Beschäftigung bei Rüdenstress

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Sammy-Jo
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Sammy-Jo »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Di Apr 12, 2022 3:01 pm
Jesse läuft im Moment auch weiter vor als mir lieb ist und er macht nicht mehr sofort auf dem Absatz kehrt 😀 ist doch alles so spannend… da werde ich mir gleich ein paar Tipps holen, da wir ab 17 Uhr eine Einzelstunde haben.

Es war heute eine super Stunde 👍 Jesse hat den Steg, die Wippe, sogar die Wand ( ja mit Megahilfe😀) , Slalom und Tunnel gemacht… und der Jotti war in seinem Element und konnte alles vormachen 👍 dann habe ich noch Tipps bekommen für Fuß gehen und Rückruf 👍 Trainerin meinte bei dem Rückruf im Moment soll Jesse gar nicht wissen was kommt 😀 mal der Jackpot, mal normales Leckerchen, mal streicheln oder nur so loben… klingt gut 😀😀😀
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

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Iska
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Iska »

jojojojobounty hat geschrieben:
Di Apr 12, 2022 5:39 pm
Zum Beratungstermin kann ich kurz und knapp berichten, dass dieser keine neuen Erkenntnisse gebracht hat.
Einzig, dass mit sehr hoher Quote nach dem Chip die Kastration folgt und im Fall einer Positiventscheidung dieser Umweg doch erspart bleiben könnte.

Jetzt liegt es also bei uns, zu entscheiden, wie wir fortfahren wollen.
hm... ich wünsche Euch ein gutes Abwägen... :streichel: und denke, Ihr werdet sicher die richtige Entscheidung treffen...


Zum genannten schnellen Kastrieren... also ich finde in den letzten 10 Jahren hat (zumindest hier) eigentlich schon ein erhebliches Umdenken stattgefunden, daß eben nicht mehr "so schnell" kastriert wird.... und auch nicht mehr so oft aus "Bequemlichkeit", damit die Hündin in der Läufigkeit nur ja nichts "dreckig macht" oder man in der Zeit nicht auf Turnieren starten kann...

Im Gegenteil.. es wird sehr viel ( und lange ) vorher überlegt...
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Sämi2
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Sämi2 »

Bezüglich schnellem kastrieren habe ich auch die Erfahrung gemacht das sehr lange abgewartet und abgewogen wird. Jedenfalls hier im städtischen Gebiet. Die Leiterin unserer Hundeschule ist eher gegen Kastration, regt sich aber unterdessen ziemlich auf wegen den pinkelnden ((markierenden)Hunden auf dem Platz. Der Alltag
mit den intakten Hunden ist oft ziemlich schwierig. Bevor man zu stark vermenschlicht sollte man dann auch über die Kastra der Hengste und der Ferkel nachdenken. Dort ist es eher kein Diskussionsthema.
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

Rohana
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Rohana »

Sämi2 hat geschrieben:
Mi Apr 13, 2022 10:41 am
Bevor man zu stark vermenschlicht sollte man dann auch über die Kastra der Hengste und der Ferkel nachdenken. Dort ist es eher kein Diskussionsthema.
Aber bevor man das als Vergleich heranzieht ist die erste Frage, in wieweit man Pferde, Schweine und Hunde in ihrer Physiologie und in ihrem sozialen Verhalten vergleichen kann. Und die zweite Frage ist, ob es nicht dort auch längst viel mehr diskutiert werden müsste? Eine Sache wird ja nicht besser oder schlechter, weil man es anderswo genauso macht. Und ändern kann man vor allem dort etwas, wo man involviert ist.

(Wobei wir hier doch schon vom konkreten Thema/Hund abschweifen...)
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Pudeljungs
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Pudeljungs »

Wenn der Rüde unter seinem S...trieb leidet würde ich in jedem Falle kastrieren lassen und auch eine Hündin, die ständig Schwierigkeiten während oder nach der Läufigkeit hat würde ich kastrieren lassen. Das Chipen lassen hat seine Vor-und Nachteile. Früher gab es diese langwirkenden Chips noch nicht für Rüden. Damals hat der Rüde eine Spritze bekommen, die einen gewissen Zeitraum gewirkt hat. Wenn es damit zu einer positiven Veränderung gekommen ist, sprich, der Hund ruhiger etc wurde hat man kastriert. Okay, das ganze ist jetzt über 30 Jahre her. Meine beiden Rüden sind nicht kastriert. Sie leiden nicht, wenn läufige Hündinnen unterwegs sind. All meine anderen Rüden waren kastriert und zeitlebens topfit. Auch verhaltensmäßige haben sie sich nicht zum Negativen verändert. Ich würde immer zu gunsten meiner Hunde entscheiden und wenn man als Halter selber durch den Wind ist, wenn der Hund so extrem auf läufige Hündinnen reagiert, überträgt sich das auch auf den Hund.
Wenn Hunde ständig unter Stress stehen weil gerade mal wieder Frühling oder Herbst ist und die Damenwelt ihren Duft verbreitet, ist das auch alles andere als gesund. Eine Kastration kann ihnen diesen Stress nehmen.

