Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Fluse
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Fluse »

Okay, danke für die Erklärung. Ich konnte es mir vorher nicht so richtig vorstellen.
Da ist er ja wirklich sehr sensibel. Sicher nicht einfach.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

So, ich habe eben mit der Trainerin telefoniert… Hat mir erstmal nicht viel Hoffnung gemacht :| Sie meinte erstmal, für Pudel ist es typisch sehr se-uell zu sein. Und wenn Scotti so drauf ist, fängt das ganze Programm schon an, wenn ich ihn in den Freilauf „entlasse“. Da ist es keine Frage von lecken oder schnüffeln, oder von kurz schnüffeln oder kleben bleiben, sondern dass er überhaupt schnüffelt und auf die Suche geht (das wird sofort in dem Moment anfangen, wo er losläuft). Und es ist sehr schwer, gegen diesen Trieb anzukommen (im Endeffekt vergleichbar mit einer Jagdsau). Ihr Ansatzpunkt wäre: kein Freilauf, ohne dass er eine Aufgabe hat (kurz gefasst). (Und ich war so froh, einen Hund zu haben, der so gut hört, dass er überall frei laufen kann :|)
Über Hundebegegnungen haben wir noch nicht so intensiv gesprochen, nur dass es normal ist, dass das „eine“ interessanter wird als spielen (er wird halt erwachsen, ist ja auch klar).
Ich habe jetzt übernächsten Montag einen Termin mit ihr und wir gehen eine Stunde spazieren. Mal gucken…
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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Pat
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Pat »

Ich weiß nicht recht, wie ich meine Antwort formulieren soll, ohne dass es falsch rüberkommt, denn ihr wisst hoffentlich dass ich die allerletzte bin, die einen Hund 'unters Messer legt' um sich das eigene Leben leichter zu machen.
Wenn es aber am Ende wirklich auf 'kein Freilauf ohne Beschäftigung' hinaus läuft und das nicht nur phasenweise oder für den Übergang, sondern dauerhaft.. dann finde ich durchaus wäre eine OP eine ernste Überlegung wert.
Auch für den Hund finde ich Freilauf ohne Beschäftigung durchaus wichtig und gut und mir tun immer die Jäger leid, die das nicht können.

Aber schön, dass Euch erstmal ein gemeinsamer Spaziergang bevorsteht und ich bin gespannt, was ihre Einschätzung danach sein wird. Ich glaube noch ist nicht alle Hoffnung verloren!

Bei uns hat in den schlimmsten Phasen übrigens geholfen weit raus und auch weg von waldigem/Wiesenboden zu fahren - wir waeren viel am Rhein und an Seen mit Sand-oder Steinstrand, da hat Bobby kaum geschnüffelt.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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txakur
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von txakur »

Ich bin über einen Satz gestolpert, nämlich über den da:
gänseblümchen hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 3:41 pm
Sie meinte erstmal, für Pudel ist es typisch sehr se-uell zu sein.
Und ich möchte diesem Satz - unabhängig davon, ob er den objektiven Tatsachen entspricht, der subjektiven Wahrnehmung dieser Trainerin gerecht wird oder einfach nicht wahr ist und auch ohne, dass mein Text jetzt persönlich auf Dich/Eure Situation gemünzt ist, sondern einfach ein ganz genereller Gedanke ist, der zufällig halt in o. g. Trainerzitat seine Quelle hat - etwas anderes gegenüberstellen: Individualität. Und damit meine ich nicht das unterschiedlich stark ausgeprägte 6uelle Interesse verschiedener Rüden, sondern besonders auch die individuellen Stärken und Schwächen des/der jeweils dazugehörigen Zweibeiner/s.

Es gibt Menschen, die bringen jedem Hund, der ihnen zuläuft, die ultracoolsten Tricks bei. Hatten aber noch nie einen, der anständig "bei Fuß" lief.
Es gibt Menschen, deren Hunde immer einen blitzsauberen Grundgehorsam haben. Aber trotz aller Bemühungen ständig das Haus gegen jeden Besucher verteidigen.
Es gibt Menschen, deren Hunde ganz toll Dummyarbeit machen. Aber trotzdem alle nicht anständig am Fahrrad laufen.

