Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Wie erziehe ich meinen Welpen?
janina
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Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von janina »

Guten Tag liebes Pudelforum,

Im Herbst diesen Jahres wird voraussichtlich ein Kleinpudelwelpe bei mir und meinem Freund einziehen und ich mache mir aktuell viele Gedanken zur Erziehung, Zeitplanung, Ernährung etc... Da es für uns der erste Hund sein wird, wollte ich mich mit fünf Fragen an Euch wenden, die ich mir nicht mit der Literatur beantworten kann, die mir so zur Verfügung steht. Vielen Dank im Voraus für Eure Ansichten!

- Ich habe im Buch "Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" (wurde, glaub ich, in diesem Forum empfohlen) gelesen, dass man den Hund in der Welpen- und Junghundephase nicht abgeben soll - auch nicht für 1-2 Stunden. Laut Autorinnen solle das den Aufbau einer festen Verbindung beeinträchtigen. Nun werde ich sowieso die Hauptbezugsperson für den Pudel sein, und glücklicherweise kann ich ihn nach meinen Ferien immer ins Büro nehmen oder Homeoffice machen. Er wird also sowieso nie mehrere Stunden alleine oder bei jemand anderem sein. Jedoch wird es auch in der Welpenzeit vorkommen, dass ich Mal 2 Stunden ausser Haus einen Termin habe, an dem er nicht mitkommen kann. Ich habe mir eigentlich überlegt, dass dann entweder mein Partner zu Hause sein wird, oder dass ich ihn auch Mal zu den Eltern bringen kann, die in der Nähe wohnen. Das Erziehungsbuch hat mich nun aber verunsichert; ist es tatsächlich ungünstig, den jungen Hund kurz mal abzugeben? Wie seht ihr das?

- Die zweite Frage betrifft ein Spezifikum meines Lebensstils. Ich bin Trainerin in einem Frauenkickboxverein und gebe mehrmals die Woche Training oder nehme daran teil. Ich werde das in den ersten Lebensmonaten des Pudels sicherlich deutlich weniger machen, mein Wunsch wäre aber, dass er in Zukunft jeweils mitkommt und dann 1,5h in der Ecke auf einer Decke liegt. Im Training geht es halt recht zu und her, wir bewegen (und schlagen) uns viel. Ist es realistisch, dass ich dem Hund beibringen kann, sich in dieser Situation zu entspannen? Ist das nur eine Erziehungs-/Gewohnheitssache, oder ist das für manche Hunde tatsächlich nicht leicht, sich da zu entspannen? Eine Freundin nimmt auch ab und zu ihren Hund mit, mit ihm klappt es super.

- Ich möchte den Hund an 2-3 Tagen gerne mit ins Büro nehmen, die anderen Tage mache ich Homeoffice. Mein Arbeitgeber und die Bürokolleginnen sind einverstanden. Hat jemand von Euch auch einen "Bürohund", und klappt das gut? Ab wann kann ich ihn ans mitkommen gewöhnen?

- Mein Freund und ich haben kein Auto, da ich aber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, will ich einen Fahrradanhänger für Hunde kaufen. Klappt das im Idealfall auch schon ab Welpenalter, wenn man genug übt?

- Habt ihr Tipps für Erziehungsbücher, evt. auch artspezifische? Mit dem Kosmos bin ich sehr zufrieden. Ebenfalls gelesen habe ich die Pudelerziehungsbücher von Claudia Kaiser, die mir weniger zugesagt haben.

Vielen Dank fürs Durchlesen und allfällige Antworten! Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.
Herzlich,
Janina

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Hauptstadtpudel
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Herzlich Willkommen, Janina! :D :D :D

Eigentlich ist das ja fast schon eine Vorstellung, wir haben einen Vorstellungthread, in denen sich die Neulinge kurz beschreiben und Willkommen geheißen werden:
https://www.pudelforum.de/viewforum.php?f=19

Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Rohana »

