Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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jojojojobounty
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von jojojojobounty »

Das was Katja schreibt, finde ich sehr schön und treffend:
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 4:51 pm

Und auch das wiederholt sich, die Ursache ist meist woanders zu bearbeiten, die Probleme sind oft Symptome.

Als ersten muss ich da an die ex-jagende Dorette hier im Forum denken und den Rat des Jägers dazu.
Das nehme ich mir auch noch einmal mit für uns, danke!!
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

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gänseblümchen
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von gänseblümchen »

Rohana hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 4:40 pm
Zudem hat sich Kaba, die oft freiwillig hinter mir läuft, kürzlich hinter meinem Rücken aus dem Staub gemacht - mal nachsehen, ob das Reh hinter den nächsten Bäumen zu finden ist. Als ich mich nach ihr umdrehte - war sie einfach weg! Ganz ehrlich: ich mag es gar nicht, wenn die Hunde hinter mir und dauerhaft aus meinem Blickfeld sind.
Ich habe das auch immer so „gefühlt“ wie du, und habe Scotti immer weiter geschickt, wenn er hinter mir rummachte. Aber dadurch habe ich seinen Kontrollzwang wohl verstärkt / provoziert. Er hat sehr sehr wenig jagdliche Ambitionen, und die Trainerin meinte auch, dass man bei so einem Kontrolletti - das sei der Vorteil - keine Angst haben müsse, dass er abhaut. Da habe ich tatsächlich auch überhaupt keine Bedenken (davon abgesehen, dass ich auch höre, wo er ist, da die Marke am Halsband klimpert). Und er soll ja auch gar nicht meilenweit hinter mir „rummachen“, sondern in meiner Nähe entspannt mitlaufen.
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 4:51 pm
Ruhetraining und Dummyarbeit - die Frau gefällt mir!!! :D :D :D

Spaß beiseite, sehr interessant mit dem Kontroletti und den Auswirkungen deiner Ambivalenz - kann man fast schon klassisch nennen. Und absolut lösbar, würde ich behaupten wollen, sehe das sehr optimistisch, und wer weiß - vielleicht reduziert sich dadurch auch das Pipilecken (bißchen spekulieren darf man ja).

Und auch das wiederholt sich, die Ursache ist meist woanders zu bearbeiten, die Probleme sind oft Symptome.

Als erstes muss ich da an die ex-jagende Dorette hier im Forum denken und den Rat des Jägers dazu.[/color]
Vielleicht reduziert sich dadurch auch das Pipilecken - über den Themenbereich habe ich tatsächlich auch mit ihr gesprochen. Ich hatte gefragt, ob der 6Trieb mit der Zeit / mit dem älter werden auch von sich aus weniger wird. Da meinte sie, dass das sein kann. Und auch, dass das Training da vielleicht auch hilft, weil dann viel Stress rausgenommen wird und wenn er nicht so viel „darf“, ich strenger bin, er auch im Trieb gebremst wird. Ich finde gerade nicht die richtigen Worte. Irgendwo hier im Forum (ich hab gerade nachgeguckt, es war nicht hier im Thema, ich weiß aber gerade nicht mehr wer und wo) schrieb mal etwas zu Hunden/Wölfen im Rudel, wo sich auch nur die ranghöchsten fortpflanzen dürfen, und die anderen ohne Probleme damit klar kommen, dass sie nicht dazu gehören. So in die Richtung ging das.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

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Sammy-Jo
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

gänseblümchen hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 7:41 pm
Vielleicht reduziert sich dadurch auch das Pipilecken - über den Themenbereich habe ich tatsächlich auch mit ihr gesprochen. Ich hatte gefragt, ob der 6Trieb mit der Zeit / mit dem älter werden auch von sich aus weniger wird. Da meinte sie, dass das sein kann. Und auch, dass das Training da vielleicht auch hilft, weil dann viel Stress rausgenommen wird und wenn er nicht so viel „darf“, ich strenger bin, er auch im Trieb gebremst wird.

Mir geht es auf keinen Fall ums strenger werden, mir geht es um die Aufmerksamkeit, Ansprache und Umsetzung zu gewinnen und zu realisieren !

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txakur
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von txakur »

Meintest Du den hier?
txakur hat geschrieben:
Mo Apr 26, 2021 6:08 pm
Achtung, persönliche Meinung, es wird niemand angegriffen, andere Meinungen sind auch gültig.