galina
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von galina »

Rohana hat geschrieben:
Mi Apr 13, 2022 10:50 am
Aber bevor man das als Vergleich heranzieht ist die erste Frage, in wieweit man Pferde, Schweine und Hunde in ihrer Physiologie und in ihrem sozialen Verhalten vergleichen kann. Und die zweite Frage ist, ob es nicht dort auch längst viel mehr diskutiert werden müsste? Eine Sache wird ja nicht besser oder schlechter, weil man es anderswo genauso macht. Und ändern kann man vor allem dort etwas, wo man involviert ist.
[/quote]

Bei Schweinen kenne ich mich nicht aus, dafür umso besser bei Pferden :wink: Da gibt es nicht viel zu diskutieren. Bei Pferden werden ja ausschließlich Hengste kastriert. Die Physiologie wird ähnlich sein, die Dinger, samt Großteil 6ualHormone sind hinterher halt weg. Sie werden ruhiger, kooperativer. Stuten werden zwar gelegentlich trotzdem noch bestiegen (deswegen werden Stuten-/Wallachherden gerne getrennt gehalten). Pferde sind Herdentiere, im Gegensatz zum Hund brauchen sie zwingend Artgenossen, während der Mensch für den Hund das Rudel ja prima ersetzen kann.
Hengste kastriert man, weil sie durch ihre schiere Größe und Kraft im Liebesrausch schlecht händelbar sein können. Weil der Hormonstatus sie von Arbeit (Sport) ablenken kann, aber vor allem, weil ein Hengst, bleibt er Hengst, zu einem Leben in Einsamkeit verdammt ist. Mehrere Hengste über ca 6 Jahren kann man nicht zusammen halten, auch Hengst und Wallach ist oft schwierig und Stuten, will man nicht züchten, versteht sich von selbst. Und so werden Hengste, die nicht in der Zucht genutzt werden, eigentlich immer kastriert.
Ich hatte Bekannte, denen tat es leid ihren Hengst zu kastrieren und so haben sie ihn nur unterbunden :shock: Dabei stand er mit Stuten auf der Weide :n010: Permanenter Stress war die Folge.

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txakur
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von txakur »

galina hat geschrieben:
Mi Apr 13, 2022 3:28 pm
Ich hatte Bekannte, denen tat es leid ihren Hengst zu kastrieren und so haben sie ihn nur unterbunden :shock: Dabei stand er mit Stuten auf der Weide :n010: Permanenter Stress war die Folge.
Meiner persönlichen Auslegung des TierSchG nach wäre das eine strafbare Handlung, da dem Tier durch die Verweigerung einer Kastration erhebliches und vermeidbares Leid zugefügt wurde. Den Stuten übrigens auch, denn eine trächtig Stute schlägt den Hengst ab, eine nicht trächtige wird alle 3 Wochen wieder rossig, lässt den Hengst immer wieder aufreiten. Und so hat sie dann pro Jahr nicht ein paar wenige Decksprünge auszuhalten, sondern richtig viele. Das kann gewaltig auf den Rücken und das ISG gehen. Von der akuten Verletzungsgefahr und dem Infektionsrisiko beim Decken mal ganz ab.

Was gibt aber doch einen Aspekt, unter dem das Beispiel gut taugt: immer dann, wenn wir - aus welchen Gründen auch immer - dem intakten Tier keine a) artgerechte bzw. b) seinem individuellen Wesen zuträgliche Haltung bieten können, die Probleme bei einem kastrierten Tier nicht auftreten, ist die Kastration nicht nur gerechtfertigt, sondern auch geboten. Um nicht ein Tier unter den Wertvorstellungen seines Besitzers leiden zu lassen.
Just my 2 Cents.
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galina
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von galina »