Hallo Janina,

und Deine 'eigentliche' Vorstellung vorwegnehmend :wink: hier schon mal ein herzliches Willkommen.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Ich habe im Buch "Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" (wurde, glaub ich, in diesem Forum empfohlen) gelesen, dass man den Hund in der Welpen- und Junghundephase nicht abgeben soll - auch nicht für 1-2 Stunden. Laut Autorinnen solle das den Aufbau einer festen Verbindung beeinträchtigen. Nun werde ich sowieso die Hauptbezugsperson für den Pudel sein, und glücklicherweise kann ich ihn nach meinen Ferien immer ins Büro nehmen oder Homeoffice machen. Er wird also sowieso nie mehrere Stunden alleine oder bei jemand anderem sein. Jedoch wird es auch in der Welpenzeit vorkommen, dass ich Mal 2 Stunden ausser Haus einen Termin habe, an dem er nicht mitkommen kann. Ich habe mir eigentlich überlegt, dass dann entweder mein Partner zu Hause sein wird, oder dass ich ihn auch Mal zu den Eltern bringen kann, die in der Nähe wohnen. Das Erziehungsbuch hat mich nun aber verunsichert; ist es tatsächlich ungünstig, den jungen Hund kurz mal abzugeben? Wie seht ihr das?
Ich persönlich sehe darin kein Problem. Nach Möglichkeit würde ich in der ersten Woche so viel wie möglich daheim sein. Aber gerade Dein Freund und Deine Eltern gehören ja ohnehin auch eng zum Leben Deines Hundes und können da sicher auch von Beginn an einbezogen werden. Ich würde versuchen, dass der Kleine zumindest in den ersten Wochen bis er mal richtig 'angekommen' ist, eher bei Dir daheim betreut wird und noch nicht in eine fremde Umgebung abgegeben wird.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Die zweite Frage betrifft ein Spezifikum meines Lebensstils. Ich bin Trainerin in einem Frauenkickboxverein und gebe mehrmals die Woche Training oder nehme daran teil. Ich werde das in den ersten Lebensmonaten des Pudels sicherlich deutlich weniger machen, mein Wunsch wäre aber, dass er in Zukunft jeweils mitkommt und dann 1,5h in der Ecke auf einer Decke liegt. Im Training geht es halt recht zu und her, wir bewegen (und schlagen) uns viel. Ist es realistisch, dass ich dem Hund beibringen kann, sich in dieser Situation zu entspannen? Ist das nur eine Erziehungs-/Gewohnheitssache, oder ist das für manche Hunde tatsächlich nicht leicht, sich da zu entspannen? Eine Freundin nimmt auch ab und zu ihren Hund mit, mit ihm klappt es super.
Grundsätzlich denke ich, dass das kein Problem sein dürfte, den Hund mit der Zeit daran zu gewöhnen. Solche Wartesituationen (egal ob hier beim Sport oder im Büro) sind halt für einen jungen Hund eine Herausforderung, weil die 'Hummeln im Hintern' immer wieder mit ihm durchgehen. Das braucht aber vor allem ganz viel Geduld und ein Gespür dafür, dass man zu Beginn nicht zu viel verlangt, die Wartezeit und die Ablenkung in kleinen Schritten steigert.
Allerdings kann es auch passieren, dass Dein Löckchen besonders geräuschempfindlich ist, eher ein sehr ängstlicher Hund oder sonst eine charakterliche Besonderheit mitbringt, die ihm gerade diese Aufgabe besonders schwer oder gar unmöglich machen. Ich halte das bei sorgfältiger Auswahl der Zucht und des Welpen für eher unwahrscheinlich. Ausgeschlossen ist es aber nicht und das sollte einem einfach vorher klar sein.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Ich möchte den Hund an 2-3 Tagen gerne mit ins Büro nehmen, die anderen Tage mache ich Homeoffice. Mein Arbeitgeber und die Bürokolleginnen sind einverstanden. Hat jemand von Euch auch einen "Bürohund", und klappt das gut? Ab wann kann ich ihn ans mitkommen gewöhnen?
Damit würde ich beginnen sobald der Zwerg sich bei Dir daheim gut eingelebt hat. Am besten so, dass Du an dem Tag nur kurz im Büro zu tun hast. Sicher kannst Du auch schon mal eine kleine Vorstellungsrunde durchs Büro drehen, ehe der Kleine dann dort gleich still liegen soll.
Ich hab früher meine Hündin auch mit zur Arbeit genommen. Sie lag dann in der Anmeldung der Tierarztpraxis, in der ich gearbeitet hab und die besondere Herausforderung war, dass sie auf ihrem Platz bleiben musste, egal welches Tier da vorbei defilierte, egal welche Geräusche die Tiere machten,... Anfangs hab ich sie angebunden. Dann hab ich die Leine immer mal abgemacht, wenn ich sah, dass sie entspannt war und wenn ich wusste, dass ich die Zeit hatte, sie jederzeit sofort zu korrigieren, wenn sie aufsteht. So hat sie recht schnell gelernt, dass sie dort einfach Pause hat.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Mein Freund und ich haben kein Auto, da ich aber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, will ich einen Fahrradanhänger für Hunde kaufen. Klappt das im Idealfall auch schon ab Welpenalter, wenn man genug übt?
Gerade für Welpen, die ja noch nicht so lange Strecken laufen können (und schon gar nicht am Fahrrad), benutzen viele Leute so einen Anhänger.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Habt ihr Tipps für Erziehungsbücher, evt. auch artspezifische? Mit dem Kosmos bin ich sehr zufrieden. Ebenfalls gelesen habe ich die Pudelerziehungsbücher von Claudia Kaiser, die mir weniger zugesagt haben.
Mein liebstes Welpenbuch der letzten Zeit ist dies: 'Hoffnung auf Freundschaft' von M. Grewe. Darin gibt es vor allem viele gute Hinweise für einen gelingenden Alltag, für das Miteinander, die Bindung,... Was man dort nicht bekommt, sind reine Trainingsanweisungen à la 'wie bringe ich dem Hund sitz, platz, peng,... bei'.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Hauptstadtpudel
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Vorangestellt: es hängt vieles vom Wesen/ Charakter des Hundes ab, man kann da natürlich keine genauen Vorraussagen treffen. Man kann nicht in jeden Hund alles reinerziehen, aber man hat beim Welpen natürlich die tolle Möglichkeit, die Weichen zu stellen und vieles lernt sich in den ersten Wochen besser als es später noch nachzuholen.
Das vorausgeschickt.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
Guten Tag liebes Pudelforum,

