Julian mutiert leider langsam zum Staubsauger.
Ich weiß nicht, an was es liegt, ob er tatsächlich immer Hunger hat, weil er so einen hohen Energieverbrauch hat, oder ob es einfach eins seiner unterdessen recht skurrilen Hobbys ist.
Er sammelt alles ein, was er findet. Im Garten den gekochten Mais für die Enten, das geht ja noch, der kommt hinten genauso wieder raus, wie er ihn vorne reinschaufelt (er kackt sozusagen Maiskölbchen

), allerdings hat er im Herbst damit angefangen, die Walnussschalen zu fressen. Da die Krähen die Nüsse auf dem Garagendach knacken, half nur regelmäßiges Hof fegen und den ganzen Garten absuchen, zweimal hat er dann ne Schalenhälfte ausgekotzt, die nicht nur recht scharfkantig sondern schon allein von der Größe her in natürlicher Richtung niemals als Output rausgekommen wäre. Ich bin ständig in Angst wegen Darmverschluss bei ihm wegen solcher Sachen. Es gibt Familienmitglieder, die unterstellen mir schon eine Phobie bezüglich Gegenstände in bestimmter Größe. Selbst im Haus, alles, was auch nur runterfallen
könnte, verbanne ich nach und nach aus der Wohnung. Gerade erst die Pinwand mit den Magneten. Wie schnell fällt einem so ein kleines buntes Teilchen aus der Hand, wenn man im vorbeigehen die Liste mit den demnächst fälligen Einkäufen dranpappen will... weg damit. Jetzt liegt ein Zettelblock auf dem Küchentresen. Auf Arbeit haben wir eine Pinnwand mit richtigen Pins. Nicht auszudenken, da liegt mal eins von den spitzen Dingern unten. Wie oft bin ich schon auf Händen und Knien rumgerutscht und hab geguckt, ob vielleicht irgendwo was auf dem Boden liegt. Ich werd noch irre!
Weiß gar nicht, wie das Leute mit nem Goldie, Labrador oder Beagle machen, wenn sie ein Hundeleben lang so höllisch aufpassen müssen.
Na gut, ein junger Hund orientiert sich vermutlich erstmal am Geruch, was man fressen kann, das fällt ja bei Julian weg, da er kaum noch Geruchssinn hat.