TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

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Moderator: Judith

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Isi
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von Isi »

Rohana hat geschrieben:
Mi Nov 02, 2022 12:01 pm
(...) Und leider gibt es im VdH viel zu viel Wagenburgmentalität und zu wenig Diskussions- und Lernbereitschaft.
Ich danke dir für den Begriff "Wagenburgmentalität", der trifft es in meinen Augen so gut! :klatsch:
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MelanieR
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von MelanieR »

Hmm. Ich habe ja nun vor über 10 Jahren Nele zu mir geholt. Ich war damals etwas über 20, hatte noch nie einen Hund und habe mich ausgiebig informiert. Damals war für mich klar, dass es auf jeden Fall ein VDH Pudel werden sollte.
Lange habe ich selber sehr negativ über die Doodelei gewettert - gibt es doch keinen Bedarf für diese Hunde. Mag man die Frisuren der Pudel nicht, lässt man einfach den Bart stehen und schneidet den Hund sonst gleichmäßig. Mag man keine Locken oder die Art des Pudels nicht so gerne, ja dann geht man eben zur anderen Seite des Doodels und schaut sich bei den Retrievern um.
Ich habe im Laufe der kommenden 10 Jahre viele kurze Gespräche mit Fremden geführt, die mir nicht glaubten, dass Nele ein Pudel sei. Die wären doch immer kurz im Gesicht. :wink:

Für mich war auch immer klar, dass zu Nele irgendwann ein zweiter, größerer aber nicht riesiger Pudel einziehen würde.
Und schlussendlich zog dann etwa 9 Jahre später ein gezielt verpaarter Pudelmischling (ich mag das Wort Doodle nicht so) ein. Und die Entscheidung habe ich mir sehr schwer gemacht, schließlich kam das für mich nie in Frage.
Es kamen aber viele einzelne Faktoren zusammen. Die sowohl den Zeitpunkt des Einzugs als auch den Charakter des künftigen Hundes betrafen. Ich habe schlussendlich keinen Pudelwelpen gefunden, auf den alle Anforderungen gepasst hätten. Und ein reiner Golden oder Labrador kam für mich aus verschiedenen Gründen auch nicht in Frage.
Und dann gab es den Wurf im weiteren Bekanntenkreis und es wurde eine Hündin frei, die den Großteil dessen zu erfüllen schien, was ich suchte.
Die Doodelei war hier absolut keine schnelle oder unüberlegte oder uninformierte Entscheidung.
Mir sind beim Kauf auch keine hanebüchenen Versprechungen bezüglich Fell oder Charakter gemacht worden.
Schlussendlich entwickelt sich Tilda aber ziemlich genau so, wie ich es mir damals erhofft hatte.
Bin ich mit dem Pudelmix jetzt glücklicher als mit einem reinrassigen Pudel? Nein, keineswegs. Schlussendlich hätte ich vermutlich auch immer noch lieber einen reinrassigen Pudel gekauft, weil ich durchaus der Meinung bin, dass es für sinnvolle Zucht einen Verband und Richtlinien braucht.

Offenbar gibt es aber diesen „Bedarf“ an Doodles. Das mag einem als Pudelliebhaber seltsam erscheinen, aber irgendeinen Grund muss es ja geben, dass der Pudel (oder deren Halter?) nach außen hin auf Uninformierte oft einen schlechten Eindruck machen?
Meiner Meinung nach kann man da am besten helfen, indem man freundlich aufklärt, ohne dabei andere Menschen bloßzustellen.
Damit kann man vermutlich einigen Menschen ein paar Grundlagen über Genetik vermitteln sowie über Fellpflege, Charakter und über die Ausgangsrassen der Doodle.
Und wer sich dann auch mit dem entsprechenden Wissen für einen Mix entscheidet, wird dafür seine Gründe haben.
Alles Liebe von Melanie, Nele und Tilda

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Isi
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von Isi »

Wir reden hier gerade mehr über Doodle als über das Doodle-Bashing :wink:

Das Bashing erlebe ich nur in bestimmten Hundekreisen (zB Foren), nicht in der öffentlichen Gesamtheit. Da erlebe ich den Doodle weiterhin als hoch im Kurs stehend und beliebt.

