Ängste

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Moderator: Judith

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Hauptstadtpudel
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Ängste

Beitrag von Hauptstadtpudel »


Als wir heute in den Zug eingestiegen sind und Jella im Gang stand, erschreckte sich eine am Gang sitzende Frau vor Jella.
Ich fragte, Sie haben Angst vor Hunden (sie hätte ja auch nur erschrocken sein können)? Sie bejahte, ich sagte zu ihr, ich nehme sie sofort beiseite, und mach sie fest, dass sie nicht in ihre Nähe kommen kann.
Ich sagte, ich hätte eine Freundin, die Angst vor Hunden hat und verstehe das.

Wir unterhielten uns und sie meinte, jetzt sähe sie, dass Jella ja recht freundlich sei, aber sie hat halt ganz schlimme Erfahrungen gemacht.
Und ich meinte, das sind halt Ängste, da helfen auch keine rationalen Argumente, wie eben, "der/die tut nix."

Sie sagte dann später noch zu mir, dass es für sie viel besser als sonst gewesen sei, bei ungewollten Hundebegegnungen.
Da würde doch wenig Verständnis gezeigt, es ginge immer nur darum, dass von dem jeweilgen Hund ja keine Gefahr ausginge.

Das betrübt mich und deswegen wollte ich das hier mal schildern.
Auch um zu sensibilisieren.

Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Pat
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Re: Ängste

Beitrag von Pat »

Finde ich super, dass Du das hier schreibst! Ich bin ja sehr sensibel bei dem Thema, weil ich ja über eine lange Zeit meine (damals wirklich sehr lebenseinschränkende) Spinnenphobie mit einer Therapie den Kampf angesagt habe. Bei Spinnen haben viele ja noch "Verständnis" (wobei auch das irgendwann aufhört, wenn man zB sagt "nein, ich kann jetzt nicht durch diesen Gang gehen, wir müssen wieder nach Hause" oder "nein ich kann mich nicht hier auf die Wiese setzen", oder wenn man den eigenen Keller nicht betreten kann). Aber bei Hunden, erst recht bei so "niedlichen" oder kleinen trifft das doch eher auf Unverständnis. Und das tut mir für die Betroffenen wahnsinnig leid. Vor allem, weil man gerade im urbanen Raum ja doch so viele Begegnungen hat. Ich habe eine Freundin, die Angst vor größeren Hunden hat und die gerät ständig in unschöne Situationen.
Ich nehme Bobby im Freilauf immer bei Fuß wenn uns Menschen entgegenkommen (also auch Menschen ohne Hund) und auch immer auf die abgewandte Seite. Und es gab auch schon Situationen, wo ich gemerkt habe: da hat jemand Angst. Klar, das kommt seltener vor bei einem Hund wie Bobby, aber es kommt vor. Und es gab auch schon Situationen wo meine Begleitperson dann meinte "also vor Bobby muss man aber nun wirklich keine Angst haben!". Nein, muss man nicht (außer man ist Friseur oder Tierarzt...) aber KANN man. Und dann hat man als Hundehalter da auch sensibel und rücksichtsvoll mit umzugehen.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Iska
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Re: Ängste

Beitrag von Iska »

Ja, leider "unterschätzen" diese Ängste ganz viele Leute; hier in der Straße auch... eine Labbi-Hündin läuft stets 20 Meter vor... klar ist die nett und friedlich, aber wenn ich Angst habe, habe ich Angst und ich finde solches Verhalten generell einfach rücksichtslos und egoistisch.
Leider entspricht das immer mehr dem Verhalten vieler Menschen *ich und meine Bequemlichkeit zuerst", sei es beim Müll oder auch Kippen auf die Straßen und in die Parks schmeißen, oder beim Straßenverkehr... :roll:
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Sämi2
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Re: Ängste

Beitrag von Sämi2 »

Auf den Spaziergängen in all den Jahren haben wir öfters Menschen mit Angst vor den Hunden getroffen. Ist man selber feinfühlig merkt man das auch sofort. Rücksichtnahme ist für mich zwingend. Dürfte auch dem Ruf der Hundehalter gut tun :klatsch: . Nur trifft man die „tut Nixe“ vermutlich nicht im Pudelforum 😀.
Aufklärung bezüglich Ängsten ist aber schon sehr wichtig . Schreibe ich als Platzangst Betroffene.
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

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Hauptstadtpudel
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Re: Ängste

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Sämi2 hat geschrieben:
Mi Mai 17, 2023 12:07 pm
Nur trifft man die „tut Nixe“ vermutlich nicht im Pudelforum 😀.
Ach, das weiß man nicht - hier lesen ja viele still und als Gäste mit. :wink:
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Iska
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Re: Ängste

Beitrag von Iska »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mi Mai 17, 2023 12:27 pm
Sämi2 hat geschrieben:
Mi Mai 17, 2023 12:07 pm
Nur trifft man die „tut Nixe“ vermutlich nicht im Pudelforum 😀.
Ach, das weiß man nicht - hier lesen ja viele still und als Gäste mit. :wink:
genau… wenn schon eine(r) drüber nachdenkt, ist das doch schon was 🤗👍🏻
viele Grüße
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Pinch
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Re: Ängste

Beitrag von Pinch »

