Anfassen lassen

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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dino
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von dino »

Da hast du die Ursache wohl schon gefunden. Bestimmt verbindet Anton anfassen nicht mit Streicheln, da es ist für ihn beim Züchter immer etwas unangenehmes war. Er muss erst langsam lernen, dass anfassen lassen auch angenehm sein kann, dass kannst du ihm auch mit Leckerlies versüßen. Einen Trainer würde ich nicht dazu holen. Du hast ja schon erkannt woran es liegt :D jetzt brauchst du eigentlich nur noch Geduld, schlechte Erfahrungen im Welpenalter dauern bis sie vergessen werden.
LG Gitte mit Dino und Anton

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Ossi
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Ossi »

Da hat Gitte wirklich recht. Erfahrungen im WelpenAlter sitzen sehr tief. Wir haben Oskar damals bei meinen Schwiegereltern für wenige Stunden gelassen. Wir erfuhren später, dass mein Schwager, der zu Besuch war, Oskar unbedingt streicheln wollte und hinter ihm her rannte, bis sich der Hund in seiner Not auf den Schoß meines Schwiegervaters rettete. Seitdem lässt er sich von niemandem mehr streicheln. Lediglich von vier Personen, meinem Mann und mir sowie meinen Eltern, lässt er sich streicheln und ist völlig entspannt in unserer Nähe.
Wir haben daraus gelernt, dass wir einen Welpen in der Prägephase niemals mehr bei anderen Leuten lassen würden! Außerdem ist uns jetzt klar, dass Menschen nicht unbedingt Hundeverstand haben, wenn sie wie mein Schwiegervater, ihr Leben lang Hunde hatten.
Ich bin gespannt, wie sich Anton entwickelt und ob und wie ihr es schafft, dass anfassen als normal empfunden wird.
Liebe Grüße
Dana mit Oscar

Je mehr ich von den Menschen sehe, umso mehr schätze ich Hunde. (Friedrich der Große)
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maiki
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von maiki »

Ich danke euch allen.
Ja, ich denke das wird Anton sein Problem sein. Mich hat das schon lange beschäftigt und auch manchmal ziemlich traurig gemacht. Er ist so ein lieber und süßer kleiner Scheißer :D .
Wir werden das Problem angehen und hoffen das wir ihm mit der Zeit noch mehr Sicherheit geben können. Erst mal musste ich auch verstehen das Anton sich nicht in allen Situationen (beim Training z.B.) anfassen lassen möchte.
Heute war übrigens ein ganz toller Tag. Anton hat sich heute morgen ganz viel streicheln lassen ohne ständig zu beschwichtigen. Am Nachmittag dann auch. Und das nicht nur bei mir sondern auch bei meinem Mann und den Kindern. Ich habe ihn dann ganz doll gelobt (Leckerlis hatte ich mal wieder nicht zur Hand).
Das macht Mut, und ich bin glücklich.

Dana: das ist ja echt traurig wie sich dein Schwager und auch Schwiegervater verhalten haben. Denen war ja gar nicht bewusst was sie da angerichtet haben. Und Oscar lässt sich echt von niemanden anderen streicheln?
Pudelige Grüße von Maike mit Anton und FIETE ganz fest im Herzen❤

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Ossi
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Ossi »

Nein, leider nicht. Er hält Abstand und kommt nur in die Nähe für leckerchen, allerdings macht er sich dabei lang wie eine Ziehharmonika!
Und ja, ihnen war (und ist!) es nicht bewusst, was da eigentlich geschehen ist. Noch heute erzählt mein Schwiegervater ganz stolz, wie Oscar damals auf seinen Schoß sprang und Hilfe suchte...
Dadurch haben wir den Vorfall auch erst erfahren und konnten uns dann das geänderte Verhalten des kleinen erklären. Danach war er dort nie mehr allein, weil da eben auch die Einsicht und das Verständnis fehlt.
Liebe Grüße
Dana mit Oscar

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Prince
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Prince »

Eigentlich ist es sehr richtig den Hund nicht zu kraulen wenn er es will sondern dann wenn Herrchen oder Frauchen es wollen. Denn nicht der Hund sollte diese Entscheidung treffen sondern der Besitzer. Der Besitzer ist der Rudelchef.
Das gilt nicht nur für diese Sitiation sondern bei vielen anderen auch wie z.B. den Hund füttern wenn er bettelt, den Hund raus lassen wenn er es will, den Hund zu erst durch die Tür gehen lassen usw.
Sonst übernimmt irgendwann der Hund die Position als Rudelchef und das kann sehr unschön werden.
Viele Grüße Jasmin

steinmarder
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von steinmarder »

Ich mache mich jetzt vielleicht unbeliebt, aber...

