Aktuelle §11b-Diskussion mit Fokus auf Pudel/Vibrissen

[Bupja]

Doro:Auf ihrer Homepage schreibt sie Ella wäre ein Labrador

Aber das sieht man ja in jedem Fall, dass das schon mal nicht stimmt

Ob mit oder ohne Bart.

[txakur]

Doro:Auf ihrer Homepage schreibt sie Ella wäre ein Labrador

Aber das sieht man ja in jedem Fall, dass das schon mal nicht stimmt

Ob mit oder ohne Bart.

Auf Donalds Inauguration waren auch mehr Leute als auf der von Obama...
Im August 2021 war sie noch ganz offiziell ein Labradoodle: https://www.bmel.de/SharedDocs/Intervie ... tiere.html

[Doro]

Screenshots habe ich gemacht, allerdings wäre eine Veröffentlichung eine Urheberrechtsverletzung.

[txakur]

Muss man ja nicht veröffentlichen. Reicht doch, sie bei Bedarf einem geeigneten Anzeigenden (also Zuchtverband) zur Verfügung zu stellen. Falls bei den passenden Verbänden jemand den A**** in der Hose hat. Für eine Privatperson ist das wegen der absehbar nicht unerheblichen Kosten vermutlich eher nix, es sei denn, die Privatperson ist selber entsprechend beschlagene/r Anwalt/Anwältin und zieht das aus prinzipiellen Erwägungen durch.

[Annitante]

Von ProHund zum Hundesport:

https://www.facebook.com/story.php?stor ... s=scwspsdd

Könnt ihr den Link öffnen?

[txakur]

Jepp, ist erreichbar. Guter Text.

[Aurelia]

(...) in dem Dokument zu Vorurteilen hier (...)

Danke für den Verweis auf dieses Dokument speziell in Bezug auf die Pudelvibrissen.

Ich sehe es durchaus als wissenschaftlich erwiesen an, dass die Vibrissen bei den Haushunden ein funktionsfähiges Sinnesorgan darstellen. Schwieriger ist meines Erachtens nach, wissenschaftlich festzulegen, in genau welchem Umfang die Vibrissen für den Hund noch eine Rolle spielen. In dem oben genannten Dokument fallen mir folgende Sätze auf, die ich gerne zur Diskussion stellen würde, da ich selber noch auf dem Weg einer Einschätzung und einer für meine Hunde (aber auch für mich selber) tragfähigen Lösung bin:

Dem Hund entsteht durch das Entfernen der Vibrissen vorübergehend ein nicht unerheblicher Körperschaden, da dieses hochspezialisierte Gesichts-Tastsinnesorgan ausfällt.

Auch wenn wir Menschen (als Spezies ohne Tasthaare) die Leistung der Tasthaare sicherlich nicht nachvollziehen können, müsste man nicht trotzdem einem Pudel irgendwie anmerken, wenn ihm ein nicht unerheblicher Körperschaden zugefügt wird? Dr. Rückert verweist in diesem Zusammenhang auf die Anpassungsfähigkeit der Hunde, aber müsste man nicht zumindest nach dem allerersten Abscheren der Vibrissen eine Anpassungsleistung bemerken?

Somit ist der Hund darauf angewiesen, mit der Schnauze und unter der Schnauze tasten zu können. Deswegen befindet sich hier das hochspezialisierte Tastorgan: die Vibrissen.

