Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

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cherry
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Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von cherry »

Hallo,
ich habe von einer alten Pudelzüchterin einen großen Karton, mit allerlei hochinteressanten briefen und alten Büchern von der damaligen Pudelzucht geschickt bekommen. Unter anderen befand sich auch eine Pflegeanleitung für den Pudel in Ausstellungs Schur, die ich sehr witzig fand, und ich sie euch nicht vorendhalten möchte.


Es ist eine Übersetzung aus dem englischen,
Die Haarpflege / Verfasser unbekannt

Bis zum 8. Monat soll das Haar regelmäßig gebürstet werden. Dann beginnt es sich zu dem Haar des erwachsenen Hund zu entwickeln. Über Nacht treten damit neue Probleme auf.Jetzt wird eingehend Pflege nötig, wenn das Haar nicht verdorben, filzig undbrüchig werden soll,wenn es nicht reißen, verbleichen odersonstwie zu Schaden kommen soll.- Ordentliches Werkzeug ist besonders wichtig. Eine Bürste, wie wir Menschen sie benutzen, mit Metallzinken die im Gummipolster eingebettet sitzen, ein Metallkamm mit langen Zinken, die weit auseinander stehen und ein kartätschenartiger feiner Stahlkamm für die Ohren, das ist unser Pflege Gerät.
Schon dem Welpen muss beigebracht werden, dass er ruhig auf jeder Seite und den Kopf nach unten auf dem Leib liegt und zwar auf dem Tisch, so das er überall sorfältig ohne irgendwelche Anstrengung gebürstet werden kann. Der große Kamm dient nur zum Prüfen, ob das bürsten asuch ausreichend war. Man muss mit ihm in der Lage sein, dass Haar bis zur Haut leicht auseinander zu teilen. Nie beseitige mit dem Kamm Verflechtungen! Um Haarverluste zu vermeiden, bürste man nicht täglich, wohl aber muss dies beim aller ersten Anzeichen einer auch nur geringsten Verflechtung ( Verfilzung) gebürstet werden, auch um ein weiteres verfilzen oder verkleben zu vermeiden.
Sauberkeit ist die Hauptsache, wenn dass Haar gut wachsen soll. Grundsätzlich wasche man nie einen Pudel, bevor er nicht richtig ausgekämmt ist, andernfalls wird das Haar verfilzen, alle drei Wochen ist es gerade richtig, sauberes Haar verfilzt oder verflechtet sich kaum. Wir benutzen ein Spezial Haarwaschmittel, legen den Hund in den Zuber und drückenden Schmutz leicht heraus, es wird nicht gerieben, gutes Nachspühlen ist wichtig, dann wird das Haar mit dem Handuch so gut wie möglich getrocknet und schließlich mit dem Handföhnunter ständigen bürsten getrocknet und geglättet.
Anfänger sollten denPudel einem allerbesten Experten zum erstenmal scheren lassen, der auch die weiteren Behandlungen übernimmt oder diese dem Pudelfreund lehrt. Zwar gibt es gute Trimmanweisungen aber kommt der Pudel zum ersten mal zur eine Ausstellung darf man keine Experment machen, darum gehe man zum Fachmann. Um diese gute Schur dauerhaft erhalten zu können, ist jedes kratzen streng verboten. Spielen mit anderen Hunden ist nicht gut, wie auch das laufen durch das dichte Unterholz unddem hohen Gras. Schwimmen im Salzwasser ist ein " AUS" ligen und spielen in der prallen Mittagssonne ist ein " PFUI " ein streicheln oder tätscheln des langen Haares, besonders am Kopf hinter den Ohren und auf dem Rücken - auch für den Hausfreund ist TABU. Ein tragen von Halsbändern gibt es nicht, stattdessen wird eine Vorführleine benutzt. Auf alles muss geachtet werden was die Güte des Haares beeinträchtigen könnte. Dies erfordert Wachsamkeit und bedeutet für den Hund wenig Freude, aber es ist für die Ausstellungs- Kondition des Haares erforderlich. Bei sorgfältiger Beachtung dieser Anweisung sind äusserliche und innerliche Haarverbesserungsmittel wie das ölen des Haares und einsperen des Hundes in einer Lattenkiste von Vorteil um das Haar für die usstellungin bester Verfassung zu haben.



