Auto rnn ich ihn rein tu und sie mitnehme.

LG
Inka

Poodle81

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Poodle81 »

Ich würde probieren viel mehr mit ihm alleine etwas zu machen (aber wirklich nur mit ihm), alleine Spazieren und Programm machen, alleine Spielen etc.
Mir kommt es etwas vor als würde er sich auf die Seite geschoben fühlen. Jeder Hund braucht seine individuelle Qualitätszeit.

Sanne

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Sanne »

Hi,
Fiyero hat geschrieben: Ich würd so gern mal ein paar mal mit jemand außenstehenden laufen der meinen Hund beobachtet und mir dann sagen kann was ich für ihn tun kann.
Vielleicht suchst du einfach mal einen guten Hundetrainer, der sich mal den Alltag bei euch zu Hause, Spaziergang mit dir und Hund und dann im Vergleich Alltag mit Hund bei deinen Eltern und Spaziergang mit deinen Eltern anschaut.
Vielleicht erkennt der, was los ist?

lg,
Sanne

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Moni
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Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Moni »

Sanne hat geschrieben:Hi,
Fiyero hat geschrieben: Ich würd so gern mal ein paar mal mit jemand außenstehenden laufen der meinen Hund beobachtet und mir dann sagen kann was ich für ihn tun kann.
Vielleicht suchst du einfach mal einen guten Hundetrainer, der sich mal den Alltag bei euch zu Hause, Spaziergang mit dir und Hund und dann im Vergleich Alltag mit Hund bei deinen Eltern und Spaziergang mit deinen Eltern anschaut.
Vielleicht erkennt der, was los ist?

lg,
Sanne
Ja, das war auch mein Gedanke :wink: . Wenn er so aufblüht, wenn du etwas mit ihm alleine oder in der HuSchu machst ist das doch toll. Setzt dir einfach mal jeden Tag zwei mal 5-10 Min. und mach mit jedem Hund einzeln was. Tricks, LEckerli suchen, UO, egal. Und dann sieh es mal so, vielleicht ist er gar nicht so unglücklich, mein Miro kommt normal auch nicht zum schmusen zu mir, sondern immer zu anderen, mit mir macht er lieber die "wichtigen" DInge wie Trainieren, spazieren gehen, longieren, UO, Agi,...
Wenn du einen großen GArten hast, kannst du auch einen Besenstiel nehmen, ne Schnur dran und eine Quitscheball oder Dummie und mit ihm Reizangelspiele spielen, das lastet die Hunde total aus und du machst eben was mit ihnen gemeinsam. Nur spazieren laufen alleine ist halt schon zuwenig :wink: . Und dann denke ich, ist es auch o.k., wenn er seine paar Stündchen in RUhe schläft.
Und wenn du ihn von einem Trainer mal beobachten lässt und er ist wirklich nicht glücklich bei euch und es lässt sich auch nicht so einfach ändern, dann hast du schon recht, dann ist wohl ein neues Zuhause das Beste :streichel: :streichel: auch wenns schwer fällt.
Liebe Grüße-
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watlnaddel
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Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von watlnaddel »

Hallo Inka! Schön, dass du dich meldest! Gleich vorweg, genauso war es bei Keiko und uns hier!
je mehr Hunde dazukamen, desto verhaltensauffälliger war sie und desto mehr zog sie sich zurück!
ich habe sie schlussendlich nach langem überlegen zu meiner Freundin in die Nähe verkauft, und ihr alles erklärt!

Entweder du nimmst dir wieder 2-3 Stunden in der woche, wo ihr zwei, Fijero und du gemeinsam was macht, nur ihr zwei, Huschu oder sowas,....oder du suchst ein tolles Plätzchen, was du mit deinem Gewissen gut vereinbaren kannst!

Ich finde, dass hier falscher Stolz, den Hund bei dir zu halten falsch angebracht ist. Denk dich ganz positiv in ihn hinein, was er möchte! oder unternimm ganz bewußt Stunden alleine mit ihm, ganz allein, nur Fijero und du,.....

