Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Wie erziehe ich meinen Welpen?
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Koller
Zwerg-Nase
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Koller »

Isi hat geschrieben:
Mi Aug 08, 2018 8:30 am

Ich möchte auch noch ein anderes Wort einbringen, den sogenannten Welpenblues: Kommt immer wieder vor, dass sich Menschen unglaublich doll auf ihren Hund freuen - und dann übersteigerte Erwartungen entwickeln, die quasi enttäuscht werden "müssen". Dann sitzt man hart auf dem Boden der Tatsachen, statt in der wolkigen Vorfreude auf das Leben mit Hund.
Es ist vollkommen ok, hier ehrlich zu sich zu sein und sich ggf. auch einzugestehen, gestehen zu müssen, dass man sich falsche Vorstellungen vom Leben mit Hund gemacht hat!
Aber in den meisten Fällen renkt es sich wieder ein, weil/wenn man von seinen Erwartungen runterkommt und sich dem Hier & Jetzt widmet. Ihr könnt euch von der Welpenstundentrainerin helfen lassen und mit ihr die Situationen durchsprechen, die aus eurer Sicht so schief laufen.
Vielleicht gelingt es euch den Blick auf das zu richten, was ihr tun könnt, damit Elmo sich besser in euer Leben einfügt (statt wie jetzt den Blick eher auf dem zu haben, was nicht klappt).
Den Aspekt vom Welpenblues finde ich ganz wichtig. So wie ich es bis jetzt überall erlebt habe, war dies vor allem beim 1. eigenen Hund der Fall. Denn man hat so schöne Vorstellungen und dann kommt dieses unbekannte Wesen und stellt den kompletten Alltag auf den Kopf. Man kann kaum mehr etwas unternehmen und ist völlig blockiert durch dieses Vierbeinige Ding, an das man noch überhaupt nicht gewöhnt ist. Beim 2. Hund ist ja dann der Alltag schon viele Jahre auf den Hund eingestellt und da ändert sich nicht mehr viel und vor allem weiss man halt schon viel mehr wie reagieren und vor allem, was es bedeutet, einen Welpen zu haben. Das nehmen dann die meisten viel lockerer. Sogar meine Schwester, die mit mir zusammen mit Hunden aufgewachsen ist, hatte richtig Probleme mit der Umstellung, als sie sich jetzt mit 45 an das Leben mit einem Hund gewöhnen musste. Und es war kein Welpe. Sie machte sich auch oft Gedanken, ob es wohl wirklich das Richtige war. Das geht wirklich sooooooo.... vielen Leuten so.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
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isalau
Welpen-Nase
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von isalau »

Als allererstes... ich liebe dieses Forum...
Man hat ein Problem und bekommt sofort eine Menge Beistand, Tipps, Meinungen.. und dass alles in einem freundlichen Ton, ohne verurteilt oder angemotzt zu werden :D :D :D

Ehrlich gesagt, hat sich die Sitzuation bei uns noch verschlechtert :(

Elmo dreht immer mehr auf (je mehr er sich bei uns zu Hause fühlt :n010: ).
Sind wir wo unterwegs, ist er sehr ruhig (ausser beim Bach / Fluss... da ist er gestresst und bellt, bellt, bellt...)
Wir haben das Programm die letzten Tage total runtergefahren... kein Bürsten, keine Ausflüge etc...
Und er wird immer penetranter... Bellt ohne Ende und springt uns an, klammert sich mit den Vorderbeinen an mein Bein und schnappt auch immer wieder wenn er sehr aufgeregt ist.

Gestern als ich mit unserem Sohn im OG duschen und Zähne putzen war, hat er entdeckt wie er in den abgetrennten Kinderspielbereich (im Wohnzimmer) kommt. Dazu muss er sich nur an der Seite beim Gitter vorbeiquetschen. Dort hat er dann Lego zerkaut, die Socken von unserem Sohn und auf dem Spielteppich und neben dem Spielteppich 2 Pippipfützen hinterlassen :?
Als ich dann wieder im Wohnzimmer war ist er immer und immer wieder dort rein. Ich habe ihn dann am Halsband genommen und rausgebracht. Bekommt er keine Aufmerksamkeit, ist er gleich wieder dort. Bekommt er keine Aufmerksamkeit, pieselt er hin. Bringe ich ihn in das Vorzimmer und schließe die Tür, geht das ganze von vorne los, sobald ich die Türe öffne.

Anbellen, Anspringen, Anknabbern, usw...

