Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Wie erziehe ich meinen Welpen?
Rohana
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Rohana »

Natürlich muss das Herz mit entscheiden - das tut es so oder so, aus der Nummer kommen wir alle nicht raus, behaupte ich mal :lol: :lol: . Aber je größer die Anforderungen an den Hund sein werden, je weniger Spielraum man da hat, desto genauer muss man darauf achten, dass man von seinen Wünschen möglichst wenig abrückt.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Annitante
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Annitante »

:willk:

Ich lebe alleine und konnte den Welpen nicht einfach bei wem zu Hause lassen. Da ich aber gerne Sport mache, habe ich ihn am Anfang immer mitgenommen. Er bekam was zu Kauen und lag dann für 45 Minuten angeleint an einem festen Platz. Ganz ohne Meckern geht das aber bei den Welpen/Junghunden nicht. Ist allerdings auch nur ein wöchentlicher Termin gewesen, um den es bei mir ging. Da mein Hund mich bei fast allem begleitet, hab ich ihn irgendwann nicht mehr mitgenommen, weil er zwangsläufig das Alleinebleiben auch lernen musste und ich dafür die Trainingszeiten genutzt habe. Also da findet sich sicherlich ein Weg, dass du den Sport bzw. dein Engagement nicht aufgeben musst. Es kann am Anfang auch ne gute Lösung sein, die Zeiten, wo er mitkann und wo er mit deinem Freund zu Hause bleibt, aufzuteilen. Alles, was für das Hundekind später mal Alltag sein wird, würde ich von Anfang an (dosiert) üben. Vielleicht auch am Anfang nur mit dem Welpen hin, wenn du selber nicht aktiv bist und dann langsam steigern. Für viele funktioniert eine Box auch sehr gut, damit die visuelle Wahrnehmung gedeckelt ist.

Am Wochenende hab ich einen Massagekurs für Hunde gemacht. Die Therapeutin hat aktuell einen Welpen (vielleicht 16 Wochen), für den das natürlich super spannend war. Der lag angeleint auf einer Decke, musste aber immer mal wieder erinnert werden, wo sein Platz ist, musste auch mal Pipi und kriegte auch mal was zu kauen. Am Anfang sicherlich ein kleiner Drahtseilakt da allen Beteiligten gerecht zu werden.
Anne mit Einstein

Any day spent with you is my favorite day. So today is my new favorite day.

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Isi
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von Isi »

Ich hab die Züchterin auch um die Schlaftablette im Wurf gebeten :wink:
Ich finde es richtig, die Auswahl in Absprache mit der Züchterin zu treffen, denn sie kennt die Welpen am besten und die Charaktere zeigen sich schon früh. Die eigenen Besuche sind hingegen Momentaufnahmen.

Damit es beim Boxtraining besser klappt, würde ich auch zuhause schon mal die Bewegungen ausführen und den Welpen dabei ignorieren. Er darf nicht mitspielen dabei!
Nie.
Bei Greta funktioniert Ignorieren richtig gut, sie verliert dann ganz schnell das Interesse und wendet sich ab.

Den Welpen bzw. Hund auch mal länger nicht zu beachten halte ich für wesentlich, um keinen „Egozentriker“ heranzuziehen, der meint, dass sich alles nur um ihn dreht und entsprechend überall mitmischen kann bzw. „muss“.

ZB den schlafenden Hund nicht stören.
Den Hund mit einem Spielzeug spielen lassen, nicht immer direkt selbst mitspielen.

…das sind so Sachen, um beim Hund Ausgeglichenheit zu fördern und das hilft dann auch bei so Sachen wie deinem Boxtraining.

Ich würde ihn früh schon mitnehmen, ihn dort anbinden auf einer Decke mit einem Spielzeug bzw. was zum Kauen (beides v.a. zum Abreagieren) und zugucken lassen. Er sollte dich sehen können und du ihn auch. Und ansonsten hat er „Sendepause“.
Alternativ sitzt er in seiner geschlossenen Box/Tasche, wenn du damit arbeiten willst.

Mit deinem Freund zuhause steht doch Plan B auch.

Ich halte das für realistisch.
Ich würde schon den Welprn mitnehmen. Er sollte dort nie Halligalli machen, nicht dort spielen, toben, sondern dort vom Anfang lernen, dass er „abgemeldet“ ist. Das gelingt leichter, wenn er das auch schon aus anderen Situationrn kennt, zB wenn man zuhause isst und ihn dabei links liegen lässt.
Auch andere Anwesende sollten ihn in Ruhe lassen! (Deshalb ist eine Tasche/Box ggf. leichter.)