Das mache ich auch mit meinen Kinder so, jede Woche darf einmal die und einmal die andere mit mir Shoppen oder Rollerfahren mit mir gehen,....dass tut gut und führt zusammen!
Liebste Grüße aus Österreich und hoffe, alles klappt mit Kind und Kegel, wunderbar dass du es nunendlich geschafft hast. Liebe Grüße ans Männlein und Möhre, Bussi!
Liebe Grüße von TINA mit Rosi und Mera!

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dagmarjung

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von dagmarjung »

Das ist wirklich keine einfache Situation, und ich kann verstehen, wie sehr es dich schmerzt. Du hast ja alles so gut gemacht wie du nur konntest. Es gibt so viele Hundehalter, die holen sich ohne nachzudenken - um nur ein Beispiel zu nennen - einen Herdenschutzhund in die Großstadtmietwohnung und wundern sich anschließend, wenn es Probleme gibt. Aber manchmal plant man gut und macht alles richtig und trotzdem passt es nicht so recht. Ich glaube auch nicht, daß man es dem Welpen schon an der Nasenspitze ansehen kann, wie er sich entwickelt. Nachher ist man bekanntlich immer schlauer.

Die Idee, eine sachverständige Person hinzuzuziehen, die sich die Situation mal von außen anschaut, finde ich sehr gut.
Ob es damit und mit kleinen Änderungen getan ist, daran zweifle ich. Denn große kann es ja nicht geben, du hast ja noch eine Familie und ein Leben neben Fiyero.
Wenn du schreibst, daß Fiyero dein Kind oft anknurrt, dann sehe ich darin schon eine sehr stressige Situation für euch alle. Es ist ja im Familienalltag nicht möglich, Kind und Hund dauernd getrennt oder unter permanenter Aufsicht zu halten, und schon gar nicht, wenn ein zweites Baby dazukommt, das dann wieder den größten Teil deiner Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Es kann ja nicht angehen, daß ihr auf ein zweites Kind wegen eures Hundes verzichtet.

Wenn deine Eltern ihn nicht nehmen können oder wollen, ist es sicher möglich, ein ähnliche passendes Zuhause bei einem Paar oder einer alleinstehenden Person zu finden. Vielleicht überlegt es sich deine Mutter ja auch, ob sie ihn nicht doch lieber behalten mag als das du ihn ganz weggibst? Von wegen Angebundensein: Es wäre ja auch denkbar, daß Fiyero in Zukunft bei deinen Eltern zuhause ist und du ihn immer dann zu Besuch hast, wenn deine Eltern mal was anderes vorhaben oder verreist sind.

Es ist natürlich eine Tatsache, daß man mit einem Hund eingeschränkter ist als ohne, nicht so spontan planen kann, ihn zu vielen Veranstaltungen und an viele Orte nicht mitnehmen kann oder darf. Also wenn sich das wirklich gar nicht mit dem Lebensstil deiner Eltern verträgt, wenn es für deine Mutter ein Opfer wäre und sie sich nur wiederwillig dazu überreden ließe, dann würde ich lieber nach anderen Menschen für Fiyero suchen, die sich wirklich einen Hund wünschen und ihn nicht nur aus Gefälligkeit übernehmen.

Hast du mal mit Fiyeros Züchterin gesprochen? Vielleicht kann sie dir raten oder auch wenn nötig bei der Vermittlung helfen.

Ich wünsche dir viel Kraft und daß du eine gute Lösung für deine ganze Familie, Menschen und Hunde, findest.

