Trödeln am Spaziergangende

[Fluse]

Hallo ihr Lieben,

ich würde gerne mal eure Ideen, Gedanken oder vielleicht sogar Erfahrungen zu dem Thema hören.

Zum Ende unseres Spaziergangs (im Wald mit Freilauf und Hundefreunden), also wirklich schon so konkret auf den allerletzten Metern wird Purzel immer langsamer und fängt das trödeln an. Dann zögert er das Ende förmlich hinaus. Jeder Grashalm muss plötzlich nochmal ganz intensiv beschnuppert werden, Vögelchen oder vorbeilaufende Menschen werden irre lange beobachtet. All sowas...
Es ist nervig.
Ich habe ihn dann schon an der Leine - sonst würde er teilweise stehen bleiben und mir hinterher starren und warten.
Einfach mitzutrödeln empfinde ich als echte Geduldsübung. Gut vielleicht wäre das eine Möglichkeit sich in Meditation zu üben oder so.
Oftmals "treibe" ich ihn verbal weiter mit "weiter gehts" und er geht dann auch weiter, aber halt langsam und bis zum nächst gelegenen Trödel-Grashalm.

Was habt ihr für Ideen?
Kennt ihr das vielleicht sogar selbst auch und habt Strategien?
Ich bin gespannt...

Einen sonnigen Pfingstmontag euch allen!

[Karin und Yasu]

Er kommt damit durch, versuch es mal mit klarer Ansage und lass ihn Fuß laufen.

[Rohana]

Kaba macht das auch manchmal, aber es stört mich nicht so sehr. Bis ich Mika im Auto hab und Geschirr u. Schleppleine ausgezogen sind, ist Kaba dann auch bei uns .

Eine spontane Idee ging mir durch den Kopf, inspiriert durch das Buch, das ich gerade lese und bei dem es viel darum geht, die Interessen und Wünsche unserer Hunde mehr zu beachten. Ich würde mal versuchen, eine besonders spannende Schnupperstelle selbst auch zu begutachten und sehr zu würdigen. Und dann weitergehen mit einfachem 'weiter' und Handzeichen, aber ohne nochmal umschauen oder so . Und dann ein paar Meter weiter nochmal selbst eine Schnupperstelle 'finden' und Purzel zum 'mitschnuppern' animieren. Dann wieder 'weiter' und ohne Zögern zügig zum Auto laufen. - Keine Ahnung ob das hilft, aber ich wär grad neugierig, was Purzel dann macht .

[txakur]

Bei uns gibt's zwei grundlegende Modi:
1. wir trödeln durch die Gegend, jeder darf so viel schnüffeln und markieren, wie er möchte, muss aber bitte selber ein Auge darauf haben, dass er nicht den Anschluss verliert
2. wir gehen von A nach B. Schnüffeln, markieren und sonstige Nebentätigkeiten sind auf dieser Strecke zu unterlassen und man hat sich in unmittelbarer Nähe zur Chefin aufzuhalten, egal ob Leine oder nicht Leine

Sowas ähnliches habt Ihr doch bestimmt auch, oder? Er kennt doch auch "bei Fuß"?

Ich würde also einfach in ausreichendem Abstand von daheim in Modus 2 wechseln, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt. Eventuell einfach mal insgesamt die Spaziergänge in Teilstrecken zum Schnuppern und bei-Fuß-Gehen (muss ja nicht sklavisch sein...) einteilen, sodass das für ihn ganz selbstverständlich wird (wir haben als Abwandlung von Modus 2 immer noch Rally-Obedience-Teilstrecken, wo entsprechende Übungen eingebaut werden). Dann fällt's ihm auch nicht auf, wenn die Spaziergänge immer in M2 beginnen und enden Letzte Amtshandlung: vor der Haustür Sitz + superleckerKeks.

[slyfly]

Oh, das kenne ich von Noki!

Zuerst dachte ich, die Runde wäre zu anstrengend gewesen und der Mister erschöpft Nee, denkste: der hatte nur keinen Bock nach Hause

Wir haben dann unsere Runden etwas umgestellt: auf dem Rückweg baue ich immer ein paar seiner Lieblingsaufgaben mit ein, seitdem wird nicht mehr gebummelt und gemeutert ...

