Spielzeug interessiert nicht

[Pudeline]

Hallo in die Runde - ich brauche mal euer Schwarmwissen: Vida liebt Spielen: mit andern Hunden, mit mir. Mit Spielzeug jeglicher Art weiß sie leider nichts anzufangen: Wir haben diverse Gummiartikel, mit und ohne Quieke (oder Grunze). Plüschiges in groß und klein, Ball, Frisbee, Zerrspielzeug.
NIX. Mit den Plüschsachen wird immerhin schon mal gekuschelt. Wenn ich Party mache oder sie albern zum Spiel auffordere, gerne. Immer. sofort.
Finde das total schade.
Mein erster Pudel (Zwerg) war ja aus dem Tierschutz - der hatte mit Spielzeug auch nix am Hut. Der war 7 Jahre als er zu mir kam und hat auch nie Spaß an spielzeug entwickelt. Meine GP-Hündin, die ich 11 Jahre bei mir hatte, kam mit 2 1/2 zu mir. Da hatte sie auch mit Spielzeug nichts am Hut, fand aber Quietschies toll. Darüber entwickelte sich ein ganz großer Spieltrieb mit letztlich allem - Gummi, Plüsch, Holz, Ball - egal, hauptsache Party. Bis ins hohe Alter.
Meine Frage: kommt sowas entweder von allein oder gar nicht? Wie kann ich es eventuell fördern? Gibt es irgendwelche ultimativ genialen Dinge, die ich nicht kenne?

[Pudeljungs]

Ich hatte auch schon Hunde,die mit Spielen nichts am Hut hatten. Mein Pekinese-Mops-Mix zum Beispiel. Finde ich jetzt nicht schlimm.

[Isi]

Hat sie Sachen zur freien Verfügung? Ich würde etwas für sie rumliegen lassen und zusätzlich Spielzeug nehmen, was es nur mit dir/euch gibt, was danach wieder weggepackt wird. Wenn man das Ding wegpackt, wenn der Spaß am größten ist, kann sich das Spielzeug darüber aufladen, so dass dann später schon die Sichtung ausreicht, um sie in Spiellaune zu versetzen.
- Habt ihr das so in der Art schon probiert?

Oder was ist mit zB Kisten auspacken? Karton mit Papier und da rein Leckerlis, suchen lassen.
Oder in einen Eierkarton Leckerlis packen, so dass sie denn zerfetzen muss/darf...

So als Spielideen, um sie etwas lockerer, freier zu machen mit Gegenständen zu spielen...


ich kann das verstehen, ich bin auch sehr glücklich, dass Greta Spielzeug mag.
Hoffnung noch nicht aufgeben

[Pat]

Spielt sie denn mit Dir zusammen mit Spielzeug? Also vllt. zerren, einem Spielzeug hinterherwetzen, dass Du mit der Hand schnell über den Boden führst oder auch einfach ich nenns mal "kämpfen" (ich spiele manchmal dass Bobbys großer Plüschhase ihn angreift, falls Ihr wisst was ich meine)?
Macht sie sowas mit, oder kann sie damit auch nichts anfangen? Vielleicht kannst Du sie darüber animieren auch mal alleine ihr Spielzeug zu nutzen.
Apportiert sie, also holt oder trägt Gegenstände/Spielzeug?

Ansonsten finde ich es auch nicht so schlimm, wenn sie kein Interesse daran hat gibt es in dem Sinne ja auch erstmal kein Problem find ich, oder?

[gänseblümchen]

Ich kenne noch einen Tipp, um Dinge für einen Hund „wertiger“ zu machen: Selbst mit dem Spielzeug spielen (alleine oder mit menschlichem Spielpartner) und dabei riiieeesig Spaß haben. Immer wieder, ohne dass der Hund mitspielen darf, und zwischendurch das Spielzeug so hin legen, dass Hund es sehen/riechen kann, aber nicht drankommt (kA, wie lange man das durchziehen muss )

[Pudeline]