Im Herbst diesen Jahres wird voraussichtlich ein Kleinpudelwelpe bei mir und meinem Freund einziehen und ich mache mir aktuell viele Gedanken zur Erziehung, Zeitplanung, Ernährung etc... Da es für uns der erste Hund sein wird, wollte ich mich mit fünf Fragen an Euch wenden, die ich mir nicht mit der Literatur beantworten kann, die mir so zur Verfügung steht. Vielen Dank im Voraus für Eure Ansichten!
Ich finde den Welpentrainer André Vogt auch gut, es gibt ein Buch, aber man kann sich in der Sixx Mediathek auch Videos anschauen. Ich habe nicht alles von ihm übernommen, aber z.B. das Rückruftraining hat bei uns bisher (Jella ist 6 Monate alt) super funktioniert.
janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Ich habe im Buch "Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" (wurde, glaub ich, in diesem Forum empfohlen) gelesen, dass man den Hund in der Welpen- und Junghundephase nicht abgeben soll - auch nicht für 1-2 Stunden. Laut Autorinnen solle das den Aufbau einer festen Verbindung beeinträchtigen. Nun werde ich sowieso die Hauptbezugsperson für den Pudel sein, und glücklicherweise kann ich ihn nach meinen Ferien immer ins Büro nehmen oder Homeoffice machen. Er wird also sowieso nie mehrere Stunden alleine oder bei jemand anderem sein. Jedoch wird es auch in der Welpenzeit vorkommen, dass ich Mal 2 Stunden ausser Haus einen Termin habe, an dem er nicht mitkommen kann. Ich habe mir eigentlich überlegt, dass dann entweder mein Partner zu Hause sein wird, oder dass ich ihn auch Mal zu den Eltern bringen kann, die in der Nähe wohnen. Das Erziehungsbuch hat mich nun aber verunsichert; ist es tatsächlich ungünstig, den jungen Hund kurz mal abzugeben? Wie seht ihr das?
Ich würde das auf die ersten zwei, vielleicht drei Wochen einschränken. Und natürlich muss der Welpen diejenigen vorher kennenlernen (was bei deinem Freund sicher sowieso der Fall ist), bei den Eltern musst du halt 2, 3 Besuche dort einplanen.
Es ist nicht optimal, aber das ist es in der Hundeerziehung eigentlich nie, davon sollte man sich als verantwortungsvolle Ersthundehalterin auch versuchen frei zu machen. :wink:

janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Die zweite Frage betrifft ein Spezifikum meines Lebensstils. Ich bin Trainerin in einem Frauenkickboxverein und gebe mehrmals die Woche Training oder nehme daran teil. Ich werde das in den ersten Lebensmonaten des Pudels sicherlich deutlich weniger machen, mein Wunsch wäre aber, dass er in Zukunft jeweils mitkommt und dann 1,5h in der Ecke auf einer Decke liegt. Im Training geht es halt recht zu und her, wir bewegen (und schlagen) uns viel. Ist es realistisch, dass ich dem Hund beibringen kann, sich in dieser Situation zu entspannen? Ist das nur eine Erziehungs-/Gewohnheitssache, oder ist das für manche Hunde tatsächlich nicht leicht, sich da zu entspannen? Eine Freundin nimmt auch ab und zu ihren Hund mit, mit ihm klappt es super.
Dann hat sie schon mal ein Vorbild, das ist super.
Ich würde von Anfang an eine Decke einführen, auf der keine Aktion stattfindet, später dort die Ruhe trainieren (Stichwort Deckentraining).
Die hast du dann für alle Situationen (Restaurant u.ä.), wo der Hund ruhig liegen soll.
Du musst halt damit rechnen, dass es mehrere Anläufe braucht, anfangs kannst du da noch nicht trainieren (vielleicht von außen mal ne Korrektur einwerfen), aber je nach Naturell wird der Welpe dich etwas fordern.
Mein Tipp zum Ruhe halten angewöhnen ist AUSHALTEN, dass der Welpe sich windet, quietscht, fiept und alles versucht um deine Aufmerksamkeit zu erlangen, manche haben da ein unglaubliches Repertoire - aber du legst damit wirklich die Weiche für ein entspanntes Hundeleben. Da muss man in Kauf nehmen, sich kurz wie ein Tierquäler vorzukommen (und auch so betrachtet zu werden). :wink:

janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Ich möchte den Hund an 2-3 Tagen gerne mit ins Büro nehmen, die anderen Tage mache ich Homeoffice. Mein Arbeitgeber und die Bürokolleginnen sind einverstanden. Hat jemand von Euch auch einen "Bürohund", und klappt das gut? Ab wann kann ich ihn ans mitkommen gewöhnen?

- Mein Freund und ich haben kein Auto, da ich aber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, will ich einen Fahrradanhänger für Hunde kaufen. Klappt das im Idealfall auch schon ab Welpenalter, wenn man genug übt?
Für beides gilt: so früh wie möglich - das gilt für alles außer körperliche Belastungen (da rate ich zur Zurückhaltungen, ein körperlich zu früh belasteter Hund zeigt manchmal erst nach Jahren, das anfangs weniger mehr gewesen wäre).
Rechne damit, dass du auch die Kolleginnen etwas erziehen musst (Beispiel: ein Hund der immer freudig und überschäumend begrüßt wird, hat es schwer entspannt das Büro zu betreten...und auch entspannt liegen zu bleiben, Ignorieren ist da fast oberstes Gebot).


janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
- Habt ihr Tipps für Erziehungsbücher, evt. auch artspezifische? Mit dem Kosmos bin ich sehr zufrieden. Ebenfalls gelesen habe ich die Pudelerziehungsbücher von Claudia Kaiser, die mir weniger zugesagt haben.

Vielen Dank fürs Durchlesen und allfällige Antworten! Ich bin gespannt auf Eure Erfahrungen.
Herzlich,
Janina
Das ist alles meine persönliche EInschätzung und gründet sich auch nur auf zwei grundverschiedenen Hunde, die ich erzogen habe, bzw. aktuell erziehe.

Es spielt eine Rolle, welcher Welpe bei dir einzieht.
Ist er forsch und vorneweg oder eher der ruhigste im Wurf (das kann dir letztlich nur die Züchterin beantworten, man hat ja doch immer nur einen kurzen EIndruck).
Ich habe mal die Empfehlung gehört, als Ersthundehalter sollte man einen aus der Mitte nehmen und das klingt für mich nachvollziehbar.