Muss man ja immer erst mal dazuschreiben.

Mein Senf dazu:
Ja. Ich halte den Leidensdruck für enorm hoch und glaube, dass es Rüden gibt, für die eine Kastration eine echte Erleichterung im Leben ist. Und ich denke auch, dass das mehr sind, als man manchmal so glauben mag.
Begründung:
Hunde sind - in weiten Teilen - promiske Tiere. Anders als Wölfe, die in stabilen Paarbindungen leben, paart ein Rüde sich mit jeder Hündin, die ihn lässt. "Stabile" Zweierbeziehungen gibt es nicht wirklich, wenn, dann nur mal auf Zeit (z. B. weil die Hündin andere Rüden uninteressant findet - außerdem spielt natürlich der Sympathiefaktor eine Rolle). Konkret bedeutet das, dass da, wo der Wolf frustrationstolerant sein muss (die männlichen Jungwölfe legen ja beachtliche Strecken zurück, um irgendwo ein Revier und eine Dame zu finden - und wenn das nicht gleich gelingt, dann dauert's halt entsprechend lange, bis wolf dann mal zum Zuge kommt. Für die ist das aber eben normal), der Hund keinen großen Leidensdruck hat: irgendeine wird schon läufig werden und ihn auch mal lassen. S.. ist also quasi alltäglicher Bestandteil des Lebens.
Diesen Teil der S..ualität von Hunden blendet der Mensch (kulturell bedingt?) gerne aus. Einem intakten Rüden die Paarung mit einer Hündin, die dazu bereit ist zu verwehren, ist unter dem rein verhaltensbiologischen Aspekt eindeutig NICHT artgerecht.
Ist der Rüde s..uell nicht besonders interessiert und aktiv, spricht mehr dafür, ihn intakt zu lassen als ihn zu kastrieren. Ist er aber ein Kandidat, der immer gerne möchte und deshalb gesundheitliche Probleme (dazu zählt für mich auch, wenn er einfach ständig gestresst ist, es braucht nicht unbedingt auch körperliche Symptome, damit es einem so richtig scheiße geht), finde ich es dem Hund gegenüber, dem ich es verwehre, einen ganz zentralen Teil seines Verhaltensrepertoires auszuleben (am Ende dreht sich im Leben doch (fast) alles um S.. :mrgreen: ) fairer, ihm den Hormondruck zu nehmen, als ihn bei jeder läufigen Hündin wieder durch den "boah, ich willwillwillwillWILL die!! - und darf nicht!"-Frust zu jagen.

Ein Rüde wird durch eine Kastration ja auch nicht zu einem total as..uellen Wesen - Hoden sind ja nur ein Baustein von vielen im Hormonsystem. Pepe hat z. B. letztens die Nachbarshündin beglücken wollen und war schon aufgeritten. Durfte er dann aber nicht - und da er eben nicht bis an die Ohrenspitzen voll Testosteron steckt, fand er das zwar im ersten Moment doof, aber kurz danach war sein Lieblingsspielstrick doch wieder interessanter.

Will heißen: wäre Bobby mein Hund, wären die Klöten ab. Bei Pepe habe ich in seiner zweiten Zombiephase diese Entscheidung getroffen. Ich habe dann gewartet, bis er mir körperlich und geistig weit genug erschien und in einer stabilen Entwicklungsphase war (er war knapp 1,5 Jahre alt). Länger wollte ich nicht warten, um nicht s..uell motivierte Verhaltensmuster sich verfestigen zu lassen (das ist aber eine Lehre, die ich wieder vom Pferd mitgenommen habe: spät gelegte Hengste haben manchmal Anpassungsstörungen an ihr neues Leben. Manchmal fast wie Depression. Ob und wenn ja wie oft sowas bei Hunden vorkommt, ist mir nicht bekannt, ich wollt's aber einfach nicht riskieren. Insofern habe ich mich bemüht, einen Zeitpunkt zu finden, der weder zu früh, noch zu spät lag). Ravi als Kryptorchide hat uns ja eh keinen großen Entscheidungsspielraum gelassen.

