bazie hat geschrieben:...also ich mag gebratene Leber sehr gerne...lecker....
...und nun klärt mich mal auf zwecks dem Getreideanteil...soweit ich die Barf-Broschüre verstanden habe gehts doch eigentlich um Kohlehydrate die könnte ich doch auch in Form von gekochten Kartoffeln zuführen.
LG
Silvia
Also..... ein Hund braucht per se kein Getreide in seiner Ernährung. Ich ernähre Bente weitgehend getreidefrei. Sie bekommt dies nur am fleischfreien Tag, damit sie auch satt wird oder wenn sie körperlich sehr viel gearbeitet hat.
Bei bestimmten Erkrankungen sollte der Hund möglichst gar kein Getreide erhalten (Krebs, Arthrose).
Und du hast die Barfbroschüre völlig richtig verstanden: der Hund bezieht seinen Energiebedarf aus dem aufgenommenen Fett (dieses wird von der Leber in Energie umgewandelt!) und aus dem geringen Anteil der (reinen) Kohlenhydrate, welches in dem Gemüse/Obst ist, was er bekommt. Kartoffeln zählt zu dem Gemüse und ist sehr kohlenhydratreich. Dasselbe gilt auch für die Bananen, die man über den Obstanteil geben kann. Und gut ist.
Es gibt aber Ausnahmen:
- wenn man z.B. den Ca-Bedarf nur über gemahlene Eierschalen oder Ca-citrat oder Algenkalk supplimentiert und keine Milchprodukte füttert, dann könnte es kappsig werden mit dem Ph-Gehalt. Begründung: In den Knochen ist ja auch neben dem Ca viel Ph enthalten. Beide Mineralien sind wichtig für einen gesunden Knochenstoffwechsel. Würde man jetzt Ca nicht über Knochen/gewolfte Knochen suppl. (oder über ein entsprechendes Mineralstoffpräparat, in dem alle Mineralien ausgewogen schon drin enthalten sind), dann würde auf Dauer das Ca : Ph - Verhältnis nicht mehr stimmen, da der Hund zu wenig Ph aufnehmen würde. Hier würde es sich anbieten, dem Hund Getreide anzubieten, da es ziemlich viel Ph enthält.
- es gibt Hunde, die einfach über eine getreidefreie Fütterung schlecht satt werden, dann sollte man schon etwas Getreide füttern
- es gibt ebenso Hunde, die wirken nach einiger Zeit oder auch zeitweise müde, vielleicht auch etwas lustlos und antriebsarm. Ihnen können auch etwas mehr Kohlenhydrate in Form von Getreide helfen, da diese Kohlenhydrate für den Körper schnell verfügbar sind.
- auf der anderen Seite gibt es aber auch Hunde, die gerade durch Getreide im Futter völlig hippelig sind, zappelig, sie können sich kaum richtig auf eine Sache konzentrieren. Da sollte man mal probeweise auf das Getreide verzichten.
Wichtig ist es, dass, wenn man Getreide füttert, dieses einen Anteil von ca. 10% der Gesamtfuttermenge nicht überschreiten sollte. Man sollte sein Augenmerk zunächst auf eine Erhöhung des Fettes im Futter richten. Wenn das nicht ausreicht, kann man etwas Getreide hinzufügen.
Aber, ein Hund braucht kein Getreide zum Leben, erst recht nicht die Menge von 60 - 90%, die in vielen TF zugesetzt ist.
Habe ich deine Frage beantwortet

Oder bist du jetzt noch verwirrter??