Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

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Moderator: Judith

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Bupja
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Bupja »

Annitante hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 8:55 am
as mir aber wirklich auf den Keks geht, sind diese Hundehalter, die mit ihrem angeleinten Hund ungefragt auf uns zusteuern.
Um die geht es mir wie gesagt nicht - klar, da werd ich auch ungemütlich, grade auch schon um den Opa zu schützen und man darf ja nicht vergessen: ich steh dann mit 4 Hunden da, die im blödesten Fall alle in eine andere Richtung fort wollen.

Mir ging es eher um den kontrollierten Leinenkontakt.

Mit den Absprachen funktioniert bei uns echt gut. Ich hab hier echt die Erfahrung gemacht - egal wo wir gewohnt haben - dass man mit den meisten Hundeleuten schon reden kann.
Klar gibt es auch die Doofies, aber die sind echt die Ausnahme.
Heute hab ich mich mit einer anderen mir unbekannten Hundehalterin kaputt gelacht, weil sich ihre Hunde und mein Toadieteil gegenseitig über die Straße was vorgesungen haben.

Vielleicht merkt man sich doofe Begegnungen auch eher als nette. Ich muss mir auch oft wieder ins Gedächtnis rufen, dass nicht alle Fahrradfahrer unmöglich sind. Die sind bei uns nämlich tatsächlich gefühlt das größere Problem als die anderen Hundehalter.

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gänseblümchen
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von gänseblümchen »

Annitante hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 8:55 am
Wenn Einstein an der Leine ist, möchte ich keinen Hundekontakt. Da bin ich strikt. Wenn er an der Leine ist, hab ich dafür gute Gründe: befahrene Straße oder Training sind die Klassiker. Wenn er angeleint zu einem anderen Hund will, hätten wir innerhalb kürzester Zeit ein riesiges Durcheinander, was mir zu gefährlich ist, weil er mich umreißen könnte oder sich die Hunde doch nicht verstehen und wir dann ein Knäuel sind. Auch wenn wir zum Beispiel mit Nox unterwegs sind und mal ein Stückchen Straße gehen, will ich keinen Leinenkontakt, weil das das Erregungsniveau bei meinem Hund zu sehr steigern würde.

Ganz anders sehe ich das, wenn er im Freilauf ist. Begegnet uns ein angeleinter Hund, nehme ich meinen immer zuerst zu mir. Uns begegnen immer wieder Menschen, die ihren Hund angeleint haben, weil der Rückruf nicht klappt, wegen Jagdtrieb, ... Wenn diese Hundehalter mir Bescheid geben, dass Hundekontakt in Ordnung oder sogar erwünscht ist, darf mein Hund wieder frei. Deine Situation mit dem Mali hätte ich wohl genauso gehandhabt.

Was mir aber wirklich auf den Keks geht, sind diese Hundehalter, die mit ihrem angeleinten Hund ungefragt auf uns zusteuern. Erst gestern hatten wir das. Wie kann man nur einen Hund an der Flex 10 Meter vorlaufen lassen und in unsere Richtung dirigieren, wo Einstein auch angeleint ist und ich deutlich mache, dass ich keinen Kontakt wünsche?? Ich hab dann einen röchelnden Teenie, der kaum weiß wohin mit sich. Und es ist nicht immer nur die pure Freude seinerseits.
Vielen Dank für diesen Post. So handhabe und wünsche ich mir das auch, da brauche ich nichts hinzufügen :lol:

Hier ist es gottseidank recht entspannt, fast alle sind freundlich. Aber ich geh ungern im Park spazieren, da begegnen mir zu viele Flexihunde, die oben genanntes Problem provozieren. Für Hundekontakt an der Leine ist Scotti einfach zu aufgeregt.
Liebe Grüße, Simone &Scotti

Sämi2
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Sämi2 »

