Mantrail mit Pudel und Seidenpelz

[Rohana]

Meine neue Lederschleppleine fürs Trailen ist da! Und es ist 'Liebe auf den ersten Griff' - wenn sie nun noch stabil ist und in der Benutzung so griffig wie es den Anschein hat, dann war das wirklich ein Glücksgriff. Daher nochmal danke für den Link zu 'Modler'.
Was ich auch klasse fand: Kleines Päckchen, null überflüssiges Verpackungsmaterial und auf der HP schreiben sie, dass sie so weit irgend möglich gebrauchte Umverpackungen wieder verwenden.

Und hier ist sie:

[Rohana]

Gestern haben wir die Leine eingeweiht. Sie liegt prima in der Hand und ich freu mich über einen guten Kauf.
Beim Trail gestern hatten wir zum ersten Mal eine Situation, in der Mika in die Irre ging und es länger dauerte, bis sie wieder auf der richtigen Spur war. Und klar: Ich hab's verbockt . Mika hatte den ersten Winkel und auch den ersten Abzweig prima gemeistert, kurz kontrolliert und dann zügig weiter. Aber dann hätte sie rechts abbiegen müssen, lief aber geradeaus. Die Trainerin, die zur Zeit noch recht engmaschig Anweisungen gibt, sagte mir, dass ich stehenbleiben und Leine geben soll. Das hab ich auch getan, aber zu langsam, so dass Mika quasi 'in die Schlepp gerannt' ist. Daraufhin kam sie zurück, schaute mich an und wartete auf Anweisung - in anderen Zusammenhängen hätte mich das begeistert, dass sie sich endlich so an mir orientiert! Hier sollte ich sie nun aber natürlich selbst machen lassen. Und da bin ich, wenn Mika dann im Kreis um mich herum wuselt und sich orientiert, viel zu langsam mit der Leine und auch mit meinen Bewegungen. Ich bin ja eher darauf geeicht, ruhig stehenzubleiben, wenn Mika beginnt zu wuseln. Ich will sie nicht aufdrehen, sondern Ruhe ausstrahlen. Aber das verträgt sich jetzt beim Trailen erstmal schlecht mit 'der Bauchnabel zeigt IMMER zum Hund' und der HF geht 'NIEMALS RÜCKWÄRTS'. Da muss ich noch viel üben, um das unter einen Hut zu bekommen.
So hat es einige Zeit gedauert, in der Mika mich immer wieder angeschaut und um Auskunft gefragt hat, bis sie eine Bewegung in die richtige Richtung machte, die ich nicht behindert hab .
Ab da hat sie gut weitergemacht und gefunden.

Der zweite Trail am Abend war dann viel besser. Wir haben es auch geschafft, einen ruhigeren Start hinzulegen, bei dem ich weicher mit der Hand war. Ist bei der kleinen 'Zugmaschine' gar nicht so einfach .

[Isi]

Klasse, dass die Leine sich im Praxistest bewährt hat und toll, dass ihr beide Fortschritte macht! Das geht nun mal nur über Üben inkl. Fehler machen. Ihr kommt weiter, supi!

Klasse Hobby!!

[Snille]

Ich traile seit 10 Jahren mit den Mantrailern der Polizei in Niedersachsen. Und hier gab es noch nie ein "der Hundeführer geht nie rückwärts" oder "der bauchnabel zeigt immer zum Hund". Ich bin da schon vor ein paar seiten über diesen satz gestolpert. Im Gegenteil "rückwärts zu mir" ist bei uns eine ganz übliche Traineranweisung.

[jojojojobounty]

Uns wurde gelehrt:
- immer mit der Leine in Verlängerung der Wirbelsäule zum Hund stehen
- die Leine immer auf leichten Zug halten und so nachfassen, dass dies nicht unterbrochen wird. Nur an Kreuzungen Raum geben, aber dabei die Leine nicht zu sehr nachgeben, damit der Hund sich nicht verfängt und dann gestört werden muss, um das Aufzulösen.
- nicht rückwärtsgehen.

Alles zielt wohl darauf ab, den Hund nicht zu stören und keine falschen Signale zu geben.

Aber es gibt auch verschiedene Methoden laut unserer Trainerin. Ist ja auch okay so

[Rohana]

Ja, dies 'Leine in Verlängerung zur Wirbelsäule' ist wohl eine andere Art der Erklärung für die gleiche Idee von dem 'Bauchnabel zum Hund'. Dadurch steht man eben in der genauen Verlängerung zur Richtung, die der Hund einnimmt. Und genau, der Hintergrund ist, den Hund nicht zu stören, ihm die Führung zu überlassen. Gerade wenn man ansonsten viel an der Orientierung und Konzentration auf den HF arbeitet, ist es m.E. besonders wichtig, das hier für den Hund ganz deutlich zu machen, dass er die Richtung selbständig finden soll.

