Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Die beiden derzeit häufigsten Trainingsvarianten sind die Gasse und die 2x2 Methode.
Beide Methoden setzen darauf, dass der Hund lernt, den Slalom von Anfang an selbständig abzuarbeiten.
Beim Gassenslalom stehen die Stangen zunächst versetzt als Gasse, der Hund lernt zuerst, durch diese Gasse durchzurennen. Teilweise machen die Leute auch noch Bögen dran, so dass der Hund quasi zu Anfang eine Führungsschiene hat zur Unterstützung.
Im Laufe des Trainings wird die Gasse immer enger bis die Slalomstangen in einer Reihe stehen. Der Hund lernt sich schnellstmöglich durch die Gasse durchzubewegen und durch die langsam enger werdende Gasse hat er die Möglichkeit, selbst herauszufinden, wie er sich am besten durch die Gasse bewegt.
Mal als Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=jguvwZVREus
Bei der 2x2 Methode lernt der Hund zunächst durch ein Tor aus zwei Stangen durchzurennen. Im weiteren Trainingsverlauf wird zunächst ein Tor schräg versetzt hinter das erste Tor "angebaut" und dann langsam so gedreht, dass die Stangen des zweiten Tores in einer Linie sind. Der Hund lernt also quasi den Slalom als aufeinanderfolgende Tore abzuarbeiten.
https://www.youtube.com/watch?v=OpOQCB4vYx4
Bei beiden Methoden ist wichtig, dass man nicht zu übereilt vorgeht.
Grundsätzlich gilt bei beiden - Hund muss in der Lage sein, den ersten Schritt völlig selbständig und aus allen möglichen Winkeln zum "Slalom" hin finden, bevor man mit dem nächsten Schritt weitergeht. Und bei beiden Varianten sollte der Hund den aktuellen Trainingsschritt so schnell wie möglich ausführen, bevor man zum nächsten übergeht.
Das wäre bei der Gasse das Engerstellen der Gasse, bei der 2x2 Variante das Hinzufügen des nächsten Tores.
Knackpunkte sind bei der Gasse zum einen, wenn die Gasse das erste Mal so eng gestellt ist, dass der Hund die Stangen berührt, und zum anderen wenn die Gasse so eng gestellt ist, dass die Stangen in einer Linie stehen.
Bei der 2x2 Methode ist der Knackpunkt der Übergang von 2 hintereinandergestellten Tore zu 4 Stangen in einer Geraden. Wenn Hund zuerst mal das kann ist das Hinzufügen der weiteren Tore FAST nur noch Fleissarbeit. FAST deshalb, da man auch da noch Fehler einbauen kann.
Zeitdauer - die einen sagen, das Training mit der 2x2 Methode geht schneller. Kann ich nicht bestätigen. Nicht wenn man einen eigenen Gassenslalom zuhause hat. Und da ist schon mal der grösste Unterschied.
Mal zwei dickere Stangen mit Erdnägeln (so was gibt es inzwischen in jedem Fressnapf zu kaufen) irgendwo auf einer Wiese in den Boden stecken um das erste Tor zu trainieren, kann man fast täglich machen. Dazu braucht es nicht mal einen eigenen Garten und auch nicht viel Platz.
Einen kompletten Gassenslalom aufzustellen erfordert mindestens 10 m Fläche am Stück wenn man auch noch etwas Eingänge trainieren will und dem Hund eine gewisse Auslauffläche am Ende lassen möchte. Eher sogar 12 m. Das hat nicht jeder. Zumal ein richtiger Gassenslalom teuer ist.
Bei Yanta damals hatte ich mir mit 12 Besenstielen mit Erdnägeln einen provisorischen Gassenslalom gebaut. Geht je nach Hund.
Bei Nele hatte ich nach jedem Durchlauf Stangenmikado, da sie die Stangen einfach wegdrückte .... nicht so ideal, da sie das ja dann später auch im Turnierslalom machen würde, der aber deutlich mehr Widerstand bieten würde .... ergo würde sie sich jedesmal die Schultern anschlagen. Was ja nun auch nicht Sinn und Zweck ist. Deshalb hat Nele damals einen eigenen GAssenslalom spendiert bekommen.
Ein weiterer Aspekt der Besenstiele ist, dass es keine Verbindung am Boden gibt, es sei denn man baut sich eine - Rolladengurt oder so. Einfach dass Hund von Anfang an daran gewöhnt wird, dass da auch noch was am Boden ist. Später ist da ja die Metallschiene des Slaloms. Und bei unsicheren, sensiblen Hunden kann so was durchaus zu einem Problem werden. Hat zudem den Vorteil - wenn man sich die Mühe macht, vorgefertigte Löcher in den Gurt zu machen, muss man nicht jedesmal den Abstand der Stangen ausmessen.
Gilt auch für die 2x2 Methode.
Die Bögen wie im ersten Video mit der Gasse sind nice to have aber nicht notwendig. Bisher hat jeder meiner Hunde ohne Bögen den Slalom und die Eingänge gelernt. Ist mit Bögen vielleicht etwas weniger fehleranfällig zu Anfang, da der Hund prinzipiell gar keinen Fehler machen kann. Andererseits - Hund lernt auch aus Fehlern.
Um nochmal auf den Punkt "welche Methode ist besser" zurückzukommen:
2x2 hat unbestreitbar Vorteile bzgl. des benötigten Platzes.
Der Zeitaufwand bei beiden Methoden ist in etwa gleich nach meinen bisherigen Erfahrungen. Problem ist, dass die wenigsten eben eine Gasse daheim zur Verfügung haben und damit dann auf 1-2x Training in der Woche angewiesen sind. Hat man eine Gasse daheim, mit der man genauso oft trainieren kann wie jemand anderer mit 2x2, nehmen sich die beiden Methoden zeitlich nichts.
Und beim Slalom ist kontinuierliches Training das A und O überhaupt. Hat man die Möglichkeit, 1-2x am Tag für ein paar Minuten zu trainieren, ist das Thema Slalomtraining innerhalb von 2 Wochen idR schon recht fortgeschritten. 'Wobei ich sowieso eher zu denen gehöre, die lieber etwas länger brauchen, dafür aber von Anfang an mehr Sicherheit haben.
Wenn die Platzfrage irrelevant ist und sowohl Tore als auch Gasse vorhanden wären, hängt die Methode mE vom Hund ab.
Einen Hund mit hoher Trieblage, der schnell mal gaga wird, würde ich heute ausschliesslich über die 2x2 Methode aufbauen. Aus dem einfachen Grund, da hier der Hund zunächst mal nicht in so hohe Trieblagen versetzt wird, dass die Gefahr besteht, durchzuknallen.
Bei der Gasse soll der Hund von Anfang an lernen, full speed durchzurennen ... das kann bei einem Hund mit hoher Trieblage schon mal blöd enden.
V.a. das Thema Slalomeingang ist in so einem Fall eine Sache. Der Hund kommt full speed angeschossen bsp. aus einem Tunnel und soll in den Slalom einfädeln - dazu muss er aber abbremsen, was nicht jeder Hund macht. V.a. nicht. wenn er sowieso schon gelernt hat, mit Trieb und Tempo durch den Slalom zu brezeln. Übrigens auch der Grund, warum (nicht nur) ich der Meinung bin, dass gerade Slalomeingänge die schwersten für den Hund überhaupt sind. Und trotzdem sieht man fast nur gerade Eingänge bei den unteren Leistungsklassen.
Ein Hund, der eher zurückhaltend im Trieb ist und nicht so vorwärts geht, würde ich eher über Gasse ausbilden, wenn die Möglichkeit besteht.