Zum Thema Kontakt an der Leine: hier im Quartier bei kurz Gassigängen darf Toya auch mal kurz an der Leine Kontakt aufnehmen. Allerdings immer nur nach Absprache.
Bei Mio der alle fremden Hunde überflüssig findet lasse ich gar nichts mehr zu. Diesbezüglich unterscheidet sich bei mir Erziehungswunsch und Wirklichkeit.
Mit unserer Leinenpflicht in der BuS bin ich momentan eher entspannter unterwegs. Leider hat es auch hier unbelehrbare Hundehalter, es hält sich aber noch in Grenzen.
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

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Isi
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Isi »

Ich finde wichtig, dass man solche doch regelmäßig wiederkehrende Situationen übersteht, ohne sich dabei selbst zu sehr aufzuregen. Man kriegt die anderen nicht erzogen, die Halter:innen noch weniger als deren Hunde, die man ggf. noch abblocken kann. Immer wieder halbe Nervenzusammenbrüchen und mit Wut im Bauch vom Spaziergang wiederzukommen, finde ich ein No-Go. Dafür hat man sich doch nicht den Traum vom Hund erfüllt :wink:
Von daher würde ich mein eigenes Empfinden und eine dicke Portion Realismus, Pragmatismus mit in die Waagschale werfen.
Lieber eine nicht perfekte Situation samt rumhüpfenden Hund als wieder ein graues Haar mehr wg. so einer blöden Situation.

Und wenn der schöne Gedanke kommt, dass Herr Rütter wieder Hunde(Halter:innen) geschickt hat und ich trotzdem meinen Hund nicht "auf Spur kriege", dann kann ich auch lachen und sagen: "Ich hab heute frei, Herr Rütter, muss eine Verwechslung sein!"

Bei einem jungen Hund sind solche Begegnungen ja in der Regel von Übermut bestimmt. Das ist eine gute Zeit, um sein eigenes Nervenkostüm zu stählen. Denn die Auseinandersetzungen werden dann eher schlimmer mit dem Älterwerden :wink:
Wenn man keinen Leinenkontakt zu seinem jungen, durchdrehenden Hund will - kann es später sein, dass man es nicht will, weil man weiß, der eigene Hund würde dem anderen "einen pusten" - DAS sind viel stressigere Situationen, als wenn es "nur" um Erziehung geht :wink:
Von daher ist gut, sich schon mit dem Junghund Nerven wachsen zu lassen!

Den Ansatz, den eigenen Hund gar nicht erst so Hochdrehen zu lassen, das Erregungslevel für ihn beherrschbar niedrig zu halten, finde ich richtig! Aber das muss man halt auch erst mal schaffen und zwar unabhängig davon, was der andere Hund macht...Sprich: Frühzeitig eingreifen, abbiegen (räumlich bzw. die Aufmerksamkeit auf mich lenken, ruhiges Verhalten loben usw.).
Und wenn's nicht geklappt hat: Nächstes Mal wieder üben, weiter üben.
Meine Stoßrichtung dabei ist immer: Für den Hund Fels in der Brandung sein - und sich eben nicht selbst aufregen, weil dann lernt der Hund auch meist nichts oder nicht das, was man will :wink:


Konkret:
Ich praktiziere auch "keine Kontakt an der Leine", außer man vereinbart (per Zuruf) etwas anderes.
Ist der andere frei, lass ich meinen auch frei - außer ich kriege meinen dann nicht wieder oder es ist eine Straße usw. in der Nähe, dann bleibt meiner an der Leine. Dann studiere ich den anderen Hund, ob er "böse Absichten" hat. Die meisten Hunde haben das nicht! Das hilft sehr, sich das für die eigenen Nerven zu vergegenwärtigen. Die allermeisten Hunde wollen sich nicht gegenseitig fressen. Und die Hundebegegnungen laufen nicht wie beim Jagen ab, wo jeder Jagdabgang den Jagdtrieb etabliert, bei den Hundebegegnungen darf man sich öfter eine "Niete" leisten.
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Rohana
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Rohana »

Ja, Birgit, so seh ich das auch. Perfekt ist schön - muss aber nicht immer sein ;-).