Ich persönlich erlebe gerade eine VDH-Krise und finde das Doodle-Bashing immer bekloppter und scheinheiliger bzw. "doppelmoraliger".
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Isi
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von Isi »

Danke für deinen Beitrag, deine/eure Geschichte @MelanieR

Das ist ja nicht nur ein persönlicher Einzelfall, da steht ja auch Strukturelles drin. Was für mich das Doodle-Bashing als nicht mehr zeitgemäß erleben lässt :keule: Da müssen jetzt schon "Argumente der nächsten Generation" her, die alten sind ausgelutscht und für mich hinterlegt :frech:


wir müssten zB gemeinsame Anstrengungen darein stecken, dass es rund um Hundevermehrung keine Profitgier auf Kosten der Gesundheit der Tiere gibt. (Neue) Maßnahmen, Regelungen, mit Transparenz und Überprüfbarkeit.
- Auf beiden Seiten, auf Käufer:innen-Seite und auf züchterischer Seite muss etwas geschehen.
Und das wäre doch so viel wichtiger als das Doodle-Bashing weiter zu betreiben. Das hat sich doch auch inzwischen als sinnlos herausgestellt: Die Beliebtheit des D. ist ungebrochen.
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Rumo
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von Rumo »

Pat hat geschrieben:
Mi Nov 02, 2022 11:55 am

Es gibt keinen gesunden VDH Mops, dafür muss man die nicht auf dem Tisch gehabt haben, das weiß man auch so.
Es geht ja auch nicht um Mops vs Doodle. Ist mir schon klar. Es geht aber darum, die 'Doodelei' immer in die Vermehrerecke zu drängen, oft auch mit der Argumentation, dass diese eben nicht durchdacht oder seriös ist- weil nicht durch einen Verband kontrolliert ( in dem aber an anderer Stelle aber Qualzucht betrieben wird). Das ist doch schon sehr lange Rückerts Dorn im Auge. '
Naja er hat ja auch selbst Hunde aus Nicht-Verbandszucht. Und einen Patterdale als Spezialist dann als Pet zu halten, obwohl die wirklich sehr nah am Ursprung sind und auf Gebrauch gezüchtet wurden... Naja was soll man da sagen.
Ich kenne wie gesagt nicht die andere Seite, aber die Pudelhälfte der Doodles hat eben wie schon gesagt oftmals selbst nicht mal die Voraussetzungen zur Zucht in der eigenen Rasse. Dann bietet man den Hund halt über ebay und Co an. Und es ist eben auch aus medizinischer Sicht nicht gut und bringt niemandem was, wenn die Eltern selbst wenige bis keine Untersuchungen haben oder nur die vom normalen Tierarzt und beide in den Ahnen dann wieder drin haben, was man nicht möchte. Der Herr Rückert kennt da die Hunde eben nicht. Die letzte Ahnentafel, die ich von einem großen Doodlezüchter gesehen habe, war eine Verpaarung Onkel - Nichte.

Die Kritik an der Doodlezucht ist nach wie vor, dass es weder organisierte Zuchtziele noch das Bestreben gibt, eine Rasse zu gründen. Das haben andere ja auch schon längst gemacht und erfolgreich sogar in die nationale Anerkennung gebracht. So verschlossen ist man da ja nun auch nicht, wieso auch? Jüngst beispielsweise der Miniature American Shepherd. Nur gibt es sowas eben bei Doodles nicht. Es gibt ja nicht mal "den Doodle". Dass man Pudel mit anderen Rassen kreuzt, ist ja nun auch nichts neues, siehe zB Schafpudel oder Pudelpointer. Da steht dann aber auch ein aufgestelltes Zuchtprogramm vor. Das ist das, was man eben vorwerfen kann, eine Zucht über F2 ist zumeist weder gewünscht noch gewollt aufgrund der Aufmendelung.

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Iska
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von Iska »

Also hier in der Stadt sehe ich überhaupt kein Doodle-Bashing... im Gegenteil, die Doodle hier sind die Hunde für die Leute, die weder Pudel, noch Labbi und co. haben wollen.... daß sie den Pudel so frisieren können, wie sie möchten, wissen viele ja gar nicht... sie haben bei Pudel die "abschreckende" Standardschur im Kopf...
Genau so ging es ja auch vielen *normalen* Hundeleute aus unserem Umfeld, als ich damals sagte, wir haben jetzt einen Pudel... 8)
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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goldi2008
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Re: TA Rückert: Volkssport Doodle-Bashing?

Beitrag von goldi2008 »

Hier sind ja auch 2 doodles unterwegs. Und auch meiner wird schon für einen gehalten. Er hat ja auch so gar keine Frisur mehr. Ich warte, dass meine Züchterin ihre Schermaschinen wieder zurück bekommt.

Heute beim Tierarzt fragte sie mich, ob ich den dann auch so scheren würde,wie auf den Ausstellungen. Und ich weiß es noch nicht, ob ich mit ihm dass mache. Je nachdem wie er sich entwickelt, lassen wir ihn zuchttauglich schreiben oder nicht. Die Züchterin würde mich aber unterstützen.
mit freundlichen Grüßen Dani mit Goldi im Herzen und Quincy

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