[Hauptstadtpudel]

Also wenn es dich nervt, dann würde ich auch sagen: Is nich!

Also entweder über Kommando, wenn er es ausführt, wunderbar.
Wenn er es aber nur sehr widerwillig ausführt finde ich das suboptimal, dann würde ich ihm körpersprachlich klar machen, dass es weitergeht (auf die Schnüffelstelle stellen, ihn ggfs. wegdrängen, durch den Hund laufen, und auf den Weg "sperren") und zwar bestimmt und ohne jede Ausnahme, mit oder ohne Leine, er muss nur genug Spiel zum Ausweichen haben. Ich würde da auch nicht unbedingt belohnen.

Ich sag immer Drücken, nicht Ziehen um das Bild klarer zu machen.

[Sämi2]

ich würde den Hund in den Gehorsam nehme und ein paar Übungen machen. Diese würde ich grosszügig belohnen.

[Sammy-Jo]

Wenn der Hund nicht die volle Aufmerksamkeit auf mich hat, würde ich keine Kommandos geben, so habe ich Katja auch verstanden.
Für mich persönlich, aus bekannten Gründen, besteht die Gefahr, dass er die Kommandos dann nur ... ich sag jetzt mal...schlampig oder ungenau ausführt
Ich sage Kommandos, wenn ich die auch üben möchte. Gehen wir zum Beispiel an Leuten oder Hunden vorbei und ich möchte nicht, dass Jotti schnuppert oder anhält, sage ich: zu mir... da achte ich dann nicht auf korrektes Fuß.

In deinem Fall... ich kann immer nur von mir ausgehen wie ich das machen würde... würde ich versuchen, ihn auf mich aufmerksam zu machen... also auch hier wieder mit Stimme, Spieli, Locken, Leckerchen (natürlich nur für das Kommen) usw. also spannend machen.
Leine dran und einfach mitnehmen, wird in Zukunft ja auch immer blöder dann.

[Fluse]

Ich danke euch allen für die zahlreichen Antworten.

Katja: drücken anstatt ziehen ist wirklich ein gutes Bild. Das mache ich eh schon so mit z.B. Schnüffelstellen wie du es beschreibst.
Vielleicht muss ich es in dem Moment nochmal klarer machen und das weitergehen dann aber einladender gestalten.
Im begrenzen bin ich vielleicht stärker als im loben. Kommt mir gerade so vor, wenn ich drüber nachdenke.

Sammy-Jo: du beschreibst es für mein Gefühl am besten. Ich will da keinen Druck aufbauen oder Gehorsam verlangen. Das entspricht mir für diese Situation auch einfach gar nicht.

Christiane die Idee finde ich auch spannend. Das finde ich allgemein auch sehr interessant mit dem mehr auf die Interessen vom Hund eingehen.
Welches Buch liest du denn da gerade?

Beruhigend, dass Noki das auch gut kann bzw. konnte. Ja man könnte wirklich meinen plötzlich ist es ein alter Hund auf den letzten Metern

Zwei Arten/Modi von gehen haben wir gar nicht. Ich bin da wohl sehr locker unterwegs.

[Rielle]

Also trödeln kann Baddy hervorragend: am Ende des Hundeausführens, selbst wenn es über 6, 7 km sind, und wenn Pudel in der Ferne einen Hund erspäht hat und dem unbedingt noch begegnen will...
Manchmal muß ich grinsen so offensichtlich ist das. Eigentlich wie ein Kind, und da würde ich das Verhalten hinstecken.
Hab ich Zeit, mach ich mit, hab ich keine Zeit wird der arme Pudel dann halt mal angetrieben. Geht dann auch, aber er kann sehr beleidigt gucken...

[txakur]

Zwei Arten/Modi von gehen haben wir gar nicht. Ich bin da wohl sehr locker unterwegs.

