Mika und Shari

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Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

Aber neben diesen mehr 'touristischen' Dingen interessiert Euch ja vielleicht auch noch was wir so trainiert haben. Natürlich gab es als erstes nochmal den Exkurs, dass der Jagdtrieb neben dem Fortpflanzungstrieb der stärkste Trieb überhaupt ist. Dass er mehr oder weniger stark ausgeprägt in jedem unserer Hunde steckt, dass mal der eine, mal der andere Baustein aus dem Jagdverhalten besonders in Erscheinung tritt und dass man das nicht 'abgewöhnen' oder 'löschen' kann. Es geht also immer darum, den Hund trotzdem ansprechbar zu halten und rechtzeitig zu reagieren.

Als erstes wurde ein Lobwort (Clicker-Alternative) eingeführt, bzw. geschaut wie gut das funktioniert bei den Hunden, die schon eines hatten.

Dann ging es im Grunde immer wieder um drei Dinge:
1. Ansprechbarkeit - sag den Namen und Dein Hund schenkt Dir seine Aufmerksamkeit (Mika)
2. Abrufbarkeit - Name + Abrufkommando oder nur das Kommando (Mik hier/ hier) und der Hund kommt zu mir
3. Notfallrückruf - Pfiff

Es gab unterwegs immer wieder Abschnitte, bei denen die Trainerin ein Signalwort rief und wir dann den nächsten 'guten Moment' erkennen sollten, um entweder den Hund anzusprechen oder ihn zu uns zu rufen. Dabei ging es vor allem darum, dass wir lernen zu sehen, wann wir überhaupt eine Chance haben, dass der Hund reagiert. Denn mit jedem mal, dass man ruft und man bekommt keine Reaktion, nutzt sich das Signal ab.
Immer wieder wurde das Timing sowohl des Signals wie auch des Lobs korrigiert.

Dann gab es Übungen, um den Hund dazu zu erziehen, dass er von sich aus mehr auf uns achtet, uns folgt. Sprich ihn an und wenn er schaut geh einige Schritte rückwärts - der Hund folgt - bekommt Lob & Lecker. Sofort geht man in eine andere Richtung wieder einige Schritte rückwärts - Hund folgt - L & L. Das mehrfach hintereinander, um dazu zu kommen, dass die Aufmerksamkeit mit der Zeit länger beim Menschen bleibt.

Ein wichtiges Thema war es, unser Augenmerk intensiv auf Verhaltensketten zu richten. Als Mensch neigt man intuitiv erstmal eher dazu, den Hund dann anzusprechen, wenn er etwas nicht erwünschtes tut, um ihn davon abzurufen (wie ja das Wort schon impliziert). Also z.B.: der Hund schaut in den Wald, fixiert dort irgendetwas und ich spreche ihn an, rufe ihn ab, er kommt und bekommt L & L. Das führt schnell dazu, dass der Hund immer öfter in den Wald schaut, um unseren Ruf und damit das L & L auszulösen.
Aufgabe war nun, den Hund zu beobachten bis er etwas für ihn interessantes ins Visier nimmt. Dann bleibt man so stehen, dass der Hund nicht weiter zum Objekt seiner Begierde gehen kann (Leine begrenzt den Hund) und bleibt ruhig abwartend stehen ... und wartet ... und wartet ... bis der Hund sich irgendwann dem Menschen zuwendet (hier reicht u.U. anfangs ein zurückzuckendes Ohr). Das ist der Moment, in dem man ihn anspricht, in dem man eine Chance hat, den Hund zu erreichen. Wenn er sich daraufhin mehr zu mir hinwendet, gehe ich zügig rückwärts und rufe den Hund, dann gibt es L & L. - Ziel ist es, mit der Verhaltenskette nicht das Fixieren von was auch immer, sondern das Abwenden von spannenden Dingen mit zu verstärken.
Dinge, die mir im Prinzip schon klar sind, aber ich hab immer wieder gemerkt, dass ich viel zu selten jemanden habe, der mir bei diesem Training 'in der freien Wildbahn' auf die Finger schaut.

Total spannend war es natürlich auch zu sehen, wie die anderen Hunde und Menschen agierten. Corinna führte die einzelnen Übungen immer mit ihrem Hund vor, dann wurde jeder von uns erst einzeln angeschaut und korrigiert und danach übte jeder für sich und Corinna hatte ein Auge auf uns alle (und man hatte immer wieder das Gefühl, dass sie auch hinten noch Augen hat :lol: ).

