Stress beim Tierarzt

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Rohana
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Stress beim Tierarzt

Beitrag von Rohana »

In letzter Zeit hab ich hier immer mal wieder Berichte von Euch gelesen, in denen Ihr erzählt, wie übel Tierarztbesuche für Eure Hunde sind. Teilweise haben die armen so viel Stress, dass sie dadurch Magenprobleme,... bekommen. Wenn ich das lese bin ich immer wieder dankbar, dass meine Tierärztin auch eine gute Freundin von mir ist. Denn dadurch bin ich mit den Hunden wesentlich öfter in der Praxis als andere Leute. Vor allem lernen meine Hunde als erstes, dass man dort wunderbar pennen kann, dass es immer viel Spannendes zu erschnüffeln gibt und vor allem, dass es dort immer Leckerlis regnet. Und das auf der Waage, auf dem Tisch, im Aufwachkäfig, etc. So hatte ich bisher noch keinen einzigen Hund, der Panik vor der Praxis hatte. Meine Hunde drehen schon zwei Kreuzungen vor der Praxis auf, weil sie unbedingt dort hinein wollen.
Klar, wenn es 'in medias res' geht, wenn eine unangenehme Untersuchung ansteht, Kaba zum x-ten mal Blut spenden soll, .... dann sind meine Fellnasen auch nicht begeistert. Aber der Stress hält sich in Grenzen, bezieht sich tatsächlich nur auf den kurzen Zeitraum der Behandlung. Vorher und nachher ist alles im grünen Bereich.

Warum ich Euch das erzähle? - Weil ich jeden, vor allem natürlich die Welpenbesitzer, anstiften möchte, so oft wie irgend möglich zum Tierarzt zu gehen. Setzt Euch mit einem guten Buch ins Wartezimmer, klönt mit der Helferin, wenn die mal Päuschen hat, wiegt den Hund, ... Fragt wann wenig los ist und geht dann hin, um den Hund mal kurz für nix als ein paar Streicheleinheiten auf den Tisch zu setzen. So lernt Euer Hund, dass die Praxis nicht aus Prinzip immer mit doofen Dingen zu tun hat, dass es dort Manna vom Himmel regnet.
Ich bin sicher, dass die meisten Tierärzte da gern mitmachen. Ihnen liegt ja auch an Patienten, die stressfrei in die Praxis kommen!

Und dann übt all die Handgriffe des Tierarztes daheim auf dem Tisch: Augen, Ohren, Zähne, ... gucken. Auf die Seite legen und den Bauch zeigen. Sich überall ruhig anfassen lassen. Das Bein anheben und fixieren wie zur Blutentnahme. Mal ein 'Stethoskop' dran halten. Mal einen kl. Trichter ins Ohr schieben (nur vorsichtig an den Eingang des Gehörgangs natürlich!!). Lasst das Anfassen auch mal Freunde machen, so dass der Hund gewöhnt ist, von anderen befingert zu werden. Wenn die Hunde all dies schon kennen, dann nimmt man zumindest einen Teil des Stresses.

Klar, das ist schon eine Menge Aufwand. Aber wenn ich hier immer wieder lese, wie schlimm Tierarztbesuche für die Hunde sind, dann wäre das doch ein lohnendes Projekt.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Fluse
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Fluse »

Dem kann ich dir auch nur voll und ganz zustimmen.

Vor allem ist es für einen selbst auch sowas von entspannt, wenn das Tier nicht solch einen Stress hat.

Unsere vorherige Hündin war auch schon vor der Tür streikend am Boden und nur am schlottern.
Und Purzel jetzt ist sowas von freudig und kann nie verstehen, warum er nicht der nächste ist, wenn die Tür aufgeht und der nächste aufgerufen wird. Das ist herrlich zu beobachten.
Ich bin ganz ehrlich, dass wir das nicht trainiert haben und wohl einfach Glück haben und ja er hat auch schon einiges unangenehmes erlebt und kann auf dem Tisch auch den sterbenden Schwan spielen, aber danach ist wieder große Freude.
Ist sicherlich auch von der Persönlichkeit des Hundes abhängig.

