Eindrücke

Alles rund um den Pudelsport, Erfahrungsaustausch, Fragen, Probleme, Geschichten usw.
Antworten
Benutzeravatar
Cindy
Supernase
Beiträge: 3260
Registriert: Di Jan 10, 2006 7:34 pm

Eindrücke

Beitrag von Cindy »

Hi zusammen,

nachdem (oder besser während) ich gestern wieder einmal bei einem Turnier Parcourshelfer war, gingen mir so einige Gedanken durch den Kopf.

Zunächst mal muss ich sagen, nachdem ich allein in den letzten 3 Wochen bei mehreren A1 Wettkämpfen Parcourshelfer gemacht hatte, fällt mir POSITIV auf, dass die Zeit der extremen "Stangenschubserei" wohl vorbei ist. Selbst die superschnellsten Bodenlenkraketen rasten nicht mehr stangenfleddernd durch den Parcous.
Stangenfledderer waren in den letzten Monaten (im letzten Jahr) fast nur noch im A3 zu finden. Und zwar da eher noch bei den "alten" Hasen. Sprich bei den Teams, die schon länger dabei sind.
Anscheinend hat sich hier ausbildungstechnisch oder zumindest in der Einstellung bzgl. der Ausbildung doch so viel getan, dass hier eine Änderung zum positiven durchaus bemerkbar ist.
Nun ja - seien wir ehrlich - wer einen schnellen Hund hat, mit an sich guten Läufen und einer Wahnsinnszeit durchkommt, aber dann 5 Stangenabwürfe hat - der wird auch nicht glücklich. Also musste sich diesbezüglich in der Ausbildung was ändern.

ABER! das war auch der einzige positive Punkt, der mir aufgefallen ist.

Nun - in letzter Zeit scheinen einige Richter das Niveau in der A1 deutlich anzuziehen. Der A1 Parcours am Sonntag auf der BACK war diesbezüglich die Krönung. Aber auch der Parcours gestern beim OWC (anderer Richter als bei der BACK) hatte durchaus seine Knackpunkte. Führtechnisch auf jeden Fall deutlich anspruchsvoller als "2x im Kreis" (die typischen A1 Parcours aus den Jahren 99-02, je nachdem auch noch bis in 05).

Und hier zeigte sich auch wieder, dass viel zu viele Teams viel zu früh auf Turnieren starten. Der grösste Teil der Hunde war alles, aber nicht gerätesicher. Bei gut 70% der A1 Teams konnte ich nicht mal ansatzweise so was wie "sichere Kontaktzonen" feststellen. Damit meine ich jetzt nicht nur 2on2off, sondern schliesse RCs mit ein. Bei besagten 70% (Tendenz steigend) wurden die Zonen ganz offensichtlich nur rein zufällig getroffen oder wenn nicht so ganz zufällig, dann nur deshalb, weil Hund schon deutlich vor der Zone abbremste und sich quasi Schritt für Schritt weitertastete bis vom HF das befreiende "OK" kam. Es war offensichtlich, dass die Hunde nicht wirklich wussten, was von ihnen erwartet wurde. An ein selbständiges Arbeiten der Zonen mal gar nicht zu denken.

Gleiches hinsichtlich Slalom - ich finde es immer wieder erschreckend, wie viele Hunde sich heute noch im A1 tummeln, die ganz offensichtlich ein miserables Slalomtraining "genossen" haben. Dabei gibt es doch inzwischen so viele Trainingstechniken, die in so vielen Threads, Postings, ..... im Internet beschrieben wurden, von Seminaren mal ganz zu schweigen, dass es eigentlich nicht mehr vorkommen dürfte, dass man im A1 einen Hund an der Hand durch den Slalom führen muss. Und sobald man aus dem Takt kommt Hund überhaupt nicht mehr weiss, was er tun soll und was er nun eigentlich mit dem Gerät machen soll.

Zusätzlich waren viele der Hunde gar nicht in der Lage, irgendein Hindernis, selbst einen Sprung, selbständig anzunehmen. Auch wenn dieses Hindernis direkt vor ihrer Nase war. Die Hunde haben sich teilweise so sehr auf ihre HF fixiert, sei es, weil letztere in ihren "Anweisungen" so wenig klar und deutlich waren, dass die Hunde nicht wussten, was sie tun sollten, sei es weil die Hunde nie gelernt haben, zunächst mal alles an Hindernissen vor ihrer Nase zu nehmen, es sei denn, es kommen anderslautende Anweisungen, dass die Hunde die Hindernisse gar nicht gesehen haben.

