@Katja: Ja, wir trainieren jetzt bei Sebastian. Ich wollte mir das Training bei ihm ja schon anschauen, bevor wir den Kurs bei Ariane begonnen haben. Da hatte er sich ja leider eine Auszeit genommen, da er seine Hündin verloren hatte. Als er sein Training wieder aufnahm, haben wir dort eine Probestunde gemacht und ich fand es sehr gut.
Die zweite Stunde fiel dann leider wegen Gewitter aus, wurde aber gestern nachgeholt. Fand ich wieder prima. Ich beschreib mal ein paar Übungen.
Erste Trainingsstunde (90 Min)
1. „Nicht tauschen“: Die sechs Mensch-Hund-Teams standen in einem großen Kreis. In der Mitte wurden zwei Dummys ausgelegt. Nacheinander sind wir mit unseren angeleinten Hunden zu den Dummys gegangen. Sollte der Hund einen aufnehmen, sollten wir mit dem Dummy wieder an unseren Platz gehen und dort den Dummy ausgeben lassen. Sollte der Hund an einem Dummy nur schnüffeln und dann zum anderen wollen, sollten wir den Hund nicht dorthin lassen und ohne Dummy wieder an unseren Platz gehen. Übrigens hat kein Hund den ersten Dummy aufgenommen. Alle wollten noch zu dem anderen.
2. „Steadyness“: Wie bei der Übung vorher standen wir noch alle in einem großen Kreis. Sebastian hat nacheinander für jeden Hund einen Dummy in die Mitte geworfen. Der jeweilige Hund sollte dann auf Signal apportieren. Es war somit doppelt schwer, denn die Hunde mussten bei ihrem Dummy auf das Signal warten und auch ruhig sitzen bleiben, wenn der Dummy für einen der anderen Hunde flog. Raven hat bei seinem Dummy brav gewartet, hätte aber zu gern dem etwas langsamen Nachbarhund assistiert.
3. „Markieren“: Jeder suchte sich einen Platz zum Trainieren. Bei Raven und mir klappte es gleich super, andere übten noch Apportieren mit Futterbeutel/Spielzeug. Da Sebastian uns nicht kannte, waren wir in der Anfängergruppe.
4. Einweisen mit „Voran“: Mit Raven konnte ich gleich eine leichte Kombination von „Voran“ und „Markieren“ üben. Ich habe einen Dummy an der Sichthilfe* ausgelegt. Raven ist dabei mitgelaufen und ich musste schon achtgeben, dass er denn Dummy nicht gleich mitnimmt sondern liegen lässt. Zurück zum Startpunkt und um 180 Grad mit Hund am Bein drehen, so dass man wieder in Blickrichtung zur Sichthilfe steht. Mit „Voran“ hat er den Dummy geholt, mir gegeben, und ich habe mich um 180 Grad gedreht und eine Markierung geworfen und ihn apportieren lassen.
Die Kombination wurde erschwert. Zuerst wurde der Dummy ausgelegt (wieder in Ravens Begleitung). Dann zurück zum Ausgangspunkt, Raven absitzen lassen, Markierung werfen, dann 180 Grad Drehung mit dem Hund am Bein, dann „Voran“ aus der Startstellung (Hund sitzt neben mir). Dummy geben lassen und dann die Markierung apportieren lassen. Hat prima geklappt
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und der Hund muss seinen Kopf gebrauchen und dir zuhören.
* Als Sichthilfe kann man die schwarz-weißen Stangen oder Fähnchen zum Dummytraining nehmen. Hat man so etwas nicht, tut es aber auch ein Baum, Strauch, Laternenpfahl, Papierkorb im Park usw.
Zweite Trainingsstunde (90 Min)
1. „Stopp-Pfiff“: Jedes Team hat sich einen Platz gesucht und der Hund ist frei direkt neben einem oder sehr nah gelaufen. Bei Pfiff sollte er absitzen hat bei allen, soweit ich es mitbekommen habe, ganz gut geklappt.
2. Kombination von „Markieren“ und „Blind“: Man wirft eine Markierung und schickt den Hund los. Während er auf dem Weg ist, dreht man sich schnell um 180 Grad und legt einen Dummy an einer Sichthilfe aus bzw. wirft den Dummy dorthin und dreht sich schnell wieder zurück. Der Hund hat also nicht gesehen, wo der Dummy ausgelegt wurde. Hat man sich die Markierung geben lassen (bei mir sitzt Raven vor) stellt man sich neben den Hund und gibt ihm das Signal „Voran“ (bei uns Hand- und Wortsignal). Daraufhin soll der Hund zum Dummy laufen und ihn apportieren. Da man beim Einweisen mit dem Suchpfiff arbeitet, kann/soll man diesen geben, wenn der Hund in der Nähe des Dummys ist und seine Nase runter nehmen soll.
Einweisen generell und Blinds speziell müssen wir üben. Blinds bei einer kleinen Distanz von zwei Metern funktioniert, liegt der Dummy weiter weg, hat Raven Startschwierigkeiten. Ich konnte aber sehr gut beobachten, wie Raven beim Suchpfiff die Nase einsetzt
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. Da muss ich jetzt ganz genau auf die Windrichtung achten, um ihn zum Erfolg zu führen und nicht zu verwirren.
3. Stopp-Pfiff aus dem Rückruf: Hund wird abgesetzt. Man geht ein Stück von ihm weg, ruft bzw. pfeift ihn zu sich heran, gibt den Stopp-Pfiff und wirft schnell den Dummy über seinen Kopf hinter ihn. Apportierfreudige Hunde stoppen und machen dann kehrt. Bei dieser Übung muss man sehr gut auf das Timing achten. Je weiter der Hund noch von einem entfernt ist, desto leichter fällt ihm das Stoppen. Es können sich aber ein paar Fehler einschleichen. Raven z.B. reagierte nicht mehr auf den Komm-Pfiff sondern blieb sitzen
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. In so einem Fall muss man den Hund ab und zu ganz zu sich heranholen. Oder die Hunde werden langsamer, weil sie das Stopp-Signal erwarten. Auch dann wieder ab und zu ganz heranrufen.
4. „Frei Verloren-Suche“: Trainer hat einen Dummy ausgelegt und Hund sollte suchen. War für Raven nicht einfach, da es dort natürlich noch andere Fallstellen von Dummys gab. Zudem hatte er Wind von hinten, der Geruch wurde also von ihm weggetragen. Wir haben dann die Windrichtung geprüft und einen zweiten Dummy für Raven so positioniert, dass er den Geruch in die Nase bekommen und den Dummy dann auch gefunden hat
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Zum Abschluss gab es noch etwas Theorie zum Arbeiten mit der Windrichtung, wann der Dummy bei der Frei Verloren-Suche nah bzw. entfernt versteckt werden soll und Kombinationsmöglichkeiten. Und Tipps, was man machen kann, wenn es nicht so läuft, wie es sein sollte. Wenn der Hund z.B. beim Einweisen einen Bogen läuft, kann man gut über Stopp-Pfiff und Richtungsangaben arbeiten. Fängt er jedoch beim Markieren an herumzustöbern, bricht man die Übung ab, da er nicht seine Augen eingesetzt hat.