Anfänglich ist Raven "nur" auf Sicht flüchtendem Wild hinterher. Da habe ich angefangen, einen Superpfiff aufzutrainieren. Mit umfangreicherem Jagdmanagement habe ich begonnen, als Raven nur noch 1-2 Minuten auf einer großen Wiese mit anderen Hunden tobte und sich dann schnell in den 20-30 Meter entfernten Wald abseilte, ohne das dort Wild zu sehen gewesen wäre. Wenn er in Richtung Wald rannte, wurden Pfeife und/oder Rufen überhört
Für ca. 4 Wochen blieb Raven dann, außer beim Dummytraining und Leckerchensuchen auf Baumwurzeln o.ä., an einer maximal drei Meter langen Leine. Wir haben dann verschiedenes, auch was er schon kannte, geübt: "bei mir" (bei dem Kommando soll er sich nur in einem Radius bis max. 3 m um mich herum bewegen), "links bei" und "rechts bei" (Fuß li u. re.), "Sitz", "Platz". Spaß muss aber auch sein und ich bin auch mit ihm gerannt, hab mit ihm am Wegesrand nach Leckerchen gesucht, welche in Baumrinden und umgestürzten Bäumen versteckt und zu meinen Füßen verteilt (z.B. bei Wildwechseln). Kleine Tricks wie durch die Beine laufen, um einen Baum herumschicken usw gab es auch. Mit solchen Aktionen wurden unsere Runden gespickt. Natürlich konnte er auch viel in Ruhe schnüffeln, aber nicht bei den Wildwechseln. Beim Dummytraining habe ich vorsichtshalber die Distanzen verkürzt und das gab es in der Zeit nur an der Schleppleine. Mit der Zeit wurde ich wieder sicherer und und Ravens Gehorsam draußen besser. Er durfte auf der großen Wiese wieder mit Kumpels toben, wurde beim Starren in den Wald aber sofort wieder angeleint. Hab ihn dann mal auf Waldwegen absitzen lassen, bin ein paar Meter weg und hab ihn gerufen (damit er mal rennen konnte - das liebt er). Nach und nach bekam er wieder mehr Freiheiten zugestanden. Vom Weg runter darf er aber nicht. Ist er beim Anzeigen von Wild nicht zu angespannt, darf er das auch als Belohnung. Es gibt das Markerwort und dann "watch". Wendet er sich dann noch mir zu, gibt es noch eine Futterbelohnung. Je nach Anlass habe ich welche in verschiedenen Wertigkeiten.
Ich habe zwei ACME-Pfeiffen. 211,5 ist fürs Dummytraining (Rückruf-, Stopp-, Suchen-Pfiff). Die ACME Thunderer 560 ist für den Superpfiff, der aber nicht wirkt, wenn Raven flüchtentes Wild hetzt
![Keule :keule:](./images/smilies/icon_keule.gif)
, aber wenn er auf einer Spur abzischen will. Rückruf und Superpfiff klassisch konditioniert. Bei der Thunderer hab ich erst vorsichtig reingeblasen, sie ist sehr! laut. Zu leise Pfeiffen dringen aber bei hohem Erregungslevel nicht mehr zu Raven durch.
Auf Spur, außer ganz frische, geht er eindeutig weniger. Das Dummytraining mache ich sowieso, aber etwas Entertainment streue ich nach wie vor auf unseren Runden ein. Einfach nur dahin latschen ist Raven zu langweilig. Da sucht er sich dann wieder selbst eine Beschäftigung: JAGEN.
Läuft er frei, halte ich die Augen offen. Wenn ich zu müde bin, um etwas mit ihm zu machen und auf ihn zu achten, bleibt er angeleint.
Raven ist ein vorsichtiger, aber auch sehr neugieriger Hund und hat einen recht großen Radius, wenn ich ihn nicht mal stoppe. Er schaut aber sehr häufig nach mir, kommt zurück, fordert mich zum Spielen auf etc.
Zum GPS kann ich nichts sagen, da ich es nicht benutze.
Ich sehe den Jagdtrieb seit einiger Zeit übrigens nicht mehr so negativ. Nicht falsch verstehen. Ich sehe nach wie vor die Gefahr für den Hund und meiner Meinung nach hat auch Wild ein Anrecht auf Ruhe und sollte nicht durch jagende Hunde gestresst werden, aber ich habe dadurch auch viel über die Körpersprache des Hundes gelernt, erkenne Wildwechsel und einige Fährten und nicht zuletzt mache ich auch sehr gern etwas mit Raven
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
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