nun bin ich doch immer noch ratlos. Samir frisst ja nun schon seit über einer Woche nicht mehr richtig. Besonders viel Hilfestellung bekomme ich in der Hundeschule nicht, außer dass von ihm Dinge verlangt werden, die er teilweise noch gar nicht kann und ich dann blöd von der Seite angemacht werde.
Alles hat so begonnen:
Wir hatten am Freitag vor einer Woche eine Kursstunde in der Hundeschule. Davor war Samir wohl schon gestresst, denn er hat sein Kissen aus seinem Bettchen geworfen und in das Bettchen gepinkelt. Über die Gründe warum er das gemacht hat kann ich nur mutmaßen. Er wollte mir ein Taschentuch aus meiner Jogginghose klauen und ich habe ihm einen kleinen Klaps auf die Nase gegeben (die in der Hundeschule sagen ja immer, dass ich mich durchsetzen soll - nur anstatt mir das zu zeigen stehe ich mit dieser Aussage alleine da). Danach hat er das Verhalten mit dem Bettchen gezeigt. Ich habe schon des öfteren das Gefühl gehabt, dass er wenn ihm etwas nicht passt oder etwas für ihn zu viel wird solches Verhalten zeigt.
Danach waren wir in der Hundeschule. Die Trainerin hat ihren Co - Trainer geschickt und wir hatten eine sehr anstrengende Kursstunde "Mobility". Dabei sollte Samir über Autoreifen klettern, die teilweise gewackelt haben. Er war da schon sehr zögerlich und vorsichtig (ansonsten ist er eher ein Draufgänger). Danach kamen Betonröhren dran, durch die er hineinlaufen und mich suchen sollte. Das hat tierisch gehallt und er hat dann in der Mitte der Röhre wieder umgedreht. Nach dieser Übung sollten die Hunde auf Betonröhren klettern, die gestapelt waren. Da war es mit Samir dann endgültig vorbei. An den untersten Röhren hat er sich das Leckerchen noch geholt. Der Co - Trainer hat ihn dann einfach auf die oberen Röhren drauf gesetzt. Dort hat er dann nichts mehr gefressen und gezittert. Danach wurde er wieder herunter getragen. Anschließend kam eine sehr steile Gittertreppe dran und er ist keine einzige Stufe gelaufen (haben wir mit ihm ja auch noch nie geübt). Zum Schluss der Stunde durften die Hunde spielen. Das hat er dann auch gemacht. Er rannte die Kiesberge hoch und runter und hat die andere Hündin gejagt.
Als wir dann am Parkplatz ankamen, habe ich den Co - Trainer gefragt, wie ich mich verhalten soll, wenn Samir sein Kissen rammelt (macht er nur ab und zu - vielleicht auch zum Stressabbau?). Mir wurde dann geraten ihn einfach zu packen und weg zu nehmen. Das habe ich dann am Freitagabend auch gemacht (nachdem mein Mann ihm vergeblich das Kissen wegnehmen wollte - war vielleicht auch nicht energisch genug). Nachdem ich ihn gepackt hatte, hat er kurz gejault (ich war ruhig und habe dazu einfach energisch "Nein" gesagt) und ist ins Wohnzimmer in sein dortiges Bettchen verschwunden. Dort saß er dann und hat "geheult / gejammert". Von da an hat er sein Futter im Napf nicht mehr angerührt. Komischerweise nimmt er das gleiche Futter aus dem Leckerlie - Ball oder aus Futterspiele. Oder es hat etwas damit zu tun, dass wir seit Samstag kein Nassfutter mehr zum Trockenfutter mischen. Leckerlies bei Übungen nimmt er genauso wie immer.
