Ich habe über diesen Thread auf der heutigen Morgenrunde intensiv nachgedacht und mich dazu entschieden doch nochmal etwas zu schreiben.
In dieser Diskussion wird in meinen Augen sehr gut deutlich, dass es ein facettenreiches Thema ist, es sehr konträre Standpunkte gibt und jeder Hundehalter seine Gründe hat. Es passiert hier das, was ich auch draußen erfahre und was ich als sehr anspruchsvoll erlebe, will man ein gutes Miteinander erreichen. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die des Anderen beginnt. Daraus habe ich für mich Regeln (oder eher Prinzipien, weil sie nicht in Stein gemeißelt sind) abgeleitet. So habe ich entschieden, dass ich auf der normalen Gassirunde um den Block keinerlei Hundekontakt wünsche. Auch gibt es Orte, die ich nicht mehr aufsuche, weil ich auf die Erfahrungen dort verzichten kann. Was will ich damit sagen? Zunächst möchte ich einen guten Umgang für meinen Hund mit Artgenossen und zum anderen möchte ich, dass es mir genauso gut geht wie dem Hund. Um das zu erreichen, habe ich auf Grund der gemachten Erfahrungen bestimmte Regelungen für unseren konkreten Einzelfall abgeleitet. Denn es bringt gar keinem von uns etwas, wenn ich aus nem schlechten Gewissen heraus oder sonst was dem Hund schnell und mal eben was vermeintlich Gutes tun will. Diese habe ich ganz bewusst so getroffen. Vielleicht hilft es dir, Rosa1, ja auch sich solche Prinzipien bewusst zu machen.
Rumo hat geschrieben: ↑Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Was ich heute oft sehe, ist dass innerartliche Kommunikation gar nicht wahrgenommen wird von einer Partei. Kommunikation ist ja nicht nur wildes Spielen und Toben, es ist auch schon der Blick zur Seite von 10m Entfernung.
Das stelle ich auch immer wieder fest. Es gibt bestimmte Hunde, zu denen ich keinen Kontakt mehr zulasse, weil genau das der Fall ist. Ich finde es sehr schade, dass ich diesen Hunden vielleicht auch die Möglichkeit nehme etwas zu lernen. Aber auch für mich steht da erstmal mein Hund für mich an oberer Stelle.
Rumo hat geschrieben: ↑Mo Apr 19, 2021 2:41 am
Und ich finde es ganz schade, dass man fremde Leute in die Situation bringt, einen Hund aversiv zu behandeln, damit man in Ruhe Gassi gehen kann, anstatt dass der Hund Anleitung zu höflicher innerartlichen Kommunikation von seinem Halter bekommt.
Ja, ich finde es auch immer wieder schade, dass ich solche Situationen erleben muss. Darauf kann ich echt verzichten und ich hab wirklich keinen Spaß daran mal wieder schweißnass von einer Runde nach Hause zu kommen, weil ich Sorge hatte, dass ich nicht weiß, wie der andere Hund auf mein Blocken reagiert.
Deine beiden Kommentare haben in mir die Überlegung ausgelöst, dass ich mich frage, was Vali für Signale sendet. Vielleicht sendet er dir, Rosa1, schon (sehr fein), wie er zu den Hunden steht, bei denen es in deinen Augen geknallt hat? Gut, wenn ein Ball fliegt, steht das nochmal auf einem ganz anderen Blatt, aber so im "normalen" Umgang.