txakur hat geschrieben:
Mi Apr 13, 2022 4:26 pm
Meiner persönlichen Auslegung des TierSchG nach wäre das eine strafbare Handlung, da dem Tier durch die Verweigerung einer Kastration erhebliches und vermeidbares Leid zugefügt wurde. Den Stuten übrigens auch, denn eine trächtig Stute schlägt den Hengst ab, eine nicht trächtige wird alle 3 Wochen wieder rossig, lässt den Hengst immer wieder aufreiten. Und so hat sie dann pro Jahr nicht ein paar wenige Decksprünge auszuhalten, sondern richtig viele. Das kann gewaltig auf den Rücken und das ISG gehen. Von der akuten Verletzungsgefahr und dem Infektionsrisiko beim Decken mal ganz ab.
Genau so. Ich hatte mich auch gefragt, welcher TA sich für so etwas hergibt. Leider aber trafen sämtliche guten Gründe auf uneinsichtige Halter; so muss das, ist Natur :x .
txakur hat geschrieben:
Mi Apr 13, 2022 4:26 pm
Was gibt aber doch einen Aspekt, unter dem das Beispiel gut taugt: immer dann, wenn wir - aus welchen Gründen auch immer - dem intakten Tier keine a) artgerechte bzw. b) seinem individuellen Wesen zuträgliche Haltung bieten können, die Probleme bei einem kastrierten Tier nicht auftreten, ist die Kastration nicht nur gerechtfertigt, sondern auch geboten. Um nicht ein Tier unter den Wertvorstellungen seines Besitzers leiden zu lassen.
Schöne Zusammenfassung, danke

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Pat
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Pat »

Sehe ich im Übrigen alles so wie ihr. Das Ding ist: ich frage halt lieber 3x nach, wo denn der Stress wirklich herkommt. Und meine Erfahrung im Bekanntenkreis (nicht in diesem Forum!) ist, dass es oft nicht übermäßiger Hormonstress ist. Dass man dann merkt, oh es hat sich nichts getan, es war territoriales Verhalten oder Kontrollwahn oder oder..
Deswegen frage ich auch hier im Forum, wenn das Thema aufkommt immer gerne nach, ob es wirklich einen erkennbaren Zusammenhang gibt, wie der Hund sich in ähnlich frequentierten, aber fremden Gebieten verhält etc. Wir wollen uns hier ja schließlich helfen und wenn sich jemand für den (meiner Meinung nach eben doch) großen Schritt der Kastration entscheidet, sollte zumindest mal das Thema aufkommen "vielleicht rührt der Stress woanders her".

Und ein bisschen Hormonstress oder 2x im Jahr etwas "schwierige Phasen" finde ich in Ordnung, wenn es nicht in gesundheitlich bedenklichen schlimmen Stress ausartet. Ein unkastrierter Rüde darf meiner Meinung nach durchaus sehr an einer läufigen Hündin und ihren Dufthinterlassenschaften interessiert sein, nur sollte er davon nicht krank (physisch wie psychisch) werden. Eine Hündin kastriert man ja auch nicht nur, weil sie 2x im Jahr eine hormonelle Achterbahnfahrt mit macht.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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jojojojobounty
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von jojojojobounty »

Ich finde die Diskussion hier super und ich denke genauso kritisch sollte man sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Spannend und irritierend finde ich, dass eben vom TA und dem ein oder anderen Trainer mit dem wir das Thema schon einmal hatten, die Diskussionen nicht man ansatzweise so differenziert waren.

Kontroll- und territoriales Verhalten würde ich für uns btw. ausschließen.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

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Pat
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Pat »

Die Erfahrung mit den Ärzten habe ich auch gemacht. Mit der Trainerin war es anders, auch wenn sie bei Bobby ein schnelles Go gegeben hat. Aber bei den Ärzten schien es mir auch eher so, als wenn es mehr ums Geld verdienen geht als um alles andere. Finde ich schade, auch im Hinblick auf Tanjas Anmerkungen hier, es gibt halt schon auch gesetzliche Grundlagen...
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Tanja aus Haan
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Tanja aus Haan »

Bitte nicht falsch verstehen.
Ich verteufele die Kastration nicht grundsätzlich. Sicher gibt es berechtigte Gründe für eine OP.

Aber ich sehe es kritisch, den Rüden aufgrund seines entwicklungsbedingten "Stresses" in der Pubertät/
6uellen Findungsphase kastrieren zu lassen ...

... aber andererseits dem Rüden in diversen anderen Situationen/Lebensbereichen durchaus Stress zuzumuten.

Ebenfalls sehe ich es kritisch, den Rüden kastrieren zu lassen, weil/solange Ansprechbarkeit/Rückruf/Abbruch nicht zuverlässig sitzen.

