Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Wie erziehe ich meinen Welpen?
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Isi
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von Isi »

rosa1 hat geschrieben:
Do Okt 15, 2020 9:09 pm
(...)
Und pubertätsmäßig hatten wir bisher auch keine großen Probleme (wahrscheinlich, weil er alles darf :frech: ), es muss also nicht unbedingt schlimm werden.
:lol: :klatsch: Auch eine gute Einstellung, ein guter Umgang
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Kristin
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von Kristin »

das klingt alles ganz wunderbar und toll, dass Emil sich so gut macht! :klatsch: Ab wann ist es denn ungefähr entspannter geworden? Konntet ihr da Phasen erkennen oder kam es einfach so?

Luis ist jetzt 14 Wochen alt und ich hab das Gefühl, er testet jetzt bewusst unsere Grenzen. Zumindest bringt er mich manchmal an meine Grenzen, gerade weil ich ihn immer mehr liebe und Angst habe, in der Erziehung zu versagen. Am aufreibendsten ist die Beißerei. In der Wohnung kriegen wir es an sich gut hin, aber beim Gassigehen kommt jetzt oft der Punkt, wo er an mir hochspringt und sich in meinen Mantel, gerne auch mal in den Unterschenkel, verbeißt. Da hilft echt nichts, außer auf den Arm nehmen, das Beißen in die Hand zu ertragen und dann ab nach Hause, wo er sich dann beruhigt. Der Tipp vom Hundetrainer war, ihn anzuleinen und ein paar Schritte von ihm wegzugehen, aber hier in Berlin liegt soviel Schei.... auf dem Boden und es sind viele Menschen unterwegs, so dass ich das eigentlich nicht machen möchte. Hattet ihr diese Probleme auch? Und was hat geholfen? :roll:

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jojojojobounty
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von jojojojobounty »

Kristin hat geschrieben:
Mo Okt 19, 2020 12:20 pm
das klingt alles ganz wunderbar und toll, dass Emil sich so gut macht! :klatsch: Ab wann ist es denn ungefähr entspannter geworden? Konntet ihr da Phasen erkennen oder kam es einfach so?

Luis ist jetzt 14 Wochen alt und ich hab das Gefühl, er testet jetzt bewusst unsere Grenzen. Zumindest bringt er mich manchmal an meine Grenzen, gerade weil ich ihn immer mehr liebe und Angst habe, in der Erziehung zu versagen. Am aufreibendsten ist die Beißerei. In der Wohnung kriegen wir es an sich gut hin, aber beim Gassigehen kommt jetzt oft der Punkt, wo er an mir hochspringt und sich in meinen Mantel, gerne auch mal in den Unterschenkel, verbeißt. Da hilft echt nichts, außer auf den Arm nehmen, das Beißen in die Hand zu ertragen und dann ab nach Hause, wo er sich dann beruhigt. Der Tipp vom Hundetrainer war, ihn anzuleinen und ein paar Schritte von ihm wegzugehen, aber hier in Berlin liegt soviel Schei.... auf dem Boden und es sind viele Menschen unterwegs, so dass ich das eigentlich nicht machen möchte. Hattet ihr diese Probleme auch? Und was hat geholfen? :roll:
Hi,
also ich habe eben nochmal nachgesehen .... so ca. 1 Woche nachdem Emil 4 Monate alt wurde, hat er uns das letzte Mal so richtig richtig geärgert. Mit mehreren Stunden Bellen, auf uns drauf Hopsen, etc. das ging 2 Nachmittage so. Da wir vorher schon bemerkt hatten, dass jegliches Schimpfen etc. nichts oder nur kurzzeitig wirksam ist, haben wir es ignoriert. Zwischendurch in ein anderes Zimmer - Tür zu - warten - Tür auf. Natürlich gab es jedes Mal wenn es ruhig wurde einen neuen Aufhänger Party zu machen (Telefon klingelt , o.ä.) nach 2 Tagen war es ausgesessen. Seitdem ist Ende. Auch aller anderen Dinge kamen seitdem nicht mehr vor - bis jetzt :mrgreen:

Prinzipiell konnte ich jetzt nicht direkt Phasen erkennen, aber es gab meistens so ein akutes „Problem“, dass dann nach ein paar Tagen geregelt war, bis er sich etwas anderes gesucht hat.
Mal hat er immer auf dem Teppich gebuddelt. Mal hat er angefangen unsere IKEA Seegraskörbe anzuknabbern. Dann wurde er gegen Ende vom Spaziergang ganz Jeck und hat gebellt und in die Leine gebissen. Dann diese Phase mit dem Terror beim Tür schließen in der Autobox ...
Wir hatten immer zwei Methoden. Entweder Ignoranz (Leine beißen, Bellen, ...) oder klare Ansage (Teppich buddeln, Möbel kauen...)
Bei den klaren Ansagen war bei uns folgende Methode am hilfreichsten: Beim ersten Mal gab es ein Kommando für Dinge, wo er nicht dran darf (Egal ob Futter auf dem Boden oder Möbel kauen oder ...), ist er wieder dran: ich stelle mich zwischen Ding und ihn mit dem Kommando. Das mach ich 2-3 Mal. Hilft es nicht: Stelle ich mich wieder Zwischen ihn und das Ding und er muss 1 m Abstand waren. Sobald er diese Zone durchbricht, bin ich wieder dazwischen. Das hat dann eigentlich immer längerfristig geholfen und zunehmend reichte es einfach das Kommando zu nehmen, bis er es ganz sein gelassen hatte. Beim Teppich buddeln sah das dann so aus, dass er z.B. so lange er sichtlich den Schalk im Nacken hatte, den Teppich nicht betreten durfte.

Das mit dem Beißen hatten wir eher in anderen Situationen... Gefühlt, konnten wir aber das gar nicht sinnvoll unterbinden. Es hat aber von allein nachgelassen 😅
In der Hundeschule wurde uns kürzlich gesagt, Emil sei ein sehr Maulfixierter Hund. Pfote? Stupsen? Null. Er erkundet alles mit den Zähnen 😅 aber mittlerweile vorsichtig ohne diesen frechen Beißmodus.

Das mit dem Müll kennen wir auch nur zu gut... am zweiten Tag waren wir schon bei der Tierärztin wegen einem Kaugummi...
Wir haben hier das Kommando mit dem Aufbau von Meideverhalten geübt: Hand mit Lecktlies vor die Hundenase: Wenn die Nase dran geht, Kommando und Hand schließen. Nimmt sich der Hund zurück: Lob und Leckerlie aktiv mit Kommando freigeben. Die Steigerung ist dann das Ganze liegt auf dem Boden, wir vor dem Hund geworfen o.ä. und irgendwann klappt das auch mit Müll auf der Straße. Am Anfang haben wir dann draußen auch alles wovon er abgelassen hat belohnt. Heute klappt das problemlos - wenn man es sieht und aufmerksam ist.... das Interesse sinkt aber auch 🙈😬
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

Kristin
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von Kristin »

1000 Dank für deine ausführliche Antwort. Das macht einem Hoffnung. Gestern hatten wir zum Glück wieder einen ganz wunderbaren Tag mit Luis; also, es ist ein auf und ab und wahrscheinlich ganz normaler Alltag mit einem Welpen.

Kristin
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Re: Vom Kuschel zum Wuschel - Aktuell: Der Sockenfetisch - Beuteabgabe

Beitrag von Kristin »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Jul 12, 2020 7:54 am
Hi Zusammen,

einige Aspekte haben sich in den letzten Wochen geklärt:
- Scheiben und Spiegel sind ihm an den bekannten Stellen mittlerweile egal. Wir haben uns zwischen Spiegel und ihn gestellt und sind mit Locken oder Platz machen auf dem Weg dran vorbei dazu gekommen, dass er nicht mehr drauf konzentriert ist und mittlerweile gehen wir normal dran vorbei und mehr als einen kurzen Blick bekommt sein Spiegelbild nicht.

