Die Schweine! ...jetzt öffentlich...

[Harli]

Stimmt, die sind wirklich nicht ohne, wenn sie Frischlinge führen, oft werden die kleinen ja schon sehr zeitig im Jahr geboren, Februar-März. Also ab dann lieber gaaaanz weiträumig aus dem Weg gehen für die nächsten 3 Monate.

Aber aktuell verbreiten die Biber hier bei uns mehr Angst und Schrecken als die Wildschweine. Der Dackel meiner Kollegin musste in einer Not-OP wieder zusammengeflickt werden, einen Beagle, den ich aber nur vom Sehen kenne, haben sie auch erwischt. Die Riesen-Nager haben in ihren Holzfällerzähnen enorme Beißkaft und keine Hemmungen diese auch einzusetzen, wenn ein neugieriger Hund ihnen zu nahe kommt. Und es werden immer mehr.

[Pudelpower]

In Berlin gibt es ja ziemlich viele Wildtiere, Biber aber wohl noch nicht. Hätte nicht gedacht, dass die bissig sind anstelle das Weite zu suchen.

Außer im Frühjahr mit den Frischlingen sind die Wildschweine im Tegeler Forst Mensch und Hund gegenüber recht entspannt. Dort ist ein ausgewiesenes Hundeauslaufgebiet und entsprechend stark frequentiert. Habe sogar schon von einem Keiler gehört, der sich nicht einmal durch an ihm schnuppernde Hunde stören lässt. Ich achte aber auch immer darauf, dass Raven denen nicht zu nahe kommt oder sie gar hetzen will. Will ja nichts provozieren und und bei uns vor der Haustier sind die Schweine nicht so gelassen.

[Hauptstadtpudel]

Mich wundert es, dass es nicht mehr Vorfälle/ungute Zusammenstöße gibt.
Die Wildschweine werden hier echt zur Plage, inzwischen geht man bei den Berliner Schweinen von drei(!) Würfen im Jahr aus.
Wo soll das enden?
Letztens waren die Wiesen vorm Schloss Charlottenburg aufgewühlt - das ist schon Innenstadt.
Im Schlosspark werden die Eichhörnchen angeblich von abgerichteten Greifvögeln gezielt gejagt.
zumindest wurde eine Kleinhundbesitzerin von einer Falknerin gewarnt, ihre Hündin in den sehr frühen Morgenstunden dort frei laufen zu lassen.

Dass mit den Bibern ist ja heftig...da hätte ich mit Bolle schon eher Sorge, dass er die interessant findet.

[isiariane]

Von bissigen und angreifenden Bibern habe ich bisher auch noch nichts gehört. Aber das Nutria (die sehen den Bibern ja sehr ähnlich) angreifen und HUnde heftig verletzten, das habe ich schon oft gehört. Und ich bin vor Jahren auch schon von Nutrias angegriffen worden, sogar auf mein Pferd sind die giftig losgegangen, als ich sie beim Fressen im Winter versehentlich gestört habe (bin über ein leeren Winteracker geritten und da saßen auf einmal mehrere Nutrias und haben gefressen).

Und mein Mann erzählt mir auch immer wieder, das Nutrias Jagdhunde angreifen, vorzugsweise im Wasser. Vor einiger Zeit hat irgendwo ein Nutria einem Jagdhund den Nasenschwamm abgerissen.....

Ich wohne hier ja richtig in der Wildnis, der Wald reicht bis ans Grundstück. Wir haben hier Wölfe, Füchse, Wildschweine, Waschbären, Marderhunde und einiges mehr, aber am meisten Angst habe ich, wenn am Deich die Nutrias unterwegs sind, die sind mehr wie angriffslustig und ich sehe zu, das ich da schnell wegkomme und mir ja kein HUnd zu dicht an diese Mistviecher kommt. Bisher hab ich es immer geschafft.

[Harli]

Ja, dass bei der Wildschweindichte in Berlin nicht öfter was passiert, ist wirklich n Ding! Vielleicht sind die schon so zahm, dass selbst die Bachen schon viele Urinstinkte abgelegt haben.
Oder die Berliner Hunde wissen sich bei Wildbegegnungen einfach besser zu benehmen.

Warum werden denn Eichhörnchen bejagt? Was machen die denn für ernstzunehmende Schäden??

Nutrias haben wir hier gar nicht. Das würde hier noch fehlen. Dass die auch so böse werden können wie Biber, wusste ich noch nicht, ich kenn die nur als zahme Tiere im Wildpark.

Die Biber greifen ja nicht nur die Hunde an, sie machen ja auch so richtig viel Schaden, grad holzen sie systematisch den Forstbotanischen Garten ab, z.T. uralte exotische Bäume, selbst wenn sie fest mit Drahtzaun umwickelt sind, der wird einfach durchgenagt. Unser Lehrling ist verzweifelt, weil die Weide ihrer Pferde unter Wasser steht, die Biber haben an einem eigentlich kleinen Fließ einen riesen Stausee gebaut, die können nun nur noch einen schmalen Streifen vor dem Haus nutzen und direkt den Stall. Wenn das Wasser noch weiter angestaut wird, läuft der Keller voll. Immerhin durfte im Botanischen Garten jetzt ne riesen Lebendfalle aufgestellt werden, zum Umsiedeln. (Wohin auch immer...) Aber als Privatmensch hat man keine Möglichkeit, dagegen vor zu gehen. Sind halt geschützt.
Draußen, das Grundstück an der alten Oder, wo meine Eltern ihr Sommerhaus drauf haben, hat auch kaum noch Bäume, die Biber haben ein riesen Loch ins Holztor gefressen um dann nach und nach die Obstbäume zu fällen. Ich sag mal so, da ist überall ringsrum Naturschutzgebiet, leben und leben lassen, man muss halt erfinderisch sein, wie man schützen kann was einem wirklich lieb und wert ist.
Aber hier in der Stadt, direkt an der Stadtschleuse hab ich die Biber schon tagsüber beobachtet. Die habe keine Scheu mehr. Weder vor Radfahrern, noch vor Menschen oder Hunden. Es gibt aber auch immer noch Leute, die das putzig finden und sie mit Äpfeln und Möhren füttern.
Alle Brückenpfeiler sind jetzt mit Blech beplankt, nachdem der Großteil schon zum zweiten Mal ausgetauscht wurde. Son imprägniertes Holz kann doch gar nicht schmecken...
Und sie haben keine natürlichen Feinde.

[Hauptstadtpudel]

Tja, warum die EIchhörnchen gekillt werden, weiß ich nicht.
Es sind schon sehr viele
Es gibt zwar auch wilde Greifvögel im Park, aber die reichen vielleicht nicht aus, um eine Balance herzustellen?

Ariane, ich wohne zwar mitten in der Stadt, habe aber auch öfter mal Wildbegegnungen...
Letzten Freitagabend lief mir auf dem Heimweg hier im Kiez ein bildhübscher Fuchs fast vors Rad.
Das hatte ich noch nicht, aber Marder, Waschbären im Schloßpark, Hirschkuh auf Parkplatz (zugegeben am Stadtrand) und eben ganz viel Schwein!