Oh schön, dass ihr euch Gedanken macht

Nein, schlimm ist das ganz sicher nicht. Ich würde aber gern Spielen als Belohnung einsetzen - wenn sie z.b. unseren Katzen NICHT nachsetzt o.ä.
MIT mir mag sie zwar rumalbern und etwas raufen (sehr lieb und vorsichtig dabei). Das lässt sich draußen unterwegs nur nicht gut machen.
Leckerli hab ich zwar fast immer dabei, finde ich aber etwas langweilig. Und wenn Sie den Bauch voll hat, ist das auch nicht sooo der Hit, weil sie zwar gut frisst aber nicht mega verfressen ist.
Dinge wegwerfen möchte ich eigentlich nicht aufgrund Ihres Jagdtriebes. Hab es jetzt aber mal mit wegwerfen und sie erst auf Kommando dorthin lassen, versucht. Ball, Frisbee, sonstiges - völlig desinteressiert. Den Futterdummy bringt sie mir ganz vielleicht, wenn sie Hunger hat.
Auch mit mir zusammen mit Spielzeug spielen ist "gähn". Kugel ich selbst mich herum, findet sie das toll - aber auch beim Spaziergang suboptimal.
Eine Idee könnten Eierkartons mit Leckerli oder futter gefüllt sein! Danke für den Tip.
Vielleicht auch tatsächlich mal alle Klamotten unerreichbar und "wertvoll" machen, damit selber spielen und wieder wegpacken. Das werde ich mal probieren!
Diese Suchspiele mit Futter sind auch o.k. - habe so ein Kunststoff-Rondell, wo sie einzelne Löcher freidrehen muss, um an das Futter zu kommen.
Fand sie beim ersten Mal todlangweilig und machte sich gar nix draus. Ich hatte es dann stehen lassen und war ne Stunde weg - danach waren alle möglichen Öffnungen leergefuttert. Vielleicht muss ich mehr Richtig "Schnüffelspiele" schauen.
Sie liebt alle meine Schuhe und Schlappen - die werden an jeden Schlaf- und Ruheplatz mitgenommen (also die, die ich rumstehen lasse - schmutzige Gummistiefel werden jetzt versteckt - fand ich im Bett etwas doof.) Macht sie aber nix mit außer drauf liegen.
Ich werde mal bisserl was ausprobieren und berichte dann.
Wer noch Ideen hat - gerne.

[Tanja aus Haan]

Wenn sie es liebt, mit Dir zu spielen (rumalbern, raufen), warum nimmst Du das dann nicht als Belohnung?
Wenn ein gefüllter Eierkarton oder ein "Intelligenzspiel" (mE beides in der Praxis nicht wirklich geeignet als Belohnung für gewünschtes Verhalten bzw Training) vom Aufwand her (immer griffbereit mitschleppen ) ok für Dich sind, warum dann nicht das, was sie liebt, wo Du nicht dran denken musst es einzupacken und nichts schleppen musst.

Grds finde ich für Training Spiel mit Spieli MIT Mensch wesentlich erstrebenswerter als ohne Mensch. Die Gefahr, dass das Spiel "unschön" endet ist beim Spielen ohne Beteiligung des Menschen ja viel höher.

Und von ein paar Käsewürfelchen oä wird der Magen sicher nicht voll. Belohnung über "Keks" ist m. E. die sicherste und einfachste Methode.

[Pat]

Das Argument mit dem Belohnen versteh ich - allerdings hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Hund entscheidet, was für ihn eine Belohnung ist. Und selbst wenn du sie animiert bekommst ab und zu mal mit Spielzeug zu spielen, dann wird sie das vermutlich in den Situationen in denen es eine Belohnung 'braucht', nicht unbedingt annehmen.
Bobby mag zB Zerrspiele nicht so gerne. Wir machen das manchmal, aber er würde das draußen niemals als Belohnung annehmen.
Ich hab draußen, außer wenn ich gezielt apportieren trainiere, nie Spielzeug dabei - Spiel ist bei uns aber eine der Hauptbelohnungen. Und zwar genau was du schreibst: rumalbern, raufen oder auch mal eine kleine Fang-Sequenz. Das geht doch super - vor allem draußen.

Wenn sie Jagdtrieb hat ist aber vielleicht apportieren an der Schlepp auch eine Möglichkeit? Dann müsste sie den 'losrenn-Drang' ja haben. Aber mit Jagdthemen kenn ich mich nicht aus, vllt ist das auch kontraproduktiv.

[Isi]

Ach so, du willst es als Verstärker - da glaube ich auch, dass der Hund entscheidet, was er als Verstärker erlebt.