Es gibt Menschen, denen es leicht fällt, den 6ualtrieb ihrer Hunde zu kontrollieren und in andere Bahnen zu lenken und welche, denen das nicht leicht fällt. Bei ersteren ist es vielleicht sogar so, dass auch ein Hund mit stärkerem Trieb erst gar nicht auf die Idee kommt, ihn ausleben zu wollen, bei letzteren spürt vielleicht auch ein eigentlich gar nicht so interessierter Rüde eine Möglichkeit sich Freiräume zu schaffen. Und dazwischen gibt's alle Varianten.

Was ich sagen will: bei der ganzen Abwägung finde ich es total wichtig, nicht nur den Hund - und was er leisten kann und was nicht - im Auge zu behalten, sondern auch den oder die Menschen. Am Ende des Tages ist es entscheidend, das Stresslevel für ALLE Beteiligten auf ein möglichst geringes Niveau zu bringen, denn nur dann können alle glücklich und entspannt miteinander umgehen. Ein Mensch, der ständig auf Habacht und vielleicht mit dem unterbewussten Gefühl 'oh je, jetzt muss ich meinen Hund schon wieder in etwas begrenzen, was ich ihm doch eigentlich gönnen würde' (oder 'wie peinlich, jetzt macht er das schon wieder' oderoderoder) herumläuft, hilft dem Hund auch nicht, denn der Hund spürt ja die Unsicherheit und wird je nach Grundausrichtung ebenfalls unsicher oder 'aufsässig' (wieauchimmer sich das äußert).

Ein Hund mit Eiern, unerfülltem Kinderwunsch und dauernder Gängelung ist halt nicht notwendigerweise "unversehrter" als einer ohne Eier, ohne Kinder aber mit einem spannenden und relaxten Freizeitprogramm.

Die Entscheidung für eine Kastration hat an der Stelle nicht notwendigerweise was mit "sich einfach aus der Affäre ziehen" zu tun, sondern ggf. auch mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten (bzw. der Familie, denn u. U. sind ja auch weitere Menschen mit dem Hund unterwegs).
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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Pat hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 4:19 pm
Ich weiß nicht recht, wie ich meine Antwort formulieren soll, ohne dass es falsch rüberkommt, denn ihr wisst hoffentlich dass ich die allerletzte bin, die einen Hund 'unters Messer legt' um sich das eigene Leben leichter zu machen.
Wenn es aber am Ende wirklich auf 'kein Freilauf ohne Beschäftigung' hinaus läuft und das nicht nur phasenweise oder für den Übergang, sondern dauerhaft.. dann finde ich durchaus wäre eine OP eine ernste Überlegung wert.
Auch für den Hund finde ich Freilauf ohne Beschäftigung durchaus wichtig und gut und mir tun immer die Jäger leid, die das nicht können.
Genau soetwas ging mir auch durch den Kopf :| So in die Richtung habe ich ihr dann auch geantwortet, aber sie meinte, ich solle mir erstmal keine Sorgen machen, sie wollte nur grundsätzlich in aller Klarheit darstellen, worum es sich handelt. Im nächsten Schritt geht es dann beim persönlichen Kennenlernen - und das läuft dann in die von txakur skizzierte Richtung - darum, wo Hund und Mensch, also Scotti und ich :D, stehen, und was machbar ist usw. Aber sie ist grundsätzlich der Meinung, dass dieses „in den Freilauf schicken“ im Grunde ein großes Missverständnis zwischen Mensch und Hund ist, weil Hund dann denkt, seinen Hobbys/Trieben nachgehen zu können, Mensch zwar einerseits sagt „lauf“, andererseits aber dann wieder sagt „nee, das nicht“. (Ich kann das gerade schlecht wiedergeben. Sie hat in ihrer App so ein Video gemacht. Wenn das jemanden interessiert: Die App heißt DogDict und das Video ist bei Kategorien-„Mensch-Mensch“-„Mensch bekommt Freilauf“. Die App und manche Videos (auch dieses) sind kostenlos. Mich würde tatsächlich interessieren, was ihr davon haltet, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich damit d‘accord gehe. Ich finde eigentlich wohl, dass ein Hund im Normalfall auch im Freilauf sich an Regeln halten lernen kann (macht Scotti ja auch). Sie sagt aber sehrwohl dazu, dass Freilauf nicht problematisch sein MUSS. Vielleicht ist es also nur auf Problemfälle gemünzt.)