Mein Mann hatte heute Nachtdienst mit Elmo. Wie üblich wurde er von ihm um 5:00 Uhr geweckt. Nachdem Gassigehen wurde er penetrant von Elmo drangsaliert. Ignorieren hat nicht geholfen. Drohende Körperhaltung von meinem Mann hat nicht geholfen. Als er ihn ins Vorzimmer gebracht hat machte sich Elmo an der Katzentüre zu schaffe :x
Er weiß ganz genau, wie er sich Aufmerksamkeit verschaffen kann :!:

Ich bin ratlos :n010:
Und total verunsichert.... Egal wo man liest, überall steht was anderes:

Ignoriere das Verhalten / Sperre ihn in die Box / Sperre ihn auf keinen Fall in die Box / gib ihm was zu knabbern / gib ihm ja keine Spiel oder Knabbersachen / mache eine Drohgebärde / mache keine / locke ihn weg / verlasse den Raum, .....

Ich weiß nicht was ich machen soll, und je mehr unterschiedliches wir ausprobieren, desto "schwammiger" und schlimmer wird es wahrscheinlich auch :?:

Ich möchte immer alles möglichst "richtig" machen. Nicht um perfekt dazustehen, sondern um ein möglichst gutes "Ergebnis" zu erzielen, aber eben nicht damit ich gut dastehe, sondern um es dann schön und einfach zu haben :roll:
Und ehrlich gesagt, geht´s mir mit den Kindern genauso. Ich lasse mich leicht verunsichern und zerbreche mir den Kopf, was "richtig" und "falsch" ist.

Wahrscheinlich habe ich deshalb auch KEINE Führungsqualität :(

Ganz ehrlich gesagt, habe ich es massiv unterschätzt, was es bedeutet ein Hundekind zu haben. Ich dachte er muss lernen stubenrein zu werden, ein paar Kommandos (Sitz, Platz, Bleib, Hier und Nein..) kennt/kann, dass er Verschiedene Dinge kennenlernt und sich an verschiedene Dinge gewöhnt und der Rest ergibt sich dann von selbst.
Ich möchte einfach einen Hund, der absolut zuverlässig im Umgang mit den Kindern ist, sich mit unseren Katzen versteht, den man "überall hin" mitnehmen kann und mit anderen Hunden verträglich ist.

Das da möglicherweise Tag für Tag 2-3 Jahre hartes und konsequentes Training dahintersteckt, schreckt mich ab. Und um ganz aufrichtig zu sein, haben wir da keinen Kopf und auch nicht die Ruhe und Geduld dafür, neben unserem Alltag mit 2 jungen Kindern.


Mein Mann hat sich gestern dafür entschieden, Elmo lieber doch abzugeben, bevor alle (inklusive Hund), darunter immer mehr leiden. Jetzt ist er wieder etwas ins wanken gekommen.

Meine Meinung ändert sich von Minute zu Minute. Einerseits denke ich, dass wir es nicht schaffen und uns immer mehr aufreiben. Dann wieder habe ich den Gedanken, dass es "normales" Welpenverhalten ist und ich nicht aufgeben mag. Im nächsten Moment, fühle ich mich unsicher und der Situation einfach nicht gewachsen :oops: :(
Liebe Grüße,
Manuela & Familie mit Elmo an der Seite

Pashmino
Mini-Nase
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Registriert: Mo Jan 11, 2016 8:40 pm

Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Pashmino »

Bitte beachten: ich habe den folgenden Beitrag geschrieben, während du deinen neusten gepostet hast! Aber ich denke, meine Gedanken passen immer noch.

Auch ich denke, dass der Welpenblues "mehrheitsfähig" ist.
Und doch frage ich mich hier, ob es "nur" das ist. Es scheint so gar keine Freude am Hund durch, kein Spass an gemeinsamen Erlebnissen, kein Glücksgefühl in ruhigen Momenten; und es tönt für mich so, dass der Hund sich einfach einfügen müsste in das eh schon sehr anspruchsvolle, reich befrachtete und temporeiche Leben; also als ob es für seine spezifischen Bedürfnisse gar keinen Platz hätte, weil euch schlicht die Ressourcen, die Kraft, die Zeit fehlen.
Ich würde deshalb nochmals meine Intention beim Hundekauf brutal ehrlich hinterfragen:
steckt da die Idee der "perfekten" Familie dahinter - Kinder, Haus, Hund?
Oder fändet ihr es schön, wenn eure Kinder mit einem Tier aufwachsen können?
Oder willst tatsächlich du oder/und dein Mann einen Hund, weil ihr Hunde liebt, sie für euer Lebensglück wichtig sind, ihr unbedingt Zeit für ihn freischaufeln wollt und ihr bereit seid, einen Hund als vollwertiges Familienmitglied zu integrieren, mit allen Konsequenzen und Einschränkungen?
Alle genannten Gründe sind legitim, ich werte da überhaupt nicht. Und es gibt noch viele andere Gründe. Aber je nach dem spricht dann doch mehr für eine Rückgabe an den Züchter oder aber fürs Durchstehen des Welpenblues... :streichel:
Eine Rückgabe ist auch kein Versagen, sondern ein Vernunftentscheid im Interesse des Hundes!
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr ganz ehrlich zu euch sein könnt und den - für euch! - richtigen Entscheid treffen werdet! Hört auf euer Herz und euren Bauch!