Unterbrechungssignale lernen die Hunde natürlich auch irgendwann. Und dann kann ich das natürlich auch 'rückwärts zu mir' nennen. Aber jetzt ganz am Anfang versucht unsere Trainerin das noch zu vermeiden, da die Hunde zuerst mal ungestört ins Trailen reinkommen sollen. Und vor allem sollte das dann genau so vom HF beabsichtigt sein und nicht 'aus Versehen rückwärts gestolpert, um dem Hund auszuweichen' sein. Gerade weil der Hund auf meine Rückwärtsbewegung reagiert, darf ich die nur gezielt/gewollt machen und nicht so unkontrolliert/unabsichtlich.

[Snille]

Also Leine in Verlängerung der Wirbelsäule und Bauchnabel zum Hund sind durchaus zwei ganz verschiedene Dinge. Ich kann meinen Bauchnabel ja auch zum seitlichen Hund gedreht haben. Dann bilden Wirbelsäule und Leine aber einen 90 Grad Winkel. Beides ist im praktischen Trailen für mich nie relevant gewesen. Im Gegenteil, wenn mein Hund in einer engen gasse drehen will, und ich dann mit "Bauchnabel zum hund" stehen bleibe, blocke ich ihm den Weg. Natürlich soll mein Hund irgendwann gelernt haben sich da im zweifel gegen mich durchzusetzen auch wenn ich mal doof stehe, aber gerade im Aufbau mache ich dann den weg frei.

"Rückwärts zu mir" ist eine Traineranweisung. Also vom Trainer an den Hundeführer, kein Kommando für den Hund. Im Aufbau steht der Trainer dann z.B. in der richtigen Richtung, um den Hund unterschwellig die richtige Richtung anzubieten geht man rückwärts zum Trainer.

[Rohana]

Also Leine in Verlängerung der Wirbelsäule und Bauchnabel zum Hund sind durchaus zwei ganz verschiedene Dinge. Ich kann meinen Bauchnabel ja auch zum seitlichen Hund gedreht haben. Dann bilden Wirbelsäule und Leine aber einen 90 Grad Winkel. Beides ist im praktischen Trailen für mich nie relevant gewesen. Im Gegenteil, wenn mein Hund in einer engen gasse drehen will, und ich dann mit "Bauchnabel zum hund" stehen bleibe, blocke ich ihm den Weg. Natürlich soll mein Hund irgendwann gelernt haben sich da im zweifel gegen mich durchzusetzen auch wenn ich mal doof stehe, aber gerade im Aufbau mache ich dann den weg frei.

"Rückwärts zu mir" ist eine Traineranweisung. Also vom Trainer an den Hundeführer, kein Kommando für den Hund. Im Aufbau steht der Trainer dann z.B. in der richtigen Richtung, um den Hund unterschwellig die richtige Richtung anzubieten geht man rückwärts zum Trainer.

OK, das ist schon richtig. Mal wieder ein Fall von 'zu kurz geschrieben'. Dies 'Bauchnabel zum Hund' ist bei unserer Trainerin die Kurzversion von 'Stell Dich so hinter Deinen Hund, dass die Leine von Deiner Körpermitte (also Bauchnabel) in einer geraden Linie zum Geschirr des Hundes führt. Wenn Du Dich mal selbst 'als Hund' vor eine Leine spannst und Dein 'Hundeführer' auch nur kleine Bewegungen nach rechts oder links macht, dann wirst Du schnell merken, das da schon diese kleinen Abweichungen von der Mittellinie zu spüren sind. Dadurch könnte sich ein Anfängerhund beeinflussen lassen, könnte das als 'Anweisung vom Chef' missverstehen. Er hat ja eben noch nicht gelernt, sich da durchzusetzen.
Das gleich gilt für dieses Rückwärtslaufen. Da üben wir, dem Hund nach Möglichkeit anders aus dem Weg zu gehen, wenn er in einer engen Gasse umkehren will.
Dies 'unterschwellig die richtige Richtung zeigen' vermeiden wir (fast) immer. Eher stehen wir mal 10 Minuten an einer Stelle rum und geben dem Hund Zeit und Chance, selbst die richtige Lösung zu finden. Das sind wohl wirklich verschiedene Trainingsansätze. Aber wie immer: viele Wege führen nach Rom. Und ich denke, das ist beim Trailen nicht anders als bei anderen Beschäftigungen mit dem Hund, dass das, was fürs eine Team passt, noch lange nicht für jeden die richtige Methode ist.

[jojojojobounty]

Trail 3:
Diesmal gab es 2 längere Trails statt die 3 Entdeckertrails. Wieder mit einer Autopause dazwischen.

Zum Startpunkt mussten wir diesmal vom Auto rund 300m laufen.
Es war so krass: Emil hat so sehr die Trainerin gewittert, so hat er sich selbst in Wald und Flur noch nicht verhalten. Als er sie sah, war Party im Pudelkopf.

Seine 1. Aufgabe hat er dann super gemeistert. Der erste Trail ging über Asphalt. Er hat nur einmal kurz ne Rüdenpause eingelegt, ohne vom Pfad zu kommen. Beim Finden hatte sich die VP bei der Gabe der Belohnung etwas über ihn gelehnt. Hiernach drehte er sofort ab und verzichtete zunächst auf sein Belohnungs-Hack. Die Trainerin lockte ihn dann noch einmal etwas, dann ging es langsam.