Wenn es wirklich darauf hinausliefe, dass Scotti langfristig ohne Beschäftigung nicht freilaufen kann/dürfte, wäre ich nicht glücklich damit…

Und was diese Individualitätssache angeht: Ich bin ziemlich gut darin, Hunden Dinge beizubringen, ich würde mal behaupten, ich hab da einfach Talent. Ich habe einer meiner früheren Gassihunden, die bei ihrer Besitzerin als völlig stur und merkbefreit galt, verschiedenste Tricks beigebracht, sie an eine Box gewöhnt usw. Jetzt mit Scotti fällt mir sowas auch leicht. Die Erziehung im Allgemeinen krieg ich auch ganz gut hin, denke ich (zumindest sagen alle, er wäre gut erzogen 😅). Aber ich habs bis heute zB nicht geschafft, ihm sein Kontrolletti-Sein abzugewöhnen 😬 Das ist dann echt oft so, dass ich in der Küche sitze und irgendwas mache, und plötzlich fällt mir auf, dass der Hund schon wieder neben mir liegt :frech: Vielleicht ist das mit dem 6-Trieb dann auch sowas, was ich einfach von Anfang an verkannt habe. Ich bin zB auch immer etwas gehemmt anderen Leuten gegenüber, Situationen mit anderen sind für mich immer schwierig - was, und da wären wir beim Thema, das Dazwischengehen beim Belecken anderer Hunde schwieriger macht, bzw mir unangenehm ist. Ich mache es und sage auch meinen Satz dazu, warum, aber vielleicht merkt Scotti dann auch einfach, dass ich nicht richtig „dabei“ bin. Und die anderen Halter sind immer so auf dem Trichter „meiner sagt schon, wenns ihm/ihr nicht passt“. (Einmal hab ich eine Frau angeschnauzt „macht er aber eben nicht!“, man war ich frustriert 🙈) Ich komme mir hier echt oft vor, als wäre ich die Einzige, die ihren Hund versucht zu reglementieren…
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

txakur hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 4:32 pm

Was ich sagen will: bei der ganzen Abwägung finde ich es total wichtig, nicht nur den Hund - und was er leisten kann und was nicht - im Auge zu behalten, sondern auch den oder die Menschen. Am Ende des Tages ist es entscheidend, das Stresslevel für ALLE Beteiligten auf ein möglichst geringes Niveau zu bringen, denn nur dann können alle glücklich und entspannt miteinander umgehen. Ein Mensch, der ständig auf Habacht und vielleicht mit dem unterbewussten Gefühl 'oh je, jetzt muss ich meinen Hund schon wieder in etwas begrenzen, was ich ihm doch eigentlich gönnen würde' (oder 'wie peinlich, jetzt macht er das schon wieder' oderoderoder) herumläuft, hilft dem Hund auch nicht, denn der Hund spürt ja die Unsicherheit und wird je nach Grundausrichtung ebenfalls unsicher oder 'aufsässig' (wieauchimmer sich das äußert).

Ein Hund mit Eiern, unerfülltem Kinderwunsch und dauernder Gängelung ist halt nicht notwendigerweise "unversehrter" als einer ohne Eier, ohne Kinder aber mit einem spannenden und relaxten Freizeitprogramm.

Die Entscheidung für eine Kastration hat an der Stelle nicht notwendigerweise was mit "sich einfach aus der Affäre ziehen" zu tun, sondern ggf. auch mit einer realistischen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten (bzw. der Familie, denn u. U. sind ja auch weitere Menschen mit dem Hund unterwegs).
Ich finde, das hast du sehr treffend geschrieben, da muss ich noch länger drüber nachdenken. Ich denke auch, dass die Kastration die richtige Entscheidung sein KANN - sonst würde ich mir die Frage ja gar nicht stellen - weil man viele Faktoren mit einbeziehen muss, und es nicht eindeutig ist, welche Variante für alle (Scotti und uns) am stressfreisten ist. Wenn man das bloß alles immer vorher wüsste 😅
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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Tanja aus Haan
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Tanja aus Haan »

Sorry, Simone, aber die Aussage/n der Trainerin (und das "nur" nach einem Telefonat) finde ich ziemlich bescheuert und unseriös.