Luise2016
Kleine-Nase
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Luise2016 »

Pashmino hat geschrieben:
Do Aug 09, 2018 10:26 am
Bitte beachten: ich habe den folgenden Beitrag geschrieben, während du deinen neusten gepostet hast! Aber ich denke, meine Gedanken passen immer noch.

Auch ich denke, dass der Welpenblues "mehrheitsfähig" ist.
Und doch frage ich mich hier, ob es "nur" das ist. Es scheint so gar keine Freude am Hund durch, kein Spass an gemeinsamen Erlebnissen, kein Glücksgefühl in ruhigen Momenten; und es tönt für mich so, dass der Hund sich einfach einfügen müsste in das eh schon sehr anspruchsvolle, reich befrachtete und temporeiche Leben; also als ob es für seine spezifischen Bedürfnisse gar keinen Platz hätte, weil euch schlicht die Ressourcen, die Kraft, die Zeit fehlen.
Ich würde deshalb nochmals meine Intention beim Hundekauf brutal ehrlich hinterfragen:
steckt da die Idee der "perfekten" Familie dahinter - Kinder, Haus, Hund?
Oder fändet ihr es schön, wenn eure Kinder mit einem Tier aufwachsen können?
Oder willst tatsächlich du oder/und dein Mann einen Hund, weil ihr Hunde liebt, sie für euer Lebensglück wichtig sind, ihr unbedingt Zeit für ihn freischaufeln wollt und ihr bereit seid, einen Hund als vollwertiges Familienmitglied zu integrieren, mit allen Konsequenzen und Einschränkungen?
Alle genannten Gründe sind legitim, ich werte da überhaupt nicht. Und es gibt noch viele andere Gründe. Aber je nach dem spricht dann doch mehr für eine Rückgabe an den Züchter oder aber fürs Durchstehen des Welpenblues... :streichel:
Eine Rückgabe ist auch kein Versagen, sondern ein Vernunftentscheid im Interesse des Hundes!
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr ganz ehrlich zu euch sein könnt und den - für euch! - richtigen Entscheid treffen werdet! Hört auf euer Herz und euren Bauch!
:klatsch: :klatsch:
Viele Grüße von Luise mit Artur und Zappa und dem großen Carl im Herzen

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Isi
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Isi »

Nein, es sind keine 2-3 Jahre täglicher Kampf. Dann hätte keiner einen Hund :wink: Man verliert vielleicht mal die Nerven, aber nicht dauerhaft.

Du hast Recht, dieses Hin- und Her der Methoden macht den Welpen noch konfuser. Klar, man muss ggf. ausprobieren, worauf der Welpe am besten reagiert. Aber dann sollte man das auch mal 2 Wo durchhalten, eh man wieder etwas anderes probiert.

Das mit den Legosteinen, das Hinpieseln ist normal, kann passieren. Aber wenn er eine Auszeit bekommen hat und danach sofort wieder da einsteigt, wo er aufgehört hat - das ist nicht normal. Dann war die Auszeit nicht wirkungsvoll, zB zu früh beendet, bevor er zur Ruhe kam.
- Wobei bei euch ja die Frage ist, wann/wie/wo er überhaupt zur Ruhe kommen kann...
Da fand ich die Idee mit der Gitterbox bzw. einem Laufstall ganz gut. Zum Runterkommen und wenn man ihn gerade nicht im Blick haben kann. Die räumliche Begrenzung scheint mir hier noch wichtiger als der Ort selbst, also wo das Ding steht. (Er muss sich ja auch an die Geräusche und das Alltagsleben bei euch gewöhnen und lernen, auch im Trubel zu schlafen.)

Zu seinem unterschiedliches Verhalten drinnen und draußen: Liest sich für mich, als hätte er eure Wohnung als "Action"-Feld verbucht.
Hunde sind enorm anpassungsfähig und spiegeln ihr Umfeld dadurch oft. Es kann sein, dass bei ihm ankommt: Drinnen ist Fetzen angesagt, mit den Kindern rennen usw. Ein Welpe hat ja noch keine großartige Impulskontrolle, auch Frustrationstoleranz wird erst nach und nach erworben. Wenn zu viel auf ihn einprasselt, kann er das nicht verarbeiten, sondern nur versuchen abzureagieren mit Bellen, Beißen, Springen. Dieses Abreagieren passiert meist im gewohnten Rahmen, draußen werden anfangs eher "kleine Brötchen gebacken".
Soll heißen: Er kann draußen ruhig sein, dann aber drinnen zeigen, dass er überdreht ist. Zudem können drinnen weitere Reize einprasseln, zB über die Kinder. (Hier tun sich Welpen, die aus Zuchtstätten stammen, in denen Kinder im Haushalt leben, oft deutlich leichter.)