Iska hat geschrieben:
Mi Mai 17, 2023 10:57 am
Ja, leider "unterschätzen" diese Ängste ganz viele Leute; hier in der Straße auch... eine Labbi-Hündin läuft stets 20 Meter vor... klar ist die nett und friedlich, aber wenn ich Angst habe, habe ich Angst und ich finde solches Verhalten generell einfach rücksichtslos und egoistisch.
Leider entspricht das immer mehr dem Verhalten vieler Menschen *ich und meine Bequemlichkeit zuerst", sei es beim Müll oder auch Kippen auf die Straßen und in die Parks schmeißen, oder beim Straßenverkehr... :roll:
Genau so ist es Sybille. Kürzlich hat leider Gisela ein ängstliches Kind sehr erschreckt, aber der Reihe nach. Ich gehe auf dem linken Bürgersteig, höre hinter mir einen Vater mit Lastenrad mit Kind und Kind cirka 8 Jahre mit dem Rad. Ich weiche seitlich auf einen einmündenden Weg aus, weil ich immer zur Seite gehe, wenn Kinder dabei sind und diese Gruppe nahm
den ganzen Gehweg ein. Vater und Sohn streiten, weil der Sohn partout in den Weg einbiegen will, in dem ich stehe, der Vater will gerade aus. Gisela sitzt links von mir, da ich nicht damit rechne, dass das Kind mit dem Rad auf uns zufährt. Das Kind stoppt abrupt, 30 cm vor uns und Giselchen springt auf und vor, der Junge fällt mit angstgeweiteten Augen fast vom Rad, der Vater erklärt mir, der Junge habe große Angst vor Hunden. Ich entschuldige mich, der arme kleine Kerl, tat mir so leid. Mit Giselas Reaktion hatte ich nicht gerechnet, ebenso nicht mit dem Verhalten des Jungen. Warum ich das schreibe? Es ist eine Unsitte geworden auf der falschen Straßenseite zu fahren, meist mit Lastenrad, Kinderwagen und größerem Kind auf dem Rad. Zudem sind Kinder und Hunde unberechenbar, wie dieses Beispiel zeigt. Der Arme hat sicher jetzt noch mehr Angst vor Hunden, obwohl ich gerade eine solche Begegnung vermeiden wollte und will.
Pudel 🐩 tanzen 💃🏿 durchs Leben🐾
:wav:Petra mit GPH Gisela 12/17🌺Platon, Ninja, Aron und Tiffy im Herzen♥️

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bergahorn
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Re: Ängste

Beitrag von bergahorn »

Das ist sehr gut, dass Du darauf hinweist. Sich ab und an daran zu erinnern, dass nicht jeder den eigenen Hund so toll findet wie man selbst, ist wichtig.

Ich hatte letztens so eine Situation vor der Schule. Eine Mutter hat immer ihren wirklich freundlichen, aber etwas größeren und schwarzen Hund dabei. Sie hat die Leine locker in der Armbeuge und der Hund hat ca. 1,5m Spielraum. Sie ist am Quatschen. Als alle Kinder herausströmen nimmt sie den Hund nicht zu sich, sondern ratscht weiter. Ein kleines Mädel (ca. 7 Jahre) hatte offensichtlich Angst vor dem Hund und traute sich nicht vorbeizugehen. Sie hat also versucht, zur anderen Seite auszuweichen, der Hund ging aber mit, weil er interessiert an dem Kind war. Das ging dann nochmal hin und her und dann habe ich die Hundebesitzerin darauf aufmerksam gemacht.
Und ich fand völliges Unverständnis. "Die tut doch gar nichts."

Ja aber wenn das Kind Angst davor hat, ist das irrelevant.
Das hat mich geärgert. Und das Kind hat mir leid getan.
Agnes mit Mori :D

Fluse
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Re: Ängste

Beitrag von Fluse »

Es ist traurig wie viel Ignoranz (oder was es auch immer ist) so auf der Welt ist...

Ich kann noch dazu beitragen, dass es auch unter Hundehaltern durchaus Menschen gibt, die anderen Hunde gegenüber ängstlich sind oder sagen wir mal Unbehagen empfinden.
Ich selbst gehöre gerade dazu, weil ich (als unbeteiligte Zeugin) eine heftige Hundeattacke miterlebt habe, die mir sehr nachhängt.
Kurz darauf ist mir beim Tierarzt ein ähnlich aussehender Hund begegnet und ich hätte am liebsten den Hinterausgang gesucht.
Auch weiche ich seitdem fremden Hunden noch viel mehr aus (okay das mache ich in erster Linie wegen dem eigenen) aber auch wenn ich allein unterwegs wäre, könnte ich derzeit nicht so entspannt sein wie ich es vielleicht mal war.
Jedes dämliche Halsbandgeklimper elektrisiert mich derzeit.

Solch eine Konstellation kann es also auch geben...
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

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lacrima
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Re: Ängste

Beitrag von lacrima »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Mi Mai 17, 2023 10:24 am


Und ich meinte, das sind halt Ängste, da helfen auch keine rationalen Argumente, wie eben, "der/die tut nix."

Das ist meiner Meinung nach der springende Punkt im Umgang mit Ängsten. Es liegt nicht an mir, oder meinem Hund, ob jemand Angst hat.

Meine Hunde werden meistens in die Kategorie ‚süß‘ eingestuft, was es leichter macht. Trotzdem nehme ich Rücksicht und hole die Hunde selbstverständlich zu mir, schirme sie ab bis ich die Situation einschätzen kann und Kontakt zulasse.

Viele sehen irgendwie ihr Ego gekränkt, wenn sie gebeten werden den Hund zu beschränken. Einfach rücksichtslos.

Pudeljungs
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Re: Ängste

Beitrag von Pudeljungs »

Ich laufe grundsätzlich Bögen um fremde Menschen. Wechsel bei Bedarf auch schon mal die Straßenseite oder stelle mich an den Rand des Bürgersteigs, damit die Leute vorbei können. Ich bekomme oft ein Dankeschön dafür zu hören. Bei Kindern halte ich besonders viel Abstand und ganz ehrlich, meine Hunde danken es mir. Sie mögen es nämlich auch nicht gerne so nah.

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