Bei uns hier hab ich derzeit vor allem auch das Problem, dass ich kaum Gelegenheit zum üben hab. Mika war ja schon auf einem guten Weg, Kaba in der Regel auch gut. Aber nun haben wir schon so lange Corona und dadurch keinerlei echte Übungen am Hundeplatz. Die Hunde, die wir dort treffen, sind zu bekannt. Entweder ist sonnenklar, dass da kein Kontakt kommt oder es sind Spielkameraden. Und auf Spaziergängen treffen wir nicht oft Hunde. Und wenn uns mal einer begegnet, geht man sich in aller Regel aus dem Weg, einfach aneinander vorbei. Aber mal Smalltalk halten - das gibt es so gut wie nie.
Und dann haben wir die Woche den kleinen Münsterländerwelpen aus der Nachbarschaft im Feld getroffen. Er wurde angeleint, wir gingen aufeinander zu, um ein paar Worte zu wechseln. Und was machen meine zwei Bekloppten, springen beide nach vorn in die Leine :bekloppt: . Also bei Mika hatte ich ja sowas erwartet, aber Kaba :n010: . Sie ließ sich immerhin sofort an das gewünschte Benimm erinnern :roll: . Aber Mika war schlicht gaga.
Der Kleine war dann auch erstmal etwas ängstlich, wurde von seinem Chef da aber sofort gut unterstützt. Als er sich dann getraut hat, die Großen mal näher anzuschauen, hab ich Mika aus dem Verkehr gezogen und Kaba erlaubt, zu näseln. Als der Lütte ihr zu aufdringlich wurde hat sie kurz gegrummelt. Der Kleine war sofort wieder bei seinem Chef und Kaba wurde zurück beordert zu mir. Alles ohne Hektik, alles in Ruhe und in Absprache - aber angeleint. Für uns war das so in diesem Fall einfach in Ordnung so.
Wie immer glaube ich auch hier: Man muss seine Regeln immer der Situation anpassen. Dogmen taugen selten im Umgang mit Mensch und Tier. :wink:
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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schiuma
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von schiuma »

Rohana hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 1:37 pm
Also bei Mika hatte ich ja sowas erwartet, aber Kaba :n010: . Sie ließ sich immerhin sofort an das gewünschte Benimm erinnern :roll: . Aber Mika war schlicht gaga.
Der Kleine war dann auch erstmal etwas ängstlich, wurde von seinem Chef da aber sofort gut unterstützt. Als er sich dann getraut hat, die Großen mal näher anzuschauen, hab ich Mika aus dem Verkehr gezogen und Kaba erlaubt, zu näseln. Als der Lütte ihr zu aufdringlich wurde hat sie kurz gegrummelt. Der Kleine war sofort wieder bei seinem Chef und Kaba wurde zurück beordert zu mir. Alles ohne Hektik, alles in Ruhe und in Absprache - aber angeleint. Für uns war das so in diesem Fall einfach in Ordnung so.
Wie immer glaube ich auch hier: Man muss seine Regeln immer der Situation anpassen. Dogmen taugen selten im Umgang mit Mensch und Tier. :wink:
das kann ich mit dickem stift unterstreichen. ich finde auch, grundsätzlich gehören sich leinenbegegnungen nicht, vor allem, da wir hier sehr viele freilaufende möglichkeiten für kontakt (natürlich dann aller art...) haben. ABER: trotz generell sehr vieler positiver erfahrungen und erst einem wirklich blöden zusammentreffen in 25 jahren, dessen details ich euch hier ersparen werde, hat dorette angefangen, wegzurennen, wenn temperamentvolle hunde sehr zielsicher auf sie zulaufen. hier hilft es, wenn sie an der leine bleibt, um das erste schnüffeln und die reaktionen abzuwarten...wenns passt, wird abgeleint und ich lass sie spielen. wenn gehetzt wird, was viele hundehalter leider immer noch nicht als solches erkennen, ruf ich sie zu mir und wir gehen weg...diese variante ist mir sehr viel lieber, als alle anderen hundehalter "erziehen" zu müssen, wie hundekontakte sinnvollerweise abzulaufen hätten. ich kann daher sehr gut verstehen, wie du es mit kaba gemacht hast und es hat sich eine gute erfahrung für den kleinen ermöglicht. ich hatte immer hunde, die auf diesem weg zeitlebens gut sozialisiert blieben und streitereien aus dem weg gingen...