Zur Frage nach dem richtigen Verhalten, der Widersprüchlichkeit zwischen den Tipps: Das ist leider so. Man muss sich da eine Richtung raussuchen, die einem selbst liegt. Evt. wird man abweichen, wenn der Hund einen anderen Umgang braucht. Es geht letztlich um den richtigen Umgang mit diesem Hund, in dieser Familie - das geht dann natürlich nicht immer astrein nach Lehrbuch :wink: Ich empfehle, wenn man schon bei einer Trainerin ist, deren Ansatz zu verfolgen. Dann kann sie euch auch am besten beraten.


Ich wünsche euch weiterhin alles Gute.
Gutes Timing mit der Züchterin! Ich finde, ihr müsst da nicht schon mit einer Entscheidung hinfahren, sondern könnt auch das Gespräch mit ihr noch mal abwarten.
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Xanny
Zwerg-Nase
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Xanny »

Ich kann Eure Verunsicherung gut verstehen. Bitte bedenkt eines: ES GIBT KEIN PATENTREZEPT! Was bei Enno funktioniert, muss noch lange nicht für Elmo gelten. Ihr müsst also ausprobieren, womit ihr und Elmo am besten zurecht kommt. Und ich kenne auch den Anspruch, alles richtig und perfekt machen zu wollen. Dieser Anspruch setzt einen ganz schön unter Druck.

Ich hatte ja für gut zwei Monate die Gelegenheit, fünf Kleinkinder zu betreuen. Und mir fällt im Nachhinein auf, dass meine Kollegin und ich am Ende unseres Dienstes, wenn alle Kinder im Bett lagen, uns darüber unterhalten haben, wie der Tag gelaufen ist. Was hat funkioniert, was nicht? Was können wir ändern, damit es besser läuft? Man, was haben wir lange ausprobiert, bis wir die ideale Konstellation beim Abendbrot gefunden hatten, ganz zu schweigen von den Zubettgehritualen. Ich glaube, ich habe dadurch verstanden, das Ausprobieren nichts schlimmes ist. Wenn das eine nicht funktioniert, dann probieren wir halt was anderes aus. Wichtig war nur, dass meine Kollegin und ich uns ausgetauscht und dann am gleichen Riemen gezogen haben.

Ich denke, es ist auch normal, dass es zunächst einmal schlimmer wird. Elmo zeigt ganz welpentypisches Verhalten. Er testet derzeit unter anderem aus, wie weit er bei Euch gehen kann, so wie Kinder halt auch ihre Grenzen austesten. Und ihr scheint dort ein recht pfiffiges Exemplar sitzten zu haben, der genau weiß, wie er Eure Aufmerksamkeit bekommen kann. Und wenn ihr jetzt konsequenter werdet, dann muss er halt noch ne Schippe drauf legen.

Das zeigt doch eigentlich, dass Ihr auf dem richtigen Weg seid. Und jetzt ist Durchhalten und Geduld gefragt, Absprachen mit Deinem Mann und ein Schuss Gelassenheit. Euer Haus sieht so aufgeräumt und sauber aus, obwohl ihr zwei kleine Kinder habt, was lobenswert ist. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sehr einen der Anspruch auf Ordnung und Sauberkeit unter Druck setzen kann. Denn Hunde nehmen darauf weniger, ach was, gar keine Rücksicht. Sie tapsen zu gerne mit ihren dreckigen Pfoten durchs Haus, auch wenn man gerade durchgewischt hat. Sie klauen sich Sachen, die nicht für sie gedacht sind, sie kauen an Sachen, die danach um Jahre gealtert aussehen. Gestern hat sich Enno meinen kleinen Teppich als Spielzeug ausgeguckt. Ok, den Teppich kann ich ersetzten, den darf Enno haben. Dafür durfte er weder die Sofadecke, die Kissen auf dem Sofa noch meine Klamotten haben :mrgreen: Ich bewundere diesbezüglich immer Petra mit Gisela und Steinmarder mit Alfred und Else, die das Ganze mit einer guten Portion Humor sehen.
Kerstin mit Lulu, Roxi und Enno sowie Xanny und Leo in meinem Herzen :)

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Aurelia
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Aurelia »

Zuerst einmal finde ich es prima, wie ehrlich du zu dir selber und auch zu uns bist...Kompliment... :klatsch:

Es ist kein Fehler, wenn man eine unbekannte Situation falsch einschätzt oder seine eigenen Ressourcen überschätzt! Ein Fehler ist nur ein Fehler, wenn man nichts draus lernt (mein Mantra als Perfektionist... :wink: ). Also solltet ihr euch auch über den momentanen Status Quo (und mögliche Lösungen dafür) hinaus fragen, ob ihr Elmo für die vielen Jahre seines Lebens gerecht werden könnt. Ja, die Erziehungszeit braucht viel Herzblut und liebevolle Konsequenz, aber auch ein "fertig" erzogener Hund will körperlich und geistig ausgelastet werden. Habt ihr jeden Tag mindestens zwei Stunden, an denen ihr nicht wißt, was ihr sonst machen sollt oder die ihr dauerhaft und zuverlässig freischaufeln könnt? Im Moment braucht Elmo nur kleine Gassirunden, aber wenn er größer ist, sollte eine Gassirunde schon mindestens 1 bis 1 1/2 Stunden dauern und deine Kinder sind zu klein, um das in absehbarer Zeit leisten zu können. Hast du diese Zeit (und auch Lust darauf) oder erlauben deine Verpflichtungen dir nur, Elmos Auslastung und Beschäftigung irgendwo "dazwischen zu quetschen"?

Ich denke auch, dass es sinnvoll ist, die Situation ganz offen und ehrlich mit der Züchterin zu besprechen und zu einer für alle Zwei- und Vierbeiner tragbaren Lösung zu kommen. Ich wünsche euch alles Gute.
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

steinmarder
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von steinmarder »

Ich habe nicht alles gelesen,... ACHTUNG KLUGSCHISS 🤪

Bevor Euch der Schlafmangel noch mürber macht, lass den Hund in der Box (im Schlafzimmer) nächtigen. Meine Hunde mussten, ohne große Eingewöhnung, nachts in die Box. Alfred hat darin geschlafen, bis er etwas anderthalb war, weil er auch eher aufgedreht war. Später har er teilweise freiwillig in Elses Box geschlafen, während sie in seinem Körbchen lag. Alfred und Else haben durch die Box keinerlei Schäden erlitten, sie haben es akzeptiert. Hier wird geschlafen und gut ist.

Mach es einfach! Es kann evtl. anfangs etwas Randale geben, aber nach den ersten 2-3 Tagen ist es normal und er wird es akzeptieren. Kauartikel in der Box helfen auch.

Junge Hunde machen Sachen kaputt, pieseln irgendwohin, zwicken und v.a. kommen sie nicht von alleine runter. Dabei braucht Elmo Eure Hilfe!

Verlier nicht den Spaß an dem kleinen Kerl, er merkt das!!! Wenn es gar nicht geht, sprecht mit der Züchterin. Gute Züchter nehmen die Welpen zurück.

Vielleicht kannst Du Euren Tag anders/mehr strukturieren, so dass es feste Ruhezeiten für Elmo gibt, z.B. in einem Laufstall. Zeiten, in denen für ihn wirklich NICHTS passiert, auch wenn um ihn herum die Bude brennt.


Gruß steinmarder
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Thalassa
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Thalassa »

Ich finde es gut, dass du so ehrlich ist. Ihr seid nicht die ersten, die mit einem Hund überfordert sind.
Noch dazu, wo kleine Kinder da sind.
Das macht die Sache für Ersthundehalter nicht leichter. Im Gegenteil. Und es dauert, bis sich das Leben mit Hund wirklich eingespielt hat. Und man muss schon ganz schön viel Energie und Arbeit - in Hund UND Kinder) hineinstecken, bis der Hund so weit ist, wie du es dir vorstellst. Dem geht viel Erziehungsarbeit voraus. Bei beiden...Da vergehen schon einige Jahre.

Ich habe auch einmal einen Welpen wieder abgegeben, weil mir damals, als die Kinder noch klein waren, alles zu viel war. Damals war ich total überfordert.
Es hat dann 10 Jahre gedauert bis unsere Biggy eingezogen ist, und dann hat es gepasst. Die Kinder waren 20 und 16, ich hatte Zeit für den Hund, es war eine total andere Situation. Allerdings musste ich auch lernen, dass ein Hund eine Aufgabe für's Leben ist. Der ist da, und zwar immer und andauernd und man muss sein Leben danach ausrichten. Und es kommen Dinge auf einen zu, von denen man noch nicht mal weiß, dass es sie gibt.
Aber das machtbeinem dann nichts mehr aus. Man wächst da rein, und irgendwann kann man sich ein Leben ohne Hund gar nicht mehr vorstellen.

Aber manchmal ist es besser, zum Wohle für alle Beteiligten die Notbremse zu ziehen. Vielleicht ist es für euch alle wirklich besser, wenn ihr den Hund abgebt. So hat er die Chance, auf einen Platz, vielleicht bei Menschen, die schon Hundeerfahrung haben, wo man mit ihm umzugehen weiß, sodass er schließlich ein glückliches Hundeleben führen kann.
Nichts ist schlimmer für einen Hund, als wenn er nur als Belastung gesehen wird, und man gar keine Freude an ihm hat.

