Ich habe zwar zur Zeit keine Gruppen für UO- und BH-Training (Obi lasse ich jetzt mal aussen vor .......)
Rohana hat geschrieben:Wie machst Du denn das dann, wenn Du in einer BH-Vorbereitungsgruppe ein Team hast, das komplett anders arbeitet als Du es vorgibst?
Grundsätzlich bin ich kein Fan von "Rasen-Formationslaufen".
Was bedeutet, dass man dann schon mal weit flexibler ist. Meine Teams für UO/BH-Training haben immer einzeln trainiert und ich habe mir das Ganze dann reihum angesehen. Da die Hunde nicht alle gleich sind, bringt es auch nichts, alle gleich behandeln zu wollen. Und wenn ich selbst schon hergehe und den unterschiedlichen Teams unterschiedliche Wege zeige, warum sollte ich dann ein Problem haben, wenn jetzt ein Team kommt und einen Weg aufzeigt, den ich selbst noch nicht kenne?
Allerdings habe ich meinen Teams auch immer erklärt, warum ich jetzt bei Team C diesen Weg vorschlage, obwohl ich bei Team A und B einen anderen Weg vorgeschlagen habe.
Und es gibt bestimmte Grenzen, die ich für mich akzeptiere, bzw. nicht akzeptiere. Wer meint, mit Hauruck-Methoden, Druck, Zwang etc. seinen Hund ausbilden zu müssen .... bitte, aber dafür gibt es dann andere Trainer.
Im Obedience handhabe ich das ziemlich ähnlich.
Wenn allerdings jemand mit einem Weg kommt, den ich so noch nicht kenne, erwarte ich von demjenigen, dass er zumindest theoretisch weiss, wie der Weg geht und dass er mir das verständlich erklären kann. Andernfalls hat es ja keinen Sinn, dass ich drauf schaue, was derjenige tut.
Ich erinnere mich an ein Training, da habe ich nur noch kopfschüttelnd zugesehen wie ein Team bei mir Fuß trainierte und ich absolut nicht nachvollziehen konnte, was die beiden da trainierten - die Woche davor hatten wir was ganz anderes gemacht. Entsprechend habe ich nach kurzer Zeit auch gefragt, was sie denn da Seltsames machen - und als Antwort kam "das hätte ihnen jemand anders beim Obi-Workshop der KG erklärt" ..... dumm nur, dass der Ausbildungsweg, den der andere Trainer bei dem Workshop erklärte, völlig konträr zu dem war, was wir bisher machten. Und die Leute, die bei dem Workshop waren, nun versuchten, die beiden Wege zu mischen.
Was natürlich rein gar nichts brachte. Vorteil war, dass ich beide Wege kannte. Also haben wir darüber diskutiert, jeder konnte den Weg, der ihm logisch erschien, trainieren ....
Warum sollte einem als Trainer ein Zacken aus der Krone fallen bzw. warum sollte es die Autorität des Trainers untergraben, wenn verschiedene Teams unterschiedlich trainieren? Kann ich für mich nicht nachvollziehen. Allerdings muss ich sagen, ich lege Wert darauf, dass meine Teams lernen selbständig zu trainieren, ihr Köpfchen einzuschalten, selbst Ideen mit einbringen.
Ich habe auch keine Hemmungen, meine Teams recht früh dazu zu bringen, anderen zuzuschauen und ihre Kommentare abgeben zu lassen. Sprich einer läuft vor, und einer der Zuschauenden soll/darf seine Kommentare und Vorschläge dazu einbringen.
Wir haben auch andere Trainer von der Sorte "bring die Leute bloss nicht auf die Idee, ein Apportel zu kaufen, die sollen bloss nicht daheim allein ohne meine Aufsicht trainieren" - jetzt nicht im Obedience, aber allgemein gesehen - meiner Ansicht nach ist das unsinnig. Ich will ja schliesslich, dass die Leute was lernen. Ok, wenn sie dabei dann in der Ausbildung auch mal Fehler machen, was soll's? Das bringt ihnen aber auf lange Sicht mehr als wenn ich sie immer nur an meinem Gängelband habe und sie nur mit mir als "Vortänzer" in der Lage sind, zu trainieren .....