Der 2. Trail verlief über Gras und wurde auch super gemeistert. Er war sehr genau auf Spur. Hier gabs zwei Leck- und Pipipausen aber er ging sofort wieder auf den Trail. Einmal stoppte er und versuchte es mit den Augen fertig zu lösen und schaute mich dabei auch an. Nahm dann aber hin, dass nur die Nase ihm weiterhelfen wird
Obwohl wir diesmal 3 waren, versteckte sich unsere VP vom ersten Mal noch einmal für ihn, wegen der ersten Begegnung. Es war besser aber er war wieder zögerlich beim Futtern. War aber auch einfach ein älterer 2m Mann, der nicht anders konnte als sich etwas vorlehnen.

Daher auch eine tolle Erfahrung / Übung für Emil.

Leider hat er nicht nur die Trainerin sofort gewittert und aufgespürt, sondern auch die Pudelalarmanlage eingeschaltet und lautstark verkündet, dass er Bock hat und keinesfalls abwarten will.

Dagegen werden wir ab dem nächsten Mal Maßnahmen einleiten.

Nächstes Mal testen wir auch die Lederleine unserer Trainerin. Heute brannte die Biothane schon etwas in der Hand 2-3 Mal…

Also Spaß haben wir

[Rohana]

Daran, mit Anstand bis zum Startpunkt zu kommen, feilen wir auch noch. Mika erkennt an diversen Hinweisen sofort, dass jetzt Trailen angesagt ist und dann gibt's kein Halten mehr.

Vielleicht könntest Du die VP bitten, dass sie sich für den Anfang hinhockt? Emil soll sich ja auf das Ziel freuen. Klar ist das auch eine gute Übung, dann das Futter trotz leichter Bedenken zu nehmen, aber man kann ihm das ja ein bisschen erleichtern.

Bin gespannt, wie die Lederleine für Dich sein wird und ob Du Dir dann auch eine eigene holst...

[jojojojobounty]

Kein Halten ist ja das eine. Würde Emil doch nur nicht immer so lautstark kommentieren was er denkt

Er hat ja jetzt kein ausgeprägtes Problem mit Menschen, aber er nimmt sonst gern eher keinen Kontakt auf und ignoriert andere weg. Das klappt bei komischen Gestalten aber weniger und im Gespräch hatten wir auch den Gedanken, dass zufällig rumhockende Personen für ihn eher noch gruseliger sind, daher haben wir das mit dem Stehen für den Anfang extra so geplant.

Tatsächlich haben wir eine dritte Traildose heute Abend für den Abruf genutzt als Belohnung … und er fand mich auch gruselig, oder besser: die Dose …

Der Spur gehen wir beim nächsten Mal direkt nach und testen es anders.

[Rohana]

Kein Halten ist ja das eine. Würde Emil doch nur nicht immer so lautstark kommentieren was er denkt

Oh je, ja das ist vor allem im bebauten Gebiet nochmal unangenehmer, wenn der Hund so laut ist . Das immerhin ist Mika GsD nicht .

Er hat ja jetzt kein ausgeprägtes Problem mit Menschen, aber er nimmt sonst gern eher keinen Kontakt auf und ignoriert andere weg. Das klappt bei komischen Gestalten aber weniger und im Gespräch hatten wir auch den Gedanken, dass zufällig rumhockende Personen für ihn eher noch gruseliger sind, daher haben wir das mit dem Stehen für den Anfang extra so geplant.

Tatsächlich haben wir eine dritte Traildose heute Abend für den Abruf genutzt als Belohnung … und er fand mich auch gruselig, oder besser: die Dose …

Der Spur gehen wir beim nächsten Mal direkt nach und testen es anders.

Ach so, das könnte natürlich sein, dass so ein merkwürdig hockender Mensch noch gruseliger ist. Für die etwas zurückhaltende Hündin in unserer Gruppe ist das darüber beugen der Haken. Aber jeder Hund ist da natürlich anders.
Dass er Dich mit der Dose auch gruselig fand - das ist ja dann echt mal erstaunlich .
Bin gespannt wie es beim nächsten Mal dann weitergeht...

[jojojojobounty]

Von 11 verschiedenen Hunden die wir bisher im Trailen mal dabei hatten, gab es nur eine einzige Hündin.

Habt ihr Ähnliches beobachtet?

Hatte das schon beim Social Walk so wahrgenommen. Da waren es nur Rüden und ich erklärte es mit einfach schwierigeren und größeren Thematiken bei Hundebegegnungen.

Aber beim Trailen ?

Spannend.

[Rohana]

In unserer Trailgruppe ist derzeit kein einziger Rüde. Aber früher als ich mit Padge und Kaba trailte, hatten wir sowohl Rüden als auch Hündinnen dabei.

[jojojojobounty]

Na dann scheint das nur an uns zu liegen

Vielleicht sind wir auch stillschweigend in der Rüdel-Selbsthilfegruppe gelandet