Hilft Dir das weiter? :?
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Rohana
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Rohana »

gänseblümchen hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 7:41 pm
Ich habe das auch immer so „gefühlt“ wie du, und habe Scotti immer weiter geschickt, wenn er hinter mir rummachte. Aber dadurch habe ich seinen Kontrollzwang wohl verstärkt / provoziert. Er hat sehr sehr wenig jagdliche Ambitionen, und die Trainerin meinte auch, dass man bei so einem Kontrolletti - das sei der Vorteil - keine Angst haben müsse, dass er abhaut. Da habe ich tatsächlich auch überhaupt keine Bedenken (davon abgesehen, dass ich auch höre, wo er ist, da die Marke am Halsband klimpert). Und er soll ja auch gar nicht meilenweit hinter mir „rummachen“, sondern in meiner Nähe entspannt mitlaufen.
Ja natürlich, das ist von Hund zu Hund schon sehr verschieden. Schon die Rassen bringen da riesige Unterschiede mit - Hunde, wie zB DSH, die von sich aus sehr eng bei ihren Menschen bleiben oder Setter, die einen irren Bewegungsradius um den Menschen haben. Ich weiß noch, dass bei meiner ersten Setterhündin Fremde ganz oft meinte 'Oh Gott, jetzt rennt sie weg' - aber sie war auf Pfiff immer sofort wieder da, war also immer in meinem Einflussbereich. Auch am anderen Ende vom übernächsten Acker. Wenn ich so einen Hund hinter mir halten will ist das Scheitern vorprogrammiert und ich quäle uns nur beide.
Ich hatte noch nie einen Hund, der so ein extremer Kontrolletti war, dass ich darauf so ein Auge hätte haben müssen. Daher bin ich eben nicht an 'Hund hinter mir' gewöhnt. Aber Du hast natürlich recht: In so einem Fall muss man ganz anders an solche Situationen herangehen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Hauptstadtpudel
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Es kommt ja auch darauf an, wie man es nutzt, das Hinterlaufen.

Man kann es in Situationen nutzen, wenn man einen Hund hat, der was regeln möchte, aber nicht soll.
Also punktuell.

Man kann es aber auch dazu nutzen, dem Hund in einer orientierungslosen Phase einen Raum zu geben (zuzuweisen), in dem er sicher ist und seinen Mensch als Orientierung hat.
Also phasenweise.

Es gibt Vielhundehalter (mehr als sechs Hunde), die ihr Rudel prinzipiell hinter sich laufen lassen.
Also als grundsätzliche gemeinsame Fortbewegung.

Ich möchte noch zu bedenken geben, dass das Hinterlaufen für Hunde deutlich einfacher ist als Leinenführigkeit und Fußlaufen und es ist in meinen Augen auch stressfrei. Nicht sofort, aber wenn es eingespielt ist, kann man es manchen Hunden deutlich ansehen. Allerdings halten nicht wenige Menschen einen entspannten Hund für depressiv oder deprimiert. :wink:
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Sammy-Jo
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Also wir gehen jetzt noch unsere letzte Gassirunde… mindestens 1/2 h ums Feld im Dunklen… da hätte ich gerne meinen Hund an meiner Seite oder bisschen vor 😀 weil alles im Freilauf 👍

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Sammy-Jo
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Sammy-Jo »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:13 pm
Ich möchte noch zu bedenken geben, dass das Hinterlaufen für Hunde deutlich einfacher ist als Leinenführigkeit und Fußlaufen und es ist in meinen Augen auch stressfrei. Nicht sofort, aber wenn es eingespielt ist, kann man es manchen Hunden deutlich ansehen [/color]
Das sehe ich aus meiner Erfahrung mit 3 Hunden etwas anders… ( habe gerade noch ein Minifilmchen an der Straße gedreht, gibt es morgen unter LJ)

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Hauptstadtpudel
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:24 pm
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:13 pm
Ich möchte noch zu bedenken geben, dass das Hinterlaufen für Hunde deutlich einfacher ist als Leinenführigkeit und Fußlaufen und es ist in meinen Augen auch stressfrei. Nicht sofort, aber wenn es eingespielt ist, kann man es manchen Hunden deutlich ansehen [/color]
Das sehe ich aus meiner Erfahrung mit 3 Hunden etwas anders… ( habe gerade noch ein Minifilmchen an der Straße gedreht, gibt es morgen unter LJ)
Hmm, ein paar mehr Worte dazu wären hilfreich..?
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Rohana
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Rohana »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:13 pm
Es kommt ja auch darauf an, wie man es nutzt, das Hinterlaufen.