Was txakur schreibt hingegen, gefällt mir da wesentlich besser und kann ich anhand eines Beispiels auch bestätigen:

Kurzfassung: Meine Schwägerin hatte Probleme mit Junis (Kooikerhondje) Verhalten in dieser entsprechenden Phase. Daran arbeiten stand nicht zur Debatte, so kam es also zur Kastration. Das machen offensichtlich viele TÄ einfach mal eben (ich weiß sogar von einer, die nebenher auch noch ne HuSchu betreibt, die meint, JEDER Rüde müsse vorm 6. Lebensmonat kastriert werden.)
Nunja, eigentlich hat sich an seinem Verhalten (schnüffeln, lecken, rumprollen und -mackern) nix verändert, außer die Beziehung zwischen Frauchen und ihm. Und das ist letztlich entscheidend, Junis profitiert da sehr von. 🤷‍♀️

Keine Ahnung, wie viele Leute mir (genau so 😏) sagten "meine Fresse, der ist ja NUR triebgesteuert - den hätte ich längst unters Messer gelegt."

Wir haben hingegen ja erst jüngst die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich besser wird. Ich kann Dich also nur ermutigen, noch ein wenig durchzuhalten. Ob sich dauerhaft erledigt, einen Rüden gelegentlich abpflücken zu müssen, weiß/glaube ich allerdings nicht.

Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich nochmal, dass wir Nox immer zugestanden haben zu schnüffeln/lecken. Wir sehen das als Grundbedürfnis eines Hundes/Rüden an.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Pat
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Pat »

Tanja aus Haan hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 5:23 pm
Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich nochmal, dass wir Nox immer zugestanden haben zu schnüffeln/lecken. Wir sehen das als Grundbedürfnis eines Hundes/Rüden an.
Ich glaube wirklich entscheidend ist da das 'wie' (also wie heftig schnüffelt und leckt der Hund).
Ich sehe das bei Bobby im Vorher-Nachher-Vergleich ja wirklich deutlich, da liegen Welten zwischen.
Mir sagen die 2 Menschen, die mit Bobby auch alleine gehen momentan öfter mal 'heute hat er wieder viel geschnüffelt' (so a la 'die OP hat wohl nix genützt'), dieses Schnüffeln hat aber nichts mehr mit dem zu tun, was er im Frühjahr noch gezeigt hat.

Schade, dass unser Spaziergang ausfällt, hätten wir alle mal drüber gucken und vergleichen können 🤭😉
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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txakur
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von txakur »

Tanja aus Haan hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 5:23 pm
die Aussage/n der Trainerin (und das "nur" nach einem Telefonat) finde ich ziemlich bescheuert und unseriös.
txakur hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 4:32 pm
unabhängig davon, ob er den objektiven Tatsachen entspricht, der subjektiven Wahrnehmung dieser Trainerin gerecht wird oder einfach nicht wahr ist
*kicher* :lol: ich bin halt doch ein Ausbund an Diplomatie. :frech: mir schwebte ursprünglich sowas wie "totaler bullshit" vor...
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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Naja, ich glaube, sie meinte das wirklich nur allgemein und nicht auf Scotti bezogen, der Eindruck kommt jetzt vielleicht durch meine verkürzte Wiedergabe zustande. Ich habe zumindest bisher nur Gutes von ihr gehört und bin gespannt auf den Termin. Entschieden ist ja noch lange nichts.
Ich kann eine Sache aber durchaus nachvollziehen: Wenn ein Hund so einen starken Trieb hat, dass der über allem anderen steht, wie soll man da etwas gegen setzen? Man kann vielleicht Alternativen anbieten, aber den Trieb an sich bekommt man nicht weg, und der Hund fällt „unbeschäftigt“ evtl in alte Muster zurück. Man sagt ja auch, dass es Hunde mit so starkem Jagdtrieb gibt, dass sie ob mit oder ohne Antijagdttaining nie ohne Leine werden laufen können (zumindest in Wildgebiet oder so, analog dazu gibts dann vllt auch „Hundegeruchgebiet“ :D) Warum sollte es das nicht bei 6ualtrieb geben? (Und dass es da Rasseunterschiede gibt, kann ich mir vorstellen, habe aber noch nie in die Richtung nachgeforscht)
Die Frage ist dann bloß, wo in dem Spektrum Scotti steht.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Tanja aus Haan hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 5:23 pm

Wir haben hingegen ja erst jüngst die Erfahrung gemacht, dass es wesentlich besser wird. Ich kann Dich also nur ermutigen, noch ein wenig durchzuhalten. Ob sich dauerhaft erledigt, einen Rüden gelegentlich abpflücken zu müssen, weiß/glaube ich allerdings nicht.