Und ihr könnt euch auf die Kinder und eure Familie konzentrieren. Vielleicht kommt ja auch bei euch in ein paar Jahren der richtige Zeitpunkt für einen Hund. Vielleicht auch für einen schon älteren Abgabehund, wer weiß! Und dann passt es plötzlich für alle.
In der Zwischenzeit könntet ihr ja ein wenig Vorarbeit leisten, indem ihr vielleicht Hundesitter für Urlaubshunde macht. Da könnt ihr Erfahrungen sammeln, und der Hund geht dann wieder. Dann ist die Situation nicht so belastend, falls es nicht so klappt.

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute, und die Richtige Entscheidung.

Koller
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Koller »

Pashmino hat geschrieben:
Do Aug 09, 2018 10:26 am
Ich würde deshalb nochmals meine Intention beim Hundekauf brutal ehrlich hinterfragen:
steckt da die Idee der "perfekten" Familie dahinter - Kinder, Haus, Hund?
Oder fändet ihr es schön, wenn eure Kinder mit einem Tier aufwachsen können?
Oder willst tatsächlich du oder/und dein Mann einen Hund, weil ihr Hunde liebt, sie für euer Lebensglück wichtig sind, ihr unbedingt Zeit für ihn freischaufeln wollt und ihr bereit seid, einen Hund als vollwertiges Familienmitglied zu integrieren, mit allen Konsequenzen und Einschränkungen?
Alle genannten Gründe sind legitim, ich werte da überhaupt nicht. Und es gibt noch viele andere Gründe. Aber je nach dem spricht dann doch mehr für eine Rückgabe an den Züchter oder aber fürs Durchstehen des Welpenblues... :streichel:
Dies finde ich einer der wichtigsten Aspekte. Und frage dies auch immer alle Menschen in meinem Umfeld, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zu kaufen. In erster Linie muss man selber einfach eine unglaubliche Faszination, Liebe, Interesse usw. für das Wesen Hund empfinden. Es muss eigentlich das grösste Hobby mind. einer Person im Haushalt sein, die daneben wirklich nicht mehr viel anderes macht. Denn gerade bei Kindern ist es eigentlich fast immer so, dass sie das Interesse am Vierbeiner sehr schnell verlieren. Unsere konnten ja den Einzug von Inuk wirklich nicht erwarten und haben sich nichts sehnlichster gewünscht. Heute begrüssen sie ihn noch und schmusen gerne mal mit ihm rum. Aber wirklich "brauchen" für mein Leben und meinen Seelenfrieden, tue nur ich einen Hund. Den anderen würde er wohl fehlen, aber sie könnten auch gut ohne leben.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

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Thalassa
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Thalassa »

Corinne, super ausgedrückt! :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Genauso ist es. Dann nimmt man alles, was mit einem Hund so einhergeht und daherkommt gerne in Kauf und macht auch die Dinge gerne, die unbequem und manchmal auch frustrierend sind.

Manche Dinge fallen einfach nicht mehr ins Gewicht, denn sie sind selbstverständlich geworden.
Putzfimmel - ade! Das Bischen Schmutz... Zeiteinteilung richtet sich nach dem Hund. Ist klar.
Urlaubsplanung - wohin kann der Hund mit...etc. etc...

Ich sage immer, ein Hund ist eine Lebensaufgabe, das muss man wollen.
Bei uns hat es letztendlich auch nur deshalb geklappt, weil ich immer schon einen Hund wollte, von Kind an, und als es dann gepasst hat, war mir nichts zu viel oder zu blöd oder zu anstrengend. Denn zuständig fürdie Hunde war, und bin, immer ich.
Und auch jetzt, mit Ella, die manchmal wirklich eine Herausforderung ist, wo Viele meine Einstellung nicht verstehen - sie ist einfach mein Hobby, mein Freiraum, mein Fitnesstrainer meine Lermeisterin und mein großer Schatz.

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Doro
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Doro »

