Meine erste Setterhündin Joker ist ja auch im Alter erblindet. Bei ihr war es tatsächlich lange so 'blinder Hund, na und?!'. Daheim und auch bei Spaziergängen kam sie erstaunlich gut klar. Sie rannte im Galopp durch den Wald und dass sie mal aneckte kam wirklich selten vor. So selten, dass ich das zu Gunsten ihrer Freiheit in Kauf genommen hab. Treppen waren da schon schwieriger, bebautes Gebiet mit viel Trubel, aber da war sie ja ohnehin angeleint. In Ferienhäusern hat sie die ersten Tage alles mit viel Beharrlichkeit erkundet, lief vorsichtig immer wieder von Wand zu Wand zu Hindernis zu Möbel ..., bis sie quasi eine innere Karte im Kopf hatte. So zumindest kam es uns immer vor.
Irgendwann kam dann aber der Zeitpunkt, da es plötzlich nicht mehr so gut lief. Nach einigem Rumexperimentieren führe ich es darauf zurück, dass da auch ihr Geruchssinn langsam schlechter wurde. Sie reagierte noch auf starke Gerüche (Hähnchen braten in der Küche rief sie nach wie vor auf den Plan), aber schwache Gerüche konnte sie nicht mehr orten (TroFu-Brocken ein Stück neben ihrer Nase wurden nicht mehr gefunden, sondern per Versuch und Irrtum gesucht). Erst ab diesem Zeitpunkt war Joker wirklich immer an der Leine und wir waren ihre 'Blindenführmenschen'.
Trotzdem hatte ich nach einer gewissen Gewöhnungsphase den Eindruck, dass sie damit deutlich weniger Probleme hatte als wir

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Aber natürlich ist so etwas immer sehr individuell und wenn es bei Joker so relativ gut ging, heißt das nicht, dass es für Caesar auch so ist.
Wie sieht es bei Caesar denn mit den übrigen Sinnen aus? Hast Du darauf mal geachtet, das ausprobiert, ob Gehör und Geruchssinn noch funktionieren? Nicht dass das viel ändern würde, aber vielleicht geht es Dir wie mir, dass Du das einfach gern wissen möchtest...