Talk zu Abgabekriterien

Hier können Pudel/Hunde eingetragen werden, die noch ein Zuhause suchen auch Welpen
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Isi
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Isi »

Nee!
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Iska
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Iska »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 8:23 am
Wäre das mit der Frisur tatsächlich kontrollier- und durchsetzbar?
:n010:
das denke ich nicht.... 8)
viele Grüße
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Rumo
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Rumo »

Isi hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 7:37 am
Das ist so krass.
Dabei finde ich gerade die neuen Pudelhalter:innen so wichtig für das Pudelimage, weg vom Pudel als Oma-Hund, hin zum Pudel als familientauglichen sportlichen Allrounder.
Können diese Züchter nicht statt um die richtige Frisur darum bitten, dass man etwaige gesundheitliche Probleme ein Leben lang an die Züchter:in zurückmeldet und auf HD röntgen lässt? DAS wäre Liebe zur Rasse :fechten:
Ich hätte ja gern beides. Röntgen und bitte kurze Schnute.

Ich persönlich finde Bart beim Pudel auch nicht rassetypisch, man sieht das schöne Gesicht nicht, der ist oft verschmoddert usw. Aber vorgeben oder verbieten kann man das natürlich nicht. Bin überhaupt kein Freund von Bärchenschur. Ich finde, das nimmt dem Hund die Eleganz und den offenen Blick. 3 von 5 Welpen aus unserem Wurf haben so eine Teddyschur 😉😉😉 und führen ein tolles Leben.

Die Frisur sagt nicht wirklich was über das Image. Wer einen Hund "bloß nicht in so einer affigen Frisur" halten will, der kriegt ebenfalls von uns keinen Hund. Erstens, weil ich das beleidigend finde, und zweitens, weil die Frisur immer noch so eine Wertigkeit hat, dass das bei der Hundewahl Berücksichtigung findet. Unsere Hündin hatte auch schon ganz viele verschiedene Frisuren und nichts davon hat sie als Hund ausgemacht. Es ist und bleibt Geschmackssache des Halters. Eine Bärchenschur ist übrigens in der Pflege aufwändiger als eine ganz kurze Mode, in letzterer bleibt weniger hängen.

Das Image verbessern... Tjoa... Also der Doodle boomt, der Pudel inzwischen auch extrem. Ich finde es schwierig, dass der Pudel nicht selten als eierlegende Wollmilchsau dargestellt wird. Es gibt durchaus einige Menschen, deren Typ Hund das nicht ist. Und es tut keiner Rasse gut, Modehund zu werden. Das merkt man auch gerade extrem, was da produziert wird... Es muss klein und möglichst rot sein, denn alle folgen dem Insta Pudel... Der übrigens auch aus keiner vdh Zucht kommt.
Ich erhebe auch nicht den Anspruch, dass ein Hund, der ausgeführt wird, ein wandelnde Werbebanner für eine Rasse sein soll.

Man kann auch das Röntgen nicht vorschreiben, sondern ist da auch auf die Mitarbeit und das Wort der Besitzer angewiesen, dass die das mal nach 2 Jahren auch wirklich machen.
Zuletzt geändert von Rumo am So Apr 04, 2021 10:28 am, insgesamt 1-mal geändert.

Rumo
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Rumo »

Doppelpost sorry

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Pat
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Pat »

Rumo hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 9:50 am
Die Frisur sagt übrigens nicht wirklich was über das Image. Wer einen Hund "bloß nicht in so einer affigen Frisur" halten will, der kriegt ebenfalls von uns keinen Hund.
Und genau das ist der Grund, weshalb ich 1 oder 2 Seiten vorher geschrieben habe, dass es mir wichtig ist, dass vom Züchter akzeptiert wird, dass ich keinen geschorenen Welpen möchte.
Einfach weil es für mich passen muss, zwischen dem/der Züchter *in und mir. Und wie du schreibst nämlich auch andersrum und das finde ich okay.

Ich würde das mit der Frisur niemals so unfreundlich ausdrücken, ist ja immer eine Frage der Kommunikation. Aber wer ganz klar sagt (und den Fall hatten wir bei der Suche), 'ich schere nochmal vor der Abgabe, ob Sie wollen oder nicht' und dann immer wenn ich später Fotos schicke ein bisschen wehmütig ist, wie der Hund jetzt aussieht, von dem möchte ich keinen Hund. Dann ist das irgendwie für beide Seiten blöd und nicht so kompatibel.