So - und nachdem ich den deutlichen Rückgang der "Stangenfledderei" positiv erwähnt habe - muss ich andererseits sagen, dass ich trotzdem erschrocken darüber war, wie viele Hunde bsp. allein gestern einen miserablen Sprungstil gezeigt haben:
- Vor jedem einzelnen Hindernis abbremsen, taxieren, fast aus dem Stand springen
- genereller Bewegungsablauf beim Springen völlig verquer eher eine Art "über die Stangen hopsen" als wirklich springen

Dazu eine ganze Reihe von Hunden, die mehr oder weniger deutlich Übergewicht haben. Ich meine, wenn ich mit meinen 20 kg zuviel im Parcours rumrenne, dann ist das meine Sache. Aber wenn ich von meinem Hund entsprechend körperliche Hochleistung erwarte, dann sollte ich dafür sorgen, dass Hund das auch GESUND tun kann. Und da ist entsprechend Übergewicht einfach zuviel.
Bei zwei Hunden hat es mich echt gewundert, dass der Richter (der übrigens so was schon ab und an mal gemacht hat) nicht eingeschritten ist von wegen "bei mir startest Du nicht mehr bis dieser Hund nicht deutlich abgenommen hat") nicht eingeschritten ist.

Das Ganze erinnert mich an ein Turnier vor Jahren - war auch ein Hallenturnier. Wir hatten 2 A0 Starter, echte Anfänger - erster Hund, erster Start. Als unser erster Anfänger lief stand deren Trainerin am Rand und schaute zu (logischerweise). Dabei bekam sie mit, wie sich mehrere Leute aus einem anderen Verein darüber unterhielten, dass so ein Team doch nichts im A0 zu suchen hätte, die seien doch viel zu gut, das würde auf Dauer nur dazu führen, dass im A0 immer mehr gefordert würde und das sei doch wohl unfair. Solche HF seien doch wohl nur pokalgeil, blablabla.
Neee - so ein Team war nur gut vorbereitet auf seinen ersten Turnierstart.
Es endete auch folgerichtig mit einem fehlerfreien Lauf und dem ersten Platz.

Klar - nicht jeder Trainer hat die Einstellung, dass ein Team im Training in der Lage sein muss, einen A3 Parcours zu bewältigen, bevor es zum ersten Mal an den Start geht. Aber zumindest einen schweren A1 oder leichten A2 Parcours sollte man im Training OHNE nennenswerte Probleme absolvieren können.
Denn wenn dann noch die ganze Turniersituation dazu kommt, dann klappt häufig sowieso nicht alles so wie im Training. Und wenn dann sowieso noch Baustellen vorhanden sind .......
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

wun

Re: Eindrücke

Beitrag von wun »

Huhu

interessante Beobachtungen.
Ich bin ja nicht lange dabei und auch noch Anfänger, aber ich finde bei unseren paar Turnieren, wo ich dabei war,
dass die A1-Läufer schon echt gut dabei waren. (Da gehören Marley und ich schon eher mit zu den von dir beschriebenen :oops: wobei unser Problem halt das Drumherum im Parcour war/ist und das kann ich nunmal nicht zu Hause im Training so wirklich üben.)
Wobei wir fanden, dass teilweise die A1-Parcoure kniffliger waren als die A2-Parcoure, aber gut, dass ist bestimmt auch immer Auslegungssache.

Was mich interessieren würde Cindy:
Woran sehe ich, dass mein Hund die Hindernisse so taxiert und den Bewegungsablauf, wie du es beschrieben hast?
Das würde mich echt interessieren, weil ich da bei Marley noch gar nicht drauf geachtet habe, wobei ich meiner Trainerin schon zutrauen würde, dass zu erkenne und einen drauf anzusprechen.

