Reitbegleithund und Jagdverhalten

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Bupja
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von Bupja »

Aurelia hat geschrieben:Meines Wissens nach baut sich Adrenalin relativ schnell wieder ab, wir sprechen hier eher von Minuten/Stunden als von Wochen


Das ist richtig. Beim Abbau von Adrenalin reden wir von Minuten. Adrenalin ist ein Stresshormon und wird in Stresssituationan ins Blut abgegeben. Neben u.a. Erhöhung des Herzschlages, einem Anstieg des Blutdrucks und der Erweiterung der Bronchiolen hemmt es die Magen-Darm-Tätigkeit.
Es wäre also mehr als ungesund, wenn sich Adrenalin über Wochen im Blut halten würde.

Ich glaube, wie Aurelia, auch eher, dass das Problem darin liegt, dass Jagen selbstbelohnend ist.

luisekatrin
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von luisekatrin »

Bupja hat geschrieben:
Aurelia hat geschrieben:Meines Wissens nach baut sich Adrenalin relativ schnell wieder ab, wir sprechen hier eher von Minuten/Stunden als von Wochen


Das ist richtig. Beim Abbau von Adrenalin reden wir von Minuten. Adrenalin ist ein Stresshormon und wird in Stresssituationan ins Blut abgegeben. Neben u.a. Erhöhung des Herzschlages, einem Anstieg des Blutdrucks und der Erweiterung der Bronchiolen hemmt es die Magen-Darm-Tätigkeit.
Es wäre also mehr als ungesund, wenn sich Adrenalin über Wochen im Blut halten würde.

Ich glaube, wie Aurelia, auch eher, dass das Problem darin liegt, dass Jagen selbstbelohnend ist.
So hatte ich das auch im Kopf. Heute, Tag 2 nach dem "Ereignis" läuft er an der Flexi quasi im Fuß und tut harmlos. Aber das hilft nix, erstmal bleibt er an der Leine.
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von like »

ich leine an im Wald. Kurze Flexi ( 2, 3 m) finde ich dafür (und auch zum Radfahren) gut geeignet. Hab ein sehr ruhiges Pferd. Und gehe dann maximal Trab.
Nun mit zwei Hunden ist es aber schwierig. Zwei Hunde vom Fahrrad aus an der Leine klappt schon prima, aber auf dem Pferd ist das megaanstrengend, da immer voll aufmerksam zu sein, um jedem Schlenker gleich mit Kommando zu begegnen. Ich bleib deshalb jetzt gerade mit den Hunden aus dem Wald draußen und nehme die eingeschränkte Streckenauswahl in Kauf.

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Moni
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von Moni »

Boa das wär mir zu gefährlich, einen Hund an so langer Leine am Fahrrad, reiten tu ich nicht. Meine sind entweder frei oder an der Stange. So kann mir keiner vors Rad laufen oder mich plötzlich vom Rad ziehen.
Liebe Grüße-
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natze76
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von natze76 »

Das Problem beim Jagen sind die Hormone, die ausgeschüttet werden. Sie erzeugen ein derartiges Glücksgefühl, dass der Hund das immer wieder haben möchte. Jagderfolg ist bereits schon das Hinterher hetzen. Je häufiger das vorkommt (bei uns leider schon viel zu oft), desto schwieriger wird es in Zukunft, den Hund davon abzuhalten. Jagen kann sich zu einer Sucht entwickeln (Balljunkies). Wir waren am WE auf einem Anti - Jagd Training. Unser Rückruf klappt auch gut, aber eben nicht unter bestimmten Verleitungen. Samir wurde am Ende (wie alle anderen Hunde auch) an der Hasenzugmaschine getestet. Da war nichts mehr mit Rückruf zu machen. Wuselt da so ein wuscheliges etwas auf dem Weg, dann wäre er sofort weg. Also heißt es bei uns jetzt die Hausaufgaben machen, Rückruf unter Verleitung üben usw. Im nächsten Training kommen dann die Trainingseinheiten mit massiven Verleitungen (Bewegungsreize, teilweise wird mit Spuren trainiert). Jedenfalls meinte der Trainer, dass es im nächsten Seminar dann während des Rückrufes nur noch zischt und sich unterschiedliche Dinge bewegen bzw. Spuren sind und er soll sich auf mich konzentrieren. Bis dahin heißt es jedenfalls nie ohne Leine (zur Sicherheit), damit der Hund nicht wieder Jagderfolg hat. Ob es ausreicht einen Hund (wenn er mal Erfolg hatte) nur für eine gewisse Zeit an der Leine zu lassen, weiß ich nicht. Uns wurde gesagt, dass bei uns der Rückruf z.B. gut klappt, wenn wir mit dem Hund "alleine" spazieren gehen. Sobald sich aber das "Bild" ändert (d.h. wir laufen mit jemandem dritten spazieren oder sind in irgendeiner Form abgelenkt, weil wir an der Straße jemanden etwas fragen) funktioniert es eben nicht mehr 100 %. Hunde lernen in Bildern und so heißt es, dass wir den Rückruf eben auch üben müssen, wenn dritte usw. dabei sind. In deinem Fall den Rückruf beim Reiten üben (habe aber keine Ahnung wie das geht). Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und dass Carl keinen Jagderfolg mehr hat.

