dieses Wochenende fand in Hockenheim die 5. Agility German Classics statt. Die AGC wurde 2004 ins Leben gerufen als "Konkurrenzveranstaltung" zur VDH Deutschen Meisterschaft. Sehr zum Ärger vieler Agi-Sportler wurden für 2004 die Zulassungsbestimmungen für die VDH-DM geändert. Bis dahin zählte rein die Leistung für die Zulassung. Für 2004 beschlossen die Zuständigen im VDH, dass ab sofort die Agility anbietenden Verbände jeweils ein Startplatzkontingent anhand der Starterzahlen ihrer Turniere für die VDH-DM erhalten. Es zählte also nicht mehr nur die reine Leistung, sondern auch die Zugehörigkeit zum "richtigen" Verband.
Im Endeffekt lief es darauf hinaus, dass Spitzenteams daheim bleiben mussten, weil sie bsp. für den Club für britische Hütehunde starteten, der nur 2 oder 3 Startplätze erhielt, während eher durchschnittliche Teams einen Platz bekamen, da sie für Verbände starteten, die ein hohes STartplatzkontingent erhalten hatten.
Aus Protest gegen diese Regelung beschlossen einige Agi-Sportler, eine Konkurrenzveranstaltung auf die Beine zu stellen, bei der sich jedes Team qualifizieren konnte, egal welchem Verband es angehört - rein über die Leistung. Eben die Agility German Classics.
Es konnten sich dieses Jahr 71 Large, 49 Medium und 53 Small Teams qualifizieren. Klein Wusch und meinereiner waren bei den Small dabei. Am Samstag, also gestern (14.11.) fanden die Team-Wettkämpfe statt. Heute dann die Einzelwettkämpfe.
Samstag: 14.11.
Meine Teamkollegen und ich hatten uns auf den Namen "Ghettoschlümpfe" geeinigt. Ausgestattet mit schlumpfblauem T-Shirt mit entsprechendem Aufdruck, weissen Hosen (empfehlenswert bei diesem Wetter




Wir waren dann auch gleich die vierte Mannschaft. Eine Mannschaft besteht immer aus 3 oder 4 Mensch-Hund-Teams. Bei 4 Mensch-Hund-Teams gibt es ein Streichergebnis. Klein Wusch und ich hatten das "Glück" als erste für unsere Mannschaft zu starten. Ich beschloss, so weit wie möglich eher auf Sicherheit und Durchkommen zu laufen anstatt auf möglichst schnell schnell. Ergebnis Null Fehler, aber die Zeit war zwar nicht schlecht aber auch nicht berauschend. Meine zwei nächsten Teamkollegen kamen dann auch fehlerfrei durch, so dass TK4 mit einem Patzer in seinem Lauf das STreichergebnis lieferte. Wir kamen dann auf den 6. Platz und zogen damit in die 2. Runde.
Die nächsten Runden waren im KO-System angelegt. Also 8 Teams kommen in die zweite Runde. Davon laufen immer zwei Teams gegeneinander. Das erstplatzierte gegen das achtplatzierte Team, das zweitplatzierte gegen das siebtplatzierte, ......
Jo, wie es halt so ist - meinereiner als erster Starter im zweiten Durchgang patzte - Dis. Die nächsten beiden Starter unseres Teams patzten ebenfalls. Und damit waren wir weg vom Fenster.
Den Rest des Tages verbrachten wir zunächst als Zuschauer, später dann bei lecker griechischem Essen *hmmmmm*. Allerdings sollten sich die Restaurants vielleicht angewöhnen, 2 Tellergrössen anzubieten, einen für normale Esser, einen für Ausgehungerte

Nach letztem Jahr hatte ich ja beschlossen, dass ich die 50 km nicht mehr mit WoWa fahren werde. Der Aufwand ist einfach zu gross, da übernachte ich doch lieber daheim


