Kein Pudel und ein schwieriger Fall

Hier können Pudel/Hunde eingetragen werden, die noch ein Zuhause suchen auch Welpen
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fenrir

Kein Pudel und ein schwieriger Fall

Beitrag von fenrir »

Hallo,
eigentlich meide ich das Vermittlungsforum immer so gut es geht, habe aber diesmal selbst einen Hund zu vermitteln, den ich höchstwahrscheinlich nicht los bekomme, da nicht der erste Versuch meinerseits. Ich kopier mein Manuskript einfach mal hier rein und hoffe es ist okay, dass ich auch hier um Hilfe bitte... und falls irgendjemand auch nur eine Idee hat, bitte bitte sagt bescheid! :oops:
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Leider schreibe ich diese Zeilen auch mit einem traurigen Anliegen. Soeben habe ich mit meiner Schwester telefoniert, welche mir mitteilte, dass Sie für Ihre Hündin ein neues Zuhause suchen möchte. Bereits vor einigen Jahren habe ich verzweifelt und erfolglos versucht diesen Hund zu vermitteln. Und zwar geht es um eine Dobermann-Mix-Hündin (angeblich Rotti, vermutlich aber eher Jack Russel, da sie nicht übermäßig groß und kräftig, eher drahtig ist und die Leute auch "Rasmos" vermehrten) namens Lucy. Vor 7 Jahren haben wir uns diese Hündin gemeinsam als Welpen angeschaut und ich riet meiner Schwester ab, diese Hündin aufzunehmen. Sie wuchs auf einem angeblichen Reiterhof auf. Ihre Mutter war bereits höchst agressiv, die Hunde lebten in einem ekligen Zwinger, welcher voll mit angeknabberten Brotlaiben war. Ein wirklich schauriger Anblick, welcher bei mir die Alarmglocken schrillen ließ. Meine Schwester jedoch nahm diese Hündin aus Mitleid auf. Laut Angaben der "Züchter" war Lucy 3 Monate. Ich vermute, dass sie bereits einige Wochen älter war, da sie reichlich vor meinem Hund, welcher zu diesem Zeitpunkt auch 3 Monate war, den Zahnwechsel durchmachte. Nachrechergen ergaben, dass der Lebensgefährte welcher auf diesem Hof lebte wohl Alkoholiger war und demzufolge auch nicht sicher ist, dass nicht auch negative Erfahrungen während der Prägungsphase mit Menschen gemacht worden sind. Fakt ist jedoch, dass keine ausreichende Prägung auf Umweltreize, bzw. durch die agressive Mutter eine Fehlprägung oder bereits genetische Disposition vorhanden war. Da meine Schwester ursprünglich einen Co-Therapeuten zur Tiergestützten Therapie suchte war schnell klar, dass sich diese Hündin nicht für diese Arbeit eignet. Sie war und ist unsicher bei fremden Menschen, Fahrrädern, Bussen und LKW´s. Während der Pupertät schlug diese Unsicherheit vermehrt in Agression um, quasi Angriff ist die beste Verteidigung. Auch Training mit diversen Hundetrainern brachten keinen wirklichen Erfolg. Wie bereits geschrieben habe ich vor einigen Jahren schoneinmal versucht diese Hündin zu vermitteln. Sie ist ein wahrer Balljunkie und ein wirklich toller Arbeitshund und am liebsten wäre mir ein "Job" bei Hundesportlern, Polizei und Zoll gewesen, aber leider besand kein Interesse an einem nicht VPG-gearbeiteten Hund. Mangels fehlender Interessenten wurde die Vermittlung nach ca.2 Jahren eingestellt. Da Lucy geistige und körperliche Auslastung braucht und eher ein Ein-Mann-Hund (wobei sie meiner Meinung nach Frauen bevorzugt) ist, keine Kinder, Katzen oder andere Hunde vorhanden sein dürfen/sollten, wobei sie sich grundsätzlich mit souveränen Rüden verträgt, bei großen Hunden auch erst vorsichtig ist, jedoch Resourcen verteitigt, vereinfacht das die Vermittlung nicht wirklich. Gern wird sie auch als Wachhund abgegeben, hier sollte jedoch bedacht werden, dass Sie bisher nur in der Wohnung gehalten wurde und kurzes Fell hat.
Sie braucht klare Grenzen und Strukturen, mit Souverän auftretenden Menschen kommt sie auch gut klar, (war auch schon in einer Hundepension, wo die Menschen ein sicheres auftreten haben und das hat super geklappt).Stimmungsschwankungen der Bezugsperson gegenüber ist sie hochsensibel und reagiert demzufolge auch (Angst, Streß, schlechte Laune lassen ihre Reizschwelle auch extrem sinken). Da meine Schwester inzwischen ein Kind hat lebt Lucy seit den letzten Monaten bei meinen Eltern. Jedoch kam es in den letzten Tagen zu einem Zwischenfall. Auch ich wurde von ihr vor ca. 3 Jahren schonmal getackert, ohne wirklich ersichtlichen Grund (wir haben aber auch kein gutes Verhältnis zueinander). Somit versuche ich nun doch noch mal ein Zuhause für diese Hündin zu finden, in welchem Sie glücklich ist und wo ich weiß, dass die Menschen mit ihr nicht überfordert sind. Denn es ist von uns auch nicht gewollt, dass sie in die erstbeste Stelle kommt, dann doch jemand gebissen wird und Lucy dann eingeschläfert wird, genauso wenig wie ihr das Tierheim erspart werden soll.
Lucy ist kastriert, stubenrein, kann allein bleiben, schlägt jedoch an, wenn sie fremde Menschen hört (im Hausflur), kennt Zimmerkennel, vor ca. 2 Jahren wurde ihr auf Grund von Veränderungen (gutartig) eine Mammaleiste entfernt. Lucy befindet sich derzeit in der Nähe von Dresden.