Nur der Vollständigkeit halber erwähne ich nochmal, dass wir Nox immer zugestanden haben zu schnüffeln/lecken. Wir sehen das als Grundbedürfnis eines Hundes/Rüden an.
Ich werde bestimmt nichts überstürzen. Ich möchte auch noch betonen, dass die Trainerin nicht pro Kastration ist, und keine Aussagen zu Scotti sebst gemacht hat nur aufgrund meiner Beschreibungen (dafür ja auch der Spaziergang, damit sie sehen kann, wie er sich verhält). Sie wollte bloß das Thema in aller Deutlichkeit darlegen, weil das wohl viele missverstehen, bzw nicht verstehen, wo diese Verhaltenskette schon anfängt. Das hörte sich auch für mich erstmal sehr drastisch an - war aber auf keinen Fall gemeint als „Großpudel sind so, Scotti ist ein Großpudel, also ist er so“. Eher als „wenn ein Hund so ist, dann soundso“ und „bei Großpudeln sehe ich das häufig“.

Und „ab und zu mal abpflücken“ wäre super. Wenn er aber jeden einzelnen Hund bei jeder einzelnen Begegnung 6uell belästigt und es trotz konsequentem dazwischen gehen momentan eher schlimmer als besser wird (vermutlich weil der Spieltrieb nachlässt - und: auch wenn ich dazwischen gehe hat er ja trotzdem 2-10 Sekunden lang Erfolg :| ), und er da wirklich wie auf Drogen ist, ist das nicht mehr schön.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Sammy-Jo

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Also … allgemein finde ich gar nichts, da man das individuell ansehen muss… wie gesagt, meine Meinung…
Meine Devise ist, von Anfang an den Hund auf mich fixieren… und in das erste Jahr viel Zeit investieren. Hat bisher super funktioniert und ich hatte ja auch unterschiedliche Rassen

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 7:02 pm
Also … allgemein finde ich gar nichts, da man das individuell ansehen muss… wie gesagt, meine Meinung…
Meine Devise ist, von Anfang an den Hund auf mich fixieren… und in das erste Jahr viel Zeit investieren. Hat bisher super funktioniert und ich hatte ja auch unterschiedliche Rassen
Da widerspricht dann aber der zweite Absatz dem ersten :mrgreen:

Ich bin jetzt nicht der Hundehaltertyp, der seinen Hund von Welpenbeinen an einfach hat machen lassen….
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Sammy-Jo

Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Allgemein war bezogen auf die Aussage von dem Trainer 😀

Und bei mir hat das fixieren auf mich bisher super funktioniert… du fragst doch nach Hilfe… ich kann nur meine Hilfe und 26 Jahre Hundeerfahrung anbieten 👍

Aber widersprechen verstehe ich da nicht wie du das meinst?

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Annitante
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

gänseblümchen hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 5:03 pm
(Ich kann das gerade schlecht wiedergeben. Sie hat in ihrer App so ein Video gemacht. Wenn das jemanden interessiert: Die App heißt DogDict und das Video ist bei Kategorien-„Mensch-Mensch“-„Mensch bekommt Freilauf“. Die App und manche Videos (auch dieses) sind kostenlos. Mich würde tatsächlich interessieren, was ihr davon haltet, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich damit d‘accord gehe. Ich finde eigentlich wohl, dass ein Hund im Normalfall auch im Freilauf sich an Regeln halten lernen kann (macht Scotti ja auch). Sie sagt aber sehrwohl dazu, dass Freilauf nicht problematisch sein MUSS. Vielleicht ist es also nur auf Problemfälle gemünzt.)
Ich hab mir das Video angesehen. Mich spricht es nicht an. Ich will aber betonen, dass es das auch wirklich nicht muss. Trainer/in ist gewiss auch Typsache. In der Bergischen Morgenpost war letztens ein Artikel zu einer hiesigen Hundetrainerin:
Ein Spaziergang sollte dann nicht so aussehen, dass der Hund nur schnuppere und der Mensch dabei in die Luft gucke.
Also diese Handygucker kennen wir ja vermutlich alle. Und für die finde ich das Video irgendwie auch ansprechend. Ich hab aber bisher nicht den Eindruck gehabt, dass Scotti einfach mal sein Ding machen soll.