Da es etwas spät geworden war, fiel mir am Sonntag früh das Aufstehen entsprechend schwer. Prinzipiell wäre das ja auch kein Thema gewesen - Meldepapiere waren abgegeben, die small-Hunde würden sowieso später dran kommen ......
ABER! um 8:00 sollte der Einmarsch aller Teilnehmer stattfinden. Und da sollte man schon anwesend sein. Rein aus Höflichkeit.
Mal wieder zu spät aufgestanden, etwas "rumgetrödelt" und dann darauf hoffend, dass die evtl. aufgestellten Radargeräte allesamt gewerkschaftlich organisiert sind, kamen wir um Punkt 7:58 an der Halle an. Punktlandung, just in time, perfekt. Klein Wusch nochmal kurz Gassi gehen lassen und ab in die Aufreihung der Hundeführer.
Am späten Vormittag dann wurde es ernst - A-Lauf der small. Der Parcours war soweit ok. Ein paar hakelige Stellen, aber nichts unlösbares. Ich beschloss, diesmal möglichst auf Tempo zu führen. Das klappte auch recht gut bis meinereiner kurzfristig die Orientierung verlor. Wusch sei Dank - sie hat sich problemlos wieder auf den richtigen Weg führen lassen - etwas grosser Bogen, wir verloren etwas Zeit - aber Fehlerfrei und am Ende der 5. Platz.
Bei einer derartigen Konkurrenz ist das schlicht und ergreifend wirklich gut. Ich war einfach nur


A-Lauf
Jumping - ja, bereits der Jumping large hatte eine hakelige Stelle, die so eigentlich NICHT regelkonform war. Das Reglement ist hier eindeutig "Der Reifen oder der Weitsprung sind in der Strecke in gerader Linie zu platzieren. Der Reifen war sicher vieles, aber garantiert NICHT in gerader Linie der Strecke. Es gab wohl ein paar Sportler, die sich darüber mokierten, aber das war's dann auch.
Im Medium (und eigentlich auch small, da wir den gleichen Parcours haben würden) saßen meine Teamkollegen vom Samstag und ich auf der Tribüne und diskutierten noch, wo denn Hindernis Nr. 3 sei (zugegeben, wir hatten beim abradeln des Richters nicht aufgepasst

Während wir noch diskutierten geschah etwas, das ich bis dahin NICHT für möglich gehalten hätte. Die Medium Teams hatten sich bereits während des Abradelns des Parcours durch den Richter (Weglängenmessung) am Startbereich für die Parcoursbegehung versammelt. Als der Parcours zur Begehung freigegeben wurde ging - KEINER. Kein einziger der Medium-Starter begann mit der Parcoursbegehung. Ein paar der HF versuchten, den Richter dazu zu bringen, den Parcours zu ändern - Richter stellte sich quer. Trotz Hinweis auf das Reglement (es waren ja auch unter den Startern einige Richter) und auf die Gefährdung für die Hunde bei speziell dieser Wegführung weigerte sich der Richter den Parcours zu ändern. Und die Starter weigerten sich, unter den gegebenen Bedingungen auch nur den Parcours abzugehen - geschweige denn zu starten



Nachdem uns Zuschauern auf der Tribüne klar wurde, was los war, gesellten sich auch einige Small-HF zu den Protestierenden - klar, wir hätten ja das gleiche Problem. Selbst einige large-HF kamen dazu.
Ende vom Lied - der Reifen wurde entfernt und durch einen normalen Sprung ersetzt.
Was mich persönlich beeindruckt hat - das Ganze ging ohne grosse Vorbesprechung, ohne Absprachen usw. vor. Ganz spontan. Und ALLE Medium-Starter haben mitgemacht. IdR sind es ja immer nur ein paar, die Protest einlegen, wenn was nicht ok ist. Der Rest der Starter macht das, was die Richter sagen. Aber in diesem Fall - einfach so, spontan.
Irre

Nun ja, da die Startreihenfolge im Jumping in umgekehrter Reihenfolge der Platzierungen im A-Lauf erfolgte, war ich die fünftletzte. Entsprechend zog sich die Warterei hin. Zweimal war ich einen Tick zu unaufmerksam und Wusch machte kleine "Ausflüge". Aber wiederum Wusch sei Dank reagierte sie auf meine verzögerten Ansprachen sofort und richtig - fehlerfrei. Allerdings nicht so die berauschendste Zeit ->10. Platz.
Jumping
In der Gesamtwertung (A-Lauf und Jumping) erreichten wir ................................................... den 3. Platz





Ich bin so stolz auf die kleine Flitzgurke. Sie ist einfach nur GRANDIOS und ich bin megaglücklich.
Zwei fehlerfreie Läufe unter deutlichem Stress .......

PS: die VIdeos stelle ich morgen ein. Mir fallen gerade die Augen zu.