Mein erster Welpe war der ruhigste im Wurf (von mir auch so gewollt, weil Großstadt Berlin, ich dachte das passt - hat es auch, aber einfach war dieser Hund nicht), aber ich musste viel lernen und das kommt mir jetzt doch zugute, obwohl die Zwergpudelhündin, die ich jetzt habe, ein komplett anderes Naturell hat.
Der wäre ich als Ersthundehalter nicht gewachsen gewesen, denke ich manchmal.

Ich wünsch dir eine schöne Zeit der Vorfreude, hoffe, dass du uns weiter daran teilhaben lässt und wünsche dir viel Glück mit der Auswahl deines Welpen!
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Aurelia »

:willk:

janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm
Hat jemand von Euch auch einen "Bürohund", und klappt das gut? Ab wann kann ich ihn ans mitkommen gewöhnen?
Hier gibt es ganz viele Erfahrungsberichte zum Thema Berufstätigkeit und Hund: https://www.pudelforum.de/viewtopic.php?f=110&t=19658
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

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Hauptstadtpudel
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Noch eine Ergänzung zu "so früh wie möglich".
Die erste Woche würde ich den Welpen in Ruhe ankommen lassen, dann bekommst du auch einen Eindruck, wieviel du ihm schon zumuten kannst und wie behutsam du vorgehen musst.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

janina
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von janina »

Liebe Katja, liebe Christiane, liebe Aurelia,

Vielen Dank für Eure ausführlichen und freundlichen Antworten! Das ist alles sehr hilfreich.

Besonders die Sache mit dem Weggeben beruhigt mich doch sehr. Ich will das zwar nur so selten wie möglich machen, aber bin froh, wenn ich dann nicht ein schlechtes Gewissen haben muss, sollte es doch mal nötig sein.

Ich bin auf jeden Fall sehr froh um Eure Erfahrungen, vielen vielen Dank!

Herzlich,
Janina

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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Rohana »

Auf lange Sicht finde ich es durchaus wichtig, dass ein Hund lernt, auch mal woanders zu sein. Es kann ja immer mal etwas passieren, dass man ohne Hund weg muss oder dass man krank wird. Wenn der Hund dann gewöhnt ist, ab und zu bei einer Pflegestelle 'Urlaub zu machen', dann ist das kein Problem für ihn.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Isi
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Isi »

Meine Greta kam im Sommer letzten Jahres zu mir und ich habe nicht mehr in das Welpen-Kosmos-Buch reingeguckt, nachdem sie da war :lol: Da hatte uns einfach „das wahre Leben“ im Griff.

Die erste 1-2 Wo. sind reines Ankommen, dem Hund zeigen, wo und wie er nun lebt.

Möglichst viel ohne Leine „laufen“ (sie sitzen und staunen oft mehr als sie sich fortbewegen, wenn sie noch so ganz klein sind :wink: ) Fast alle Welpen laufen ihren Leuten hinterher, weil sie instinktiv spüren, dass sie alleine schutzlos wären. Das kann man super nutzen, um den Rückruf früh zu festigen: Kommt der Lütte eh gerade zu dir gelaufen, rufst du schnell freudig den Namen - und freust dich, wenn er/sie kommt, kannst dafür auch gut und die Hocke gehen. Danach geht ihr weiter zusammen die Welt erkunden (damit er den Rückruf freudig nebenbei lernt - und der Spaß nicht aufhört, weil er zu dir gelaufen ist).

Und ansonsten hab ich Greta überall mitgenommen, dadurch hat sie automatisch unser Leben kennengelernt. Ich bin dabei in neuen Situationen bevorzugt so lange geblieben, bis sie ruhig und entspannt war. Denn das „letzte Gefühl“ ist das, was der Hund dann mit der Situation verknüpft. So würde ich es auch zB mit dem Boxen machen.
Greta wollte anfangs nicht auf Decken liegen, deshalb hab ich sie in so Situationen nur angeleint. Heute beruhigt es sie, wenn ich sie anleine, wenn wir irgendwo sitzen, wo es aufregend ist.