Problematisch finde ich die Schlussfolgerung Freilauf = Hund nimmt was auf. Kennst du die Rechte der Hunde nach ua Erik Zimen?
Der Hund hat das Recht auf freie Bewegung Der Hund sollte überwiegend frei, d.h. unangeleint laufen dürfen. Nur so kann er weitgehend ungestört die überaus wichtigen Sozialkontakte zu seinen Artgenossen aufnehmen. Außerdem ermöglicht ihm der Freilauf die Erkundung der Umwelt. Damit es immer wieder etwas Neues für den Hund zu erforschen gibt (er hat ein Bedürfnis nach Abwechslung und Vielseitigkeit), sollten die Spaziergänge oft in unterschiedlichen Gebieten stattfinden.

(Quelle: https://www.canis-kynos.de/Informatione ... es-58.html)
Es ist erstmal eine Haltung. Es gibt noch weitere Artikel und es würden sich hier im Forum bestimmt viele viele Meinungen finden. Ich finde Freilauf gehört dazu, schnüffeln, Hundekontakte, Stöckchen tragen (aber bitte mittig und keine ganzen Baumstämme) und auch mal Hinterlassenschaften fressen (aber keine Pferdeäpfel - das Thema ist mittlerweile durch). Und ich bin auch davon überzeugt, dass es für den Freilauf Regeln gibt, die kann Hund lernen und die werden eingehalten. Meine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass diese Regeln verständlich gemacht und eingehalten werden. Dazu gehört für mich auch, dass ich meinen Hund im Umgang mit (starken) Reizen trainiere. Sonst könnte ja kein Hund nen Jogger passieren. Um den Bogen zu dem Video zu schlagen. Nein, ich finde nicht, dass ich meinem Hund im Freilauf ein 100%iges Unterhaltungsprogramm anzubieten habe, das sich auf mich bezieht. Und auch nicht, dass ich meinen Hund nur freilasse, damit er dann eine von mir gestellte Aufgabe zu erfüllen hat. An der Stelle lässt das Video aber vielleicht auch einfach zu viele Fragen offen.
gänseblümchen hat geschrieben:
Do Aug 12, 2021 5:03 pm
Ich bin zB auch immer etwas gehemmt anderen Leuten gegenüber, Situationen mit anderen sind für mich immer schwierig - was, und da wären wir beim Thema, das Dazwischengehen beim Belecken anderer Hunde schwieriger macht, bzw mir unangenehm ist. Ich mache es und sage auch meinen Satz dazu, warum, aber vielleicht merkt Scotti dann auch einfach, dass ich nicht richtig „dabei“ bin. Und die anderen Halter sind immer so auf dem Trichter „meiner sagt schon, wenns ihm/ihr nicht passt“. (Einmal hab ich eine Frau angeschnauzt „macht er aber eben nicht!“, man war ich frustriert 🙈) Ich komme mir hier echt oft vor, als wäre ich die Einzige, die ihren Hund versucht zu reglementieren…
Nein, bist du nicht :D Beim letzten Ausflug mit Nox trafen wir einen kastrierten Doodlerüden, den Einstein erklomm. Den Doodle störte es nicht, seine Familie nicht, Einstein sowieso nicht, aber mich. Es ist egal, was andere meinen. Wenn ich ein Verhalten nicht toleriere, dann zieh ich meinen Stiefel durch (gut, auch manchmal schlecht als recht und natürlich weiß ich nicht immer, wie ich das jetzt lösen will - aber vielleicht beim nächsten Mal). Also schnapp ich mir den Lümmel und es wird hier nicht wie bekloppt gerammelt. Wir hatten erst heute seit langer Zeit eine nette Goldiehündin, die extra stillhielt und deren Frauchen bei Einsteins "romantischen" Handlungen nur verzückt sagte "was bist du ein Süßer". Äh ja, trotzdem nein. Ich sag dazu gar nix mehr. Also: Rücken durchdrücken und bloß keine falschen Hemmungen. Die Leute änderste eh nicht. Das ist wie mit dem Blocken anderer Hunde. Ich wachse von Woche zu Woche mit den Erfahrungen. Es ist übrigens exakt das gleiche, wenn Einstein schon mal andere Hunde hetzt. Wie oft sagen Leute "die spielen so toll", "Mein Hund liebt es, wenn andere hinterher rennen". Ich bin so oft fassungslos. Nein, die spielen nicht toll und mein Hund soll lernen, dass Hetzen kein akzeptables Verhalten ist, weshalb ich es unterbinde, abbreche, wenn ich es erahne auch mal diesen Hundekontakt nicht zulasse.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

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