Und für mehr Konzentration beim Hobby hab ich persönlich so gar kein Verständnis.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Aurelia
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Aurelia »

jojojojobounty hat geschrieben:
Do Apr 14, 2022 11:35 am
Ich finde die Diskussion hier super und ich denke genauso kritisch sollte man sich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Da bin ich ganz deiner Meinung, denn die Entscheidung zur Kastration ist eine sehr individuelle Sache, bei der man nicht pauschalisieren sollte. Insofern bin ich weder Kastrationsgegner, noch -fan. Ich finde es aber vor allem ganz wichtig, dass man sich vor einem so einschneidenden und unwiderrruflichen Eingriff ausreichend informiert, denn die 6ualhormone sind ja nicht nur für den Geschlechtstrieb zuständig, sondern auch für die körperliche und geistige Reifung des Hundes. Daher ist meine persönliche Meinung, dass man Hunden - wenn irgend möglich - erlauben sollte, sich körperlich intakt zu entwickeln und zu reifen und dann über eine Kastration nachzudenken, wenn der erwachsene Hund Probleme hat, die durch eine solche OP verbessert werden könnten z.B. die Hyper6ualität mit dem damit verbunden Stress beim Rüden.

Zu diesem Thema finde ich folgende Artikel sehr lesenswert:

https://www.sitzplatzfuss.com/wp-conten ... ration.pdf (ein Artikel, der die Kastration und ihre Auswirkungen aus verhaltensbiologischer Sicht beleuchtet)

Und noch drei Blog-Beiträge von Dr. Rückert:
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/d ... 3&ID=18951
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/d ... 3&ID=18956
https://www.tierarzt-rueckert.de/blog/d ... 3&ID=20006
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

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Samsi
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von Samsi »

Ich persönlich würde, wenn irgend möglich, versuchen, den Hund erstmal wirklich erwachsen werden zu lassen, um sicher beurteilen zu können, ob es nicht nur die Findungsphase ist, in der vermehrter Stress auftritt, oder es wirklich ein generelles Problem ist. Bei meinen Rüden hat man generell auch deutlich gemerkt, dass die grob im Alter von 3 Jahren, wirklich fertig waren und keine großartigen Änderungen mehr auftraten. Davor hat sich schon noch einiges bei ihnen getan.

Außerdem würde ich mich gut mit den gesundheitlichen Risiken befassen. Der gerade mal 8-jährige kastrierte Rüde einer guten Freundin vom Hundeplatz hat jetzt z.B. Prostatakrebs und wird nach derzeitiger Prognose nicht mehr lange leben :cry: . Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, soll bei kastrierten Rüden deutlich erhöht sein. So weit ich weiß erhöht die Kastration für einige Krebsarten generell das Risiko, während für andere wie Hodenkrebs natürlich das Risiko deutlich bis ganz gesenkt wird.

Ein möglicher Muskelabbau und ein möglicherweise schlafferes Bindegewebe wäre auch etwas, was ich im Hinterkopf behalten würde. Damit dürfte zum Teil auch das Verletzungsrisiko steigen.

Aber im Großen und Ganzen kenne ich gerade vom Hundesport viele kastrierte Rüden und ich habe es noch nicht gehört, dass es einer der Halter bereut hat. Im Gegensatz zu meinen intakten Rüden sind diese Rüden tatsächlich auch nicht anfällig für die verlockenden Gerüche der Damenwelt. Als verträglicher empfinde ich sie aber nicht unbedingt und zumindest zwei der kastrierten Rüden riechen wohl fast stärker als eine läufige Hündin. Das würde mich vermutlich stören, scheint für ihre Halterin aber nicht problematisch zu sein.
Liebe Grüße,
Steffi mit Paco, Sam, Pepe und Henry

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jojojojobounty
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Re: Beschäftigung bei Rüdenstress

Beitrag von jojojojobounty »

Wir haben uns schlussendlich für eine Kastration entschieden und das Ganze wurde vor gut 7 Wochen vorgenommen. Das heißt jetzt sind bald 2 Monate vergangen und für uns hat sich Vieles geändert seitdem.

Schon am Abend nach der OP war Emil ganz anders drauf. Natürlich hat sich sein Charakter nicht verändert, aber sein Verhalten deutlich. Und dabei scheint die Kastration sich nun noch viel mehr auf unseren Alltag auszuwirken als auf den offensichtlichen Rüdenstress und was wir erwartet haben.

Bisher sind wir mehr als glücklich über diese Entscheidung. Es ist ein großer Freiheitsgewinn für uns alle Drei und eine klare Entspannung im Alltag - auch für uns alle Drei.

Er ist u.a. auch Menschen gegenüber deutlich offener und freundlicher geworden. Zeigt sich entspannter gegenüber Besuch und co. Und erfordert kein intensives Handling mit Anleinen etc. mehr sondern ist einfach nett. Man könnte fast meinen er hat sich vorher fremden Menschen gegenüber genauso verhalten, wie fremden Rüden gegenüber. Beides ist nun entspannter. In beiden Fällen zeigt er sich offen für Spiel und Toberei.

Ich genieße sogar richitg das manchmal klar erkennbar aufflammende Jagdverhalten, wenn z.B. Wildspuren unseren Weg kreuzen. Es ist einfach so viel anders jetzt mit ihm dann.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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