Bist Du sicher? Also läufst Du durch den Wald genau so wie... keine Ahnung... auf dem Weg von Zuhause zum Punkt X, wo was zu erledigen ist? I. d. R. kriegen die Hunde schon mehr oder weniger automatisch mit, ob wir mit einem Ziel unterwegs sind bzw. sie "dabei" sind, während wir Menschen was zu erledigen haben oder ob wir gerade einen Hundespaziergang mit allem Drum und Dran machen. Die eigene Ausstrahlung verändert sich ja, je nach dem, ob man sich zielstrebig auf ein konkretes Ziel zubewegt oder einfach so durch die Gegend dölmert. Das kannst Du ausbauen, indem Du bewusst Körperspannung, Schrittlänge und -frequenz anpasst. Ich finde es sehr praktisch, wenn die Hunde das wissen, denn es gibt ja durchaus auch mal Momente im Leben, wo man nicht an jedem Grashalm anhalten, sondern einfach möglichst schnell ankommen möchte...

[Rohana]

Christiane die Idee finde ich auch spannend. Das finde ich allgemein auch sehr interessant mit dem mehr auf die Interessen vom Hund eingehen.
Welches Buch liest du denn da gerade?

Ich lese 'Wege zur Freundschaft ... eine Liebeserklärung an jagende Hunde' von Ulli Reichmann.
Und es ist wie so oft: Es gibt Ideen, die ich durchaus interessant finde, aber so in letzter Konsequenz wäre es mir dann doch zu extrem. Aber vielleicht kommt da im Buch auch noch was zum Einsatz im Alltag. Ich bin noch nicht so weit....

[Fluse]

Zwei Arten/Modi von gehen haben wir gar nicht. Ich bin da wohl sehr locker unterwegs.

Bist Du sicher? Also läufst Du durch den Wald genau so wie... keine Ahnung... auf dem Weg von Zuhause zum Punkt X, wo was zu erledigen ist? I. d. R. kriegen die Hunde schon mehr oder weniger automatisch mit, ob wir mit einem Ziel unterwegs sind bzw. sie "dabei" sind, während wir Menschen was zu erledigen haben oder ob wir gerade einen Hundespaziergang mit allem Drum und Dran machen. Die eigene Ausstrahlung verändert sich ja, je nach dem, ob man sich zielstrebig auf ein konkretes Ziel zubewegt oder einfach so durch die Gegend dölmert. Das kannst Du ausbauen, indem Du bewusst Körperspannung, Schrittlänge und -frequenz anpasst. Ich finde es sehr praktisch, wenn die Hunde das wissen, denn es gibt ja durchaus auch mal Momente im Leben, wo man nicht an jedem Grashalm anhalten, sondern einfach möglichst schnell ankommen möchte...

Ich kann mich gar nicht dran erinnern, wann ich ihn das letzt mal mitgenommen habe um wie du schreibst etwas zu erledigen.
Das kommt einfach nicht vor, weil ich es nicht brauche.
Okay letztens wollte ich beim Spaziergang einen Briefkasten noch passend erreichen, aber da komme ich dann mit meinem "weiter gehts" völlig aus, wenn es mir an einer Schnüffelstelle zu lange dauert.
Meine Spaziergänge sind alles Hundespaziergänge.

[Fluse]

Gabriele, du hast schon recht. Es ist durchaus sehr amüsant wie offensichtlich sie das können

[Fluse]

Christiane die Idee finde ich auch spannend. Das finde ich allgemein auch sehr interessant mit dem mehr auf die Interessen vom Hund eingehen.
Welches Buch liest du denn da gerade?

Ich lese 'Wege zur Freundschaft ... eine Liebeserklärung an jagende Hunde' von Ulli Reichmann.
Und es ist wie so oft: Es gibt Ideen, die ich durchaus interessant finde, aber so in letzter Konsequenz wäre es mir dann doch zu extrem. Aber vielleicht kommt da im Buch auch noch was zum Einsatz im Alltag. Ich bin noch nicht so weit....

Danke!
Vielleicht berichtest du ja noch weiter zu dem Buch, wenn du es durch hast.