- Beißen im Spiel: es ist etwas vorsichtiger geworden. Wenn wir jaulen, reagiert er aber immerhin direkter mittlerweile.

- Beißen wenn ihm was nicht passt: Naja. Wir setzen uns eher mehr durch und lassen ein „mir passt das nicht“ nicht durchgehen. So hat er das meistens seingelassen.
Beim in die Box gehen im Auto war es zwischendurch kein Problem mehr. Er hat Platz gemacht und dann kam ein Lexkerlie und dann wurde die Tür geschlossen. Seit vorgestern gibt es da wieder richtig Theater und sogar lautstarkes Bellen und ich hatte echt Angst vor ihm, wegen
seinem Gebeiße. Wir haben uns das heute kurz mit der Hundetrainerin angesehen (aber in abgemildertere Form weil er müde war von der Hundeschule). Wir werden jetzt ein Leckerlies reinwerfen und ihn hinten suchen lassen und dann die Tür schließen...
Es kommen aber auch immer wieder neue Situationen, aber bisher haben wir es geschafft ruhiger zu reagieren und es zu klären bevor er wild wurde und auch um sich geschnappt hat.

Nun jedoch zu einem aktuellen Problem bei dem wir gerade nicht wissen, wie wir es weiter angehen sollen:

Emil ist sein Sockenfetischist :frech:
Er klaut sie von überall. Selbst den Wäscheständer (Können den aus räumlichen Gegebenheiten aber auch nicht immer vollständig wegräumen. Die Chance Socken zu verbannen, haben wir also leider nicht) hängt er ab. Und dann? Dann stolziert er damit freudig durch die Gegend. Geht auf seine Decke und es scheint als versuche er sie zu fressen :n010:
Naja soweit so gut. Leider bekommen wir die Socken den kleinen Mann nur sehr schwer abgenommen. Selbst den Tausch mit Leberwurst aus der Tube will er nicht eingehen. :bekloppt:
Er versucht maximal mit Socke im Maul iwie die Leberwurst zu schlecken. Eher geht er aber weg und will lieber mit seiner Socke alleine sein.

Unsere Idee: Aufbau mit anderen Tauschgeschäften. Keine Chance. Entweder er geiert Instant aufs Leckerlie und lässt alles stehen und liegen. Oder er will einfach nicht - ähnlich wie bei der Socke.
Auch im Zwerrspiel haben wir versucht das Kommando zur Beuteabgabe zu etablieren. Aber sobald wir Leckerlies haben, zerrt er nicht mehr richtig und unsere Körpersprache vor dem Versuch das Leckerlie zu holen und im Augenblick des Maulöffnens das Kommando zu nennen, klappt einfach nicht, weil er schon davor loslässt und nach dem Leckerhappen giert 🙈

Habt ihr einen Tipp wie wir das Sockenproblem lösen und auch für andere Beute ein zuverlässiges Kommando zur Beuteabgabe trainieren können?
Durch unsere Wohnlage am Bhf. liegt leider auch so viel Dreck auf dem Weg, sodass wir nicht drumherum kommen gelegentlich etwas aus seinem
Maul zu Fischen (z.B. Zigarettenstummel). Das ist sicher nicht dem Training förderlich, aber wir haben einfach Angst er schluckt es. Bei Stöckchen und anderen Sachen, versuchen wir immer zu tauschen, aber auch hier: entweder er will nicht und es ist ihm egal was wir zum Tauschen bieten oder er lässt es tatsächlich Instant fallen ...
:roll:


Vielen Dank schonmal für eure Tipps und:

Ganz viele liebe Grüße von uns und dem kleinen Wuschel!
oh Mann, ich glaub, wir haben Emil 2 ;-) Meine Socken sind vor Luis auch nicht sicher. und wenn ich daran wieder verzweifele, lese ich einfach nochmal euren Thread :streichel: dann geht es mir wieder besser!

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jojojojobounty
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von jojojojobounty »

Das freut mich. Ich habe mich vor gar nicht allzu langer Zeit ganz schön blöd gefühlt :oops:
Ich bin froh dir jetzt mitteilen zu können: es wird besser!