Karo
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Karo »

Bin ich froh, dass die "Hundedichte" zwar extrem zugenommen hat, wir aber so wohnen, dass man nicht ständig an sich vorbeiläuft. Das fänd ich sehr stressig, ist aber sicher auch Gewöhnungssache. Alleine die Gärten hier passieren, in denen überall ein bellender Hund ist, ist schon eine nette Übung :wink:
Für mich gibt es keinen Hundekontakt an der Leine. 1. weil ich mit 2 Hunden unterwegs bin und das dann schnell zu unkontrollierten Situationen kommen kann und 2. weil es - ehrlich gesagt - keinem von uns was bringt. Die Hunde beschnuppern sich, wollen am Hinterteil schnuppern, das wird von meiner großen Hündin sofort abgeblockt mit Rüffel und dann sind wir die mit dem unfreundliche Hund.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Chemie von Hunden an der Leine anders verhält, als wenn sie im Freilauf sind. Ich glaub, das hat bislang noch keiner geschrieben, kann aber vielleicht von einigen bestätigt werden (?) Bestes Beispiel ist der Hund, der bellend in die Leine steigt, um dann im Freilauf lammfromm oder sogar zurückhaltend zu sein.
Ich kenne es auch, dass gerufen wird "Meiner ist ganz lieb - ist aus dem Tierschutz und kennt andere Hunde" und solche Sachen. Ich sage dann seit einiger Zeit immer "Meine ist öfter angefallen worden, deshalb lieber nicht" Ich bin froh, dass wir kontrollierten Freilauf machen können und wenn es bei mir immer erst nur ein Hund ist mit dem fremden Hund und dann ggf. Hund Nummer 2.
Ich hab immer den Eindruck, dass das Begrüßen an der Leine für beide Hunde so ist wie das Süßigkeitenglas anfassen und auch mal reinschauen, aber nix probieren dürfen. Ich weiß, dass nicht jeder seinen Hund ableinen darf und kann. Und vielleicht gibt es da Lösungen. Bei uns jedenfalls bringt das keinem was. Mir ist das auch zu chaotisch für Leni: den einen darf ich begrüßen, den anderen besser nicht..... würde ständige Erwartungshaltung und Ziehen an der Leine begünstigen. Ich fahre einfach besser damit, wenn wir - Leni rechts/Malou links - unserer Wege gehen und dann ggf. Freilauf machen.
Klar haben wir auch schon Situationen gehabt, wo plötzlich ein Hund um die Ecke kommt und meine sind abgeleint. Dann muss ich schnell sein und hoffe auf die Wirkung meiner Pfeife, was bislang auch gut klappt. Es muss nicht sein, dass zwei Hunde auf einen angelenten zustürmen! Zum Glück ist Leni dafür (noch?) zu vorsichtig, aber Malou kann ein richtiger Dickschädel sein und bleibt dann einfach manchmal stur stehen, statt zu kommen. Das "bleib" war damals harte Arbeit..... :keule:
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

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Bupja
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Bupja »

Karo hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 2:20 pm
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich die Chemie von Hunden an der Leine anders verhält, als wenn sie im Freilauf sind.
Die Erfahrung hab ich auch gemacht.
Karo hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 2:20 pm
Ich weiß, dass nicht jeder seinen Hund ableinen darf und kann. Und vielleicht gibt es da Lösungen.
Welche soll es denn da schon geben? Meine Hunde können bis auf einen nie offline laufen. Wenn ich keinen Leinenkontakt zulassen würde, hätten meine gar keinen. Das fände ich aber sehr schade, denn die meisten Begegnungen, die wir haben haben durchaus einen Benefit für die Hunde (und oft fällt auch ein nettes Pläuschchen für die Hundehalter ab).
Karo hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 2:20 pm
Ich hab immer den Eindruck, dass das Begrüßen an der Leine für beide Hunde so ist wie das Süßigkeitenglas anfassen und auch mal reinschauen, aber nix probieren dürfen.
Das seh ich anders. Oft sind die Begegnungen im Freilauf ja auch mehr so "nebenbei". Da wird ja auch nicht immer direkt gespielt etc. Das passiert ja tatsächlich in den wenigsten Fällen.
Man sagt sich guten Tag und jeder geht seiner Wege. Das geht entspannt an der Leine auch.
Meine Hunde können sich bei Hundebegegnungen an der Leine auch sehr wohl benehmen - das lernen sie aber auch nur, wenn man auch das übt.