Damit sie Spielzeug als Belohnung mag, muss sie es mögen und wenn sie so weit weg wie jetzt ist davon, wird das schwer, glaube ich.

Ich würde auch die Wertigkeit der Leckerlis steigern, um diese attraktiver zu machen. Käsewürfel und Fleischwurstwürfel zB oder Katzenleckerlis werden hier auch noch genommen, wenn das normale Trofu nicht mehr als Leckerli taugt.

Ich würde sonst statt Spielzeug noch ein Rennspiel mit dir einwerfen, das könnte auch eine gute Verstärkung sein. "Mach Action mit deinem Hund!" hören wir ständig in der Hundeschule Auch an der Leine, einfach losrennen, Fangenspielen oder so.
Bei Greta funktioniert auch Leckerlis auf den Weg kegeln mitunter noch, wenn sie es nicht mehr aus der Hand nehmen würde wg. Ablenkung.

Bei Wildsichtung haben wir jetzt ein kleines Stofftier MIT QUIETSCHER, das sie aus dem Tunnel holen soll. Da hatten wir bislang einen Ball, mit dem ich neben ihr gewedelt habe, aber es braucht zusätzlich noch einen Ton, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.

[Isi]

PS ich dachte nicht an den Eierkarton als Verstärker im Training Sondern als Motivation, dass sie lernt, dass es was bringt, wenn sie sich manchen Dingen widmet. Also als grundlegende Hinleitung zum Spielzeugeinsatz.

[Pat]

Ich würde sonst statt Spielzeug noch ein Rennspiel mit dir einwerfen, das könnte auch eine gute Verstärkung sein. "Mach Action mit deinem Hund!" hören wir ständig in der Hundeschule

Ja! Vor allem ist es ja eigtl auch was super tolles, wenn das Spiel mit dem Mensch für den Hund eine tolle Belohnung ist.

[Pudeline]

"Bei Wildsichtung haben wir jetzt ein kleines Stofftier MIT QUIETSCHER, das sie aus dem Tunnel holen soll. Da hatten wir bislang einen Ball, mit dem ich neben ihr gewedelt habe, aber es braucht zusätzlich noch einen Ton, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen."
GENAU SOWAS HÄTTE ICH GERNE

Der Eierkarton ist sicher nicht zum mitnehmen gedacht - Schon als Beschäftigung für daheim

Toben mit mir - ja, immer gern. Zuhause sowieso. Unterwegs, wenn sie etwas toll gemacht hat, z.b. sitzenbleiben, während ich mich entfernt habe etc.
Losrennen meinerseits geht je nach "Rücken" manchmal leider nicht sooo gut.
Als Belohnung oder Anreiz, nicht dem Wild/den Katzen hinterherzurennen auch nicht so brauchbar, finde ich. Da möchte ich sie gern RUHIG halten und nur ihren Fokus umleiten. Quietschie o.ä. wäre da einfach klasse. Und dann, wenn sie sich dem zu (und vom Wild ab)wendet, natürlich KEKS. Und damit sie das Quietschie toll findet, müsste ich sie darauf ja vorher heiß machen. Meine letzte Hündin hat bei so nem Mini-Quietschie, den ich in der Hand verstecken konnte,alles liegen und stehen lassen, wenn sie den gehört hat. Aber, wenn ich so nachdenke, den hat sie auch NIE zur freien Verfügung gehabt.
Ich werde wohl mal probieren, etwas NEUES mit Geräusch interessant zu machen (und rar zu halten) und damit einen neuen Versuch zu starten.


Heute morgen und kurz nach 6 bei der Gassirunde "ums Haus" hatten wir ein tolles Erlebnis: wunderschönes großes Reh geht gemütlich 15 Meter vor uns den Weg entlang. Sieht uns. Hüpft in die Weide und sprintet von dannen. Vida AN. Ich: "Vida, interessiert uns nicht - das darf das" (die Worte benutze ich bei den Katzen auch immer - hilft nicht immer aber immer öfter). Vida versucht noch 1- 2 Meter (Schleppleine). Ganz kurzer Blick zu mir - da konnte ich mit "großer Freude" ohne jeden Keks oder sonstiges tatsächlich erreichen, dass sie danach nicht mehr versuchte, den Schleppleinen-Radius zu verlassen. Guckte zwar immer noch mal in die Richtung, wohin das Reh entschwand aber das war's. Bin sehr stolz auf das Hundemädchen. Das war das erste Mal, dass sie so deutlich "bei mir" war in einer Situation, die sie instinktiv sehr gern anders genutzt hätte.
Manchmal vergesse ich leider auch etwas, dass sie erst seit gut 3 Monaten bei mir ist