Fotos folgen!

Falls Sie uns in irgendeiner Form bei der Vermittlung unterstützen können, weitere Infos benötigen oder Fragen haben freue ich mich auf eine Antwort.
KONTAKT:
Mail: benz.maja at yahoo.de
Telefon: 0176-62411105
(Da ich ganztags berufstätig bin und während der Arbeitszeiten nicht an mein Handy gehen kann, können gern auch eine SMS schicken mit Nr., Sie werden nach meiner Arbeit gern von mir zurückgerufen!)


Mit freundlichen Grüßen und Danke
Maja

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Schokopudel
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Registriert: Sa Apr 07, 2012 2:22 pm
Wohnort: Kreis Rastatt, Großpudel Fanny Okt. 12

Re: Kein Pudel und ein schwieriger Fall

Beitrag von Schokopudel »

Ach Mönsch, das klingt ja nicht gut!!! Der arme Wuff. Das wird schwer mit der Vermittlung. Wieso um alles in der Welt hat sich deine Schwester mit dem klaren Ziel Therapiebegleithund vor Augen einen Welpen von einer sichtbar aggressiven Hündin ausgesucht? Mitleid kann ich irgendwie nachvollziehen, aber dann nicht mit der Erwartung, einen völlig aggressionsfreien, selbstsicheren sozialen Hund zu bekommen. Ist sie da ein bisschen naiv gewesen? Ich wünsche dir alles Gute für die Vermittlung, habe aber leider keinen Tipp :(

Liebe Grüße und einen Knuddler für Mephisto
Birgit
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

fenrir

Re: Kein Pudel und ein schwieriger Fall

Beitrag von fenrir »

Tja, wie das eben so ist. Der Mitleitsfaktor ist riesig. Und sie wollte unbedingt einen BlaTa-Hund, und weder so nen stakseligen Dobi noch so nen fetten Rotti...
Ich denke wir wurden auch sehr von unserem ersten Hund verwöhnt. Er war ein Dorfhund, wir haben ihn erst mit 3 Monaten bekommen, er kannte NICHTS, außer seinen Garten und seine sozialen Defizite waren sehr schnell abgelegt. Außer dass er Männerscheu war, jedoch vermute ich, dass das nur durch unseren ersten TA passierte. Der Popo hat bei ihm einen Schnauzengriff gemacht und ihn angeknurrt, weil unser 3 Monate alter Welpe ihn eben angrummelte. Ich war leider nicht dabei, aber denke als 12-jährige wäre ich auch eher sprachlos gewesen, als rumzupöbeln. Ich denke einfach, dass sie davon ausging, dass es eben immer so leicht ist nur mit Liebe und goodiegoodie, Einfühlungsvermögen und viel positivem... Mit Lucy(fer) wurde sie eines besseren belehrt, aber so einen Hund wünsche ich wirklich niemandem. Es ist ja nicht so, dass sie nicht auch gute Seiten hat, ich steh ihr ja eh von vornherein skeptisch gegenüber, ich denke sie merkt das auch.
Und ich muß ja sagen, ihr Hund, den ich ihr ausgesucht habe hat ja auch nicht die Traumaufzucht hinter sich, sondern war ein Kliniküberbleibsel. Aber es ist ein toller Hund, zwar mit einigen Baustellen, aber nichts, was ihn in irgendeiner Hinsicht für die soziale Arbeit einschränken würde. Naja, aber war ja auch meine Wahl ^^ Ich hätte ihn ja gerne genommen, aber da ich zu dem Zeitpunkt ja schon wußte, dass ich nicht in der KLinik bleibe und da noch nicht wirklich klar war, wie es weiter geht hab ich ihn meiner Schwester aufgequatscht.
Aber vllt. gibt es da ja doch einen Unterschied zwischen Rüden und Hündinnen, wie sie das kompensieren. Wobei unser erster Hund sicher keine negativen Erfahrungen vor dem TA-Besuch mit Menschen gemacht hat. Bei den anderen weiß ich es nicht.

...und Phisto dankt fürs knuddeln ^^

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