Als erstes wurde ein Lobwort (Clicker-Alternative) eingeführt, bzw. geschaut wie gut das funktioniert bei den Hunden, die schon eines hatten.
Dann ging es im Grunde immer wieder um drei Dinge:
1. Ansprechbarkeit - sag den Namen und Dein Hund schenkt Dir seine Aufmerksamkeit (Mika)
2. Abrufbarkeit - Name + Abrufkommando oder nur das Kommando (Mik hier/ hier) und der Hund kommt zu mir
3. Notfallrückruf - Pfiff
Es gab unterwegs immer wieder Abschnitte, bei denen die Trainerin ein Signalwort rief und wir dann den nächsten 'guten Moment' erkennen sollten, um entweder den Hund anzusprechen oder ihn zu uns zu rufen. Dabei ging es vor allem darum, dass wir lernen zu sehen, wann wir überhaupt eine Chance haben, dass der Hund reagiert. Denn mit jedem mal, dass man ruft und man bekommt keine Reaktion, nutzt sich das Signal ab.
Immer wieder wurde das Timing sowohl des Signals wie auch des Lobs korrigiert.
Dann gab es Übungen, um den Hund dazu zu erziehen, dass er von sich aus mehr auf uns achtet, uns folgt. Sprich ihn an und wenn er schaut geh einige Schritte rückwärts - der Hund folgt - bekommt Lob & Lecker. Sofort geht man in eine andere Richtung wieder einige Schritte rückwärts - Hund folgt - L & L. Das mehrfach hintereinander, um dazu zu kommen, dass die Aufmerksamkeit mit der Zeit länger beim Menschen bleibt.
Ein wichtiges Thema war es, unser Augenmerk intensiv auf Verhaltensketten zu richten. Als Mensch neigt man intuitiv erstmal eher dazu, den Hund dann anzusprechen, wenn er etwas nicht erwünschtes tut, um ihn davon abzurufen (wie ja das Wort schon impliziert). Also z.B.: der Hund schaut in den Wald, fixiert dort irgendetwas und ich spreche ihn an, rufe ihn ab, er kommt und bekommt L & L. Das führt schnell dazu, dass der Hund immer öfter in den Wald schaut, um unseren Ruf und damit das L & L auszulösen.
Aufgabe war nun, den Hund zu beobachten bis er etwas für ihn interessantes ins Visier nimmt. Dann bleibt man so stehen, dass der Hund nicht weiter zum Objekt seiner Begierde gehen kann (Leine begrenzt den Hund) und bleibt ruhig abwartend stehen ... und wartet ... und wartet ... bis der Hund sich irgendwann dem Menschen zuwendet (hier reicht u.U. anfangs ein zurückzuckendes Ohr). Das ist der Moment, in dem man ihn anspricht, in dem man eine Chance hat, den Hund zu erreichen. Wenn er sich daraufhin mehr zu mir hinwendet, gehe ich zügig rückwärts und rufe den Hund, dann gibt es L & L. - Ziel ist es, mit der Verhaltenskette nicht das Fixieren von was auch immer, sondern das Abwenden von spannenden Dingen mit zu verstärken.
Dinge, die mir im Prinzip schon klar sind, aber ich hab immer wieder gemerkt, dass ich viel zu selten jemanden habe, der mir bei diesem Training 'in der freien Wildbahn' auf die Finger schaut.
Total spannend war es natürlich auch zu sehen, wie die anderen Hunde und Menschen agierten. Corinna führte die einzelnen Übungen immer mit ihrem Hund vor, dann wurde jeder von uns erst einzeln angeschaut und korrigiert und danach übte jeder für sich und Corinna hatte ein Auge auf uns alle (und man hatte immer wieder das Gefühl, dass sie auch hinten noch Augen hat

Für besonders heikle Situationen wurde das 'konzentrierte Führen' geübt: schlicht mit richtig guten Leckerchen vor der Nase den Hund aus der Situation rausführen, bis er wieder ansprechbar ist. Und ja, das ist natürlich erstmal 'nur' Management. Aber ehe ich den Hund schreiend und jaulend vom Wild wegzerren muss, ist das immer die bessere Variante. Vor allem auch, weil ich so nicht mit negativen Methoden arbeiten muss und das Vertrauen/die Bindung zu mir nicht störe.