Emil liebt immernoch Socken. Was auch sonst :mrgreen:

Aber die Angst er könnte sie fressen hat sich gelegt und mittlerweile spielt er auch deutlich damit anstatt Anstalten zu machen sie möglichst im Ganzen ins Maul zu nehmen und was weis ich dann anzustellen.
Wir haben ihn zunächst riesige Wandersocken überlassen. Und damit auch aktiv mit ihm gespielt.
Das hat alles entspannt und der aktuelle Status ist:
Er macht sich einen Spaß draus wo immer er Socken findet, diese ganz still und heimlich zu nehmen und in sein Körbchen zu tragen. Es ist wahnsinnig wie süß er das macht, wenn ma ihn dabei aus dem Augenwinkel beobachtet. Und er scheint all die Socke aufzuspüren, die eigentlich die Waschmaschine immer frisst :frech:

Wir können mit einem Kommando ihm aber auch unmissverständlich und ruhig klar machen, dass das gerade keine so gute Idee ist. Dann lässt er es bleiben, aber platzt fast vor Ungeduld, während er mit einem Auge die Socke ganz genau im Blick hat.
Und wenn es für uns I.O. ist und er merkt, dass es so ist, kommt er mit Socke im Maul an und fordert zum Spielen auf :frech:
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

Karo
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Re: Emil - aktuell: Der Sockenfetisch

Beitrag von Karo »

Ich hab mich jetzt mal hier durchgelesen und musste an einigen Stellen schmunzeln und einiges fiel mir mit Schreck wieder ein .....
Na, bei uns geht das ja nun auch wieder los, aber wir wollten das ja so :lol:

Was ich dazu beitragen kann ist, dass ich einen absolut dickfelligen Rüden hatte. Der hat mich wirklich Nerven gekostet und war durch nichts zu erschüttern. Vor ihm war nichts heilig und er war so verfressen, dass er geregelt alles klaute, was er nur erreichen konnte. :twisted: Nein, es war kein Pudel! Ignorieren, Aua schreien und ähnliche Sachen hat der gar nicht erst registriert und weiter sein Ding gemacht.
Aber wenn man Hunde untereinander beobachtet, geben die viel heftiger Ansagen. Somit bin auch ich resoluter geworden und das hat dann allmählich gewirkt. So ist jeder Hund anders - der eine ist sensibler und stellt das Falschverhalten schnell ein und der andere ist durch nichts zu erschüttern. Somit muss man da einfach andere Geschütze auffahren.

Meine jetzige Hündin hat von Anfang an jeden angesprungen und nach Möglichkeit abgeknutscht. Sie fand anfangs alle Menschen einfach nur toll. Das hat teilweise zu peinlichen Momenten geführt (Drohung mit Anzeige, Reinigung bezahlen...) Ständig mußte ich die Landschaft scannen, bevor ich sie von der Leine lasse, damit mir niemand entgegenkommt, weil dann "Hurraaa, ich koooommme" angesagt war......und ich wusste nicht recht, wie ich das dauerhaft unterbinden konnte. Bis ein Bekannter mir riet, einfach das Knie hochzuziehen in dem Moment. So springt der Hund davor, es ist unangenehm und er stellt es ein. Ich tat mich schwer, man möchte dem Hund ja eigentlich nicht weh tun, aber dann - und es hat gewirkt und auch bei anderen. Jedem Besuch trichterte ich ein, es genau so zu tun. Heute ist das Anspringen Geschichte, man bekommt nur noch einen Pantoffel gebracht :lol: Nur noch ganz selten, wenn ich länger weg war, macht sie einen Spaßspringer und das ist okay.

Man sollte sich davon lösen, dass man einen Hund wie ein Kind behandeln soll - sie sprechen und verstehen eine andere Sprache und nehmen es einem auch nicht übel, wenn man mal resolut wird. Damit meine ich natürlich KEINE Schläge, was ja klar sein sollte.
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

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