Ach, ich weiss gar nicht was Du hast
![Mr. Green :mrgreen:](./images/smilies/icon_mrgreen.gif)
, lief doch gut soweit - ihr habt weder Krankenhaus, Notarzt noch Tierarzt gebraucht
![Twisted Evil :twisted:](./images/smilies/icon_twisted.gif)
.
Nach Jahren Obedience-Training weit weg von jeglichen Junghund-, Erziehungs-, Basis-, Grundgehorsamskursen hatte ich im Verein für eine andere Trainerin, die schwanger wurde, die Basisstunden übernommen. Und gleich auch noch einen neuen Kurs .... was soll ich sagen .... 4 Parson/Jack Russell Terrier Rüden im besten pubertierenden Alter und durch die Bank Hundehalter, die sich besser ein Steiff-Tier angeschafft hätten.
Die erste Stunde in der Gruppe endete damit, dass eine der Terrier-Halterinnen in die Ambulanz zum "zusammenflicken" musste, und ebenso einer der Terrier.
Aber hin und wieder hat man auch Glücksmomente.
So im Februar/März rum meinte unsere Obi-Sportwartin "Du, ich habe da ne Anfrage von wegen Obi-Training bekommen, ich habe sie an Dich verwiesen, ok?".
Die erste Stunde war ..... interessant ..... höflich ausgedrückt.
35 kg überschäumender, muskulöser Jungspund und ein Frauchen, das nach einem 5-Sterne-Menü max. 20 kg mehr wiegt als der Hund. Ein Hund, der mit Begeisterung alles und jeden anspringt, abschlabbert, und aufgrund seiner Grösse, Gewicht und Schwung nahezu alles, was zwei Beine hat aus dem Gleichgewicht bringt. Während der Stunde dann auch zweimal aus dem Halsband geschlüpft ... wieder einfangen war ein Sport für sich ..... .
An ein geordnetes Obi-Training war an dem Tag nicht zu denken.
Und ehrlich gesagt - in Gedanken habe ich mir schon zurechtgelegt, wie ich der Frau erkläre, dass das mit dem Hund nicht so wirklich Sinn macht. Zumindest im Moment. Und sie sich vielleicht doch erst mal noch etwas mehr um das Thema "Grundgehorsam" bemühen soll, sprich, sie soll erst mal in eine Basis-Gruppe gehen.
Heute - 3-4 Monate später - sieht die Sache völlig anders aus.
Frauchen entpuppte sich als der Traum eines jeden Trainers - sprich, sie hat nicht nur ein Hirn in ihrem Kopf - sie benutzt es auch !!!!!
Sie denkt mit und ist in der Lage, selbst Lösungen für Probleme, die sich während des Trainings daheim ergeben, zu finden und durchzudenken.
Sie versteht, was ich ihr erkläre und kann das auch direkt umsetzen.
Und das verrückte, durchgeknallte Hundetier ist auf dem besten Weg, im Herbst eine BH-Prüfung hinzulegen, die sich sehen lassen kann. Wobei ich mir da noch nicht so ganz sicher bin ob wir nicht etwas langsamer machen und dafür dann im Frühjahr nacheinander BH, Beginner und O1. Die "Kleine" ist ja gerade erst mal 13 Monate alt.
Auf jeden Fall nichts mehr mit "alles andere ist wichtiger und interessanter als Frauchen und aus Halsband schlüpfen und wild in der Gegend rumrennen ist sowieso das Genialste". Sondern ein Hund der 'sagt' "arbeite mit mir, ich will mit Dir arbeiten, das ist toll".
Nach der ersten Stunde wusste ich nicht, ob ich lachen oder heulen soll - und alles was ich zu unserer Obi-Sportwartin sagte war nur "Oh Gott, das kann was geben". Heute bekommt jeder, der es hören will oder auch nicht hören will, erzählt, was ich da für ein tolles Team bei meinen Obi-Anfängern habe.
Und die Moral von der Geschichte ..... nicht immer ist der erste Eindruck der richtige. Manchmal braucht es eben ein paar Versuche. Deshalb, erst mal abwarten, Tee trinken und schauen, wie sich die jeweiligen Teams entwickeln.
BTW - ich hatte auch schon den umgekehrten Fall. Ein Team, bei dem ich zu Anfang dachte "endlich mal ein Team, bei dem klar ist, dass das was wird" .... Pustekuchen
Also - gebt den Leuten ne Chance. Wenn man nach 3-4 Wochen sieht, dass sich keine Fortschritte einstellen, dann kann man immer noch ein Gespräch unter vier Augen führen und den Leuten dezent erklären, dass sie vielleicht ......
wobei ich da gerade die Richtige bin was von dezent zu sagen ![Frechling :frech:](./images/smilies/icon_frechling.gif)