Fruit Loop
Zwerg-Nase
Beiträge: 719
Registriert: Sa Mai 23, 2009 1:53 am

Re: Eindrücke

Beitrag von Fruit Loop »

Also ich fand die Parcours von Sonntag eigentlich nett...^^ Ich denke wir waren soweit an der B.A.C.K. zu starten. Die von dir angesprochenen langsamen Zonen haben wir zwar auch (noch), aber das Fussel weiß immerhin welche Position verlangt ist, er nimmt sie halt leider im Moment seeehr langsam ein. Das würde ich aber unter anderem auch auf mangelndes Training schieben. Ansonsten ist er ja sehr gerätesicher und hat auch die stark unterschiedlichen Reifen angenommen, den Sacktunnel nicht verweigert usw..
Von daher denke ich sollte man nicht nur den Trainern, sondern auch den Hundeführern (gerade wenn diese nicht mehr ganz unerfahren sind) selber zutrauen/auftragen abzuschätzen wie weit sie sind.
Der Sache mit den übergewichtigen Hunden kann ich nur zustimmen, da wird noch zu oft weggesehen!
Das mit dem hohen Anspruch in der A1 stimmt schon, ist aber sehr richterabhängig, bei den letzen beiden geteilten Turnieren (Morgens/Nachmittags) mit eben auch zwei Richtern, war es extrem. Der A3er war schön rund, man konnte immer recht gut am Hund sein, der Slalomeingang war gerade,... Die 1er und 2er hatten ganz eklige Parcours, hässliche Slalomeingänge, man konnte eben nicht immer an der richtigen Stelle sein usw..
Von der Seite aus würde ich mal ganz ehrlich sagen, dass es öfter "nicht machbare" A1er Parcours gibt, als "nicht machbare" A3er (wie der eine Jumping letzt und der A3er Samstags von Alex). Nur pfinzen die "großen" irgendwie mehr/lauter rum, so zumindest mein Eindruck.
Aber gut. kann man nichts machen. Man muss ja froh sein, dass ab und an noch Leute nachkommen, die Richter werden wollen...Mich gruselts schon vor Martins Parcours...^^

Fruit Loop
Zwerg-Nase
Beiträge: 719
Registriert: Sa Mai 23, 2009 1:53 am

Re: Eindrücke

Beitrag von Fruit Loop »

Also ich fand die Parcours von Sonntag eigentlich nett...^^ Ich denke wir waren soweit an der B.A.C.K. zu starten. Die von dir angesprochenen langsamen Zonen haben wir zwar auch (noch), aber das Fussel weiß immerhin welche Position verlangt ist, er nimmt sie halt leider im Moment seeehr langsam ein. Das würde ich aber unter anderem auch auf mangelndes Training schieben. Ansonsten ist er ja sehr gerätesicher und hat auch die stark unterschiedlichen Reifen angenommen, den Sacktunnel nicht verweigert usw..
Von daher denke ich sollte man nicht nur den Trainern, sondern auch den Hundeführern (gerade wenn diese nicht mehr ganz unerfahren sind) selber zutrauen/auftragen abzuschätzen wie weit sie sind.
Der Sache mit den übergewichtigen Hunden kann ich nur zustimmen, da wird noch zu oft weggesehen!
Das mit dem hohen Anspruch in der A1 stimmt schon, ist aber sehr richterabhängig, bei den letzen beiden geteilten Turnieren (Morgens/Nachmittags) mit eben auch zwei Richtern, war es extrem. Der A3er war schön rund, man konnte immer recht gut am Hund sein, der Slalomeingang war gerade,... Die 1er und 2er hatten ganz eklige Parcours, hässliche Slalomeingänge, man konnte eben nicht immer an der richtigen Stelle sein usw..
Von der Seite aus würde ich mal ganz ehrlich sagen, dass es öfter "nicht machbare" A1er Parcours gibt, als "nicht machbare" A3er (wie der eine Jumping letzt und der A3er Samstags von Alex). Nur pfinzen die "großen" irgendwie mehr/lauter rum, so zumindest mein Eindruck.
Aber gut. kann man nichts machen. Man muss ja froh sein, dass ab und an noch Leute nachkommen, die Richter werden wollen...Mich gruselts schon vor Martins Parcours...^^

Benutzeravatar
Phoebe
Supernase
Beiträge: 3450
Registriert: Mo Okt 12, 2009 9:51 pm
Wohnort: Dresden

Re: Eindrücke

Beitrag von Phoebe »

Ich kann mich den Beobachtungen auch anschließen...der A1er am Sonntag war schon sehr anspruchsvoll...wobei es da bei unserem 1er Starter klick gemacht hat und er im Training jetzt mit Feuereifer dabei ist und seine Frida wirklich gewissenhaft trainiert....

aber da kommt das Nächste...Training...ich belese mich im Internet, Büchern, spreche mit anderen Trainern, beobachte viel auf Turnieren usw...usw...damit ich meinen Trainingsopfern eine gute Ausbildung bieten kann...und wenn auch langsam, bei denen die wollen, sieht man die Fortschritte...

