Mika und Shari

[Rohana]

Ja 'alles' ist eben ein weites Feld ... Aber ist doch auch lustig wenn Hund immer noch was neues kennenlernt. Sonst wird das Leben doch langweilig. Das wichtigste ist doch, dass Hund sich nicht fürchtet, sondern offen ist/bleibt/wird für Neues.

Ich bin ja vor Jahren mit meiner Joker per Zug nach Berlin gefahren. DAS war mal so richtig 'Landeier in der großen Stadt'. Ich reichlich überfordert mit dem dortigen ÖPNV, Hund völlig verzaubert von den Kaninchen im Park,... das war ein echtes Abenteuer.

[Rohana]

Hab mich heute sehr über mich selbst geärgert: unser Trainer der beiden UO-Stunden am Samstag (ich geh in eine davon normalerweise mit Mika) hatte für heute einen 'Außentermin' angesetzt. Es gab einen Spaziergang mit Übungen durch den Wald rund um den hiesigen kleinen Zoo. Er hatte mich gefragt, ob ich mitkomme weil er gern so viele Trainer wie möglich dabei haben wollte. Also trafen wir uns mit 35 Hunden und fast 50 Menschen auf dem Zooparkplatz.
Ich hab mir schon ausgebeten, dass ich mit Mika und Kaba den 'Lumpensammler' am Ende der Gruppe mache. Aber so oder so war das ein Event, das für mein Hibbelchen Mika völlig sinnenetleert war. Sie war dabei für über eine Stunde quasi dauerhaft total auf dem Adrenalintrip. Ich war nur damit beschäftigt, sie alle 3 Schritte daran zu erinnern, dass sie nicht in die Leine springen soll. War damit beschäftigt, sie einigermassen mit wenigstens 2 1/2 Beinen auf dem Boden der Tatsachen zu halten. So ein Adrenalinkick taugt einfach nichts für kleine Hibbelhunde. Ich sollte es wirklich besser wissen. Am Ende waren wir beide total durch .

Anschließend bin ich dann zum Hundeplatz gefahren, weil ich ja noch meine RallyO-Stunde geben musste. Da sind Mika und Kaba dann erstmal im Auto geblieben, hatten Zeit sich abzuregen.
Als dann alle anderen fertig waren hab ich die beiden geholt. Kaba war gut drauf und ist mit Enthusiasmus einen 2er und einen 3er-Parcour mich mir gelaufen. Und ich war total begeistert, dass Mika doch wieder so weit bei sich war, dass ich den 2er (natürlich in abgespeckter Form) mit ihr laufen konnte. Dabei ersetz ich on the run die Aufgaben, die sie noch nicht kann durch Übungen, die ihr grad gut tun. Sie hat sogar das Platz/Sitz auf Distanz und anschließend abrufen in den Vorsitz gut gemacht. Da war ich dann doch wieder ein wenig beruhigt, dass ich sie nicht völlig überfordert hab.
Aber ich weiß, dass ich solche Massenveranstaltungen in nächster Zeit nicht wieder brauche.

[Iska]

ja, weniger ist oft mehr... ich kann das noch gut nachvollziehen....
aber der Abschluss des Tages hört sich doch sehr versöhnlich an....

[Doro]

Ja, manchmal merkt man es leider zu spät das man sich und dem Hund damit keine Freude macht.
Schön das ihr den Tag doch noch versöhnlich beenden konntet.
Lemmy braucht solche Veranstaltungen auch nicht, Scatty dagegen macht alles mit.
Hauptsache es gibt Kekse.

[Rohana]