Ist halt blöd, dass wir wirklich überall draußen Viechzeug haben, wo sie drauf anspringt. Katzen sind überall ums Haus und da, wo der Katzenumkreis aufhört, kommen dann auch schon Reh und Co (Hase, Fuchs, Waschbär, Eichhörnchen...). Ich gehe, wenn ich von der 1. Etage ins EG will, oft außen herum (da ist OG=EG durch starke Hanglage). Dann kann ich ihr die steile Treppe ersparen. Da hab ich dann auch nicht immer die Mega-Leckerchen dabei. Ist aber genau auf dem Stück echt viel los bei uns...
Vielleicht sollte ich mich freuen, dass das "Übungsgelände" so nah dabei ist

schön, sich mit euch auszutauschen

[Iska]

Manchmal vergesse ich leider auch etwas, dass sie erst seit gut 3 Monaten bei mir ist

das darf man wirklich nicht vergessen.... dafür ist das doch schon super

Ist halt blöd, dass wir wirklich überall draußen Viechzeug haben, wo sie drauf anspringt. Katzen sind überall ums Haus und da, wo der Katzenumkreis aufhört, kommen dann auch schon Reh und Co (Hase, Fuchs, Waschbär, Eichhörnchen...). Ich gehe, wenn ich von der 1. Etage ins EG will, oft außen herum (da ist OG=EG durch starke Hanglage). Dann kann ich ihr die steile Treppe ersparen. Da hab ich dann auch nicht immer die Mega-Leckerchen dabei. Ist aber genau auf dem Stück echt viel los bei uns...
Vielleicht sollte ich mich freuen, dass das "Übungsgelände" so nah dabei ist

schön, sich mit euch auszutauschen

wenn so viel los ist, würde ich ggf. auch lieber eine Hausleine / lange Leine nehmen und es als *Training* sehen...

[Isi]

Ja, diesen Frust hab ich auch schon geschoben und bekämpfe ihn erfolgreich mit „danke für die Übung“ Oder wir scherzen, dass es ein von Martin Rütter geschicktes Tier ist, kurz: ein Rütter-Reh - zu Trainingszwecken und wer will sich schon vor dem Hundeprofi mit Nichttraining blamieren, wenn der schon ein Reh organisiert?

Klasse Erfolgserlebnis heute Morgen!
Weiter so, dranbleiben, das wird!

[Pudeline]

Ja, es geht nur MIT Leine aus der Haustür. Und die ist auch ums Haus rum nie als Schlepp sondern immer nah bei mir. Die eigenen Katzen auf dem eigenen Grundstück müssen absolut TABU werden. Drinnen klappt das schon ganz gut. Da wird sogar problemlos nebeneinander gefressen! Wenn die doch einfach das rennen sein lassen würden....seufz.

Hihi, das Rütter-Reh muss ich mir merken
Ich habe ja eher im Verdacht, das das liebe Wild weiß, dass rund 200 Meter um uns herum nicht geschossen wird. Dann kommt nämlich in alle Richtungen erstmal nur Wald und da sind dann frühmorgen und abends schon mal gern Schießwütige...speziell die Rehe kommen täglich mehrmals über unsere Weide.
Wenn ich ohne Hund bin, rennen die nichtmal weg.

Danke für euren Zuspruch. Ist halt mein erster JUNGER Hund - die beiden vorher waren schon erwachsen, als sie zu mir kamen....
Das ist sooo spannend und manchmal sehr verwunderlich - wie etwas, das vor ner Woche noch doof war, plötzlich ohne weiteres Üben völlig o.k. ist
(zum Beispiel der Blower....geht jetzt ohne Probleme freistehend auf dem Boden. Sogar Krönchen und Ohren, Füße von unten. Oder einsteigen ins Auto - von einem Tag auf den anderen hüpfte sie allein rein - ist ganz niedrig, da Transporter - steigt an der Schiebetür ein. Musste sie da aber dennoch wochenlang reinheben...und wenn ich mich dann ganz doll freu, freut sie sich immer noch mit klopfender Rute mit