Lg natze76
Liebe Grüße von Natalie und Marc mit Samir

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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von like »

Moni, na ja... ich fahr nicht im Verkehr / an der Straße - ich hab nur 50 m zum Feldrand. Und eben langsam, so dass ich jederzeit bremsen kann und die Hunde dadurch mit ausbremse. Zudem kann ich halt auf dem Fahrrad sowohl selber reagieren als auch durch Stimme meine Hunde zur Reaktion veranlassen.
Normal sind sie auf dem Feld / Wiese eh frei, aber wenn ich mal durch den Wald fahr oder es schon dämmert oder dunkel ist, kommen sie an die Leine. Und das klappt dann wirklich recht gut. Auf dem Pferd kommen zu zwei Hunden aber auch noch die Reaktionen des Pferdes mit dazu - das bremst ja nicht von sich aus, wenn die Hunde ihm in die Quere kommen. Zudem halte ich die Pferdehufe für den Hund für deutlich gefährlicher als die Reifen eines Rades.

luisekatrin
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von luisekatrin »

Ich war letzte Woche das erste Mal wieder mit Pferd und Hund im Gelände und bin sehr zufrieden mit Carl. Er bleibt die ganze Zeit am Pferd und geht nicht ins Unterholz zum "revieren", obwohl wir im Moment sehr viel Schritt gehen. Ich bin ohne Pferd auch täglich im Wald unterwegs und habe Carl dann immer im Blick (die anderen beiden sind ja absolut wildrein). Bei bestimmten Witterungsbedingungen oder an bestimmten Stellen wird er noch sehr aufgeregt, dann leine ich ihn an und er kommt wieder runter. Ich habe das Gefühl, dass er sehr genau "weiß", dass er den Weg nicht verlassen darf und - solange der Außenreiz nicht zu stark ist - sich bemüht. Ich weiß, das klingt vermenschlicht, sieht für mich aber so aus.
Ansonsten habe ich jetzt immer die Hundepfeife mit, auf den Pfiff ist er so konditioniert, dass er auch bei starker Ablenkung noch reagiert. Allerdings weiß ich natürlich nicht, ob das bei direktem Wildkontakt vor der Nase noch funktioniert.

Wegen des nahenden Frühjahrs und der damit verbundenen Trage,- Brut- und Setzzeit will ich aber kein Risiko eingehen und habe mir eine Retrieverleine gekauft, die ich vom Pferd aus an- und ableinen kann. Das üben wir gerade und es klappt ganz gut, auch wenn Carl der direkte Kontakt am Pferd immer etwas unheimlich ist. Zu allem Überfluss ist er gestern auch noch von einem anderen Pferd gezielt getreten worden, ich hoffe, dass er das nicht mit "seinem" Pferd verknüpft.

Also, insgesamt sind wir denke ich, ganz gut davon gekommen und gestern der Ritt bei Frühlingserwachen durch den Wald war das pure Glück :D .
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Moni
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von Moni »

Hört sich doch klasse an!!!
Von nem Pferd möcht ich auch nicht getreten werden- vor den Hufen hab ich mächtig Respekt :mrgreen: .
@like- ich dachte du radelst längere Stücke an der Leine mit ihnen :wink: . Trotzdem, meine letzte Hündin ist mir mal stockvoll ins Vorderrad gerannt- frag nicht, ich hab gedacht jetzt ist alles zu spät :roll: . Und wenn ich seh wie meine beiden gelegentlich mal versuchen an der Stange durchzustarten, weil ein Fischreiher plötzlich vor uns abhebt- da wär ich mit normaler Leine schon öfters auf der Nase gelandet :wink: . Aber jeder wie er es am besten händeln kann :wink: .
Ich find es toll einen Hund am Pferd mitzunehmen- für den Hund muss das einfach genial sein :wink: :klatsch: .
Liebe Grüße-
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hevex
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Re: Reitbegleithund und Jagdverhalten

Beitrag von hevex »

Also wir haben am Pferd noch nie einen Hund wegen des Jagens verloren. Das liegt aber auch daran, dass wir mit anderen Sachen zu tun haben, wenn wir auf dem Gaul sitzen und nicht immer nach dem Hund schauen. Daher lernen die ratzefatz, dass die selbst schauen müssen wie sie hinterherkommen. Nun kann man hier in Brandenburg extrem schön reiten. Ich möchte fast sagen am Entspanntesten in ganz Deutschland. Da müssen wir auch nicht immer schauen.
Sicherlich achten wir schon darauf, dass die Hunde den Pferden nicht vor den Hufen rumspringen, da muss ich meiner Großen schon mal böser anmeckern, die hat nämlich das Talent selbst im Jagdgalopp noch irgendwie vor den Vorderhufen zu sein -.-
Hevee war heute das erste Mal mit zum Spazierengehen. Ich habe von meiner Freundin und ihrem Pferd Bilder gemacht und da sind wir ins Gelände. Für Hevee der erste richtige Kontakt und sie war klasse. Hatte keine Angst, aber gesunden Respekt. Sie hat auf die Hufe aufgepasst und war echt brav. Das Pferd war auch total entspannt und hat sie mal mit der Nase weggeschubst, als sie blöd stand, aber ganz lieb.
Wenn sie groß ist, darf sie dann auch mal mit ne Runde ausreiten.

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