Was haben es unsere heutigen Ausstellungs Hunde gut. Allerdings muss ich gestehen viele Dinge wie oben beschrieben habe ich auch noch so gelernt,


Grüße Judy

Dagmar
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Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Dagmar »

Liebe Judy,
mal wieder hoch interessant, was du da ausgegraben hast!
Aber die armen Hunde................
Ich kann nur hoffen, dass es den meisten Ausstellungshunden heute besser ergeht.
LG
Dagmar

Andrea01

Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Andrea01 »

Toller Beitrag! Spiegelt es doch die Einstellung zum Tier wieder.

GsD dürfen die meisten heutigen Ausstellungshunde im Alltag Hund sein, baden, schwimmen, mit Artgenosen rumtoben, im Wald spazieren - und sich vor allem frei im Haus bewegen. Meine jedenfalls.

Wenn ich mir vorstelle, Denny in der Kiste, da bräuchte ich Valium oder er eine Vollnarkose :streichel:

Happy
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Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Happy »

Vielen Dank das du das eingestellt hast,Judy.
Wiedermal hochinteressant,wenn auch zum Teil erschreckend,wie Ausstellungspudel damals behandelt wurden.Gut das das heute nicht mehr gang und gebe ist.
Meine Oma hat das zum Glück (in den 70ern) nicht so gehandhabt.Ihre Pudel durften immer toben und wir Kinder durften mit ihnen knuddeln und spielen.Eine Box gab es garnicht.
Welche drei Farben waren eigentlich die ursprunglichen.Schwarz,weiß und ?

Andrea01

Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Andrea01 »

Schwarz, weiß und braun.
Braun auch nur, weil bei schwarz-Verpaarungen immer wieder braune Welpen geboren wurden - soweit ich das weiß.
Judy, bitte berichtige mich, wenn das so nicht stimmt.

Pudelfreundin_Doris
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Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Pudelfreundin_Doris »

Danke für den Beitrag Judy! Aber Lattenkiste, nicht streicheln, kein spielen......... unvorstellbar für mich! Ob das wirklich viele so gemacht haben? :n010:

Liebe Grüße
Doris
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Andy
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Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von Andy »

Ja, daran sieht man sehr gut, welche Einstellung man damals zum Tier hatte. Es zählte nicht das Lebewesen, sondern ausschließlich sein Erscheinungsbild, alles andere musste unbedingt und zwangsläufig diesem untergeordnet werden......

Was bin ich froh, dass sich die Zeiten und damit auch die Einstellung zum Tier als Lebewesen, dass auch mit Rechten ausgestattet ist, wesentlich geändert.....

Vielen Dank Judy, das ist ein sehr bemerkenswerter Artikel, der auch nachdenklich stimmt!
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

cherry
Zwerg-Nase
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Re: Hundepflege in den sechziger und siebziger Jahre

Beitrag von cherry »

Hallo,
die drei Grundfarben waren schwarz, braun weiß, dann kam die Neufarbe silber, der alte Artikel liegt hier, werde diesen auch heute Abend ins Forum schreiben.

Zu den Pflegetipp von Damals: In England und Amerika wurde und wird auch Heute noch teilweise sehr übertrieben. Da es aus dem Englischen übersetzt ist denke ich die meinen einen Ausstellungskäfig. :wink: Natürlich geht es den Heutigen Ausstellungshunden besser. Wir haben Heute auch bessere Pflegemittel zu Verfügung, und haben ja auch gelernt das ein glücklicher Hund sich viel besser im Ring präsentiert.

Auch ich habe damals gelernt ,dass ein Ausstelungshund, nicht unbedingt mit anderen Spielen sollte, nur daran gehalten habe ich mich kaum, da meine 1. Hündin( ein schw. Zwergp. aus der Zucht meiner Eltern) das überhaupt nicht wollte, und krach machte sobald sie aus der Hundmeute kam :wink: das war 1975.

Ich glaube aber, dass es Heute auch noch Züchter gibt, die es ähnlich halten wie es oben beschrieben ist.Die Züchterin von meiner 1. weißen Großpudelhündin sagte mir mal. die Amis haben schöne Hunde aber wir haben die glücklicheren Hunde!Wahrlich ware Worte!


Grüße Judy

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