Ich würde es aber auch auf alle Fälle trainieren und nicht nochmal als selbstverständlich ansehen oder laufen lassen.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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txakur
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von txakur »

Ich glaub', ganz viel macht das Stresslevel beim Besitzer aus... Leute, die eh schon gestresst sind (weil der TA-Besuch nicht in den Zeitplan passt, weil sie in Sorge sind um ihr Tier, weil sie nicht wissen, ob sie den TA richtig verstehen...), übertragen das natürlich sofort auf ihr Tier. Selbst wenn sie meinen, dass sie ja äußerlich ganz cool sind. Das ist also auch wieder eine klassische Situation, in der man SICH SELBER erst mal kritisch angucken muss, bevor man auf den Hund zeigt.

Christianes Übungsvorschlag ist insofern auch dafür hilfreich, denn wer "einfach nur so" in die Praxis geht, der macht das mit ausreichend Zeit und ohne dass das Tier krank ist. Manch Eine/r wird da vielleicht schon ein Aha-Erlebnis haben... :wink:

Und ja, die meisten TÄs finden das prima, wenn man mit seinem Hund übt. Wir hatten das letztes Jahr nach einer sehr unangenehmen Analdrüsen-Aktion, die Pepe wohl echt weh getan hat. Er hat auch seine Angstreaktion ganz explizit auf die Praxis vom TA S. bezogen, in der Praxis W. war er weiterhin absolut entspannt. Also haben wir immer mal wieder im Wartezimmer rumgesessen, wenn Dr. S. uns gesehen hat und einen Moment Zeit hatte, durften wir reinkommen, er hat Pepe auf dem Tisch ein paar Super-Leckerli gegeben und mittlerweile ist es (fast) wieder gut.
Insofern kann auch ich da wirklich alle nur ermutigen, das in Angriff zu nehmen!
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Rohana
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Rohana »

Richtig, danke für den Nachtrag :klatsch: .
Ganz wichtig dabei ist auch, dass man selbst überzeugt ist, dass das vielleicht jetzt unanagenehm ist, man letztlich aber dem Tier was Gutes tut. Es mag zwar schick sein, auf Tierärzte zu schimpfen, aber meistens machen sie echt einen guten Job und helfen unseren Fellnasen. Also: ruhig bleiben, tief durchatmen, das Tier anlächeln und statt Stress lieber Gelassenheit weitergeben :D .
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Ruhrpott-Rudel
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Ruhrpott-Rudel »

Wir werden das auch weiter trainieren, bei unserem Tierarzt gegenüber gibt es einen tollen Wald in dem wir immer mal wieder spazieren gehen. Nur mit Corona ist das Training gerade echt schwer...
Liebe Grüße, Julia mit Rusty & Billy

Lalilo
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Lalilo »

unser Löwchen war leider auch ganz schlimm was Tierarztbesuche angeht.
Sie hat sich mit 10 Monate eine Batterie aus einer Schublade geholt, die die Kinder haben aufstehen lassen, und zerbissen. Sie musste notfallmäßig in eine Tierklinik (war natürlich ein Feiertag) und dort über Nacht bleiben und einiges über sich ergehen lassen. War alles in allem sicher ein großer Schock verbunden mit mega Schmerzen für sie.
Danach konnte kein Tierarzt mehr ein gutes Verhältnis zu ihr aufbauen. So gibt es leider Situationen im Leben die jeglich Planung und Training im Welpenalter zunichte machen. Da konnte ich die Ruhe in Person sein, das war so tief im Hund verankert, das ging ein Leben lang nicht mehr raus.

Luna findet TÄ nicht toll, aber sie duldet es, klettert alleine auf den Behandlungstisch und lässt sich mit ein paar Leckerle ablenken, nur als wir für die Kastration in der Tierklinik waren, muss es aufregender gewesen sein, aber da sind sicher auch viele Gerüche von Mensch und Tier in der Luft und am Boden die so ein junger Hund nicht ignorieren kann.
Liebe Grüße von der Alb
Lailo mit Großpudel Luna

Rohana
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Rohana »

Ja klar, es kann immer was passieren, das den Hund so trifft, dass das lebenslang schwierig bleibt. Und da ist der eine halt empfindlicher und der andere hat eine deutlich größere Resilienz, kommt einfach über so ein Erlebnis hinweg. Da steckt man nicht drin. Wenn ein Trauma mal sitzt, dann ist es nicht mit einfachem Training getan, dann wäre eine Traumetherapie nötig, was ungleich schwieriger und aufwändiger wäre.
Aber im Rahmen des Möglichen ist so ein Training m.E. immer eine gute Idee für den Hund.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Tanja aus Haan
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Tanja aus Haan »

Wir haben da einfach Glück, Nox liebt es, zur TÄ zu gehen. Würde er wahrscheinlich auch, wenn wir das nicht "geübt" hätten.