Für besonders heikle Situationen wurde das 'konzentrierte Führen' geübt: schlicht mit richtig guten Leckerchen vor der Nase den Hund aus der Situation rausführen, bis er wieder ansprechbar ist. Und ja, das ist natürlich erstmal 'nur' Management. Aber ehe ich den Hund schreiend und jaulend vom Wild wegzerren muss, ist das immer die bessere Variante. Vor allem auch, weil ich so nicht mit negativen Methoden arbeiten muss und das Vertrauen/die Bindung zu mir nicht störe.
Zuletzt geändert von Rohana am Do Apr 07, 2022 8:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Luise2016
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Re: Mika ...

Beitrag von Luise2016 »

Das liest sich wirklich hochgradig anspruchsvoll, puh! Toll, dass du noch Zeit für so eine ausführliche Beschreibung gefunden hast :)
Viele Grüße von Luise mit Artur und Zappa und dem großen Carl im Herzen

Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

Mit den Übungen zum Notfallrückruf haben wir am zweiten Tag begonnen. Dafür sollte jeder von uns ausreichend 'Jackpot-Leckerchen' dabei haben. Für Mika sind das ja diese Katzenfutterschälchen, die es immer für den Pfiff gibt. Da wir das jetzt so häufig geübt haben, gab es aber zwischendurch statt dessen Hundedosenfutter, dass sie sehr liebt, portionsweise abgefüllt.

Übungssetting zunächst:
Corinna hält den Hund an der Schleppleine. Ich reibe Mika das Futter quasi unter die Nase. Dann renne ich so schnell es mir möglich ist ein gutes Stück weg, drehe mich um, pfeife und in der Sekunde lässt Corinna Mika los. Dabei ist natürlich total wichtig, dass die Person an der Leine den Hund sehr gut beobachtet und wirklich nur loslässt, wenn klar ist, dass der Fokus bei mir ist. Während Mika rennt jubel ich lauthals und wenn sie ankommt gibt es das Lobwort und das Futter. Wichtig ist, dass sie wirklich auffressen darf. Alles, was irgendwie für den Hund doof sein könnte (z.B. eben, dass man einen Teil der Ration zurückhält) muss unterlassen werden.

Hier auch noch der wichtige Hinweis, dass es kaum einen Hund gibt, der das Angefasst werden wirklich liebt. (Kuscheln in der Entspannung daheim auf der Couch ist eine andere Sache, aber beim Training streicheln, durchwuscheln,... ist für die Hunde intuitiv eher etwas aversives. Da hab ich mir immer wieder Korrekturen eingehandelt. Ich fürchte, ich bin ein begeisterter Kuschler :roll: und Mika findet das zwar nicht katastrophal, sie ängstigt sich nicht, aber sie findet es halt auch nicht toll und zieht sich eher zurück - also für's Merkblatt: Finger weg!!

Dies Setting wurde dann von mal zu mal variiert, wurde schwieriger gemacht. Wie schnell das passierte wurde individuell an jeden Hund angepasst. Variationen waren: wir rennen nur auf einem geraden Weg, wir rennen von einer Wiese auf den Weg, wir rennen vom Weg auf eine Wiese, wir rennen bis hinter ein Gebüsch außer Sicht, wir rennen auf einem Waldweg, dort um eine Kurve, auf einer Waldlichtung, ...
Am letzten Tag kam als Ablenkung noch dazu, dass Corinna, während sie den Hund noch hielt, mit einem Quietschtier quietschte, bzw. dies im Sichtfeld des Hundes warf.
Diese Übungen in möglichst vielen Varianten sollen wir weiterhin anfangs 2mal wöchentlich und später mindestens einmal monatlich machen.
Nun brauch ich 'nur noch' jemanden, der die Zeit hat und den Hund gut genug beobachtet, dass wir zu einer 100%igen Erfolgsquote kommen.

Wichtig dabei: niemals halbherzig weglaufen, immer Vollstoff und ohne wenn & aber!

Die beiden Videos sind vom letzten Tag. Beim ersten quietscht es, beim zweiten wird das Stofftier auch geworfen (da zuckt Mika kurz, richtet ihren Fokus aber sofort wieder auf mich).

https://youtu.be/6gOyc6i5yXY

https://youtu.be/4_a00mpIejw
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

Für mich war auch der Vergleich mit den anderen Hunden interessant. Der kleine Münsterländer war schon ähnlich triebig wie Mika, aber er ist noch einiges jünger und ich denke, dass er leichter trainierbar ist. Die Bracke dagegen war nochmal eine Nummer heftiger und vor allem auch noch ein paar Kilo schwerer als Mika.