Ich habe mittlerweile 3 Pudel mit und ohne Bart gehabt und konnte bei keinem feststellen, dass er auf die Vibrissen angewiesen war, um ein Leckerchen zu finden oder zu verhindern, sich die Schnauze an unebenem Grund blutig zu stoßen (und ja, ich bin mir im Klaren darüber, dass es sich hierbei um eine seeeeehr kleine "Versuchsanordnung" ohne wissenschaftlichen Wert handelt... )

Ich bin ehrlich gesagt, hin- und hergerissen, was für meine Hunde nun die beste Lösung ist. Einerseits haben wir mit Bart die gleichen Probleme, die hier und im "Frisurenthread" schon geschildert wurden (mehrmaliges Bärtewaschen pro Tag finden sie stressig, Zeckenversteck, Wärmestau mit Schubbern, usw.), andererseits möchte ich ihnen natürlich keine wichtige Sinneswahrnehmung vorenthalten. Daher bin ich im Moment beim Versuch, für mich einzuschätzen, wie wichtig dieses Sinnesorgan für sie sein könnte. Kurze Schnauze, bei der die Vibrissen durch "Drum-Herum-Schneiden" verschont werden, kann ich mir - speziell bei meinem Senior Caesar aus Altersgründen (er kann nicht mehr so lange zum Frisieren stehen) und bei meiner schwarzen Tammy (da sieht man die Vibrissen total schlecht) - nicht so wirklich vorstellen.

[Doro]

Jetzt ist es endlich raus wer wann dran ist.
Es sind nur drei Großpudel gemeldet
http://vdh-thueringen.de/erfurt22/

[knöpfchen]

Vor über 70 jahren hat ein Herr Hans Thum , die ´Schur erfunden Karakul ,,, leider bekam er Zuchtverbot , weil einen Hundeschnauze muß rasiert werden ,,, Ich pers habe Pudel im Karakulschnitt
was ich viel schlimmer finde als ein Bärtchen , da ich Hunde aus 2 -3 Hand - Tierschutz habe ,, wenn Zähnchen fehlen dürfte mein Hund nicht mehr Agility betreiben ,, warum rennt er auf Zähnchen ,, alle meine Hunde werden vor der Ausbildung einen ärztlichen Hundesportscheck vorgestellt , zur Not könnte ich das schriftlich bekommen ,, aber reicht das ?

[Isi]

Vor über 70 jahren hat ein Herr Hans Thum , die ´Schur erfunden Karakul ,,, leider bekam er Zuchtverbot , weil einen Hundeschnauze muß rasiert werden ,,, Ich pers habe Pudel im Karakulschnitt
was ich viel schlimmer finde als ein Bärtchen , da ich Hunde aus 2 -3 Hand - Tierschutz habe ,, wenn Zähnchen fehlen dürfte mein Hund nicht mehr Agility betreiben ,, warum rennt er auf Zähnchen ,, alle meine Hunde werden vor der Ausbildung einen ärztlichen Hundesportscheck vorgestellt , zur Not könnte ich das schriftlich bekommen ,, aber reicht das ?

Ich kann dir gerade nicht folgen

[Doro]

Fehlende Zähne werden als Qualzuchtmermal gewertet, vermutlich ist es so gemeint.

[Isi]

Ich frage mich, wie man die einfangen kann, die nicht im Dienste der Rasse handeln.

Beispiel:
Mir persönlich ist egal, wenn ein Hund etwas aus der vorgeschriebenen Größe herausgewachsen ist oder diese nicht erreicht hat, wenn er ansonsten gesund und ein guter Vertreter seiner Rasse ist.
Aber dann gibt es Menschen, die das ausnutzen.
ZB beim Miniatur Bullterrier konnte man das beobachten: Die wurden immer größer, extra, von vielen Züchtern forciert - weil sie zB in Hamburg nicht unter die Rasseliste fallen. Diese Leute haben sich ins Fäustchen gelacht, dass sie einen fast normalgroßen Bullterrier haben, aber "Miniatur Bullterrier" in den Papieren steht und sie so die Rasseliste unterwandern.

Klar, wo Regeln sind, gibt es Regelbrecher. Aber wenn man so systematische Schlupflöcher ausmachen kann, ist es doch gut, diese zu schließen. Auch wenn man da immer wieder nachbesser muss.

Und wer sollte das besser können als Tierärzte? Amtstierärzte sind zudem eingebunden "ins System".
Auf die Rassezuchtvereine und den VDH ist ja kein Verlass, zeigt die aktuelle Situation gerade auch wieder, finde ich.

