HINTERGRUND INFOS
Rattengift wirkt absichtlich zeitverzögert, sehr langsam, unter Umständen erst nach 48 Stunden oder später
je nach Dosis aber auch schon nach 2 bis 3 Stunden
Die Vergiftungserscheinungen können also je nach Hund, Dosis und Zeitverlauf sehr verschieden intensiv ausgeprägt sein.
die verwendeten Wirksoffe sind Derivate des Cumarin wie Phenprocoumon, Ethylbiscoumacetat und Warfarine ( Brodifacoum, Bromadiolon, Chlorphacion, Difenacoum, Diethalion)
die Hauptwirkung von Rattengift liegt in der massiven Störung der Blutgerinnung durch Hemmung der Vitamin-K-Synthese in der Leber, so dass das betroffene Tier nach und nach innerlich verblutet
die Wirkung kann bis zu 4 Wochen anhalten
Wie schnell das Rattengift gefährlich für den Hund wird, hängt dabei wesentlich von der Art des Giftes, der aufgenommenen Dosis und der Konstitution des Hundes ab - also Körpergewicht, Alter, Vorerkrankungen und allgemeine Fitness.
FORM UND FARBE VON RATTENGIFT
gesetzliche Vorschriften für Rattengift und EU-Richtlinien legen weder eine bestimmte äussere Form noch bestimmte Farbe für Rattengift fest (Quelle: Umweltbundesamt siehe weiter unten)
bei manchen Produkten sind noch erkennbare Getreidekörner von dem eingefärbten Gift umhüllt, viele Produkte bestehen aber auch aus reinem gepresstem Granulat, tabletten-ähnlichen Pellets, manche auch aus grösseren Presslingen - manche werden sogar als formlose Paste angeboten
deshalb Vorsicht: Rattengift kann im Prinzip mit jeder beliebigen Farbe eingefärbt sein (!) und jede beliebige äussere Form haben (siehe Abbildungen unten)
welche Farbe Rattengift hat hängt also vom jeweiligen Hersteller ab: jeder Gift-Hersteller kann das Gift in seinen jeweiligen Produkten verschieden rot, rosa, purpur, pink, blau, grün, gelb, violett, schwarz und mit sonstigen Farbtönen (i.d.R. durch Lebensmittelfarbe) einfärben
um so harmloser die Farbmischung erscheint, um erfolgreicher kann die Giftaufnahme bei den Ratten sein
grundsätzlich ist aufgrund der Farbe von Rattengift jedes Granulat und wenn aufgelöst jede eingefärbte Flüssigkeit verdächtig
die gesetzliche Normen regeln die Inhaltsstoffe - also die Zusammensetzung der chemischen Verbindungen als solche, die Formen der Ausbringung und auch die erforderliche Sachkunde (Quelle u.a.: Umweltbundesamt http://www.umweltbundesamt.de/sites/def ... uflage.pdf)
Quelle: Erste Hilfe beim Hund.deÜBERLEBENSCHANCEN BEI RATTENGIFT
je früher die Gegenmaßnahmen gegen das Rattengift beginnen, umso grösser ist die Überlebenswahrscheinlichkeit
idealerweise wird bereits unmittelbar nach der Giftaufnahme die Resorption der verheerenden Wirkstoffe vom Darm in den Körper verhindert
dies ist realisierbar, wenn der Hundehalter in seiner Notapotheke die bereits vorab für seinen Hund dosierte Menge Aktivkohle vorhält ( -> Kohletabletten )
die Aktivkohle wird im begründeten Verdachtsfall sofort verabreicht
wenn dann das Antidot (Gegenmittel) gegen das Rattengift - hochdosiertes Vitamin K1 - auch noch angemessen frühzeitig durch den Tierarzt gespritzt werden kann - sind die Überlebenschancen gut
wenn diese Behandlungen erfolgt sind und der Hund noch keine typischen Symptome der Rattenvergiftung u.a. Blutungen gezeigt hat - ist die Prognose gut bis sehr gut
als Vorsorge zum Beispiel für den Urlaub: Vitamin K1 in Tropfenform sind frei in der Apotheke erhältlich - dies ist aber nur behelfsweise und für den Notfall zur Überbrückung sinnvoll. Hochdosiert gespritztes Vitamin K1 und je nach Ausprägung der Symptome auch eine intensivmedizinische Betreuung durch den Tierarzt sind hierdurch nicht zu ersetzen