Zum Abschluss hab ich noch um eine Einschätzung, eine Prognose gebeten. Da ist Corinna natürlich sehr vorsichtig und kann das natürlich nur unter Vorbehalt sagen. Nach ihrer Einschätzung wird Mika wohl nie ein ständiger Freigänger werden. Sie meinte, was wir erreichen könnten wäre, dass wir uns hier daheim ein oder zwei Runden erarbeiten, die für Mika so vertraut sind, dass sie dort zu bestimmten (wildarmen) Tageszeiten auch mal ein Stück frei laufen kann. Außerdem können wir noch viel erreichen in Sachen besseres Radiustraining an der Schlepp und Ansprechbarkeit.
Corinna hat mir empfohlen, Mika an ein Halti zu gewöhnen, um es uns beiden in hoch aufregenden Situationen leichter zu machen und aus dem Kraftakt einen für uns beide angenehmeren und ruhigeren Umgang zu machen.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

Ich hab jetzt sicher noch einiges vergessen. Es waren einfach vier Tage mit unglaublich viel Input. Das war einerseits natürlich total anstrengend, aber andererseits hat es auch unglaublich viel Spaß gemacht und ich wurde an vieles erinnert, hab einiges gelernt und hab mal eine fundierte Einschätzung von Mikas Verhalten von außen bekommen.

Die Übungen, die wir gemacht haben, werden sicher nicht nur mir helfen. Die werde ich auch in meinen Hundestunden im Verein einsetzen können.

Zudem hab ich nette Leute kennengelernt und einen tollen Kurzurlaub gehabt. Ich hoffe, dass das nicht der letzte 'Urlaub' dieser Art bleiben wird...
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Hauptstadtpudel
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Re: Mika ...

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Das klingt super, Christiane. :D :D :D

Und sehr informativ und hilfreich auch für uns hier!
Ich nehme mir gleich mal mit, dass bei der Superbelohnung alles wirklich ausschließlich positiv empfunden werden soll und deswegen die Ration komplett gegeben werden sollte.
Absolut einleuchtend und trotzdem habe ich da nie drüber nachgedacht.

Das mit dem echten (!) Wegrennen kenne ich genauso vom Rückpfiffaufbau, war immer klasse im Park, da haben wir schöne Vorstellungen gegeben - vor allem ich. :lol:

Ich denke, an vieles wirst du dich erinnern, wenn hier in den Threads entsprechende Fragen gestellt werden, also, ich hoffe... :wink:

Vielen Dank für deinen Bericht!

Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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jojojojobounty
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Re: Mika ...

Beitrag von jojojojobounty »

Wow danke für deinen mega spannenden Bericht!!
:klatsch:


Zum Thema loben, wenn die Aufmerksamkeit in meine Richtung geht, im Gegensatz zum Aufbauen einer Verhaltenskette: Aufmerksamkeit fürs angespannte Schauen in den Wald, statt fürs Orientieren an mir …

Was tu ich denn, wenn ich vermute, dass die Situation alternativ jederzeit kippen könnte (Sprung in die Leine, Gebell, …)? “Darf” ich dann in die (noch) ruhige Situation rein loben oder sehe ich zu die Aufmerksamkeit irgendwie zu erlangen ?
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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Annitante
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Re: Mika ...

Beitrag von Annitante »

Es kommt drauf an. Ich würde sagen, wenn du einen Spannungsabbau lobst, ja. Aber wenn du einen Spannungsaufbau lobst, eher nicht. Auch das ist wiederum kontextabhängig. Vielleicht brauchst du in der konkreten Situation mehr Spannung Statt weniger (beim Leinensprung wohl eher nicht, aber um es zu abstrahieren). Ich finde, das ist die Krux beim Click für Blick Training. Man kann sich da auch Missverständnisse hinzimmern.

Anne Krüger-Degener hat in einem Buch ein solches Missverständnis mal an einem Beispiel erklärt. Es ging um einen Hütewettbewerb, der Hütehund starrte auf die Schafe und wurde fürs vermeintlich ruhige Gucken gelobt. Der Hund fixierte aber Beute und hat das überhaupt nicht als Belohnung fürs ruhige Schauen verstanden, sondern dafür, dass er die Beute schon im Blick hat. Statt zu hüten, ist er dann im Wettbewerb auf die Schafe gegangen.

Immer, wenn ich nicht sicher bin, ob eine Situation kippen könnte, nehme ich das Umorientierungssignal (dafür reicht anfangs ein Ohrzucken) oder mache was auch immer, um ihn umzulenken. Wenn er verharrt, kann man auch am Hund vorbei, in sein Blickfeld laufen und ihn sozusagen abholen und mitnehmen. Loben, wenn er einen dann wahrnimmt.
Anne mit Einstein

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Annitante
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Re: Mika ...

Beitrag von Annitante »

Danke für diese Reportage mit Liebe fürs Detail :D ich hab sie gestern schon ganz begeistert gelesen. Ich wollte später noch auf den ein oder anderen Punkt eingehen, wenn ich mehr Zeit habe.
Anne mit Einstein

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Iska
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Re: Mika ...

