Mal wieder eine 'bunte' Geschichte von mir:
Ich wurde gebeten, am kommenden Wochenende mit dem Hund einer Frau spazieren zu gehen, die ich so um drei Ecken kenne. Ihre sonstigen Gassigänger fallen derzeit aus verschiedenen Gründen aus und sie selbst ist gesundheitlich angeschlagen. Sie hat einen 5jährigen Mix aus Berner Sennen und Neufundländer. Ich hab also am Telefon gesagt, dass wir das probieren können, ich es aber nur machen kann wenn der Große mit meinen Mädels mitläuft.
Gestern war ich erstmals dort. Die Besitzerin hat Berni aus dem Garten geholt, Gurt um den Bauch, darin die Flexileine eingeklinkt, die Flexi zusätzlich in der Hand fixiert. Und Berni zog, hüpfte, sprang,... nicht aggressiv, aber schon sehr lebhaft. Fremde Hunde bei ihm vor der Haustür! Da war Wallung angesagt. Und ich dachte so bei mir:

- das kann ja heiter werden.
Ich hab meine zwei aus dem Auto geholt und wir sind dann mit angeleinten Hunden und etwas Abstand zwischen den Herrschaften ein Stück gelaufen bis zu einer großen Wiese. Berni lief von links nach rechts nach irgendwo,... aber immerhin wurde die Situation insgesamt mit jedem Meter etwas ruhiger. An der Wiese abgeleint - die drei haben sich beschnuppert und sind eine Runde gerannt. Und dann sind eigentlich nur noch meine beiden geflitzt (dankenswerter Weise nicht in den Wald verschwunden, sondern auf Pfiff brav gekommen. Und cool war, dass Berni sofort mitgekommen ist. Bei mir gab es Leckerchen und seither hab ich einen 'Schatten'

). So weit, so gut. Aber bei dem Theater, das Berni an der Leine veranstaltet war ich doch skeptisch ob das funktioniert wenn ich allein bin.
Heute morgen also zweites Treffen: ich hab gesagt, die Besitzerin soll quasi nur zur Sicherheit mitgehen und ich führe die Hunde als wenn ich allein wäre. Meine im Auto gelassen. Berni aus dem Garten geholt (er hat sich gefreut wie blöd als ich mit der Leine - nicht die Flexi! - kam) und draußen angebunden. Dann meine zwei Mädels aus dem Auto geholt. Beschnuppern durften sie sich kurz, aber nicht die ausgiebige 'wir laufen umeinander rum-Show'. Kaba hatte ich am Riemen um den Bauch gebunden und sie sollte hinter mir laufen (hat natürlich ein paar mal gefragt, ob man heute nicht ne Ausnahme machen könnte

). Mika links und Berni rechts an die Leine. Und dann erstmal sooooo lange stehen geblieben bis Ruhe einkehrte. Dabei nur mit ruhiger Stimme und Bewegung dafür gesorgt, dass jeder Hund seinen Platz beibehielt.
Und dann sind wir gesittet losmarschiert. Bei jedem Versuch von Gehüpfel oder Durcheinander: stehenbleiben, sortieren, Ruhe verbreiten - dann erst weiter. So sind wir erstaunlich gut und unkompliziert bis zu der großen Wiese gekommen. Wenn es so läuft kann es tatsächlich funktionieren. Klar, das brauch ich nicht regelmässig. Aber jetzt so als Notlösung geht das tatsächlich.
Und Mika lernt in dieser Konstellation, dass es sehr respekteinflößende Hunde gibt. Die schiere Masse von Berni beeindruckt sie so, dass sie ganz kleine Brötchen backt und lernt, etwas mehr Abstand zu wahren, nicht so distanzlos in ihn reinzubrezeln, sich zurückzunehmen. Eine schöne Lektion für Madame Hüpfel

. Und sie lernt: wenn ich sie rufe kann sie trotzdem zu mir kommen, denn hier sorge ich dafür, dass Berni sie in Ruhe lässt. Von daher hab ich tatsächlich auch noch was von dieser Aktion

.