Guten Morgen!
Gestern sind nur vier von sechs geschlüpft, eines kämpfte noch immer im Ei.
Gegen Abend waren die vier Geschlüpften schon trocken und kamen immer an die "Glocke" des Brüters gerannt wenn ich dort auftauchte.
Ich weiß nicht ob sie meine Stimme erkannten (hoffe ich ja insgeheim, Mutter eben

) oder ob sie einfach auf das Neue reagierten.
Die Kücken müssen nach dem Schlupf noch 24 Stunden im Brüter bleiben - bis sie richtig trocken sind. Sie sind sehr aktiv in der Zeit, lernen mit ihren Beinchen umzugehen und die Flügel zu bewegen.
In diesen 24 Stunden werden sie nicht gefüttert, sie ziehen noch Energie aus dem Dottersack den sie während dem Schlupf nach innen einziehen. Diese Energie reicht für 24-48 Stunden, aber sie picken schon auf dem Boden rum.
Wachteln sind sozusagen Nestflüchter, in der Natur zeigt die Glucke ihnen was sie fressen können. Bei der Kunstbrut muß der Mensch das machen.
Ich stell ihnen nachher Futter und Wasser in sehr flachen Gefäßen in ihr "Kinderzimmer" (Meeriekäfig) und klopf solange auf/in die Gefäße bis eins neugierig ist und dort zu picken beginnt. Die anderen Kücken ahmen dann das Verhalten nach und wenn sie gemerkt haben dass das Futter ist, dann futtern sie von allein.
Glucke zum hudern/unterschlüpfen haben sie leider nicht, aber ich habe zwei Kückenwärmeplatten gekauft (WärmeLAMPE stellt durchaus eine Gefahr dar, sie kann ZU warm für die Kleinen werden und das rote Licht rund um die Uhr - so brauchen sie die Wärme - schädigt schnell mal die Augen).
Die Wärmeplatten können so eingestellt werden dass die Wärme nicht zu hoch/nicht zu niedrig ist und sie sind in der Höhe verstellbar. So können die ganz frischen Kücken sich unter die Platte drücken und haben Kuschelwärme von oben - wie bei der Glucke. Wenn sie größer werden stellt man die Platte immer höher damit auch die größeren Kücken noch drunter passen.
Zu dem 5. Kücken :
es kämpfte gestern mit der Eischale schaffte es aber nicht rauszukommen. Da man den Kücken aber nicht helfen soll, hab ich nichts gemacht (obwohl es mir von Herzen wehtat zu sehen wie das Kerlchen kämpfte).
Die ganze Nacht bin ich immer wieder gucken gegangen, aber das Kücken kam nicht aus dem Ei. Und die Geschwister rollten bei ihren Rennattacken das Ei immer hin und her.
Heute Früh um 5 Uhr - die vier früher geschlüpften Kücken standen wie kleine Raptoren (hungrig und wild blickend) hinter der Glocke, hab ich das Ei mit dem kleinen Kämpfer rausgenommen.
Es war zu sehen dass das Kleine noch lebt und so hab ich begonnen gaaaanz vorsichtig die schon geöffnete Schale von ihm abzuziehen.
Das Kücken klebte mit seinen Federchen an der getrockneten Eihaut fest und wäre da höchstwahrschein nicht von allein losgekommen
Einige Federchen blieben an der Schale, aber ich kriegte das Kücken raus. Es ist sehr schwach und ich kann es so nicht in den Brüter zurücklegen - die anderen würden drauf rumpicken und es verletzen/töten - ohne zu wissen was sie tun!
Aber der kleine Kämpfer bemüht sich weiterhin, ich hab es in ein Küchenkrepp gelegt, diesen in einen Fleecebezug gesteckt und dieses "Nest" auf eine Wärmflasche gelegt.
Ich hab heute Früh ums Verrecken nicht gewußt/weiß nicht wo ich meine Microwellen-Wärmeplatte von den Meeris gelassen habe - aber Wärmflasche mit Wasser geht ja auch.
Nun liegt das Kleine dadrin und piepst leise vor sich hin, ist halb trocken und ruft ab und zu laut (die Glucke) - dann renn ich hin und geb ähnliche Töne von mir und es beruhigt sich wieder.
Sowie es kräftiger geworden ist - hoffentlich tut es das, es kann immer noch versterben - setze ich es zu den anderen Kücken.
Ach, es ist so schön die Kücken zu haben aber auch traurig - das 6. hat es nicht geschafft und beim 5. ist noch Alles in der Schwebe.