Übrigens - und das mal nur so nebenbei - erkennen meine Hunde von selbst, ob der andere Hund Kontakt möchte und da liegen sie zu 99% richtig und deshalb vertrau ich ihnen da auch.
Wenn der andere nicht möchte, gehen sie von selbst nicht hin. Auch im Freilauf nicht.
schiuma hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 2:14 pm
da wir hier sehr viele freilaufende möglichkeiten für kontakt (natürlich dann aller art...) haben
Das ist natürlich toll, aber das ist eben nicht jedem gegeben. Bei Samson, Toadie und Butz ist Freilauf nur in eingezäuntem Gebiet möglich oder wenn sie wirklich am Spielen sind. Dann muss ich aber genau den Moment abpassen, wenn das Spiel endet, um sie wieder rechtzeitig einzusammeln, bevor die Nase wieder einsetzt.
Rohana hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 1:37 pm
Dogmen taugen selten im Umgang mit Mensch und Tier.
:klatsch:

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Iska
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Iska »

naja, das mit dem Aufregen würde ich auch gerne lassen.... an mir soll es da auch echt nicht liegen... ich bin an sich ein ruhiger Bürger...
das einfach Abmachen finde ich keine Option, denn
wir hatten schon Hunde, die z.Bsp. eine große Bauch-OP hatten und nach einer längeren Schonzeit einen Gang an der Leine machen durften, aber eben noch nicht rumhoppen... natürlich gehe ich mit dem Hund dann nicht in ein Hundeauslaufgebiet, sondern in einen Bereich, wo (theoretisch) eh Leinenzwang herrscht....
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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slyfly
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Rohana hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 1:37 pm

Wie immer glaube ich auch hier: Man muss seine Regeln immer der Situation anpassen. Dogmen taugen selten im Umgang mit Mensch und Tier. :wink:
Wie recht Du hast! Und das ist auch eine schöne Überleitung zu:

hachjee, da habe ich ja etwas angerichtet! :oops: Mein Leinenbeispiel hatte ich nur gewählt, weil es (bei uns) am Schönsten demonstriert, wie das mit den Wünschen und der Realität manchmal so ist. Was ich auch nicht soooo furchtbar finde, das ist nun mal Leben, dass man Wünsche manchmal anpassen muss/sollte/kann.

Und graue Haare und ein drohender Herzinfarkt sind tatsächlich mit 48 Jahren die Dinge, die für mich zu den ultimativen Bedrohungen gehören :frech:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

Karo
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Karo »

slyfly hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 4:01 pm
Rohana hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 1:37 pm

Wie immer glaube ich auch hier: Man muss seine Regeln immer der Situation anpassen. Dogmen taugen selten im Umgang mit Mensch und Tier. :wink:
Wie recht Du hast! Und das ist auch eine schöne Überleitung zu:

hachjee, da habe ich ja etwas angerichtet! :oops: Mein Leinenbeispiel hatte ich nur gewählt, weil es (bei uns) am Schönsten demonstriert, wie das mit den Wünschen und der Realität manchmal so ist. Was ich auch nicht soooo furchtbar finde, das ist nun mal Leben, dass man Wünsche manchmal anpassen muss/sollte/kann.

