ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

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isiariane
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Re: ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

Beitrag von isiariane »

Was mich ärgert, es sind ja alles Rassen, die es schon viele Jahrhunderte gibt. Und vor 100 Jahren waren es vielleicht nicht die gesündesten Rassen, aber sie waren keine Qualzuchten. Was ich nicht verstehe, warum muss ein HUnd der klein ist winzig gezüchtet werden, HUnde mit kurzen Köpfen und Schnauzen regelrecht schnauzenlos gezüchtet werden...

Ich hoffe das einige Rassen gerettet werden können, entweder durch gute Reinzucht oder durch Einkreuzung von Fremdrassen.

Gute Information und Aufklärung muss noch besser werden. Ich glaube es sind auch die besonderen Charakter von Frenchie, Mops und Co die sie so beliebt machen. Sie sind nett, recht anspruchslos bei Beschäftigung und Bewegung und echte Menschenfreunde.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

Rohana
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Re: ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

Beitrag von Rohana »

Wobei ich mich immer wieder frage, wie viel von dieser Anspruchslosigkeit an Beschäftigung und Bewegung einfach damit zusammenhängt, dass den Tieren das körperlich zu große Probleme, Schmerzen, Kräfte kostet.

Ich hab kürzlich einen Fachvortrag über Widder-Kaninchen gehört. Da hieß es, dass die Hängeohren dazu führen, dass man mit einem normalen Otoskop beim Tierarzt den Gehörgang gar nicht vollständig beurteilen kann. Um zu wissen ob das Tier einen vereiterten äußeren Gehörgang hat braucht es ein CT. Und wer finanziert schon ein CT für ein 'rassetypisch angenehm ruhiges' Widderchen ein CT?! - Im Vortrag sagte die Referentin, dass inzwischen recht sicher ist, dass viele der so schön ruhigen Tiere einfach eine heftige und schmerzhafte Otitis haben. Kriegt halt nur keiner mit.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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isiariane
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Re: ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

Beitrag von isiariane »

Die meisten dieser "Qualzuchtrassen" sind Gesellschaftshunde, die sind schon etwas einfachen zufrieden zu stellen wie ein (ehemaliger) Arbeitshund.
Und nicht jeder Chihuahua, Mops und Bulldogge ist tot krank. Es sind alles keine Spitzensportler, aber stundenlang spazieren gehen, das können die meisten. Und ich denke, wenn man sich einen Hund anschafft, dann erkundigt man sich vorher ob er für einen passt. Also ob er wärme- oder kälteempfindlich ist, am Rad mitlaufen kann, ein guter Joggingpartner ist, als Reitbegleithund taugt....
Natürlich gibt es auch immer die Leute die sich einen Hund anschaffen, weil xyz auch so einen hat. Aber im Normalfall erkundigen sich die Leute doch vorher. Leider ist in den meisten Rassebeschreibungen immer nur das Gute was hervor gehoben wird, in den wenigsten Fällen wird ehrlich über Probleme und Krankheiten berichtet.
Und Anfeindungen bringen wenig, denke ich. Keiner wird sich absichtlich einen kranken und leidenen Hund kaufen. Wie viele Leute haben einen Merle-Aussie mit blauen Augen. Und viele von denen sind krank. Auch blaue Augen sind nicht unproblematisch, das wissen die meisten aber nicht.
Aufklärung ist das A und O, das ist meine Meinung. Und Leute die sich ein Mops oder Kleinhund kaufen sind nicht alle Tierquäler oder zu doof die Rassebeschreibung zu lesen. Wie gesagt der Charakter von den kleinen MOderassen ist oft toll. Doch alles Extreme ist schlecht, das hat Gerd Haucke schon vor vielen Jahren festgestellt.
Und so schlimm es für viele dieser Hunde ist, ich persönlich finde große starke und aggressive Modehunde viel schlimmer. Vor einigen Jahren waren Herdenschutzhunde, Cane Corso und ähnliche Kaliber Mode.
Natürlich haben wir kein Recht dazu ein Tier so zu züchten das es leiden muss. Und weder hat ein Käufer ein Recht darauf sowas haben zu wollen, noch hat ein Züchter/Vermehrer ein Recht sowas absichtlich zu produzieren.
Aber ganze Rassen zu verbieten finde ich genauso blöd und sinnlos wie damals alle "Kampfhunde" ausrotten zu wollen.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

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Hauptstadtpudel
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Re: ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Aber es gibt doch kein Einsehen,bei den Menschen, die damit Geld verdienen - das hat nicht nur diese Dokumentation gezeigt.

Wenn es keine Vorgaben geben wird, so wie in den Niederlanden, wird gar nix passieren, so wie die letzten Jahre auch schon nix passiert ist.

Irgendwann bleiben nur das Verbote - ich seh da keine Alternativen.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Rohana
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Re: ARD Story: Züchten wir unsere Haustiere kaputt?

Beitrag von Rohana »

Ich bin da inzwischen auch ziemlich pessimistisch geworden. Der Film hat wieder gezeigt, dass der VdH-Funktionär das Thema schlicht wegignorieren wollte. Da gibt es viel zu wenig Einsicht und Bereitschaft zu wirklichen Veränderungen.
Kürzlich meinte eine Bekannte, sie würde sich wieder einen Frenchie holen - der Charakter sei so toll und da wüsste sie immerhin schon, was gesundheitlich auf sie zu käme, welche OPs da fällig werden könnten.
Und eine Freundin erzählte völlig entsetzt von einem Bekannten, der es total lustig fand, dass seine Bulldogge immer im Sitzen schläft. Dass der Hund das aus lauter Atemnot macht, war ihm überhaupt nicht klar.
Ich weiß nicht mehr wie oft ich mit Leuten gesprochen hab im Vorfeld der Hundeanschaffung. Es hat nahezu nie zu irgendeinem Umdenken geführt, wenn die Leute schon eine Rasse oder gar einen Hund ins Auge gefasst hatten.

Klar ist Aufklärung megawichtig. Aber ich fürchte auch, dass es ohne deutlich strengere und genau ausformulierte Regeln nicht gehen wird.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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