Hund vermitteln

[Pat]

Ihr Lieben, direkt vorweg: es geht nicht um Bobby

Trotzdem befasse ich mich aus traurigen familiären Gründen momentan mit dem Thema 'wo und vor allem wie vermittelt man einen Hund, der aufgrund einer gesundheitlichen/lebensverändernden Einschränkung der Halter sein bisheriges Zuhause verlassen müsste'.
Und: wenn es im direkten Umfeld niemanden gibt, der in Frage käme.
Ich hab da viel drüber nachgedacht und frage mich, was so der richtige Weg ist. Ich selber habe mit Tierschutzhunden bisher keine Berührungspunkte gehabt und kenne erst recht nicht den Weg in den Tierschutz hinein.
Ist eine der gängigen Online-Tiervermittlungsplattformen der richtige Weg? Ist das Tierheim die erste Wahl? Oder gibt es auch einen direkten Weg zu einer verantwortungsvollen Pflegestelle aus der heraus weitervermittelt wird?

Was ist empfehlenswert, worauf sollte man achten und was wären 'No Gos'?

Ich freu mich über ein paar Gedanken dazu von Euch.

[Pudeljungs]

Von diesem Tierschutzverein habe ich bisher schon viel Gutes gehört https://www.vivalahund.de/home. Sie vermitteln nicht nur Auslandshunde. Dort käme der Hund dann auf eine Pflegestelle. Was sicherlich für ihn besser ist als in einem Tierheimzwinger untergebracht zu sein.

[slyfly]

Guten Morgen Pat,

ich würde keine Online-Plattform empfehlen: da melden sich manchmal sehr abenteuerliche Menschen und vor allem schafft man es kaum, so etwas wie Vor- oder Nachkontrolle zu machen, wenn die Interessenten nicht gerade aus der Nachbarschaft kommen. Je nach dem, was es für ein Hund ist, kann man sich auch an die entsprechenden XY-in Not-Vereine wenden.

Vivalahund habe ich auch schon von gehört, oder dieser hier:

https://www.ausrangiert-und-abgeschoben.de/

Ich würde mich da an eurer Stelle zeitnah drum kümmern, das Problem ist aktuell nämlich, dass die Vereine alle rappelvoll sind und Meldung ohne Ende zur Zeit kommen: da kann es leider dauern, bis eine Pflegestelle frei ist. Das Gleiche bei den Tierheimen.

Alles Gute ...

[Tanja aus Haan]

Habs jetzt aktuell nicht gelesen, aber vielleicht ergeben sich aus diesem Thread noch Ideen:

viewtopic.php?f=35&t=19901

[Sämi2]

Hier in der Schweiz habe ich bei der Übernahme von Mayle mit dem Tierheim nur gute Erfahrungen gemacht.
Auch unser Sohn hatte beide Hunde aus Tierheimen und es wird sehr genau hingeschaut an wen sie die Hunde vermitteln. Natürlich ist der Aufenthalt im Tierheim für den Hund sehr stressig. Aber das Personal tut sein Bestes und die Hunde werden von Gassigängern regelmässig spazieren geführt.
Gratis Plattformen sehe ich sehr kritisch zur Tiervermittlung.

[Iska]

Wenn es ein Rassehund sein sollte und keiner aus der Familie oder dem näheren Umfeld ihn übernehmen kann, würde ich versuchen, über die Nothilfeseiten der jeweiligen Rasse zu gehen. Sie kennen ja meist die Eigenheiten gut... manche Zuchtvereine haben auch Nothilfe-Portale.

[Pudeljungs]

Bei einem Hund vom Züchter würde ich den Züchter kontaktieren. Oft wird ja auch ein älteren Hund gesucht. Oder wir oben schon die Nothilfeseiten der Rasse anschreiben. Für Pudel gibt es u.a. Pudel in Not. Auch bei FB gibt es diverese Seiten dazu. Dort findet man auch oft Gesuche.

[Pat]

Danke für Eure Tipps!
Den von Tanja verlinkten Thread kenne ich noch, hatte ich aber vergessen und lese da auch nochmal rein.