Und graue Haare und ein drohender Herzinfarkt sind tatsächlich mit 48 Jahren die Dinge, die für mich zu den ultimativen Bedrohungen gehören :frech:
Ist doch eine normale Diskussion bzw. Austausch von Erfahrungen :n010: Finde jetzt nichts Schlimmes!
Ich finde aber grade dein Beispiel schon heftig. Hier gibt es das eigentlich nicht, dass Hunde angeschossen kommen, während meine angeleint sind und den Besitzer juckt es nicht. Bis auf die Attacke vor einiger Zeit..... ich habe auch immer meine Wasserflasche dabei. Und wenn ich den Eindruck haben sollte, dass der herannahende nix Gutes im Schilde führt, dann stehe ich parat. Ansonsten schauen wir dann mal. Ich finde es auch sehr unhöflich von dem anderen, dass einfach zuzulassen. Wenn das ein Junghund ist in der Übephase ist das halt mal so. Aber da reicht ja ein "sorry" und man sieht ja, ob der andere abruft oder es gar nicht erst versucht. Dann entsteht schon mal ein kleiner Small-Talk und gut ist.
Es gibt ja auch so Schleifen, die unterschiedliches signalisieren. Aber das werden die wenigsten auf dem Schirm haben. Ich müsste da jetzt auch erst mal nachkucken.
Zum Glück gibt es Glück auf vier Pfoten!

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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Karo hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 4:26 pm

Ist doch eine normale Diskussion bzw. Austausch von Erfahrungen :n010: Finde jetzt nichts Schlimmes! ...
"Schlimm" ist das ja auch nicht - im Gegenteil! Allerdings ist es schade, das niemand eine solche durchaus ausgiebige und vielseitige Diskussion zum Thema Leine/Leinenbegegnung unter dem Titel vermuten wird ... :wink:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

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Hauptstadtpudel
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Also, ich finde den Titel des Threads schon mal ganz wunderbar. :D :D :D

Er spricht mir, und wahrscheinlich vielen anderen hier sehr aus dem Herzen.

Das mit den Leinenbegegnungen ist schon ein gutes Beispiel.
Insofern, als das äußere Einflüsse einem den schönsten Plan verhageln können.
Da fand ich manchen Trainertipp zwar gut, aber nicht realisierbar.
KEIN KONTAKT an der Leine, damit der Hund lernt, das ist die Regel, ohne Ausnahme.
Okay, mach ich gern - so war mein Wunsch.
Wirklichkeit war, dass das hier vor Ort nicht durchzusetzen war, ohne dass man die anderen (uneinsichtigen) Hundehalter anblöken musste oder allen Begegnungen weiträumig aus dem Weg ging (was nur durch einen permanenten Straßenseitenwechsel zu bewerkstelligen war).
Beides nicht besonders schön.
Gern wäre ich die coole Person gewesen, die das trotz allem gut geregelt bekommt (Wunsch), leider lief es dann eine Zeitlang eher so, dass ich nicht mehr die Morgenrunde mit Bolle machen konnte, so frustriert war ich, sondern Peter da immer mit ihm gehen musste (Wirklichkeit)...

Davon abgesehen, habe ich nichts dagegen, wenn Hunde kein Problem mit angeleinten Kontakten haben, dann sollen sie den auch haben dürfen.
So einen Hund wünsche ich mir auch in der Zukunft :mrgreen: , ich hoffe, ich werde immer Rücksicht nehmen und wahrnehmen, wenn jemand keine Kontakt möchte oder eben gleich von vorneherein davon ausgehen und nur nach Absprache Kontakt zulassen.

Aber es gibt/gab natürlich auch die inneren Einflüsse, die zu einer Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit führten.
Ich war z.B. gern mal schnell genervt von Bolles Gebelle, wenn er aufgeregt war. Und obwohl ich wußte, dass meine Genervtheit das Ganze eher verschlimmerte, kam ich aus diesem Teufelskreis nicht immer gut raus. :?
Ich hätte mir gewünscht, in diesen Momenten mit Gelassenheit & Überblick zu reagieren, naja, manchmal hat es auch geklappt... :wink:

Und dann noch die Kombi innen/außen. :wink:
Das klaffte bei mir zumindest am Anfang die größte Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit.
Eigentlich wußte ich doch recht oft, was jetzt die richtige Reaktion wäre und habe dann nur halbherzig agiert, weil ich mich in der Öffentlichkeit nicht so zeigen wollte (wobei es mir sonst eigentlich immer ziemlich egal war, ob ich auffalle, oder jemanden etwas an mir nicht passt :n010: ).