Kann es sein das du vielleicht auch etwas gestresst bist weil gerade Ferien sind?
Was ich in deinen Schilderungen vermisse ist der Spaß den so ein Welpe für mich immer gebracht hat.
Auch wenn Lemmy dafür gesorgt hat das alle Familienmitglied jetzt eine neue Brille haben. Sie lagen halt nicht hoch genug, ich habe das als unsere Schuld abgehakt nicht als seine. Ludwig hingegen hatte dafür gesorgt das alle neue Schuhe bekommen haben, was lagen sie auch rum?
Ludwig hat in Windeseile Leinen zerbissen, Lemmy Geschirre und Brillen, Janosch hat mal im Flur die Tapete abgezogen und den Teppich ausgebaut als er alleine gewesen ist. Noch dazu hatte er die Bücher die ich gerade zum Geburtstag bekommen hatte zu Konfetti verarbeitet. Gaylord und Peanut haben bei teuren Teppichen die Kanten angefressen und Türzargen beschädigt. Die Liste ließe sich auf fast 50 gemeinsame Jahre mit Hunden noch weiter fortsetzen.
Trotzdem hat nie jemand von Eskalation geredet.
Hunde machen viel Arbeit, Dreck, kosten auf ihr Leben gesehen sehr viel Geld und richten auch manchmal Schaden an.
Trotzdem möchte ich nicht ohne einen pelzigen Begleiter leben weil ich einfach Hunde liebe. Sie bringen auch einfach ganz viel Spaß und Freude ins Leben.
Noch ein kleines Beispiel. Neulich hat meine Enkelin im Garten eine neue Windel bekommen. Lemmy liebt die Lütte sehr, also hat er fix die Windel geklaut. Darüber könnte man sich jetzt aufregen oder man lacht darüber das der glückliche 🐩 das Ding nicht wieder hergeben wollte.
Vielleicht überlegt ihr noch einmal gemeinsam warum ihr einen Hund haben wollt und entscheidet dann in Ruhe.
Wenn ein Welpe jetzt gerade nicht in euer Leben passt finde ich es auch nicht verwerflich ihn abzugeben, leichtfertig wird die Entscheidung sicherlich nicht getroffen.
Viele Grüße
Doro

Rohana
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Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Rohana »

Ich kann mich dem Lob der anderen nur anschließen: es ist nicht einfach, so ehrlich zu sich und anderen zu sein und Du schaffst das! :klatsch:

Was Euer Welpchen und die vielen, zum Teil konträren Ratschläge angeht: Hundeerziehung wie Kindererziehung funktionieren nicht per 'Gebrauchsanweisung' - aber das weißt Du ja sicher selbst (auch wenn man es heimlich gern so einfach hätte :wink: ). Jeder Hund in Kombination mit seinem Menschen bildet ein individuelles Gespann, und was beim einen gut ist hilft beim andern noch lange nicht.
Für uns hier im Forum gilt dann noch, dass ja niemand von uns Eure Situation live erlebt hat. Von daher können wir immer nur Ideen äußern, die sich an dem orientieren, was Du schreibst. Aber schreiben und live erleben sind zwei Paar Schuhe. Zudem ist das was Du schreibst logischerweise nicht der 'objektive Blick von außen' - Du steckst mittendrin im Tohuwabohu.

Ja, schwammig wird das, wenn man in seiner momentanen Verzweiflung quasi täglich eine neue Methode, einen neuen Rat ausprobiert. Da weiß Hund dann gar nicht mehr, woran er ist. Da kann ich Dir letztlich nur raten: ließ die Tipps ... und dann handle nach Deinem Bauchgefühl. Meist liegt man da richtiger als mit vielem Nachdenken. So wie Steinmarder geschrieben hat: mach es einfach!

Ich weiß schon was Du meinst mit
Ich möchte immer alles möglichst "richtig" machen. Nicht um perfekt dazustehen, sondern um ein möglichst gutes "Ergebnis" zu erzielen, aber eben nicht damit ich gut dastehe, sondern um es dann schön und einfach zu haben :roll:
Aber Du machst es Dir mit diesem Wunsch/diesem Anspruch selbst schwer (egal aus welcher Motivation der geboren ist). Ein Leben mit zwei kleinen Kindern, Haus, Beruf und Hund ist nie so glatt und einfach und 'schön'. Das gibt es nur im Fernsehen :wink: .
Ein Leben mit Kindern und Hunden ist turbulent, niemals langweilig, stressig, chaotisch, nervenaufreibend ... und einfach total schön!! Eine gewissen Grundgelassenheit, ein 'Mut zur Lücke' sind aber ungemein hilfreich. Nach dem Motto 'das Genie beherrscht das Chaos'.
Zerbissene Legosteine sind ersetzbar. Später lernen die Kids so, dass Ordnung durchaus gewissen Vorteile hat :frech: . Pippi in der Wohnung passiert. Genau wie man mit einem Kind, das grad den ersten Tag keine Windel mehr an hat, uU ins Chaos gerät. Gerade kürzlich erzählte eine junge Mutter: sie mit 2 Kindern unterwegs, um das neue Familienauto anzumelden. Der 'Große' spielt am Spieltisch, der Säugling ist bei Mama am Schalter. Die Tür dazwischen fällt zu. Der Große kann sich nicht melden, findet kein WC, schreit. Mama kommt, nun mit Säugling und Papieren und 2 Schildern in viel zu wenig Händen. Versucht noch das WC zu erreichen. Kurz vor der Tür geschieht das Unglück - großes und kleines Malheure in der Hose. Natürlich Wechselklamotten nicht zur Hand. Es stinkt. Der Säugling fängt auch noch an zu plärren. Chaos perfekt, Mama verzweifelt. Das ist das pralle Leben. ... Und einige Tage später ist es eine Anekdote, die man den Freunden erzählt :mrgreen: .
Langer Rede kurzer Sinn: wenn Du es schaffst, mehr Gelassenheit zu bewahren im Chaos, auch mal Hektik und Stress durchzustehen, ohne gleich an Dir zu zweifeln,... dann tust Du Dir einen großen Gefallen. Und wirst merken, dass Du durch die Ruhe, die Du ausstrahlst, auch Kindern und Hund hilfst, sich schneller einzukriegen.