Dieses ganz Dominanzgebaren bzw. Rudelführergehabe (Hund darf nicht zuerst durch die Tür; Hund darf nicht zuerst fressen; bloß nicht den Hund streicheln, wenn er das möchte, Hund darf auf keinen Fall auf die Couch etc.) ist schon lange widerlegt!


Es gibt unzählige Bücher, die das belegen - anhand moderner, wissenschaftlicher Erkenntnisse. Lerntheorie nicht zu vergessen. Warum müssen immer noch unzählige Hunde unter den veralteten und z.T. extrem brachialen Erziehungsversuchen ihrer Halter leiden...

Sorry, aber da kann und will ich nicht die Klappe halten.
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Bupja
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Bupja »

@steinmarder: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

isiariane
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von isiariane »

Anfassen lassen und anfassen lassen kann man verschieden verstehen. Natürlich muß mein HUnd sich von mir von jeder Zeit überall anfassen lassen. Also bei der Fellpflege, wenn er sich verletzt hat, der Tierarzt eine Untersuchung macht......, aber zwangsbekuschelt werden meine HUnde nicht. Also ob ein HUnd mit mir kuscheln mag, von mir gekrault wird und wenn ja wo, sich zu mir legen mag...., das darf jeder HUnd selber bestimmen. Auch darf keiner meine Hunde einfach so streicheln, wenn die HUnde mir signalisieren, das will ich nicht, dann sag ich das dem gegenüber und wehe dem der streckt dann die Hand aus um den Hund anzufassen, dann hat derjenige richtig Ärger mit mir.

Ich habe echte Schmuse- und Kuschelhunde und auch einige Hunde die mögen das nicht so. Hat auch nichts mit der Größe oder dem Geschlecht der HUnde zu tun. Meine eine Chihuahuahündin könnte Tag und Nacht gestreichelt und gekrault werden und in allen Lebenslagen. Die legt sich zu mir auf den Schoß auf den Rücken, krabbelt mir nachts (fast) in den Pyjama um mir möglichst nah zu sein und wenn meine studierende Tochter mal zu Besuch ist, dann möchte dieses Hündchen bitte ununterbrochen von ihr geknuddelt werden, bis sie wieder abreist. Die ist teilweise schon nervig mit ihrem enormen Kuschelbedarf. Die andere Chihündin mag höchstens mal ganz kurz und vorsichtig mit einem Finger gestreichelt werden bzw. eigentlich nur kurz an einer Stelle berührt werden. Die ist empfindlich wie eine Mimose, auch die anderen Hunde müssen sich ganz langsam und vorsichtig nähern, wenn sie diese Hündin mal belecken oder liebkosen wollen. Das ist einfach so bei ihr.

Mein GP Mozart ist kein wirklicher Schmuser. Er kommt mehrmals am Tag um mal geknuffelt zu werden, aber liegt eher etwas abseits beim Fernsehen oder auch mehrere Meter entfernt von meinem Bett nachts. Mozart kommt gerne zwischendurch kurz an und stupst mich mit der Nase an die Hand oder so, das macht er häufig. Humboldt der Schnauzer ist eigentlich ein SChoßhund, der würde am liebsten aufs Sofa und im Bett schlafen und unentwegt gestreichelt und gekrault werden, ein echter Genießer . Er liegt beim Fernsehen oder wenn ich am PC bin auf meinen Füßen und auch frühstücken muß ich mit HUnd auf den Füßen. :roll:

Ich denke man muß akzeptieren ob ein HUnd ein Schmuser ist oder nicht. Eine Hündin von mir liegt gerne mit Körperkontakt zu mir, egal ob abends beim Fernsehen oder nachts im Bett. Aber richtig gestreichelt und geknuddelt werden mag sie nicht. Sie möchte sich einfach nur ankuscheln und ist dann selig. Also liegt sie stundenlang bei mir und ich lasse sie sonst in Ruhe, spreche sie freundlich an und sag ihr nette Sachen, aber behalte meine Hände bei mir.

Wenn ich aber bei einem Hund was nachsehen muß (egal ob es sich um eine evtl. Verletzung handelt oder bei der Fellpflege), dann muß der HUnd das dulden und sich anfassen lassen. Natürlich bin ich bei den Sensibelchen vorsichtiger und gehe langsamer vor, aber stillhalten muß da jeder HUnd.