...ich stelle meist den Slalom immer als kleine Gasse (so ca.10 cm auseinander), da die meisten Hunde diesen Sch*** gelernt haben...mit der Gasse finden sie den Eingang schneller, sind im Gerät schneller und man kann das selbstständige Arbeiten sehr, sehr gut trainieren...Auch erfahrene Turnierhasen, deren Hunde das gerät ordentlich arbeiten, trainieren ohne Klagen mit an der Gasse...aber dann gibts immer wieder welche, die da nur rummosern, selbst wenn man Vorteile und Gründe klar darlegt...

...und das schlimmste...es sind solche sinnlosen diskussionen ohne sinn und verstand...und wenn ich dann das Training und die Turnierläufe mir von solchen Teams ansehe, bekomme ich nur Herzbeklemmungen und mir tut der Hund einfach nur unheimlich leid!!! Und alles nur wegen dem Kotzbrockenegoismus des Menschen....

...ich habe doch keinen Hund um Agiweltmeister zu werden, sondern ich habe gerne Hunde und sie sind zum Glück fit und gesund und kann deshalb mit ihnen Hundesport betreiben...wo es hinführt...wir werden sehen...

und zum Thema Übergewicht....ohhhhh gaaaaanz schlechtes Thema...

...ich habe dafür überhaupt kein Verständnis...beim Menschen ist mir das Wurscht, da ist jeder für sich selber verantwortlich...aber wie ich ein Tier fett werden lassen kann, ist für mich völlig unverständlich...

und gerade das gern gewählte Argument der Kastration zählt da absolut nicht....mein Rentnerchen ist auch seit vielen Jahren kein richtiger Mann mehr und trotz beendeter Sportkarriere immer noch gut gebaut und fit :)

...im gegensatz zu einigen noch aktiven Vertretern....boah was ich da manchmal zu sehen bekomme...einfach nur schrecklich!!!!!!!!!! die armen viechter!!!!!!!!!

letztes Jahr hat eine Richterin einen guten Schachzug zu diesem Thema vollbracht. Aus einem benachbarten Verein kam auch immer eine Starterin mit einem echt fetten Labbi zum Turnier. Das Tier tat mir immer einfach nur leid!!! Nach jedem Aufkommen nach dem Sprung ächzte der Hund los :keule: ... daraufhin hat die Richterin die Starterin nach dem ersten Lauf in die Meldestelle gerufen.

Dort hat sie sie gefragt, ob sie ihrem Hund schon mal beim Springen zugehört hat...bereits das hat gereicht, das die Starterin ihre gemeldeten Starts für den Rest des Wochenendes zurückgezogen hat...ein Glück für den Hund*juhu*

...und mittlerweile startet sie mit diesem Hund auch nicht mehr...der ist zwar immer noch dick, was nicht in ordnung ist, muss aber wenigstens kein Agi mehr machen...
Woran sehe ich, dass mein Hund die Hindernisse so taxiert und den Bewegungsablauf, wie du es beschrieben hast?
Das würde mich echt interessieren, weil ich da bei Marley noch gar nicht drauf geachtet habe, wobei ich meiner Trainerin schon zutrauen würde, dass zu erkenne und einen drauf anzusprechen.
Schau dir mal deine Turniervideos an und beobachte, ob Marley kurz vor dem Sprung langsamer wird und kurz vor dem Sprung verharrt, bevor er los springt. Oder ob er flüssig durchrennt und springt.

Den flüssigen Bewegungsablauf kannst du ähnlich wie bei den Pferdels mit Cavalettitraining oder Stangenarbeit erreichen. Gut geht das beim Longieren. Im Verein hatten wir einen Hund, der absolut gesund war, aber eben einen absolut schlechten Springstil hatte. Nachdem die Besitzerin darau aufmerksam gemacht wurde, hat sie sich ein Ausbildungsbuch für Springpferde besorgt und ihr Hundi danach trainiert...nach ca. einem halben Jahr sprang der Hund wunderbar...bis heute :D
Bild

LuckyLela
Mini-Nase
Beiträge: 341
Registriert: So Sep 28, 2008 3:42 pm
Wohnort: Wahlstedt