Aktuell ist es so, dass der Hund bei einem Bekannten unterkommt wo er schon häufiger 'im Urlaub' war. Eine Übernahme wäre da aber leider keine Option. Noch besteht aber auch der Wunsch, dass es in absehbarer Zeit wieder möglich ist, ihn nach Hause zu holen, was ich ehrlicherweise für alle Beteiligten aber für keine gute Idee halte. Und ich bin ja eigentlich jemand, der Abgaben gegenüber seeeehr sehr kritisch eingestellt ist, aber manchmal ist das Leben so.

Es ist ein gesunder Rassehund mit Papieren und bestehendem Kontakt zur Züchterin. Ein Rüde, aber vielleicht trotzdem ein guter Ansatz. Sie hat vielleicht auch Vereinskontakte oder passende Interessenten. Da habe ich in meinem Gedankenchaos noch garnicht dran gedacht.

[Hauptstadtpudel]

Ich habe, als ich nach einem Hund aus 2. Hand gesucht habe, auch Züchter kontaktiert.

Eine Möglichkeit wären auch TrainerInnen oder GroomerInnen.
Alles möglichst in der Nähe, um Vor - und Nachkontrollen zu ermöglichen.

[Iska]

Ja, den Züchter natürlich auch... ich hab noch überlegt, was ich wohl vergessen habe...

[Rohana]

Auf jeden Fall kann man auch mit dem Tierarzt seines Vertrauens sprechen. Meine TA hat schon öfter bei der Vermittlung von Hunden geholfen. Sie bekommt ja manchmal mit, wenn Leute über einen Zweithund nachdenken oder sie weiß - notgedrungen - wo ein gutes Plätzchen frei geworden ist und kann die Menschen fragen, ob sie schon wieder offen für einen Neuzugang sind.

[Pudeljungs]

Genau, auch mal beim TA das Thema ansprechen. An der PInwand unsere TÄ stehen oft zu vermittelnde Hunde. Ich würde da, wenn ich auf der Suche nach einem Hund wäre auch nachschauen, ob was passendes dabei ist. Oft kennt der TA ja auch die Hunde.

[Aurelia]

Die oben genannten Tipps finde ich auch sinnvoll...

Noch besteht aber auch der Wunsch, dass es in absehbarer Zeit wieder möglich ist, ihn nach Hause zu holen

Auch wenn der Wunsch verständlich ist, könnte ich mir vorstellen, dass dann Pflegestellen, Tierheime, usw. rausfallen, denn das sind ja keine Hundepensionen, sondern es geht um die endgültige Neuvermittlung. Wenn es nur eine Betreuung auf Zeit sein soll (wobei hier natürlich die Länge der Betreuungsphase eine große Rolle spielt), dann kämen Hundepensionen in Frage oder auch eine Privatbetreuung. Für eine Privatbetreuung könnte man beim Tierheim nachfragen, ob vielleicht jemand, der bei der Aktion "Nimmst du mein Tier, nehm' ich dein Tier" (https://www.tierschutz-rlp.de/aktuelles ... 273e2be840) mitmacht, eventuell bereit wäre für eine zeitweise Betreuung.

[Pat]

Auch wenn der Wunsch verständlich ist, könnte ich mir vorstellen, dass dann Pflegestellen, Tierheime, usw. rausfallen, denn das sind ja keine Hundepensionen, sondern es geht um die endgültige Neuvermittlung.

Achso, ja das war falsch ausgedrückt. Noch ist die finale Entscheidung nicht gefallen. Bis dahin ist der Hund gut untergebracht. Meine Frage bezog sich daher auf dauerhafte Lösungen.
Ich werde, sobald die Situation es zulässt (ich muss hier gerade alles organisieren, nicht nur das Thema Hund) als erstes Mal Kontakt zur Züchterin aufnehmen. Erstmal nur generell und dann schaue ich mal nach einem 'Notverein' von der Rasse.

[Iska]

Ich drücke Euch sehr die Daumen und wünsche alles Gute für Mensch und Hund....