Das sehe ich nicht so. Wo soll da ein Dominanzproblem sein? Tamy ist ein junger Hund, der lernen muss, wie die Spielregeln sind. Ist doch völlig normal, dass sie "austestet". Man kann ihr ja schlecht ein Blatt mit Regeln vor die Nase halten und sagen "lies Dir das mal durch und befolge dann in Zukunft diese Regeln".supermausnx hat geschrieben:Ihr beiden habt im Moment ein kleines Dominanzproblem. Sie weiss schon, was du von ihr willst, aber sie wartet erstmal ab,ob und wie du reagierst, wenn sie nicht sofort das macht, was du von ihr willst.
Ihr vergesst dabei eines - Hunde lernen kontextbezogen. Soll heissen, nur weil sie in relativ reizarmer Umgebung gelernt haben, was "Sitz" bedeutet, heisst das nicht, dass Hund das auch in ablenkungsreicher Situation kennt. Das muss Hund lernen. Und DAFÜR sind die 3000-7000 Wiederholungen gedacht, die es braucht, bis so ein einfaches Signal wie "Sitz" auch wirklich 'sitzt'.
Natürlich ist da auch ein Hinterfragen, ob das nun wirklich so gemeint ist oder ob nicht doch etwas anderes auch ok ist, aber das ist in dem Alter verständlich. Und hat mE nichts mit "Dominanzproblem" zu tun. Das "Austesten" wie weit man gehen kann um das zu erreichen, was man will, gehört zum Lernprozess mit dazu.
@Tina
auf deine Frage, wer seine Hunde an der SL hatte .....
Yanta war 2 Wochen an der SL, dann hatte sich der Spuk erledigt. Nele war überhaupt nicht an der SL und das als Sichtjäger. Wusch war an einer Mini-SL. Wobei das Mini sich auch auf die Länge bezog. Die SL war in dem Fall nicht dafür gedacht, den Hund bsp. am Durchstarten zu hindern oder ähnliches. Sie hatte mit 3-5 Monaten ein Problem damit, angeleint zu werden. Nicht wegen des Anleinens an sich, sondern wegen des Runterbückens und nach dem Halsband greifen. Ich bin in Stressituationen mit jungen Hunden dann doch manchmal etwas "hektisch", v.a. in den Bewegungen. Und damit sie nicht handscheu wird, kamen 20-30 cm dünnste "Leine" mit nem kleinen Verschluss ans Halsband. Damit hatte ich in kritischen Situationen schnell Klein Wusch unter "Kontrolle" ohne schnelle Handbewegungen in Richtung Kopf/Hals machen zu müssen und mich über sie drüberbeugen zu müssen.
Was deine Anmerkung
betrifft.Ich dachte immer, sie soll mir gehorchen, weil ich der "Chef" bin, aber nicht, weil ich die Leckerlis habe.
So denken viele. Aber grundsätzlich sollte man sich über eines im Klaren sein. Hunde untereinander geben keine Befehle wie "Komm hierher", "Setz Dich dahin", "Bleib da liegen" usw. Der Sinn derartiger Signale geht Hund völlig ab. Deshalb gilt, wie übrigens für jedes Lernverhalten, dabei ist völlig egal, worum es sich handelt - Hunde lernen Verhalten aus zwei Gründen:
a) weil es sich in Form von etwas Begehrtem lohnt
b) zur Schadensvermeidung
Hunde hören nicht, "weil sie Mensch als Chef anerkennen". Sondern weil sie gelernt haben, dass "hören" in irgendeiner Form für sie lohnend ist - wie gesagt: Leckerlie oder Schadensvermeidung
Letzteres bedeutet NICHT, dass Hund andernfalls verprügelt wird. Psychischer Druck kann genauso heftig sein. Auch das "runterdrücken" ins Sitz oder Platz ist kein verprügeln, aber ggf. für Hund trotzdem sehr unangenehm. Und erfüllt damit den Punkt "negative Bestärkung". Ggf. denkt Mensch hinterher, dass Hund hört, weil er Mensch als "Chef" anerkennt. Tatsächlich hört Hund nur, weil er über negative Bestärkung gelernt hat, dass "Sitz" und "sich hinsetzen" zusammengehören.