Ich meine das überhaupt nicht böse, bitte nicht falsch verstehen.
Jeder so, wie die eigenen Vorlieben sind.
Aber ich finde es schön, wenn es auch zwischenmenschlich sehr gut mit dem Züchter harmoniert und auch da irgendwie 'Klick' macht.
Allerdings war der Pudelmarkt vor 3 Jahren auch noch ein anderer, wahrscheinlich ist das jetzt irgendwie Luxus, so zu denken. 😅
Zuletzt geändert von Pat am So Apr 04, 2021 10:40 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Pat
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Pat »

Huch, auch doppelt :frech:
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Rumo
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Rumo »

Klar, für jeden Käufer gibt es den passenden Züchter.

Für mich ginge das gar nicht.. Die Welpen werden hier ab der 3., 4. Woche an die Pflege gewöhnt und dazu gehört das Ausscheren der Füße, Po, Bauch, Gesicht, Krallenschneiden (alleine schon wegen Gesäuge der Mutti) und Ohrenzupfen (weil ich jetzt die Erfahrung gemacht habe, dass die welpen mit 6 Wochen begannen Schmodderohren zu bekommen). Das ist für mich ein "Service" und eine unersetzliche Arbeit, dass der Hund sich entspannt schon als Mini an alles gewöhnt. Ich würde keinen Hund nehmen, bei dem das nicht schon vorgeleistet wurde. Ist für mich ein Teil der Prägung, genauso wie erste kleine Ausflüge in die Natur.
Nur so kann auch ein Zuchtwart genau beurteilen, wie der Hund aussieht. Bei so einer "Kartoffel" (so hab ich die Welpen immer liebevoll genannt, kleine schwarze Kartöffels) sieht man halt nicht wirklich was. Was der Besitzer später macht, ist mir egal solange der Hund eben nicht filzt.
Ich habe da auch letztens ein spannendes Bild gesehen, was ganz gut beschreibt, was ich meine. Es kommt von einer polnischen Züchterin aus der Zucht Corona Regni.

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Ich finde das auch komisch, wenn man sagt, dass einem da wehmütig wird, weil der Hund das lernt. Erste Erfahrung mit Wasser, Fön, brummende Maschine.
Ich finde aber klasse, wenn man das von Beginn an kommuniziert und dann auch klar macht. Dann kann sich jede Partei entscheiden, ob man überein kommt. Da gibt es auch Züchter, denen das völlig egal ist oder die das eh nicht machen.

Ich habe auch bei gut 1/3 der Interessenten erlebt, dass es für sie absolut nicht infrage kommt, einen Hund mit 2 Jahren in Kurznarkose röntgen zu lassen.
Oder dass sie absolut überzeugt davon sind, dass der Hund in jedem Fall kastriert wird (mit 1 Jahr bzw nach der ersten Läufigkeit).
Da kommt man dann auch nicht überein. Letztendlich kann auch ein Züchter nur an die Menschen abgeben, wo er meint, dass der Hund artgerecht und gut gehalten wird.

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txakur
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von txakur »

Naja, dem Hund isses ja relativ wurscht, wie er aussieht - solange das Fell in Ordnung ist. Insofern weiß ich als Welpenkäuferin natürlich sehr zu schätzen, wenn der/die Züchter/in sie die Mühe macht, die Welpen an alle später mal notwendigen Pflegemaßnahmen zu gewöhnen (denn auch wenn ich den Hund nicht "frisieren" will: pflegen muss ich ihn ja trotzdem) und es wäre mir insofern auch wurscht, wenn das Hundchen dann noch mal frisch geschoren zu mir kommt. Nur ein Frisurendiktat, das fände ich total albern (außer vielleicht sowas wie "der Hund darf NICHT wie ein Papagei eingefärbt werden. Da, finde ich, wird's echt respektlos und aufgrund evtl. benötigter Haarbleiche auch ein Verstoß gegen's TierSchG), mal abgesehen davon, dass es juristisch keinesfalls durchsetzbar wäre: wenn ich den Hund, eine Sache, gekauft habe, dann gehört er mir und ich darf mit ihm verfahren wie ich möchte, solange ich nicht gegen's Gesetz verstoße.