Nach dem gestrigen Erlebnis hätte ich Mika heute fast daheim gelassen. Ich war beim Kreisgruppen-Basistraining, das bei einem befreundeten Verein abgehalten wurde. Da ich die Leute dort aber kenne war ich dann doch guter Hoffnung, dass es für Mika eher ein Gewinn wäre, dabei zu sein. Und das war eine gute Entscheidung.
Es waren knapp 40 Hunde dabei, die in drei Gruppen aufgeteilt wurden. Mit der Gruppe durchlief jeder drei Stationen.
Zuerst waren wir bei einer Station, an der die Übungen für den Außenteil der Begleithundeprüfung geübt wurden. Das ganze mal auf wirklich fremdem Terrain, umgeben von fremden Hunden zu machen war schon prima. Dazu mal von anderen Trainern korrigiert zu werden ist sowieso immer ein Gewinn. Da die Gruppen alle sehr ruhig gearbeitet wurden, mit viel Zeit und dem Blick darauf, so ein kleines Hibbelchen auch zur Ruhe zu bekommen, war es total klasse für Mika und mich.
An der nächsten Station ging es um so Dinge wie Bindung, Vertrauen, ruhiges Arbeiten an verschiedenen Geräten, Wippe, diverse Untergründe, Steg, Trampolin, etc. Dazu Cavallettiarbeit. Da sind unsere Siegelbacher Hunde ja recht fit, da wir in dem Bereich schon einige Zeit viel üben. So durfte Kaba 'vorturnen' und zeigen wie es geht. Und mit Mika 'durfte' ich gleich nochmal vorturnen, um zu zeigen, mit wie viel Ruhe und Geduld man mit einem jungen Wilden an solche Dinge rangehen muss. Das war für mich eine schöne Bestätigung, dass ich da auf dem richtigen Weg bin.
Die letzte Station war 'schnöde Unterordnung'. Da hab ich aus den Erklärungen für die anderen Teams einiges mitgenommen. Mit Mika allerdings konnte ich da nicht so viel machen, denn wir mussten leider so lang warten, dass sie dann kaum noch konzentrationsfähig war. Aber egal - Tipps für daheim sind auch gut. Und in der Wartezeit hab ich am Rand des Platzes kleine Übungen mit Mika gemacht und so ein Training auf fremdem Platz ist auch immer schick.
Alles in allem ein schöner Tag unter Hundeleuten. Und nun hab ich zwei müde und zufriedene Hunde.

[Hauptstadtpudel]

Das klingt gut und freut mich sehr für euch, dass du es doch gemacht hast!

[Beetle]

Ich finde deine Berichte von eurem Vereinsleben immer sehr spannend und abwechslungsreich.
Auch wie du dann etwas schwierige Situation händelst...mit zwei Hunden (oder mehr) muss man auch immer etwas erfinderisch sein.
Würde auch gerne vereinsmäßig etwas machen...habe aber leider noch nicht das passende gefunden.

[Rohana]

Freut mich wenn Dir meine Berichte gefallen .

Ich war ja vorher auch in anderen Vereinen und hab mich über etliche andere hier in der Gegend informiert. Ich war sehr froh, als ich dann endlich 'meinen' Verein gefunden hatte. Ist leider nicht so einfach .

[Iska]

Ja, das ist auch echt nicht einfach, einen "guten" bzw. eben für sich passenden Verein zu finden.....
Umso besser, wenn es euch so gut gefällt.

[Rohana]

Heute morgen war ich mit den Hunden draußen und wusste: sooo viel Zeit ist nicht, ich hab noch einen Termin und muss bald los. Also ging es zu einer großen Wiese und ich hatte den Futterbeutel dabei. Das Beutel apportieren hab ich länger nicht mehr mit meinen beiden gemacht (weil mit fünfen doch zu viel Act). Die ersten zwei male ging es gut. Dann sauste Mika eine Riesenrunde statt geradewegs zurück zu kommen. Also kleine Distanz geworfen, Schlepp in der Hand behalten. Nach zwei Versuchen ging es wieder ohne Umweg.
Also dachte ich: ok, sie soll ja auch noch was Bewegung haben. Also noch einmal weit werfen. Tolle Idee . Mika holte zwar den Beutel - rannte dann aber von mir weg statt zu mir. Also hab ich mir Kaba geschnappt, bin Richtung Heimat davon gerannt. Mika folgte uns sogar recht zügig - allerdings auf einer Parallelbahn weiter unterhalb am Hang. Und bog nicht zu uns ab, sondern sauste in eine nicht gemähte Brachwiese, wo sie zu allem Überfluss drei Rehe aufbrachte.
Also hab ich gepfiffen was das Zeug hielt. Und da war mein Glück, dass das Gras so hoch stand, dass Mika nur schlechte Sicht auf die Rehe hatte. So bog sie tatsächlich ab und kam, wenn auch mit einem großen Bogen, zu mir. War nicht optimal, aber trotzdem gab es Katzenfutter.
Allerdings hab ich mich dann doch total geärgert, denn bei der ganzen Aktion hat sie irgendwann den Futterbeutel fallen lassen. Ich weiß nicht, ob das war als sie merkte, dass ich weg rannte, als sie den Rehduft in die Nase bekam oder wann auch immer. Wir haben dann noch eine kurze Runde über die Wiese gedreht (an der Leine) aber das Ding leider nicht wiedergefunden. Und da ich ja pünktlich daheim sein musste, hatte ich für mehr auch keine Zeit.
Viel zum ärgern und ein klitzekleines bisschen zum freuen - so brauch ich das eigentlich echt nicht.