Dagmar & Cara

Lockentier
Welpen-Nase
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Registriert: Mi Okt 05, 2011 8:39 am

Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Lockentier »

ich würde die ganze Sache anders anfangen. Lass ihn nicht so viele Entscheidungen selber treffen. Du fängst dich an zu verhalten und rennst damit deinem Hund hinterher. Wenn es so ein kleines Sensibelchen ist, wirst du ihn nicht einholen. Er geht weg, du hinter her. Jetzt die ganze Sache mit alles Spaß für den Hund. Wieder wird hinterhergerannt und du versuchtst dich immer mehr anzupassen und dich immer netter zu machen. Nett ist die Schwester von Sch.... . Du hast ja auch schon am Anfang berichtet, dass er sich immer zurückgezogen hat. Manchen Hunden muß man auch mal klar machen, dass Menschennähe echt toll ist. Ich würde sie von Zeit zu Zeit ranholen zum Zwangskuscheln. Ohne Locken und Versprechen. Einmal richtig durchknuddeln und dann wieder tschüß. Dann gibt es eine Zeit auf dem Hundeplatz, nur für euch beide alleine. Und dann soll es mal eine Zeit geben wo du ihn bewußt abstellst. Jetzt nicht, keine Zeit, mach dich dann frei vom schlechten Gewissen. Der Hund wird dann auch merken, dass nicht schon wieder was von ihm erwartet wird. Und es wird ihm gut tun, die Hunde merken auch, wenn ständig ein Auge auf sie geworfen wird und sie damit ständig im Mittelpunkt stehen (müssen). Stelle klare Regeln auf wann er dran ist und wann nicht. Manchmal kann es auch richtig gut sein ihm seine Fluchtecken zu versperren. Nähe kann man aushalten. Ich glaube es wird dann auch einfacher mit Kind (Kinder). Auch für seine eigenen Kinder kann man nicht 24 Stunden rund um die Uhr dasein.

Dagmar
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Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Dagmar »

Hallo,
Fluchtecken versperren halte ich für gefährlich, wenn er auf das Kind schon mit Knurren reagiert. Kann er nicht mehr ausweichen, bleibt es vielleicht nicht mehr bei dem Knurren. Das wäre mir zu gefährlich!
Zwangskuscheln? Also ich finde es schrecklich, wenn ich gegen meinen Willen "gekuschelt" werde! Was soll er daraus lernen? Dass gekuschelt werden unangenehm ist?
Ich denke, wenn sich die Situation nicht ändert,ist es wohl besser, den Hund in andere Hände zu geben. Ich denke hier in erster Linie mal an die Kinder. Es kann sich ja niemals ein entspannter Umgang ergeben, wenn man immer Angst haben muss, dass es zu einem Beissunfall kommen kann. Kinder hat man nie immer unter Kontrolle, Hunde auch nicht.
Und wie du schreibst, fühlt er sich ja bei deinen Eltern deutlich wohler. Das wäre für mich die ideale Konstellation. Du hast ihn im Auge, der Kontakt bricht nicht ganz ab und dem Hund geht es gut und dir damit auch.
Manchmal muss man so einen Weg gehen, ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben, wenn du dem Hund so ein besseres Leben ermöglichst. Deine Mutter wird vielleicht mit der Zeit ein Hundefan :wink:
Ich wünsche dir und deinem Hund die richtige Entscheidung!
LG
Dagmar

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Bupja
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Re: Ich glaub mein Hund ist unglücklich

Beitrag von Bupja »

Lockentier hat geschrieben: Nähe kann man aushalten.
Kann man, muss man aber nicht. Ich halte das, wenn Kinder im Spiel sind, auch definitiv für zu gefährlich. Wer weiß, wie er reagiert, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlt...

Ich finde, man kann so aus der Distanz schlecht raten. Ich würde mir auf jeden Fall mal einen Hundetrainer ins Haus holen und schauen, was er/sie dazu sagt.
Bevor alle unglücklich sind und vielleicht noch unglücklicher werden ist es mit Sicherheit sinnvoll, nach einem guten neuen zu Hause zu suchen. Manche Hunde kommen mit dem Familientrubel eben nicht klar und manche gehen voll drin auf. Ist eben jeder anders, wie bei uns Menschen auch.

Deine Eltern wären mit Sicherheit die optimalste Lösung, aber da muss Deine Mutter eben auch mitspielen. Ihr jetzt was "aufs Auge zu drücken", was sie eigentlich nicht will, ist ja auch keine Lösung.

Sehr schwierige Situation...

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