Ich selber würde meinen Hund halt nie mit so Bömmels und so frisieren (ja, ich sehe den Gebrauchshundeursprung der Löwenschur, aber die heutigen Schuren haben damit nicht mehr viel zu tun und ich persönlich finde halt, dass ich den Hund nicht ständig der ganzen Prozedur unterziehen muss. Ist ja schon nervig, wenn man so lange rumstehen muss, damit an einem rumgefuddelt wird. Außerdem glaube ich, dass Shampoos & Co. Stress für die Nase bedeuten, aber das ist wieder ein anderes Thema). Andererseits ist es halt für einen Hund, der das gewöhnt ist, auch nicht notwendigerweise eine Qual, sondern nur eine Lästigkeit und insofern - so what. Lästig ist es meinen Hunden ja auch, wenn ich die Maschine zücke und die Matte runtermache.

Ich finde allerdings nicht, dass bei dem geschorenen Welpen der Körperbau besser zu beurteilen ist. Man könnte höchstens das Geschick des Friseurs bewundern. Für eine Beurteilung des Körperbaus wäre eine Ganzkörper-Kurzhaarschur die einzig sinnvolle Schur. Alles andere verwirrt das Auge. Und für die Beurteilung zur Zuchttauglichkeit würde ich es sehr begrüßen, wenn eine solche Kurzhaarschur (also tatsächlich einfach mal mit dem 10-mm-Scherkopf über'n ganzen Hund drübergegangen) Pflicht wäre, dann könnte man nämlich nicht mit "Geschnippel" über irgendwelche Fehler hinwegtäuschen. Danach kann man ja wieder wachsen lassen, wie man möchte.
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Isi
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Isi »

Ja, diese Idee hab ich auch, wünsche ich mir auch! Alle in Kurzschur zur Beurteilung.


Rumo, wir stimmen so überein, dass ich schon fantasiere, auf jeden Fall von dir einen Hund haben zu wollen, einfach aufgrund der super Aufzucht :D


Danke für den schönen Austausch hier!
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Rumo
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Rumo »

txakur hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 11:20 am
wenn ich den Hund, eine Sache, gekauft habe, dann gehört er mir und ich darf mit ihm verfahren wie ich möchte, solange ich nicht gegen's Gesetz verstoße.
Joa und genau diese Einstellung wäre bei mir raus.

Entweder die Vorstellungen von Hundehaltung im Allgemeinen und Pudelhaltung im Speziellen passen zueinander oder nicht. Da kann man die Ansprüche noch so lächerlich oder doof finden, es bring weder dem Züchter noch dem Interessenten etwas, das großartig zu hinterfragen. Das Ergebnis wird dasselbe sein: dass man von dort keinen Hund haben wird und sich weiter umsehen muss.

Rohana
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Rohana »

Sind halt dabei immer verschiedene Aspekte zu betrachten:
Einmal der rein rechtliche Aspekt: Was kann man sich als Züchter vertraglich zusichern lassen und ist das im Zweifel rechtlich haltbar, könnte man das wirklich einklagen?
Dann die Wünsche des Züchters: Die kann (und sollte) man als Züchter natürlich äußern. Man hat ja eine Vorstellung davon, wie die Welpen unterkommen sollen. Da muss dann jeder Züchter für sich entscheiden, was ihm wirklich im Kern wichtig ist, also wo man dann auch einem Käufer absagt, wenn er in dem Punkt anderer Ansicht ist und wo man sagt das wär schön, aber wenn alles andere stimmt ist das nicht so wichtig.
Als nächstes muss man m.E. auch im Blick haben, dass sich über die hoffentlich lange Lebenszeit des Hundes eben auch mal was ändern kann. Und da sollte man sich als Züchter drüber klar sein und, finde ich, das auch akzeptieren, dass der Käufer vielleicht in 5 Jahren zu manchen Punkten andere Ansichten entwickelt, eine andere Schur schön findet oder oder. Von daher finde ich starre Vorgaben zu Dingen, die nicht das Wohlbefinden des Hundes betreffen, eher ein wenig weltfremd.

Trotzdem gilt für mich am Ende des Tages: Der Züchter hat die Welpen mit Liebe aufgezogen, hat Zeit, Mühe und Herzblut da reingesteckt und er hat jedes Recht der Welt zu entscheiden, wem er seine Welpen anvertraut. Ich muss die Kriterien nicht gut finden - aber ich akzeptiere sie.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Pat
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Pat »

Rumo hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 10:59 am
Ich finde das auch komisch, wenn man sagt, dass einem da wehmütig wird, weil der Hund das lernt. Erste Erfahrung mit Wasser, Fön, brummende Maschine.
Das habe ich andersrum gemeint, also dass der Züchter bei Fotos die man im Lauf der Jahre so schickt (sofern man denn Kontakt hält, was ich schön und wichtig finde) wehmütig wird, weil ihm nicht gefällt, was optisch aus dem Hund geworden ist.