Manches würde mir heute leichter fallen, aber ich glaube, zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird es immer eine Lücke geben.
Aber bei den Wünschen als Orientierung kann man ja trotzdem bleiben und versuchen, nicht daran zu verzweifeln, dass es im echten Leben eben oft auch anders läuft, sondern immer schön flexibel bleiben und den Humor nicht verlieren. :wink:

Ich habe das eine Zeit lang nicht geschafft, war wirklich verzweifelt und da hat es tatsächlich auch keinen Spaß mehr gemacht, einen Hund zu haben.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

slyfly
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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von slyfly »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Fr Apr 23, 2021 6:20 pm
Also, ich finde den Titel des Threads schon mal ganz wunderbar. :D :D :D

Er spricht mir, und wahrscheinlich vielen anderen hier sehr aus dem Herzen.

Das mit den Leinenbegegnungen ist schon ein gutes Beispiel.
Insofern, als das äußere Einflüsse einem den schönsten Plan verhageln können.
Da fand ich manchen Trainertipp zwar gut, aber nicht realisierbar.
...

Manches würde mir heute leichter fallen, aber ich glaube, zwischen Wunsch und Wirklichkeit wird es immer eine Lücke geben.
Aber bei den Wünschen als Orientierung kann man ja trotzdem bleiben und versuchen, nicht daran zu verzweifeln, dass es im echten Leben eben oft auch anders läuft, sondern immer schön flexibel bleiben und den Humor nicht verlieren. :wink:

Ich habe das eine Zeit lang nicht geschafft, war wirklich verzweifelt und da hat es tatsächlich auch keinen Spaß mehr gemacht, einen Hund zu haben.
.

Ach Katja,

wenn ich über Dich und Bolle lese, muss ich immer an meinen ersten Hund denken. Lenny, ein schwarzer Labrador Retriever (Typ Arbeitslinie) und seines Zeichens die personifizierte Rüdenunverträglichkeit (durch zwei sehr unschöne, schmerzhafte Vorfälle und purem Unvermögen von uns als Hundeanfänger) und das mitten in Hamburg lebend. Zwischenzeitlich war ich damals kurz davor, den Hund abzugeben, damit er ein besseres Leben als bei uns führen könnte. Dieser Hund hat mich Schweiß, Tränen und Disziplin gekostet ... auweia! Und trotzdem hätte man ihn in Gold nicht aufwiegen können :wink:

Die damalige dann aufgesuchte Hundeschule war mehr vom Schlag Drillsergeants (ist halt fast 23 Jahre her) und ich war da schnell wieder weg. Habe dann nach Trainern gesucht und traf auf Michael Grewe himself :wink: Mag er durchaus umstritten sein, bei uns hat es
d e n Durchbruch gebracht und wir haben unseren Weg gefunden. Obwohl Lenny immer unverträglich mit Rüden blieb . Aber dank seines Erscheinungsbildes waren Leinenbegnungen mit ihm kein wirkliches Problem. Und wenn jemand rief: "meiner tut nichts", half ein "aber meiner" enorm :mrgreen:

Und so gibt es (gefühlt) irgendwie mit jedem Hund kleine oder große Wünsche, die unerfüllt oder nur teilerfüllt werden :wink: Und im Grunde ist das ok, man muss sich ja auch erst als Team eingrooven und dazu gehört nunmal auch das Umfeld in dem man lebt. Und da ich so überhaupt nicht misssionarisch veranlagt bin, kann ich zwar seufzen und mich mal ausko... äh, ausmeckern, aber es muss halt alles verbaucht werden, wie es ist.

Oder es drohen doch graue Haare und Herzinfarkt :frech:


So, jetzt bin ich aber schön am Rande des Themas entlang geschlittert :n010: :mrgreen: :lol:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

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Re: Erziehung - zwischen Wunsch und Wirklichkeit 😉

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Und eines kann man wirklich sagen, man lernt unglaublich viel und wächst an seinen Aufgaben (und das ist nicht ironisch gemeint) :!: :D
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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