Wenn etwas zu viel wird, kann man dem Welpen Schutz auf dem Arm geben.
Er sollte möglichst keine schlechten Erfahrungen als kleiner Wutz machen, deshalb ist dein Schutz und ggf. Aufmuntern wichtig.
Du kannst auch gut eine Box als Entspannungsraum etablieren, gerade fürs Büro!
Greta war vom Tag 2 an mit im Büro (Homeoffice) und mit 5 Monaten schon mit auf Geschäftsreise samt Kundenterminen. Ich habe alles IN RUHE mit ihr gemacht, sie nicht zu oft aufgedreht zu haben, gehörte zu meinen TOP 3. (Pudel sind sehr reizoffen, deshalb sind sie schnell „on“, das braucht man eigentlich nicht zu fördern, „wild“, temperamentvoll können sie auch von ganz alleine :lol: )

Meine Greta ist nun 10 Monate und die Welpenzeit war rückblickend wunderbar einfach. Die meisten Welpen aus guter Aufzucht sind entzückend, neugierig und einfach zu händeln.
Erstmal ging es mir darum, dass mein Hund sein freundliches Naturell weiter etabliert und eine gute Kooperationsbereitschaft mit mir entwickelt. Das war mir 1000x wichtiger als zB ein frühes „Platz!“ Zumal Pudel so klug sind, du hast noch alle Zeit der Welt, ihm alles beizubringen. Mach dir keinen Stress! Erstmal Welt entdecken, sich an dich/euch binden und zur Ruhe kommen lernen!

Überlege dir 3 Sachen, die du ihm unbedingt beibringen willst und auf die achtest du vom Tag 1 an. Wie zB den „easy Rückruf“. Mit diesen 3 Sachen plus Sozialisation hast du genug zu tun :wink:

Frag gerne, wenn weitere konkrete Fragen auftauchen!

Und mach dich nicht verrückt, bei den meisten Sachen hilft der gesunde Menschenverstand auch beim Pudel.
Pick dir raus, was du gebrauchen kannst aus den Büchern und Ratschlägen, aber mach ansonsten DEIN DING. Dein Hund, deine Regeln.

Und stell dich schon mal drauf ein, dass ihn/sie ALLE süß finden werden, anfassen wollen :D


Und bitte beachte die aufwändige Haarpflege beim Pudel, gewöhne ihn zeitig und in kleinen Schritten daran, stell ihn schnell und alle paar Tage auf den Tisch zum Drangewöhnen, sich bürsten und anfassen zu lassen und dabei ruhig zu stehen. (Egal, ob du ihn selbst schneiden willst oder dafür zum Frisör gehst!)
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Rohana
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Rohana »

Das hast Du prima geschrieben - den Text sollte sich eigentlich jeder Neu-Welpenbesitzer übers Bett hängen :klatsch: .
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Iska
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Iska »

Hallo und herzlich willkommen.... :willk: und viel Vorfreude auf Deinen Hund...:)

Ja, das hat Isi sehr gut geschrieben :)
ich möchte aber doch nochmal erwähnen, daß man das mit dem Freilaufen wirklich nur dort macht, wo es sicher ist....
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Sämi2
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Sämi2 »

:willk: zu den Welpenthemen sind ja schon tolle Informationen gekommen. Mir persönlich würde das abendliche Training schon Gedanken machen. Einerseits neben ( vermutlich) Vollzeitjob mehrmals in der Woche Sporttraining und dazu einen jungen Hund😳 ist ein ordentliches Programm .Mein Pudelrüde hätte die Unruhe in einer Sporthalle nicht vertragen. Ist aber wie schon erwähnt sehr vom Typ abhängig. Pudel erlebe ich allerdings fast immer als ziemlich reaktiv. Für diese Situation würde ich mir unbedingt einen Plan B überlegen.
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

janina
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von janina »

Vielen Dank auch an Euch, Isi und Doris!

Isi, das hört sich sehr ermutigend an, dass man sich nicht so rigid an die Bücher halten muss, und dass es da offenbar viel Spielraum gibt. Danke für deinen schönen Text!

Das Abendprogramm macht mir tatsächlich am meisten Sorgen; der Entscheid für einen Hund ist auch noch nicht in Stein gemeisselt (in mein Herz zwar schon, aber ich will die Sache auch vernünftig entscheiden können), und ich versuche alle Faktoren mit einzubeziehen. Der Kipppunkt stellt tatsächlich mein Engagement in diesem Club dar. Ich werde das in den ersten Monaten, in denen der Hund bei mir ist, massiv runterfahren. Aber mein Wunsch ist es schon, dass er, wenn er grösser ist, da immer mitkommen kann. Alternativ könnte er auch Zuhause 2 Stunden auf mich warten oder mit meinem Freund verbringen.
Wenn ich bei der Züchterin einen ruhigen Welpen aussuchen kann, denkt ihr, dass die Chancen auf ein stressfreies Mitnehmen dann gut stehen? Oder ist die Entwicklung des Hundes so ungewiss, dass man wirklich keine Prognosen wagen kann? Inwieweit hat sich denn der Charakter Eurer Hund bereits beim Welpen gezeigt?