Man kann es in Situationen nutzen, wenn man einen Hund hat, der was regeln möchte, aber nicht soll.
Also punktuell.

Ja da hast Du recht. Hab ich ja auch schon geschrieben: das ist vom Hund und der Situation abhängig. Nur so als 'der Hund sollte immer hinter mir laufen', wie es weiter oben für mich rüberkam, so würde ich es wirklich nicht unterschreiben.

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:13 pm
Ich möchte noch zu bedenken geben, dass das Hinterlaufen für Hunde deutlich einfacher ist als Leinenführigkeit und Fußlaufen und es ist in meinen Augen auch stressfrei. Nicht sofort, aber wenn es eingespielt ist, kann man es manchen Hunden deutlich ansehen. Allerdings halten nicht wenige Menschen einen entspannten Hund für depressiv oder deprimiert. :wink:
Nein, ich finde nicht, dass ein entspannter Hund deprimiert aussieht.
Aber ob das (ständige) Hinterlaufen für einen Hund einfacher ist? - Das hängt wohl sehr stark vom Hund ab. Kaba könnte damit gut leben. Mika? Wohl kaum. Dafür sind Setter schlicht nicht gemacht.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Bupja
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Bupja »

Rohana hat geschrieben:
Di Aug 24, 2021 12:29 am
Aber ob das (ständige) Hinterlaufen für einen Hund einfacher ist?
Ich seh es auch so, dass das stark typabhängig ist.
Pjakkur hat sich ja den Platz hinter mir vor Jahren selbst ausgesucht.
Ganz praktisch, denn er meldete — als das Augenlicht noch besser war — sehr zuverlässig Fahrräder, Jogger etc.pp, die von hinten kamen, noch bevor ich da überhaupt irgendwas bemerkt hatte.
Das Verhalten hab ich auch immer bestärkt, weil mega praktisch.
Pjakkur hat diese Aufgabe auch nicht gestresst. Ganz im Gegenteil.

Heute ist das Hinterherlaufen etwas komplizierter. Da Pjakkur nicht mehr gut sieht, muss ich immer extrem aufpassen, dass er auch wirklich mitbekommt, wenn der Rest des Rudels abbiegt.
Vor ein paar Wochen hab ich ihn nämlich einmal komplett verloren, als er es nicht mitbekam.

Die beiden Jagdsäue Samson und Toadie möchte ich bitte nicht hinter mir haben. Da wären sie nämlich nicht lange.
Davon abgesehen, kann ich die beiden ja eh nicht ableinen.

Butz wäre schon hinter mir gelaufen, wenn ich das gewollt hätte, schätze ich, aber der war immer in meinem Umkreis, da war sowas absolut nicht nötig.

Ich denke, dass es je nach Hund absolut hilfreich sein kann, denn Hund punktuell hinter sich zu schicken.
Dauerhaft, also wenn es den ganzen Spaziergang so wäre, glaube ich nicht, dass es für Mensch und Hund einen Mehrwert beim Spaziergang hat.

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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

gänseblümchen hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 12:17 pm
Beispiel: Ich schicke ihn in sein Körbchen und gehe in die Küche. Nach der ersten Ansage kommt er mir nach, sage ich es ein zweites Mal, bleibt er dort. Solche Situationen kommen wohl daher, dass ich dieses Kontrollverhalten manchmal zulasse / zugelassen habe ( :frech: ), und manchmal nicht. Also "muss" er erst testen, wie ich das denn jetzt meine.
Ich picke mir diesen Aspekt mal raus.

Ganz pragmatisch würde ich ihn wohl auch paar Mal anleinen, wenn er in sein Körbchen geschickt wird. Einfach um ihm zu zeigen, dass du meinst, was du sagst.

Und ich kann nur ganz dringend empfehlen auch an die eigene Verhaltenskette zu denken :wink: Warum reagierst du ambivalent? Hat da eine innere Stimme Mitleid mit Scotti, dass er nicht dabei sein darf? Guckt dich Scotti mit großen Augen an und du kannst das kaum aushalten?

