Wir haben Großpudel Goethe ja letzte Woche am Dienstag beim Züchter abgeholt.
Die ersten Tage hat er jetzt das gleiche Futter bekommen wie beim Züchter (Pedigree Welpenfutter). Ich wollte ihm die Chance geben, sich erst ein bisschen einzugewöhnen und erst dann das Futter umstellen.
Mittwoch sollte jetzt auch das bestellte Fleisch ankommen und ab Donnerstag wird roh gefüttert.
Er wiegt momentan 7,5 kg, ich finde ihn dabei aber ziemlich dünn. Rippen, Wirbelsäule, Hüfte sind deutlich tastbar.
Da ich für alle Eventualitäten (Urlaub, Gefrierschrank leer, Ich im Krankenhaus etc.) möchte, dass meine Hunde jede Art von Futter annehmen, gibt es allerdings weiterhin einen Tag Trockenfutter und einen Tag Dose.
Bei der Erstellung des Futterplans habe ich mich sowohl an den gängigen Barf-Regeln als auch an den Bedarfswerten (Quelle: Meyer/Zentek) orientiert.
Um den Energiebedarf (5,31 MJ uE/Tag bei einem Endgewicht von 20 kg) zu decken, habe ich eine Gesamtfuttermenge von 7% der Körpermasse (habe mal großzügig mit 8 kg gerechnet) veranschlagt.
Gesamtfuttermenge also 560 g
davon 390 g tierische Bestandteile
und 170 g pflanzliche Bestandteile (70 g Gemüse, 70 g Getreide, 35 g Obst)
Um den Calciumbedarf optimal zu decken, verwende ich vorerst das MCH Calcium von Barf ProQ. Der Fleischanteil besteht also aus Muskelfleisch und Innereien. Anfangs möchte ich nur zwei Sorten Muskelfleisch verwenden, Rind und Pute. Nach und Nach kommen dann andere Sorten hinzu. Die Innereien sind bei mir eine fertige Mischung aus 10% Leber, 45% Niere und 45% Herz.
Der pflanzliche Anteil:
Ich verfüttere eine kleine Menge (Pseudo-)Getreide, weil es meiner Meinung nach als Rohfaser und zur Deckung des Energiebedarfs eine sinnvolle Ergänzung sein kann. Momentan habe ich eine Mischung im Haus, die zu gleichen Teilen aus Hirse-, Amaranth- und Quinoaflocken besteht.
Beim Obst und Gemüse beschränke ich mich in der ersten Zeit auch auf jeweils zwei Sorten, Gemüse: Karotte und Gurke; Obst: Apfel und Banane. Auch hier kommen andere Sorten hinzu, wenn er sein Futter gut verträgt.
An sonstigen Zusätzen verfüttere ich Öl, Bierhefe, Joghurt, Ei und ein Elektrolyt-Pulver.
Als Öl habe ich momentan das cdVet Fit-Barf Futter-Öl da. Bierhefe gibts bei uns, weil Yeli ohne draußen immer Kot frisst

Wöchentlich bekommt er also:
1950 g Fleisch, davon
- 585 g Rind
- 585 g Pute
- 390 g Innereien-Mix (= 39 g Rinderleber, 175,5 g Rinderniere, 175,5 g Rinderherz)
- 390 g Fisch
850 g pflanzliches, davon
- 170 g Karotte
- 170 g Gurke
- 85 g Apfel
- 85 g Banane
- 115 g Hirse
- 115 g Amaranth
- 115 g Quinoa
Ergänzungsfutter
- 200 g Joghurt
- 1 Ei ohne Schale
- 3 TL Öl
- 1 TL Bierhefe
- 70 g Barf Pro Q MCH Calcium
- 15 g Canipur Elektrolyt
- 225 g Rinderfett (um den Energiebedarf zu decken, wird heruntergefahren falls er weniger braucht)
Fertigfutter
- 800 g Terra Canis, Welpensorten gemischt
- 330 g Lupovet IB Derma (verfüttere ich gerne, weil ich die Zusammensetzung gut finde und Yeli es gut verträgt)
Auf die Tage verteilt schaut es dann so aus:
Montag
morgens:
195 g Rind
35 g Gelberübe
35 g Gurke
1 TL Öl
mittags:
60 g Getreide
40 g Joghurt
14 g Calcium
3 g Elektrolyt
abends:
195 g Rind
17,5 g Banane
17, 5 g Apfel
Dienstag
morgens:
260 g Terra Canis
mittags:
260 g Terra Canis
abends:
260 g Terra Canis
Mittwoch
morgens:
195 g Innereien
35 g Gelberübe
35 g Gurke
1 TL Öl
mittags:
60 g Getreide
40 g Joghurt
12 g Calcium
3 g Elektrolyt
abends:
195 g Innereien
17,5 g Banane
17,5 g Apfel
Donnerstag
morgens:
195 g Pute
35 g Gelberübe
35 g Gurke
1 TL Bierhefe
mittags:
60 g Getreide
40 g Joghurt
12 g Calcium
3 g Elektrolyt
abends:
195 g Pute
17,5 g Banane
17,5 g Apfel
Freitag
morgens:
110 g Lupovet
mittags:
110 g Lupovet
abends:
110 g Lupovet
Samstag
morgens:
195 g Fisch
35 g Gelberübe
35 g Gurke
1 TL Öl
mittags:
50 g Getreide
40 g Joghurt
12 g Calcium
3 g Elektrolyt
abends:
195 g Fisch
17,5 g Banane
17,5 g Apfel
Sonntag
morgens:
195 g Rind
35 g Gelberübe
35 g Gurke
1 Ei
mittags:
50 g Getreide
40 g Joghurt
12 g Calcium
3 g Elektrolyt
abends:
195 g Pute
17,5 g Banane
17,5 g Apfel
Was mir ein bisschen Sorgen gemacht hat, ist tatsächlich der Energiebedarf. Nach den gängigen Barf-Empfehlungen (beim Welpen 4-5% des Körpergewichts füttern) hätte ich von den Zahlen her niemals den Bedarf decken können.
Alternative wäre halt noch gewesen, auf 8 oder sogar 9 % raufzugehen.
Allerdings unterscheidet sich ja der Bedarf auch je nach zu erwartendem Endgewicht. Eine reine "xy% des Körpergewichts" - Regel kann also nie perfekt sein und es ist sicher von Hund zu Hund auch unterschiedlich.
Ich musste letztendlich "alle Register ziehen" (Getreidefütterung, relativ viel Fett zufüttern etc.) um auf dem Papier eine Bedarfsdeckung zu erreichen. Ich denke aber schon, dass die Bedarfswerte hinkommen. Wenn man mal bei größeren bekannten Trockenfutterherstellern auf die Fütterungsempfehlung schaut, sieht man dass da der Energiebedarf schon immer gedeckt wird. Demzufolge sollte ich das wohl auch erreichen.
Wie viel er dann tatsächlich braucht, ist natürlich nochmal eine andere Frage. Da werd ich mich sicher gefühlsmäßig rantasten und es an seinem Gewicht und dem Gefühl beim Anfassen festmachen. Dass bei Welpen zu viel sehr schädlich ist, ist mir bewusst.
Merke ich, dass er pummelig wird, wird die Menge natürlich sofort verringert.
So, jetzt erstmal Respekt an alle, die sich diesen langen Beitrag bis zum Ende durchgelesen haben

Über konstruktive Kritik würde ich mich sehr freuen!
lg,
Sanne