Ansonsten stimme ich @Steinmarder voll und ganz zu.
Viele Grüße von Ariane mit Mozart, Humboldt, Odin und den Mädels

steinmarder
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von steinmarder »

Man kann Hunde ja auch mittels medical training daran gewöhnen, z.B. die Berührungen des Tierarztes wie ein Kommando "auszuhalten". Dann weiß der Hund wenigstens, was jetzt kommt und fühlt sich nicht so überfahren. Das finde ich bei besonders sensiblen Hunden auch recht gut.
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Pinch
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Pinch »

Meine kleine Papillonhündin lässt sich auch nur anfassen, wenn sie es kontrollieren kann. Will sie es, sieht sie mich an und maunzt, wenn sie es nicht will, geht sie sofort. Sie liegt gern neben mir, aber bitte ohne Anfassen.Sie springt auf den Schoß, legt sich neben mich auf jedem Stuhl, aber fast nie auf Aufforderung. Sie springt ebenfalls weg, wenn sie befürchtet, ich will sie kämmen, das geht seit 12 Jahren nur mit Leckerli. Sie ist ein sehr, sehr empfindlicher Hund, jedes Haarziepen ist für sie schrecklich. Fremde dürfen sie nie streicheln, Gassi geht sie nur mit mir. In der Nacht schläft sie ganz eng neben mir, da hält sie es auch aus, wenn der Arm einmal länger auf ihr liegt, ginge am Tag auch nie. Ich lasse sie. Unsere Hunde müssen so viel tun, was ihnen nicht entspricht. Jedes Lebewesen braucht das Gefühl sein Leben kontrollieren zu können, deswegen bin ich froh, das das ganze Rangordnungsgedönz widerlegt ist. 😀Ich musste mich auch erst darauf einlassen,und stelle oft fest, dass Besuch, selbst jahrelang HuHa kein Verständnis für sie aufbringt und regelrecht beleidigt ist. Zum Glück ist unser Großer eine Schmusebacke und rettet sie regelmäßig. 😊 Kürzlich habe ich einen guten Satz gelesen, mein Hund muss nirgendwo durch👍
Pudel 🐩 tanzen 💃🏿 durchs Leben🐾
:wav:Petra mit GPH Gisela 12/17🌺Platon, Ninja, Aron und Tiffy im Herzen♥️

steinmarder
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von steinmarder »

@pinch: Schön geschrieben! :D
... das ist kein Hund. Das ist ein Pudel!!!

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Thalassa
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Thalassa »

@ ich stimme dir voll zu :klatsch:

maiki
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von maiki »

Heute will ich mal berichten wie es bei uns geworden ist.
Anton ist voll die Schmusebacke geworden. Das Streicheln ist gar kein Problem mehr. Auch kommt Anton von alleine, dann stellt er sich immer zwischen meine Beine und lässt sich kraulen. Auf dem Sofa liegt er am liebsten ganz dicht an mir so das ich mein Arm nicht mehr bewegen kann. Zwischendurch wird ganz ausgiebig geknuddelt mit Bauch kraulen. Dieser Blick, wenn er mich dabei ansieht hach einfach zum dahin schmelzen.
Draußen ist er manchmal noch auf der Hut. Aber auch beim Spielen klappt das schmusen zwischendurch super.
Bei den Kindern macht er aber noch kleine Unterschiede. Zur Zeit kümmern die sich aber auch nicht viel um Anton.
Bei Besuch ist es ganz unterschiedlich. Entweder der ist komisch und Anton geht gar nicht hin oder aber Anton freut sich, lässt sich streicheln und dann möchte er bitte auch ne Runde spielen.
Beim Gassi gehen möchte er aber von anderen nicht angefasst werden, das ist völlig OK.
Ich bin so froh und stolz auf uns beide. Nun hab ich ihn doch noch, meinen Schmuser :D
Nur die Vorderbeine anfassen ist für ihn eine Zumutung. Beim Kämmen und Füße sauber machen geht es einigermaßen gut, beim Scheren kämpfen wir beide immer.
Keine Ahnung wie wir das noch hin bekommen.
Pudelige Grüße von Maike mit Anton und FIETE ganz fest im Herzen❤

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Gero
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von Gero »

Evtl. nie - Nina hat in 14 Jahren immer mit mir gekämpft wenns um die Vorderbeine/-füße ging. Hinten war kein Problem.
Und Gero findet Füßesäubern, -kämmen, -scheren sowieso doof.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

maiki
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Re: Anfassen lassen

Beitrag von maiki »

Na, du machst mir ja Mut :shock:
Pudelige Grüße von Maike mit Anton und FIETE ganz fest im Herzen❤

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