Er hatte nur in dieser Woche weiter Stress. Ich habe es am Montag dann gleich der Trainerin erzählt und meinte, dass das wohl nicht richtig bzw. zu hart gewesen sei. Dann meinte sie nur, dass ich das Problem sei weil ich mir zu viele Gedanken machen würde und ich es schon bereuen würde, dass ich das gemacht habe. Am Dienstag war ich mit ihm dann wieder in der Hundeschule zur Spielstunde. Wir mussten zu den großrassigen Hunden und wenn ich gewusst hätte, dass da ein Kuvaszrüde auf uns wartet, hätte ich garantiert auf dem Absatz kehrt gemacht. Wir bekamen von einem anderen Trainer die Aufgabe zu beobachten und zu sagen, wann ein Spiel für einen Hund nicht mehr in Ordnung wäre. Am Anfang war noch alles in Ordnung (Samir hatte zwar etwas Angst, aber ansonsten mischt er immer die ganze Gruppe auf), dann sind aber alle Hunde auf Samir los. Ich habe dann gesagt, dass es jetzt nicht mehr in Ordnung ist, nur der Trainer war nicht auf dem Platz. Er ist kurzzeitig in den Schulungscontainer verschwunden und wir Hundehalter waren alleine auf dem Platz. Das Frauchen des Kuvasz hat nur sehr zögerlich versucht etwas zu tun und auch die anderen standen erst mal nur da. Ich bin dann als einzige zu den Hunden gerannt (schließlich lag meiner unter den anderen - konnte sich aber befreien) und habe versucht die Hunde voneinander zu trennen. Mittlerweile rannte nur noch Samir und der Kuvasz. Die anderen beiden haben sich dann zurück gehalten und ich habe dann Samir am Geschirr zu fassen bekommen (mir kam die Zeit wie ne Ewigkeit vor, aber es waren wohl nur ein paar Minuten). Ich habe ihn dann aus der Situation genommen und hochgehoben auf meinen Arm. Bei einem späteren Spiel war der Kuvasz dann nicht mehr dabei sondern an der Leine bei Frauchen.
Nach dieser Stunde war Samir so gestresst oder was auch immer, dass er nicht mehr ins Auto einsteigen wollte. Es war nichts mehr zu machen. Ich habe ihn auf dem Arm in die Box gesteckt und er wollte sofort wieder raus. Er musste dann noch ein "Geschäftchen" verrichten, doch auch danach war nicht ans Einsteigen zu denken. Mein Mann ist dann extra zur Hundeschule gefahren mit nem Schinkenknochen im Gepäck. So etwas gibt es sonst nie. Dafür ist er dann eingestiegen und in der Box geblieben. Allerdings hat er so gut wie nichts davon gefressen.
Gestern waren wir beim Spielspaziergang in der Hundeschule. Samir war mit 7 Monaten mit Abstand der Jüngste. Dann sollten die anderen Hunde (die jetzt die Begleithundeprüfung machen) bei Fuß gehen. Am Anfang gab es noch zwei Anweisungen für zwei Gruppen (diejenigen, die die Prüfung machen und diejenigen, die die Prüfung nicht machen) danach nicht mehr. Dann hieß es wir sollen die Hunde ableinen und dafür sorgen, dass der Hund "bei Fuß" bzw. in meiner Nähe läuft. Samir wollte mit so vielen Hunden einfach nur spielen. Er fand es total klasse so viele unterschiedliche Rassen, Größen in einer Gruppe zu haben und die Hunde durften ja immer mal wieder spielen. Er blieb natürlich nicht bei mir (kann er ja noch gar nicht) und ich bekomme dann eins aufs Dach. Dass Samir schon seit über einer Woche sehr wenig frisst, dazu hat sich die Trainerin nicht geäußert. Als er an der Leine gezogen hat (weil er natürlich zu den anderen Hunden wollte) meinte die Trainerin nur, dass mein Mann die "Führung" übernehmen sollte. Mein Mann meinte dann nur zur Trainerin, dass Samir bei ihm in dieser Situation genauso an der Leine ziehen würde. Langsam habe ich das Gefühl, dass die Trainerin etwas gegen mich hat. Eigentlich sollte ich doch in der Hundeschule gestärkt werden und nicht mit irgendwelchen Tipps die Situation verschlimmern bzw. verunsichert werden. Einige der bisherigen Tipps haben die Situation eher verschlimmert anstatt etwas zu verbessern und dann bin ich noch der Depp. Irgendwie drückt sich die Frau nicht deutlich aus und wenn ich es dann nicht richtig umsetze bin ich der A......!
Langsam bin ich echt am Überlegen, ob wir nicht die Hundeschule wechseln sollten. Warum unser Racker nicht richtig frisst, weiß ich jetzt immer noch nicht. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ihr hier noch ne Idee habt oder mir sagen könnt, wie ich mich verhalten soll. Aber insgesamt musste ich das mal alles niederschreiben und einfach "Balast" abwerfen

Also schon mal vielen Dank fürs Lesen / Zuhören (unabhängig von irgendwelchen Tipps oder Anmerkungen).
Viele liebe Grüße von einer immer mehr verunsicherten
natze76