Behalt den Spaß an den Kids, dem Hund, dem Leben :wav:
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Happy
Supernase
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Registriert: Mo Aug 04, 2008 11:39 am

Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Happy »

Thalassa hat geschrieben:
Do Aug 09, 2018 12:46 pm
Ich finde es gut, dass du so ehrlich ist. Ihr seid nicht die ersten, die mit einem Hund überfordert sind.
Noch dazu, wo kleine Kinder da sind.
Das macht die Sache für Ersthundehalter nicht leichter. Im Gegenteil. Und es dauert, bis sich das Leben mit Hund wirklich eingespielt hat. Und man muss schon ganz schön viel Energie und Arbeit - in Hund UND Kinder) hineinstecken, bis der Hund so weit ist, wie du es dir vorstellst. Dem geht viel Erziehungsarbeit voraus. Bei beiden...Da vergehen schon einige Jahre.

Ich habe auch einmal einen Welpen wieder abgegeben, weil mir damals, als die Kinder noch klein waren, alles zu viel war. Damals war ich total überfordert.
Es hat dann 10 Jahre gedauert bis unsere Biggy eingezogen ist, und dann hat es gepasst. Die Kinder waren 20 und 16, ich hatte Zeit für den Hund, es war eine total andere Situation. Allerdings musste ich auch lernen, dass ein Hund eine Aufgabe für's Leben ist. Der ist da, und zwar immer und andauernd und man muss sein Leben danach ausrichten. Und es kommen Dinge auf einen zu, von denen man noch nicht mal weiß, dass es sie gibt.
Aber das machtbeinem dann nichts mehr aus. Man wächst da rein, und irgendwann kann man sich ein Leben ohne Hund gar nicht mehr vorstellen.

Aber manchmal ist es besser, zum Wohle für alle Beteiligten die Notbremse zu ziehen. Vielleicht ist es für euch alle wirklich besser, wenn ihr den Hund abgebt. So hat er die Chance, auf einen Platz, vielleicht bei Menschen, die schon Hundeerfahrung haben, wo man mit ihm umzugehen weiß, sodass er schließlich ein glückliches Hundeleben führen kann.
Nichts ist schlimmer für einen Hund, als wenn er nur als Belastung gesehen wird, und man gar keine Freude an ihm hat.

Und ihr könnt euch auf die Kinder und eure Familie konzentrieren. Vielleicht kommt ja auch bei euch in ein paar Jahren der richtige Zeitpunkt für einen Hund. Vielleicht auch für einen schon älteren Abgabehund, wer weiß! Und dann passt es plötzlich für alle.
In der Zwischenzeit könntet ihr ja ein wenig Vorarbeit leisten, indem ihr vielleicht Hundesitter für Urlaubshunde macht. Da könnt ihr Erfahrungen sammeln, und der Hund geht dann wieder. Dann ist die Situation nicht so belastend, falls es nicht so klappt.

Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Gute, und die Richtige Entscheidung.
Sehr schön geschrieben.
Ich finde auch, dass es manchmal wirklich besser ist auf sein Gefühl zu hören und die Notbremse zu ziehen. Jetzt ist es auch für den Hund noch einfacher sich auf eine neue Bezugsperson einzustellen. Nur aus dem was du hier schreibst würde ich vermuten dass es besser wäre, ein paar Jahre zu warten. Wenn die Kinder etwas älter sind, mehr Ruhe bei euch einkehrt und du selber vielleicht etwas entspannter bist, könnte ich mir vorstellen dass du dann ganz anders mit der Herausforderung einen Hund großzuziehen umgehen würdest.
Besser jetzt agieren, als dass ihr irgendwann alle unglücklich werdet. Ich finde es gar keine Schande sich einzugestehen dass es gerade nicht der richtige Zeitpunkt war.

Ich bin gespannt wie die Züchterin das sieht und wie ihr euch entscheidet.

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Thalassa
Zwerg-Nase
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Registriert: Sa Jun 28, 2014 2:26 pm

Re: Frust und Unsicherheit mit Welpe - 14 Wochen!

Beitrag von Thalassa »

Darf ich mal nachfragen, wie es bei euch jetzt steht? Wart ihr bei der Züchterin?

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