Und auch mal Fünfe gerade sein lassen. Ich finde Hund darf auch bei einem sein (wollen) und das ist nicht nur Kontrolletti-Sein. Es kann aber im Übergang selbstredend sinnvoll sein etwas rigoroser zu sein. Ich will nur in den Raum stellen, dass so ein Sensibelchen (und das meine ich im besten Sinne) sonst die Welt nicht mehr versteht.
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Annitante »

Und ich mag noch ergänzen, weil ich mich ja gerade so viel mit Impulskontrolle beschäftige, dass ich mir überlegen würde, welche Regeln sind nicht verhandelbar, welche sind wirklich notwendig und welche sind nur nice to have. Mir fällt es immer bedeutend leichter Dinge umzusetzen, wenn ich weiß, wo die Reise hin soll. Dann fällt die innere Diskussion schon mal weg :D Außerdem bleibt mehr Impulskontrolle des Hundes für anderes/wichtigeres übrig.
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Annitante hat geschrieben:
Di Aug 24, 2021 8:32 am
Und ich mag noch ergänzen, weil ich mich ja gerade so viel mit Impulskontrolle beschäftige, dass ich mir überlegen würde, welche Regeln sind nicht verhandelbar, welche sind wirklich notwendig und welche sind nur nice to have. Mir fällt es immer bedeutend leichter Dinge umzusetzen, wenn ich weiß, wo die Reise hin soll. Dann fällt die innere Diskussion schon mal weg :D Außerdem bleibt mehr Impulskontrolle des Hundes für anderes/wichtigeres übrig.
Mit dieser Ergänzung sehe ich deine vorheriges "mal fünfe gerade sein lassen" entspannter.

Das wäre absolut kein Tipp, den ich hier geben würde.
Bei jemanden, der gerade geschildert hat, wozu seine Ambilenz bei seinem Hund führte.

Absolute Zustimmung, vorher überlegen, was ich dem Hund sage. Wenn ich es gesagt habe, gibt es keine Rücknahme, kein so halb, kein vielleicht später.

In meinen Augen braucht jeder Hund Klarheit von seinem Menschen, die Sensiblen vielleicht sogar eher etwas mehr.

Meine Mutter, sagte mal, nichts verlangen, was man nicht durchsetzen kann. Dann wirst du irgendwann nicht mehr ernst genommen. Kämpfe vermeiden, es gibt nur Verlierer, du bist die Erwachsene, du hast den Überblick, du führst durch die Situation. Wenn du eine Ansage machst, setz sie durch. Und verlier den Humor nicht!

Das alles bezog sich auf ihre Lehrertätigkeit - sie war Deutschlehrerein an einer Gesamtschule im damaligen Brennpunkt Berlin/ Wedding.

Für mich eine gute Leitlinie bei der Hundeerziehung.

Ich finde, es wird auch hier oft mißverstanden. Bestimmte Maßnahmen sollen zurück zu einem harmonischen Miteinander führen. Es sind keine Maßnahmen, die ein Hundeleben lang gelten. Je nach Wesen des Hundes wird es länger dauern und auch ab & zu aufgefrischt werden müssen.
Aber es findet doch ein Lernprozess statt. Wenn der Hund gelernt hat kann man zu Freiheiten zurückkehren, darum geht es doch, das ist das Ziel.

Nicht den Hund für immer hinter sich laufen zu lassen. :n010:
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Re: Noch ein Kastrationskandidat: Scotti

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mo Aug 23, 2021 9:13 pm
Ich möchte noch zu bedenken geben, dass das Hinterlaufen für Hunde deutlich einfacher ist als Leinenführigkeit und Fußlaufen und es ist in meinen Augen auch stressfrei. Nicht sofort, aber wenn es eingespielt ist, kann man es manchen Hunden deutlich ansehen. Allerdings halten nicht wenige Menschen einen entspannten Hund für depressiv oder deprimiert. :wink: [/color]
Rohana hat geschrieben:
Di Aug 24, 2021 12:29 am
Nein, ich finde nicht, dass ein entspannter Hund deprimiert aussieht.
Aber ob das (ständige) Hinterlaufen für einen Hund einfacher ist? - Das hängt wohl sehr stark vom Hund ab. Kaba könnte damit gut leben. Mika? Wohl kaum. Dafür sind Setter schlicht nicht gemacht.
An dich hatte ich dabei gar nicht gedacht. :n010:
Da gehe ich mal davon aus, dass du einen Hund, aus dem die überspannte Körperhaltung entweicht und der nicht mehr auf bestimmte Weise "lacht" (Stressgesicht), nicht als depressiv beschreiben würdest. :wink:

Aber es gibt einige, die das Foto eines entspannten Hundes mit, "der schaut ja so traurig" kommentieren...
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