Re: Eindrücke

Beitrag von LuckyLela »

Das klingt ja mal interessant. Bei unseren Turnieren sind mir bisher keine übergewichtigen Hunde aufgefallen. (sind nur 1-2 Turniere im Jahr)
Das Stangenfleddern ist weniger geworden, stimmt schon, was ich aber im A§ immer noch grausam finde, was nur sehr wenige Richter bestrafen sind fliegende Starts, bei denen der Hund vom Arm gelassen wird und sofort in den Pacours startet. Ich finde, wer seinen Hund am Start nicht kontrollieren kann, hat in der A3 nichts verloren. (und das sage ich als A1, bzw. Senioren-Läufer)
Meine Trainerin, auch Agi-Richterin, erzählte mir von ihrem letzten Turnier. Sie hatte extra einen in Ihren Augen nicht so anspruchsvollen Pacours gebaut, also ohne große Verleitungen, schwere Slalomeingänge etc. und hatte noch nie so viele DIS wie bei dem Turnier. Weil die Leute ihre Hunde anscheinend etweder nur dicht oder auf Distanz führen können, nicht beides. Daraufhin durften wir erstmal wieder im Viereck arbeiten und dichtes und weites Führen üben. :D

Fruit Loop
Zwerg-Nase
Beiträge: 719
Registriert: Sa Mai 23, 2009 1:53 am

Re: Eindrücke

Beitrag von Fruit Loop »

Es gibt auch gute Gründe für fliegende Starts. Wenn der Parcoursverlaufes hergibt, oder es einfach weniger Streß für den Hund bedeutet, dann spricht nichts dagegen. Ich habe noch nie einen unkontrollierten fliegenden Start/vom Arm runter Start gesehen. Unkontollierte/unsichere bleib,bleib, bleib Starts zur Genüge...

LuckyLela
Mini-Nase
Beiträge: 341
Registriert: So Sep 28, 2008 3:42 pm
Wohnort: Wahlstedt

Re: Eindrücke

Beitrag von LuckyLela »

Fruit Loop hat geschrieben:Es gibt auch gute Gründe für fliegende Starts. Wenn der Parcoursverlaufes hergibt, oder es einfach weniger Streß für den Hund bedeutet, dann spricht nichts dagegen. Ich habe noch nie einen unkontrollierten fliegenden Start/vom Arm runter Start gesehen. Unkontollierte/unsichere bleib,bleib, bleib Starts zur Genüge...
Gegen fliegende Starts an sich habe ich auch nichts einzuwenden, bin ja auch jemand, der mit dem Hund starten muss(te), damit überhaupt Tempo zustande kommt, aber ich habe es halt auch schon erlebt, dass die Terrier-Flitzwürste an den Start getragen wurden und Herrchen den Hund auf den Boden setzte und losprinten musste... Bleib Bleib Starts, ja die sehe ich auch oft...
Auch ein Erlebnis: Leinenträger-Mädel gibt Leine an Hundebesitzer, eigentlich eine höfliche Geste, kommt eine HF mit Mali und sagt, bitte bloß nicht die Leine in der Hand behalten, sonst ist die Hand weg, meine Hund muss sich immer die Leine schnappen können. :bekloppt:
Irgendwie schade, dass viele ihren Hund so überdrehen, dass kein normaler Umgang mehr möglich ist. Für mich ist der Hund halt in allerertser Linie Familienmitglied und Begleiter, kein Sportgerät. Und das bedeutet auch, dass der Hund in jeder Situation konrollierbar sein muss.

Fruit Loop
Zwerg-Nase
Beiträge: 719
Registriert: Sa Mai 23, 2009 1:53 am

Re: Eindrücke

Beitrag von Fruit Loop »

Die Hunde drehen sich doch meistens eher selber hoch. Da brauchts erstmal nen grundsätzlich hochtriebigen Hund und der will nunmal oft Streß/Trieb abbauen indem er wo reinbeißt. Wenn man noch dazu bedenkt, dass Malis und co eben so gezüchtet werden keine allzugroße Beißhemmung zu haben bzw. auf Beute zu gehen, dann würde ich als Leinenträger nie auf die Idee kommen die Leine oder sonstiges in der Hand zu halten, wenn der Hund ins Ziel kommt. Hunde suchen sich durchaus schonmal selber aus, was sie für Beute halten, da muss man das mit der Leine nicht erst beibringen. Haqt eh genügend Nachteile, ich kenne niemanden, der das forciert hat.
Sogar mein Kleinpudel ist mir bei einem Lauf an der B.A.C.K. in den Ärmel gegangen, wenn da grad ne Leine gewesen wäre, dann hätte vielleicht die herhalten müssen...