Liebe Grüsse!
Janina

Rohana
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Rohana »

janina hat geschrieben:
Mo Mär 14, 2022 12:58 pm
Isi, das hört sich sehr ermutigend an, dass man sich nicht so rigid an die Bücher halten muss, und dass es da offenbar viel Spielraum gibt. Danke für deinen schönen Text!
Das finde ich einen total wichtigen Punkt. So ein Welpenbuch wird ja nicht speziell für Dich, Deinen Hund und Deine Lebenssituation geschrieben. Es soll z.B. für ein Landei genauso passen wie für eine Stadtpflanze. Nun macht es wenig Sinn, den Stadthund sofort an Trecker und andere typische Dinge vom Lande zu gewöhnen und der Landhund muss nicht als erstes Fahrstuhlfahren und haufenweise Verkehr oder Marktbesuche üben. Lies das Buch und überleg Dir, welche der vorgeschlagenen Aspekte zu Deinem Leben gehören. Die gehören dann auch auf Deine to do-Liste. Der Rest hat Zeit oder kann ganz wegfallen :wink: .
janina hat geschrieben:
Mo Mär 14, 2022 12:58 pm
Wenn ich bei der Züchterin einen ruhigen Welpen aussuchen kann, denkt ihr, dass die Chancen auf ein stressfreies Mitnehmen dann gut stehen? Oder ist die Entwicklung des Hundes so ungewiss, dass man wirklich keine Prognosen wagen kann? Inwieweit hat sich denn der Charakter Eurer Hund bereits beim Welpen gezeigt?
Mit einiger Erfahrung kann man charakterliche Grundzüge durchaus schon beim Welpen erkennen. Als ich meine Kaba ausgesucht hab, war ich auf der Suche nach einem ruhigen, in sich ruhenden, auf keinen Fall ängstlichen Hund. Ich hatte einen schwierigen Ersthund und da sollte es so gut wie möglich passen. Ich hab die Welpen unter diesem Aspekt beobachtet, mir meine eigene Meinung gebildet und dann der Züchterin genau geschildert was ich suche und ihre Meinung erfragt. Sie schlug mir die gleiche kleine Hündin vor und damit war das geklärt.
Fazit: Überleg Dir genau, was Dein Hund können sollte, wie er gestrickt sein sollte. Erzähl der Züchterin möglichst viel über Deine Erwartungen und Dein Leben. Sie kennt ihre Welpen und kann Dich da beraten (ein Grund mehr, nicht das 'BIlligangebot aus dem Kofferraum' zu kaufen!). Damit kann man ganz klar die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Hund die gewünschten Eigenschaften mitbringt. Eine Garantie gibt es nicht und vieles ist und bleibt Erziehungssache.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Pat
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Pat »

Herzlich Willkommen auch von mir :-)

Bezüglich der Welpenauswahl bin ich absolut Christianes Meinung. Wichtig (und auf jeden Fall schwierig!) finde ich es aber auch, dass man ggf. KEINEN Hund aus dem Wurf nimmt, wenn es nicht so wirklich passt. Gerade bei den kleineren Hunden sind die Würfe oft nicht groß. Ich wollte zB unbedingt einen Rüden, und ich war bei einer Zucht, da gab es nur einen. Der hat aber einfach nicht zu dem gepasst, was ich wollte, von daher ist er es leider nicht geworden. Ich bekomme das öfter mal mit, dann hat man sich für eine Zucht entschieden und für ein Geschlecht, dann gibts davon vielleicht nur ein oder zwei Exemplare, dann ist es schnell hin mit den Wünschen die man hatte und man macht vielleicht mehr Abstriche als geplant.
Aber ein bisschen soll und muss das Herz natürlich auch immer mit entscheiden, so ist das nicht gemeint! Die Suche kann nur mitunter lang und vielleicht frustrierend werden, aber meist lohnt sich längeres Abwarten dann doch. :-)
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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