Natürlich ist es wichtig und macht eine gute Zucht aus, dass der Welpe an die nötige Fellpflege oder einfach auch das Anfassen gewöhnt wird. Da bin ich 100% bei Dir, das ist schon ein guter Vergleich mit den Ausflügen in die Natur. Bobby und seine Geschwister wurden angefasst, gebürstet, das Fell an den notwendigen Stellen gekürzt und co.
Die Pfoten (außer unten an den Ballen) und das Gesicht gehören für mich aber nicht dazu. Auch Krallenschneiden und Ohren zupfen wurde gemacht - wir haben das vor der Abholung auch alles zusammen gemacht, mir wurde alles erklärt (was mir tatsächlich sehr geholfen hat).

Am Ende ist es mir aber neben all den 'rationalen Kriterien' auch einfach wichtig dass mein Herz aufgeht, wenn ich den Welpen sehe und das ist bei mir bei den ausgeschorenen Schnäuzchen und Pfoten leider einfach nicht der Fall.

Aber wie du schon schreibst, am Ende kommt irgendwie zusammen, was zusammen gehört und dann funkt es sowohl mit dem Welpen als auch dem Züchter.
Ich habe mehrere Zuchten ohne Hund wieder verlassen, obwohl wir sogar einen bekommen hätten.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Pat »

Rohana hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 12:19 pm
Trotzdem gilt für mich am Ende des Tages: Der Züchter hat die Welpen mit Liebe aufgezogen, hat Zeit, Mühe und Herzblut da reingesteckt und er hat jedes Recht der Welt zu entscheiden, wem er seine Welpen anvertraut. Ich muss die Kriterien nicht gut finden - aber ich akzeptiere sie.
Ja absolut! Für Züchter sehe ich das ganz genauso.

Kritisch finde ich es dann eher im Tierschutz, wo ja zB bei unseren Kölner Tierheimen die Kriterien so dermaßen streng sind, dass man sich leider nicht wundern darf, wenn der Auslandstierschutz so boomt, dass dort immer mehr gezielt vermehrt wird.
Natürlich ist auch bei einem Tierschutzhund unbedingt zu prüfen, was für Umstände sein neues Zuhause hat, aber ich kenne einige wunderbare Hundehalter die niemals einen Tierheimhund bekommen würden.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von txakur »

Rumo, ich meinte damit schlicht die rechtliche Seite. Die ist nun mal so.

Natürlich sollten die Ansichten von Züchter und Käufer(! da sind wir nun mal bei der rechtlichen Seite. Wenn jemand Hunde leihweise oder zur Miete vergeben würde (was aus gänzlich anderen Gründen hoffentlich keiner macht), dann dürfte er auch entsprechende Vorgaben machen. Bei Kauf ist das einfach nicht so) zum Thema Hundehaltung irgendwie zusammenpassen. Sonst sind wir ganz schnell bei der Situation, die Pat geschildert hat: da ist ein Mensch, der hat das Hundchen die ersten 8-12 Wochen seines Lebens liebevoll großgezogen und vorbereitet, so wie es ihm am Besten erschien und dann kommt ein anderer Mensch und macht mit dem Hundchen ganz andere Dinge. Ich kann eben als Züchter nicht den Anspruch haben, lebendige Wesen gegen Geld herzugeben, gleichzeitig aber Vorschriften machen zu wollen, wie sie dann zu behandeln sind.

Ich finde, man muss bei diesem Thema ganz vorsichtig sein, nicht _juristische_ Sachverhalte mit ethischen zu vermengen. Jedes Individuum, gleich welcher Spezies oder Rasse, hat ein Recht darauf, seinen Bedürfnissen entsprechend leben zu dürfen. Wenn ich also Hunde züchte und verkaufe, habe ich (meines Erachtens) eine Pflicht und Schuldigkeit diesen Individuen, die ohne mein Zutun nicht auf der Welt wären, nach bestem Wissen und Gewissen eine gute Zukunft zu sichern. Dazu gehört, dass ich mir die Käufer genau angucke und dann entscheide, wo ich einen dieser Hunde hingebe und wo nicht.
Ergo: ich bin moralisch verpflichtet, gute Menschen für meine Schützlinge auszusuchen. Aber das steht außerhalb der Jurisdiktion, denn die besagt, dass durch Kauf das Eigentum erworben wird (Tiere sind in der Hinsicht nun mal nach wie vor Sachen - aber selbst wenn sich daran etwas ändern würde, würde das nicht bedeuten, dass ein Züchter Einfluss auf die Frisurengestaltung der von ihm gezogenen Tiere erhielte) - und mit meinem Eigentum darf ich (juristisch gesehen) so verfahren, wie es mir gefällt. Ethische Fragestellungen werden hiervon nicht berührt. Selbstverständlich gehört zu einer "anständigen" Tierhaltung, gleich welcher Spezies, mehr als nur die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. Eine bestimmte Frisur gehört aber - im Gegensatz zu regelmäßiger Pflege - nicht zu den Grundbedürfnissen.

