Gestern abend hatte ich vielleicht ein Erlebnis. Ich bin so gegen 19 Uhr noch eine Runde mit dem Rad gefahren. Dabei hatte ich HUmboldt und die kleine Waikiki vorne im Körbchen mit. Bin also ganz vergnügt bis zum nächsten Ort geradelt, umgedreht und wollte genauso entspannt wieder zurück. Da höre ich auf einmal irgend etwas Großes hinter mir galoppieren und im nächsten Moment springt ein großer brauner Labrador auf Humboldt

. Der Labbi hatte zwar die Haare hoch gestellt, aber es war offensichtlich ein junger Rüde der einfach übermütig war (und wohl auch etwas unsicher). Ich also gebremst, den Labbi von Humboldt geschubst und geschaut ob es irgendwo einen Besitzer für diesen braunen Rüpel gibt. Fehlanzeige, kein Mensch in Sicht und auch kein Rufen oder Pfeifen zu hören. Also zusehen irgendwie die 2 km wieder nach Hause zu kommen. Der Labbi ist zu Anfang noch mehrmals auf Humboldt gesprungen, hat versucht ihn zu rammeln und hat ihn arg bedrängt. Den Labbi anschreien hat gar nichts gebracht, der schaute nicht mal hoch. Also mehrmals halbherzig während der Fahrt mit dem Fuß in seine Richtung treten und einfach flott weiter fahren, das ging dann ganz gut.
Nach gut einem Kilometer (mittlerweile klappte das Radeln mit zwei Hunden sehr gut) hörte ich auf einmal Rufen und Pfeifen. Also ich angehalten und stellte fest, der Labbi wohnt in der alten Mühle. Dann tauchte ein kleines Mädchen auf ihrem Minifahrrad auf und versuchte den Hund einzufangen. Aber der Labbi lief einfach weiter. Das Mädchen (ich schätze es auf ca. 5 Jahre) sagte laufend: Leckerlie, komm schön gibt Leckerlie.... Aber der Hund lief einfach weiter. Also bin ich auch wieder losgeradelt, der Labbi trabte immer weiter. Am Ortsschild sah ich dann meinen Mann mit den beiden Hündinnen von seiner Rad-Runde wieder kommen, er gab Gas um auf unseren Hof zu kommen, eine Hündin ist läufig.
Dann bin ich den Sandweg hoch zu unserem Grundstück geradelt. Der junge Labbi-Rüde versuchte durch den Zaun an die läufige Hündin zu kommen, die biß ihm in die Nase und der Labbi kam mit gesträubten Fell auf mich und Humboldt zu. Humboldt fand das jetzt auch nicht toll, das ein fremder Rüde bei seiner Hündin war und das auch noch bei uns zuhause. Aber mit Hilfe meines Mannes kam ich dann heile und ohne Beißerei auf den Hof bei uns. Humboldt und Waikiki wurden entlassen und somit waren auf unserer Zaunseite nun 3 Hunde und auf der anderen Seite der Labbi. Dann tauchte das kleine Mädchen mit dem Rad auf, die hatte sich nicht alleine zwischen die Hunde getraut. Und ein weiteres größeres Mädchen tauchte auf und versuchte den Labbi einzufangen. Der spielte Katz und Maus mit den Kindern und ließ sich nicht fangen.

Das große Mädchen brüllte den Hund an, das kleine Mädchen war kurz vor dem heulen und sagte nur: Das macht der Bruno laufend, der haut immer ab. Das große Mädchen war nur stinksauer auf den Hund und völlig hilflos.
Irgendwie eine traurige Geschichte. Der junge Labbi will beschäftigt werden und da er das nicht wird haut er ab und stromert rum. Irgendwann geht das schief.
Und ich war heilfroh Mozart nicht mit gehabt zu haben. Das wäre nicht so glimpflich abgegangen. So waren die ersten Minuten etwas nervig für HUmboldt und dann radelte ich mit zwei fröhlich laufenden jungen Rüden den Radweg entlang. Mozart hätte sich keine Rüpeleien von dem jungen Labbi gefallen lassen und es hätte womöglich eine Beißerei gegeben. Brauche ich nicht, Mozart hat sich noch nie mit einem anderen Hund gebissen und das soll auch so bleiben.
Ab sofort rechne ich jetzt öfters mit dem Labbi. Mein Mann hat mir erzählt, er habe den HUnd auch schon mehrfach gesehen bzw. ist von ihm angerüpelt worden, wenn er mit dem Rad fährt. Er hat dem größeren Mädel auch schon mehrfach gesagt, das sie sich mehr mit ihrem HUnd beschäftigen muß und auf ihn aufpassen.
Für mich war es jedenfalls ein Schreck in der Abendstunde. Andererseits bin ich stolz auf meinen lieben Humboldt und das ich die Situation alleine gut geregelt bekommen habe. Aber regelmäßig brauche ich sowas nicht.