Beitrag von Iska »

Vielen Dank für den interessanten Bericht.... :klatsch:

vieles ist einem ja gar nicht so fremd... man bzw. frau muss nur manchmal daran erinnert werden.....;)
Ich drücke die Daumen, daß Du jemanden in Deiner Umgebung findest, der Euch beim Training unterstützt...
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

jojojojobounty hat geschrieben:
Fr Apr 08, 2022 2:06 am
Wow danke für deinen mega spannenden Bericht!!
:klatsch:
:D :oops:
jojojojobounty hat geschrieben:
Fr Apr 08, 2022 2:06 am
Zum Thema loben, wenn die Aufmerksamkeit in meine Richtung geht, im Gegensatz zum Aufbauen einer Verhaltenskette: Aufmerksamkeit fürs angespannte Schauen in den Wald, statt fürs Orientieren an mir …
Nicht 'im Gegensatz zum Aufbau einer Verhaltenskette' - die baut man immer auf. Es geht darum, die erwünschte Kette zu stärken.
jojojojobounty hat geschrieben:
Fr Apr 08, 2022 2:06 am
Was tu ich denn, wenn ich vermute, dass die Situation alternativ jederzeit kippen könnte (Sprung in die Leine, Gebell, …)? “Darf” ich dann in die (noch) ruhige Situation rein loben oder sehe ich zu die Aufmerksamkeit irgendwie zu erlangen ?
Wenn es irgendwie noch geht, solltest Du geduldig und ruhig stehen bleiben, keinen Deut nachgeben in die unerwünschte Richtung und ausharren, bis der Hund sich von sich aus Dir zuwendet. Und Du kannst Dich ein wenig seitwärts bewegen, so dass Du ins Blickfeld des Hundes kommst - oft gelingt es so noch, den Hund kurz vorm Kippen zu erreichen.
Wenn es gar nicht geht, weißt Du schon mal, dass Du beim nächsten Mal früher aktiv werden solltest ;-). Und in dem Moment arbeitest Du Dich ruhig an der Leine nach vorn, nimmst den Hund kurz an die Leine und führst ihn aus der Situation raus. Unter Umständen ist es noch möglich, ihn durch Futter abzulenken (Stichwort 'konzentriertes Führen' als Managementmaßnahme - also Futter vor die Schnauze halten, hier besonders hilfreich eine Futtertube, um eine dauerhafte Ablenkung vom aufregenden was-auch-immer zu erreichen, bis man ausreichend Abstand hat). Dann bleibst Du so lang auf Distanz, beschäftigst Euch anderweitig, bis der Hund wieder wirklich ruhig ist. Und dann kannst Du es - mit größerem Abstand - nochmal versuchen. Da geht es wie so oft darum, rechtzeitig die Zeichen zu erkennen... :roll: . Nicht immer einfach.

PS.: Hab gerade erst gesehen, dass Anne das im Prinzip schon beantwortet hatte.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Rohana
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Re: Mika ...

Beitrag von Rohana »

Iska hat geschrieben:
Fr Apr 08, 2022 9:13 am
vieles ist einem ja gar nicht so fremd... man bzw. frau muss nur manchmal daran erinnert werden.....;)
Ja, das hab ich immer wieder gedacht in den Tagen: Man sieht das bei anderen und ich 'predige' vieles davon oft genug anderen, aber bei sich selbst nimmt man das häufig gar nicht so wahr. Auch weil man eben so in der Situation drin ist, weil die Distanz fehlt, weil man so beschäftigt ist (zum Beispiel auch mit so banalen Dingen wie auf einem rutschigen Weg nicht auf die Nase zu fallen, wenn der Hund zieht).
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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bergahorn
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Re: Mika ...

Beitrag von bergahorn »

Danke für diesen interessanten Bericht! Ich werde ihn sicher noch einige Male lesen und weiß jetzt schon, dass uns das auch in einigen Situationen weiterhelfen wird :D
Ich freue mich auf weitere Berichte über Dein Training mit Mika :D
Agnes mit Mori :D

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Sammy-Jo
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Re: Mika ...

Beitrag von Sammy-Jo »

Ich finde den Bericht auch super interessant. Das bestätigt mich aber auch bei meinem Training. Vorausschauend trainieren und den Hund sowie das Umfeld im Blick haben. Kommandos im richtigen Moment geben und natürlich im richtigen Moment loben. Hund ablenken und auf mich fixieren. Ich mache ja fast alles über Leckerchen, auch z.B. Korrekturen. Vielleicht hole ich für Jesse auch mal eine Tube Leberwurst 😀😀
Wir fangen ja sozusagen auch wieder von vorne an 😀
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

Andy
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Re: Mika ...

Beitrag von Andy »

Das sind schöne Videos, die das Gesagte von dir wunderbar unterstützen.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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