Natürlich steht es Dir frei zu sagen, Du würdest mir, weil ich meine Hunde nicht frisiere sondern "nur" schere, ihnen die Augen freihalte, die Pfoten freischneide, ggf. den Bart mal stutze oder - wie jetzt, wo ich Pepe noch nicht scheren möchte, weil es immer so kalt ist und er aber anfängt, die (rassetypischen) Filzlocken auszubilden - ihm die Locken fast allabendlich auf dem Sofa beim Kuscheln auseinanderzupfe, damit sie keine Platten bilden und ihm Unbehagen bereiten. Ich würde ja im Gegenzug auch keinen Hund nehmen von jemandem, der mir eine bestimmte Schur vorschreiben wollen würde, weil mir jegliches Verständnis dafür fehlt, warum das wichtig sein sollte. Aber einen Hund kaufen würde ich nur von jemandem, der darum weiß, wie wichtig es ist, den Kleinen die Pflege nahezubringen und ich würde demjenigen immer in die Hand versprechen, dass meine Hunde zu jedem Zeitpunkt gut gepflegt und gefüttert sind und ich alles in meiner Macht stehende tun werde, ihnen ein langes, glückliches Leben zu ermöglichen. DAS, finde ich, ist der wichtige Punkt an der Angelegenheit.
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Samsi
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Re: Talk zu Abgabekriterien

Beitrag von Samsi »

Ich sehe es so - ich als (potentieller) Welpenkäufer habe gewisse Vorstellungen, was mir bei einem Züchter wichtig ist (und die gewiss nicht alle Leute teilen würden) und entscheide mich anhand dessen für oder gegen einen Züchter. Da halte ich es im Gegenzug für absolut verständlich und berechtigt, dass der Züchter das gleichermaßen handhabt. Ob diese Vorstellungen am Ende rechtlich durchsetzbar wären oder nicht, fände ich vollkommen egal, weil ich mit einem Züchter ein gutes Verhältnis pflegen möchte und keinen Rechtsstreit vom Zaun brechen möchte. Daher wären Kriterien des Züchters, die mir nicht passen, aber rechtlich nicht haltbar sind, trotzdem ein Ausschlussgrund für mich, da man dann offensichtlich zu weit auseinander liegt. Ein Hund ist keine Sache, da möchte ich nicht meine Rechte durchsetzen wollen und möchte auch auf längere Sicht gut mit "meinem" Züchter auskommen. Ebenso wäre aber wohl ein Züchter, der mir einen Knebelvertrag unterlegen will, von dem der Großteil der Klauseln sowieso als unwirksam einzustufen wären, auch nicht der Richtige für mich.

Pat hat geschrieben:
So Apr 04, 2021 12:29 pm
Natürlich ist es wichtig und macht eine gute Zucht aus, dass der Welpe an die nötige Fellpflege oder einfach auch das Anfassen gewöhnt wird. Da bin ich 100% bei Dir, das ist schon ein guter Vergleich mit den Ausflügen in die Natur. Bobby und seine Geschwister wurden angefasst, gebürstet, das Fell an den notwendigen Stellen gekürzt und co.
Die Pfoten (außer unten an den Ballen) und das Gesicht gehören für mich aber nicht dazu. Auch Krallenschneiden und Ohren zupfen wurde gemacht - wir haben das vor der Abholung auch alles zusammen gemacht, mir wurde alles erklärt (was mir tatsächlich sehr geholfen hat).

Darf ich fragen, ob das ein VDH-Züchter war? Nach meinem Wissensstand bestehen die meisten Zuchtwarte im VDH auf ausrasierte Gesichter bei der Wurfabnahme, die ja in der Regel recht kurz vor der Abgabe erfolgt.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

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