Ja, es wird übers Ziel hinausgeschossen und ich bin froh, wenn ich diese Stellen identifizieren kann oder daraufhingewiesen werde.
Aber auf der anderen Seite müsste man selbst vielleicht auch gewisse Einschränkungen akzeptieren, wenn diese der Rassegesundheit dienen, oder nicht?


Vielleicht sollte man auch Sport und Zucht trennen?
Die neuen Auflagen beziehen sich ja auf Aussteller:innen und Sportler.:innen Aber für den Sport sind fehlende Zähne egal, nicht aber für die Zucht. Dann sollte der Sporthund keine Auflagen bekommen, aber halt nicht in die Zucht gehen können mit fehlenden Zähnen - so in der Art?

[Doro]

Es ist schwierig, ich habe Angst davor das mit der großen Keule die Rassehundezucht zerschlagen werden soll.

[Jymmie]

Ich stelle mir bei allen Qualzuchtauslegungen die Frage, wohin soll das führen? Wenn nur noch komplett gesunde Hunde erlaubt sind, egal ob Zucht, Ausstellungen oder Sport, wird man irgendwann ( und ich hoffe mal nicht gerade jetzt) einen großen Cut machen müssen und alles was irgendwie laut Auslegung Qualzucht ist, unfruchtbar machen müssen. Somit kann nur noch vermehrt werden (ohne Wertung ob Zucht oder nicht), was nachweislich alle Gesundheitstests besteht die von irgendwelchen Stellen vorgeschrieben wird. Da es ALLE Hunde betrifft, werden nicht nur Rassehunde betroffen sein.

Was kommt dann als nächstes? Zählt zum Beispiel eine altersbedingte Athrose/Linsentrübung/Demenz/etc. dann auch als Krankheit, die möglicherweise vererbt werden könnte und zum Zuchtausschluss der Linie führt. Wenn ich eine Nachkommensprüfung durchführen lasse, was ist dann mit Krankheiten die durch „falsche“ Haltung entstehen? Als Beispiel ein Großpudel, der bei nachweislich HD freien Ahnen durch übermäßige Belastung im Wachstum plötzlich eine C-Hüfte hat.

Im Moment gibts es zuviele Variabeln in der Verordnung, zu wenig Präzedenzfälle und sehr viele Menschen unterschiedlicher Meinung, sodass eine Prognose für die Zukunft kaum möglich ist.

Ich hoffe, dass ein Umdenken und eine Überarbeitung der Zuchtzulassungskriterien bei einigen Rassen stattfindet, die es möglich macht die jetzige Rassenvielfalt zu erhalten. Genauso hoffe ich, dass nicht irgendwann eine Anordnung vom Vet-Amt kommt, die mir die Zucht /die Arbeit/den Sport mit meinem Hund verbietet.

@ Isi: gerade diese Normabweichler kann man nur einfangen indem man den Rassestandard rigoros durchsetzt und nur die Hunde zulässt, die gesund sind und dem Standard entsprechen.
In der Praxis ist die Grenze allerdings etwas verschwommener.
Es gibt übrigens auch die Möglichkeit Hunde mit eigentlich zuchtausschliessenden Fehlern ausnahmsweise zuzulassen, wenn diese besondere Voraussetzungen mitbringen.

[jojojojobounty]

Bei Facebook habe ich nun von mehreren Beitragenden gelesen, dass Tierärzte, Tiertrainer, Tierfriseure, … vom Veterinäramt angeschrieben wurden, mit der Aufforderung:
Besitzer von Hunden mit u.a. gekürzten Vibrissen zu beraten, beim 2. Mal zu verwarnen und bei einem dritten Aufeinandertreffen ohne “Besserung” die Besitzer anzuzeigen / dem Veterinäramt zu melden…

Hat davon schon jemand hier gehört ?