Benutzeravatar
Cindy
Supernase
Beiträge: 3260
Registriert: Di Jan 10, 2006 7:34 pm

Re: Eindrücke

Beitrag von Cindy »

LuckyLela hat geschrieben:was nur sehr wenige Richter bestrafen sind fliegende Starts, bei denen der Hund vom Arm gelassen wird und sofort in den Pacours startet. Ich finde, wer seinen Hund am Start nicht kontrollieren kann, hat in der A3 nichts verloren.
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Vielleicht gibt es gute Gründe für nen fliegenden Start :n010:
Mal bös gesagt - diejenigen, die gezwungenermassen fliegende Starts machen, kommen idR nicht in die A3 :twisted: (Ausnahmen bestätigen die Regel :mrgreen: ).
Andererseits gibt es genügend Leute, die machen das bewusst, um den Hund "anzuheizen" anstatt ihn am Start mit "Bleib" zu drücken.
Leinenträger-Mädel gibt Leine an Hundebesitzer, eigentlich eine höfliche Geste, kommt eine HF mit Mali und sagt, bitte bloß nicht die Leine in der Hand behalten, sonst ist die Hand weg, meine Hund muss sich immer die Leine schnappen können.
Ganz ehrlich, ich kann es gar nicht haben, wenn der Leinenträger meint, mir die Leine entgegenstrecken zu müssen. Nix höfliche Geste, mich stört das in dem Moment. Mich stört auch, wenn ich gerade mit meinem Hund im Ziel bin und sich schon die Leute mit dem Chiplesegerät auf einen stürzen. Anderen mag es da anders gehen, aber ich brauche erst mal einen Moment für mich und meinen Hund um wieder runter zu kommen, dieser Moment gehört noch ganz meinem Hund und mir - da kann ich es nicht abhaben, bedrängt und belästigt zu werden.
Und ja - eine Zeitlang war es zumindest bei uns im Süden grosse Mode, die Leine als Spielzeug und "Triebmittel" zu nehmen. Warum auch nicht? Stört ja niemanden wirklich.

Und was die vielen DIS betrifft - :twisted: das ist immer so eine Sache. Mir geht es bsp. so, dass ich gerade bei leichten Parcours sehr viel schneller ne DIS laufe als bei schweren Parcours. Mit die besten Läufe hatte ich bei knackigen Parcours bei denen ich die Begehung verpasst habe. :mrgreen:
Ist eine Konzentrationssache - je einfacher desto weniger konzentriert bin ich dabei - endet meist mit den drei sattsam bekannten Buchstaben :keule: wenn Klein Wusch ihrem HF zeigt, dass es eben doch nicht so leicht und einfach ist :streichel: - und Klein Wusch lässt sich auf richtige Distanzen (für einen so kleinen Hund) und auch sehr dicht führen.
Aber andererseits - je nach Klasse ist es teilweise einfach so, dass bsp. etwas zwar "leicht" aussieht, aber eben nicht leicht ist.
Zu Nele's Zeiten waren die Slalomeingänge im A1 idR immer gerade. Nele konnte jeden noch so eckigen Slalomeingang - aber keine geraden Eingänge. Das war das absolute Grauen. Sie hält selbst heute noch nicht viel davon, mal etwas Tempo rauszunehmen - ihr generelles Lebensmotto ist "lieber tot als bremsen" :keule: . Und da wir den Slalom über Gasse aufgebaut haben ...... schätze mal, ich muss dazu nicht viel sagen. Mit einem Hund von Nele's Temperament, Charakter und diversen sonstigen Eigenschaften würde ich vermutlich nicht mehr Gasse trainieren sondern die 2x2-Variante. In der Hoffnung, dass Hund wenigstens etwas lernt, über den Slalom nachzudenken als mit brachialer Gewalt durch die Stangen zu brezeln.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Benutzeravatar
Phoebe
Supernase
Beiträge: 3450
Registriert: Mo Okt 12, 2009 9:51 pm
Wohnort: Dresden

Re: Eindrücke

Beitrag von Phoebe »

Fruit Loop hat geschrieben: Ich habe noch nie einen unkontrollierten fliegenden Start/vom Arm runter Start gesehen. Unkontollierte/unsichere bleib,bleib, bleib Starts zur Genüge...
Zu unserem Turnier in Dresden starten auch oft einige tschechische Sportfreunde. Eine hat ihren Hund mal richtig über die erste Hürde "geworfen". Die Richterin hat sie dann auch fürs ganze Wochenende gedisst, denn das geht nicht...der Hund hätte sich auch verletzen können.