Aber es ist eine sehr sehr gute Idee, diese Tipps Welpeninteressenten oder frisch gebackenen "Eltern" mit auf den Weg zu geben. 👍
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Iska
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Iska »

Ja, wir waren auch erstmal *nur so* beim TA.... zum Wiegen und sich "feiern zu lassen"..... ;)
Iska war genauso und es war immer eine Freude (auch für die TÄ), sie dann, wenn sie aufgerufen wurde, ins Behandlungszimmer flitzen zu lassen... und ein Hingucker für die anderen Patientenbesitzer... :mrgreen:
Fani begrüßt auch heute noch die Schwestern und die TÄ freudig... nur, wenn Spritzen gezuckt werden, versucht sie sich inzwischen zu verdrücken.... das kann man nach all dem durchgemachten aber auch verstehen..... :streichel:
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Alexa
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Alexa »

Ich hab ja vier Mädels, Ally mit ihrem MA muss ja regelmäßig zum TA, sie liebt es, manchmal hab ich das Gefühl, wenn sie mal länger nicht da war lässt sie sich was einfallen :frech: , damit sie wieder mal zu ihrer TÄ darf, mit ihr hab ich es zwar geübt, aber jetzt nicht so sehr. Onja ist als Welpe oft einfach zum üben und kuscheln , hat bei ihr nicht so wirklich funktioniert.
Millie, meine Galga geht recht entspannt zum TA und lässt alles recht entspannt mit sich machen, nur einmal, als die Vertretungs TÄ da war, hat sie echt Panik gehabt, bei nächsten Besuch bei unserer TÄ war aber wieder alles gut.
Ziva geht bis jetzt ohne Probleme, sie darf immer mit wenn Ally geht und üben, findet sie bis jetzt toll.
Liebe Grüße
Alex mit Onja, Ally und Millie, Amy, Kimba und Dina im Herzen

Sämi2
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Sämi2 »

Wegen einer längeren Krankengeschichte und Tierklinik Aufenthalt ist Toya auch sehr sehr ängstlich beim Tierarzt. Sie zeigt es mit heftigem Zittern. Die Stimmung des Hundehalters hat sicher auch einen Einfluss. Ich versuche dem Hund zu vermitteln das er da durch muss. Ein ruhiges bestimmtes Auftreten kann helfen. Ist aber nicht immer einfach😊
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

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Pinch
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von Pinch »

Interessanterweise gingen Platon und Ninja viel lieber zu unserer Bioresonanz TÄ, obwohl es auch da mal eine Spritze gab. Außer dem Üben, denke ich, hat es auch mit der Praxisführung zu tun. Giselchen will wissen, was der TA da tut und guckt ihm dabei zu :shock: sie ist nicht sehr aufgeregt und dadurch, dass wir wegen Corona mit Abstand draußen warten müssen, ist es auch weniger Stressig.
Pudel 🐩 tanzen 💃🏿 durchs Leben🐾
:wav:Petra mit GPH Gisela 12/17🌺Platon, Ninja, Aron und Tiffy im Herzen♥️

rosa1
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Re: Stress beim Tierarzt

Beitrag von rosa1 »

Wir haben am Anfang auch viel geübt - aber unfreiwillig, weil Vali häufig Durchfall hatte, waren wir ganz oft bei unseren Tierärztinnen. Und er liebt es dort sehr, ich kann nicht da vorbeigehen, ohne dass wir reingehen. Und dass, obwohl er am Anfang mal einen ganzen Tag alleine dableiben und Kontrastmittel schlucken musste und mehrmals geröntgt wurde, weil der Verdacht war, dass er was verschluckt hatte.
Es sind aber auch alle immer super nett dort, oft wird er schon untersucht, während er noch die Tierärztinnen abschleckt und von ihnen geknuddelt wird. Er muss oft gar nicht auf den Tisch. Seit Corona kann ich ja nicht mehr mit ins Behandlungszimmer, aber Vali läuft da fröhlich und ohne Probleme mit jeder Tierärztin mit in den Behandlungsraum.
Er liebt aber Menschen generell, bei der Hundefriseurin ist es genau so.

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