[Iska]

uijuijui....
da wäre mein Blutdruck aber auch in Wallung gekommen.....
fein, dass sie sich am Ende für Euch entschieden hat und auch, dass Du das Katzenfutter dabei hattest....

[Bupja]

Und immerhin bist Du günstiger weg gekommen als ich

[Rohana]

Da habt ihr beide natürlich recht . Ohne Katzenfutter geh ich selten aus dem Haus - man weiß ja nie .

[Tanja aus Haan]

Da habt ihr beide natürlich recht . Ohne Katzenfutter geh ich selten aus dem Haus - man weiß ja nie .

Puh... nochmal gut gegangen. Fein, dass es mit der Pfeife geklappt hat. Und da hab ich direkt mal eine (oder mehrere ) Fragen zu.
Hast Du, bevor Du die Pfeife eingesetzt hast, Mika irgendwie anders (Kommando, Motivation) versucht zu "erreichen"? Oder erschien Dir das eher aussichtslos und Du bautest auf die Pfeife?
Ich bin etwas unsicher im Umgang mit der Pfeife. Seit ein paar Wochen haben wir sie (und Katzenfutter natürlich - das hab ich schon vor langer Zeit hier im Forum gelesen ) immer dabei. Sie funktioniert wie ein Gummi. Das möchte ich mir auf keinen Fall kaputt machen. Deshalb setze ich sie "eigentlich" nur ein, wenn es funktionieren MUSS und mir der Abruf nicht 100% sicher erscheint. Hinterher denke ich aber doch manchmal, es hätte auch anders geklappt. Nunja, ... es ist natürlich recht bequem, sich auf die Pfeife zu verlassen. Wir haben eingetrichtert bekommen, dass es wichtig ist, ein ausgesprochenes Kommando durchzusetzen. Im Zweifel: kein Kommando, sondern Motivation. Ist die Pfeife in Verbindung mit dem Katzenfutter dann jetzt als Motivation anzusehen ... und sollte nur angewandt werden, OHNE vorher ein Kommando ausgesprochen zu haben?
Oder ist es egal, ob ich es vorher mit Kommando versuche?

klingt vielleicht etwas wissenschaftlich.

Ist das okay hier in Mikas Thread?

[Rohana]

Als erstes: ja klar ist das hier im Thread ok.

In dem Moment, in dem Mika mit dem Futterbeutel die falsche Richtung nahm, hab ich es einmal mit 'hier', unserm normalen Heranrufen, versucht. Ohne irgendeine erkennbare Wirkung. Dann bin ich losgeflitzt (Motivation) - da hat sie dann ja zumindest nach kurzer Zeit die Laufrichtung geändert.
Und dann kam der Wildgeruch ... und da versuch ich es erst gar nicht anders. Schon weil es entweder sofort oder gar nicht funktioniert (meiner Meinung nach).
Die Pfeife setz ich in solchen Momenten, und dann richtig vehement ein - nicht säuseln, sondern PFEIFFFFEN!!

Und in den nächsten Tagen werd ich wieder einige male pfeifen wenn Mika entspannt ist und dann gibt es auch Katzenfutter. Signal quasi 'wieder aufladen'.

Klar, vielleicht nutzt man die Pfeife manchmal in einem Moment, in dem es auch anders funktioniert hätte. Aber das verbuch ich dann unter Training . Nur wenn man plötzlich ständig pfeift ... das wär wohl nicht gut.

Die Sache mit dem Kommando und der Motivation ist natürlich nett gesagt. Aber ganz ehrlich: wenn Dein Hund 30 m und mehr entfernt hinter den Rehen klemmt, dann hast du keine Chance irgendwas durchzusetzen. Da kannst Du nur hoffen und vertrauen, dass Dein Kommando/Dein Pfiff funktioniert. Den Pfiff hab ich auch nie quasi durch 'Repressalien' (also an der langen Leine oder so) abgesichert. Das hab ich langsam aufgebaut - Erst immer gepfiffen wenn es Futter gab. Dann als MIka draußen im Garten war mal testhalber außerhalb der Futterzeit gepfiffen und siehe da: Hundchen kam geflitzt und bekam dann natürlich auch Futter - Konditionierung gelungen. Und dann erst daheim im Garten und dann draußen mit nach und nach mehr Ablenkung und größeren Distanzen und dem Katzenfutter trainiert, um das so weit möglich zu festigen. Da war und ist das Katzenfutter die Motivation, dem Pfiff Folge zu leisten.

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