Es hat ja lang gedauert, aber heute war es soweit: Shari und ich hatten die 'Klassiker-Begegnung'. Ich hab Shari zum ersten mal so richtig mit in den Ort genommen, musste zum Buchlädchen und hab das für eine kleine Übungsrunde genutzt. An einer Kreuzung kam auf der anderen Straßenseite eine Frau mit kleinem Wuschelhund gelaufen. Die wollten offensichtlich links hoch und so hab ich auf unserer Seite der Kreuzung gewartet, dass sie vorbei geht. Shari setzte sich brav, schaute nur und bekam dafür natürlich reichlich Leckerchen zugesteckt.
Tja nun, die Frau lief aber nicht weiter. Sie schaute - klar, süßer Welpe

. Dann machte sie einen halbherzigen Versuch, weiterzugehen - aber ihr Hund rammte seine Beinchen in den Asphalt und klärte mal kurz, wer bei diesem Gespann das Sagen hat

. Und die Dame erklärte mir: 'Den bekomm ich jetzt erst weiter wenn er mal an ihrem schnuppern darf - das ist doch ein Mädchen, oder?!' Ich hatte es ja schon fast geahnt und so schnappte ich mir Klein-Shari auf den Arm und erklärte: Ja, ist eine Hündin, aber wir üben gerade, dass sie eben nicht jedesmal schnuppern darf.
Natürlich wurde ich sofort im Oberlehrerton darüber aufgeklärt, dass ich da ja wohl alles falsch mache und 'man die Hunde schnuppern lassen muss'.
Ich hatte heute wohl meinen garstigen Tag und so hab ich geantwortet, dass das mit angeleinten Hunden eine denkbar doofe Idee ist. Dass mein anderer Hund, der normalerweise auch noch dabei ist, das 'mal eben schnuppern' für ihren Kleinen zu einem gefährlichen Abenteuer machen würde. Und dass wir gerade fleißig üben, damit es mir nicht irgendwann so geht wie ihr, die nicht von der Stelle kommt weil Herr Hund das so beschließt.
- Ja, ich schäme mich ein bisschen, dass ich mich nicht beherrschen konnte. Aber die Dame hatte Pech und hat mich wohl an meinem 'das Oooommm ist kaputt'-Tag erwischt.
Shari saß derweil oben auf meinem Arm und guckte gelassen herab. Netter Weise ohne Gebell oder so.
Buchladen war auch prima und auf dem Heimweg haben wir noch ein Weilchen gemütlich auf einer Bank gesessen und uns das Dorfleben betrachtet. Jetzt ist die Lütte müde und pennt im Bad auf den kühlen Fliesen und träumt von ihren Abenteuern.