Ich muss sagen, ich achte auf einen sauberen Start, bei meinen Hunden, wie auch bei meinen Trainingsopfern...

...sch... auf die hundertstel Sekunde...denn wenn der Hund am Start rumhampelt und dann das 2 . Hindernis verweigert oder reißt, weil er sich ni konzentriert, hab ich nüscht gewonnen....

mit meiner Kurzen hab ich den gesamten Start noch mal neu übers klickern konditioniert und sie liegt sehr brav...dann leg ich sie lieber noch nen halben Meter weiter hinter die Hürde, damit sie ordentlich Anlauf nehmen kann und dann passt das auch wieder :D
Bild

Benutzeravatar
Cindy
Supernase
Beiträge: 3260
Registriert: Di Jan 10, 2006 7:34 pm

Re: Eindrücke

Beitrag von Cindy »

Phoebe hat geschrieben:dann leg ich sie lieber noch nen halben Meter weiter hinter die Hürde, damit sie ordentlich Anlauf nehmen kann und dann passt das auch wieder :D
Eben - wie oft sieht man, dass die Hunde fast schon mit der Nase in der Lichtschranke positioniert werden - und dann wundert sich HF dass Hund die erste Stange reisst ("dieses blöde Viech") oder gar unterläuft ("noch viel dämlicheres Viech"). Anstatt mal dafür zu sorgen, dass Hund genügend Anlauf hat.

Mit Klein Wusch geht es ja noch. Nele dagegen stand oftmal schon quasi ausserhalb der Parcoursumrandung. Bei ihr habe ich immer darauf geachtet, dass sie möglichst 6 grosse Schritte vom STart weg positioniert ist. Da reichte halt öfter mal der Platz zwischen Umrandung und erstem Hindernis nicht aus :mrgreen: .

Freut mich übrigens, dass der Junge aus eurem Verein jetzt "Feuer gefangen" hat :mrgreen: . Also hat sich die BACK doch gelohnt für ihn. Und das Wichtigste im Agi ist, dass man verlieren kann. Und v.a., dass man erkennt, dass in 99,99999% der Fälle der HF derjenige ist, der den Fehler verursacht hat.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Benutzeravatar
Phoebe
Supernase
Beiträge: 3450
Registriert: Mo Okt 12, 2009 9:51 pm
Wohnort: Dresden

Re: Eindrücke

Beitrag von Phoebe »

Cindy hat geschrieben: Freut mich übrigens, dass der Junge aus eurem Verein jetzt "Feuer gefangen" hat :mrgreen: . Also hat sich die BACK doch gelohnt für ihn. Und das Wichtigste im Agi ist, dass man verlieren kann. Und v.a., dass man erkennt, dass in 99,99999% der Fälle der HF derjenige ist, der den Fehler verursacht hat.

oh ja das hat er...und wenn die Hündin an Wippe, Zonen und Slalom nicht falsch aufgebaut worden wäre :? sähen die Ergebnisse ganz anders aus....aber eben hätte, wöllte, können....wir üben fleißig und die Fortschritte sind von Woche zu Woche deutlich sichtbar!!!!

Und ich muss sagen, dass ich auch fast lieber mit ihm arbeite (er ist 13), als mit Erwachsenen, die permanent alles in Frage stellen und sich im Gegensatz schlecht bewegen können und nichts aus dem Bauch heraus machen. Das kann er wunderbar und durch langjähriges Vereinsfußballspielen hat er auch eine wahnsinns Körperbeherrschung. Da kann sich manch "Großer" echt was abgucken!!!! Und Frida seine bunt gewürfelte Pinschermixhündin ist vorallem sprungtechnisch ein Naturtalent. Das passt einfach :D Nächstes Turnier der beiden ist erst im April...bis dahin haben wir Zeit noch einiges herauszukitzeln :wav:
Bild

Antworten

Zurück zu „Alles zum Thema Sport mit dem Pudel“