Welpen schlafen viel und brauchen das auch. Du kannst auch ausprobieren, vorher etwas mit ihm zu machen, damit er beim Boxtraining müder ist.
Nur Achtung: Manche Welpen drehen müde auch auf, die halten sich dann an „nach müde kommt blöd“, dann solltest du nix vor dem Boxtraining machen, sondern es als Programmpunkt für ihn sehen.

Wie gesagt, für wichtig halte ich, dass die gesamten Bewegungen, die er da sieht, für ihn tabu sind und er sie NICHT als Spielanreiz kennenlernt.
Dazu kann Knabberzeug helfen, was er schreddern kann, um die Bewegungen, die er sieht, auszuhalten.
Wenn er ruhig auf der Decke liegt, kannst du ihm einige Leckerchen (bzw. Trockenfutterbrocken) auf die Decke legen (einfach zwischen die Vorderbeine, eher nebensächlich, damit er ruhig bleibt :wink:

Im Prinzip ist das Boxtraining ja wie ein Restaurantbesuch, nur lauter und bewegungsreicher.

Dein Freund könnte auch mitkommen und sein ruhiges Liegen belohnen, zB sein Abendfressen dort bröckenweise so geben.
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

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MelanieR
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von MelanieR »

janina hat geschrieben:
Do Mär 10, 2022 2:14 pm

- Die zweite Frage betrifft ein Spezifikum meines Lebensstils. Ich bin Trainerin in einem Frauenkickboxverein und gebe mehrmals die Woche Training oder nehme daran teil. Ich werde das in den ersten Lebensmonaten des Pudels sicherlich deutlich weniger machen, mein Wunsch wäre aber, dass er in Zukunft jeweils mitkommt und dann 1,5h in der Ecke auf einer Decke liegt. Im Training geht es halt recht zu und her, wir bewegen (und schlagen) uns viel. Ist es realistisch, dass ich dem Hund beibringen kann, sich in dieser Situation zu entspannen? Ist das nur eine Erziehungs-/Gewohnheitssache, oder ist das für manche Hunde tatsächlich nicht leicht, sich da zu entspannen? Eine Freundin nimmt auch ab und zu ihren Hund mit, mit ihm klappt es super.
Ich leite zwar keine Kickboxgruppe, aber eine Grundschulklasse und da geht es auch gerne turbulent zu :lol:
Ich habe meinen Hund tatsächlich schon sehr früh mitgehabt, da dann aber in einer Box, weil sie lernen sollte, auch bei Trubel zu entspannen. Und ich war mir sicher, dass kein Unsinn passiert und konnte mich auf meine eigentliche Aufgabe konzentrieren. (Anleinen hätte sicherlich genau so gut funktioniert, für die Kinder war aber die Box ein deutlicherer Hinweis, dass der Hund in Ruhe gelassen wird. Das geht mit Erwachsenen ja sicherlich (hoffentlich) auch ohne visuelle Barriere) 8)

Parallel haben wir sehr viel Deckentraining gemacht, sodass sie, seitdem sie 8 Monate alt ist, zuverlässig auch ohne Box auf ihrer Decke liegen kann. Auch unter großer Ablenkung.
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Also ja, sie ist ein Pudelmix, aber ich bin mir sicher, dass das auch ein reiner Pudel lernen kann. Ich aus meiner Erfahrung heraus, würde das dem jungen Hund aber wirklich relativ früh schonmal zeigen, wenn es später zum Alltag gehören soll.
Am Anfang dann eben in kleinen Dosen, ggf. gesichert durch einen Welpenauslauf oder eine Box oder optimalerweise gehst du eben hin, wenn jemand anderes trainiert und kannst gezielt mit deinem Hund trainieren.
Alles Liebe von Melanie, Nele und Tilda

janina
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Re: Ein paar Fragen einer zukünftigen Ersthundehalterin

Beitrag von janina »

Danke für all die Erfahrungsberichte und Anregungen, so langsam verdichtet sich mein Bild dessen, was mit einem Hund möglich und erwartbar ist.

Melanie, so toll zu hören, wie gut das bei Euch klappt, das ist sehr motivierend. Danke für das süsse Bild, so ein Schnuckel!

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