Die Dokumentation "Können Hunde sprechen?" zeigt, wie Hunde per Soundboard mit ihren Besitzern kommunizieren. Forscher der University of California in San Diego analysieren Daten von Tausenden von Hunden weltweit, um Emotionen und Bedürfnisse zu entschlüsseln. Einige Hunde verstehen hunderte Wörter – ein möglicher Wandel im Mensch-Tier-Verhältnis? Die Wissenschaft bleibt skeptisch.
Ich fand es eine interessante und auch Gedanken anregende Dokumentation. Was ist noch eine antrainierte Verhaltensweise und wo beginnt eine selbständige Geistesleistung? Die Wissenschaftler blieben - meines Erachtens zu Recht - skeptisch, da die Daten, mit denen die Studie arbeitet, von den Hundehaltern selber beigesteuert werden und dadurch das Potenzial, gewisse Leistungen des eigenen Hundes zu vermenschlichen oder doch ein wenig durch "die rosarote Brille" zu sehen, recht groß ist. Aber trotzdem auf jeden Fall ein interessanter Ansatz, der einige Fragen aufwirft.
Ein kleiner Wermutstropfen, der mir bereits auch bei anderen Hundedokumentationen aufgefallen ist, sind die Szenen, die zwischen den Beiträgen bzw. Interviews eingestreut werden. Dabei handelt es sich oft um - überspitzt ausgedrückt - aus menschlicher Sicht Feel-Good-Interaktionen zwischen Halter und Hund. In dieser Doku wurden zwei Interaktionen gezeigt, in denen sich die Hunde nicht wirklich wohl gefühlt und dies auch durch Warn- oder Beschwichtigungsgesten gezeigt haben (Lefzenhochziehen, Züngeln, Kopf abwenden). Gerade bei Dokumentationen, in denen es um Hundeverhalten geht und auch entsprechende Forscher zu Wort kommen, finde ich es schade, dass dann solche "Füll-Szenen" verwendet werden, bei denen eben nicht auf Hundeverhalten und -körpersprache geachtet wird. Aber vielleicht bin ich da auch überempfindlich...
Die Dokumentation läuft am Samstag, 25.10.2025 um 21:45 Uhr auf Arte oder ist bis zum 24.12.2025 in der Arte Mediathek zu sehen.
Bei unserem dummy Training habe ich einen Pudel kennengelernt, der mit seinem Frauchen so spricht. Inzwischen hat er 16 Button zu bedienen. Müde = ins Bett gehen, spazieren, hungrig, trainieren, durstig, kuscheln den Rest weiß ich nicht mehr. Ich glaube schon, dass es funktioniert
mit freundlichen Grüßen Dani mit Goldi im Herzen und Quincy
Funktionieren in dem Sinne, dass der Hund erlernen kann, dass ein bestimmter Sprachbutton immer die gleiche Reaktion von Seiten des Hundehalters nach sich zieht (also z. B. nach dem Drücken des Sprachbuttons "Treat" der Hund ein Leckerchen bekommt), tut es auf jeden Fall. Die Fragestellung war eher, ob Hunde mithilfe der Sprachbuttons "differenzierter" kommunizieren würden. Ich persönlich sehe z. B. keinen wirklichen Unterschied darin, ob der Hund gelernt hat, dass er nach draußen kann, wenn er den Button mit der Sprachaufnahme "Outside" drückt oder mit der Pfote an der Terrassentür kratzt. Ich sehe da in beiden Fällen erlerntes Verhalten. Wenn der Hund allerdings, wenn man ihm den Sprachbutton "Beach" wegnimmt, statt dessen bewusst und durchdacht die Buttons "Outside" und "Water" drückt (und nicht nur zufällig, weil die beiden Buttons direkt neben der Lücke liegen, in der früher der Button "Beach" war), dann wäre das schon eine bemerkenswerte und eigenständige geistige Transferleistung.
Was in der Dokumentation leider nicht behandelt wurde, mich aber sehr interessiert hätte, war die Tatsache, wie man den Hunden Sprachbuttons "erklärt", die eher ein Konzept ausdrücken, also z. B. den Sprachbutton "Stranger". Wie vermittele ich einem Wesen, dass meine Sprache nicht versteht, was ein "Fremder" ist? Würde es ausreichen, bei jedem Spaziergang den Sprachbutton "Stranger" zu drücken, wenn man einer fremden Person begegnet? Wäre ein Hund in der Lage das zu generalisieren und das Konzept "fremd" zu verstehen?