agility mit einem wirbelwind

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curls
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agility mit einem wirbelwind

Beitrag von curls »

seit einem jahr mache ich mit jolie (gp, 2 jahre) agility.
sie macht es unglaublich gerne und demensprechend benimmt sie sich auch.
sobald wir in die halle kommen (im winter), flippt sie förmlich aus und das im wahrsten sinne des wortes.
habe mühe, sie ruhig zu halten und ist sie dann an der reihe, flitzt sie wie eine furie los.
für mich als agilityanfänger, der sich selber noch nicht richtig bewegt, ab- oder umwedet, eine rechte anstrengung
und eher mühsam als motivierend.
hat jemand von euch erfahrung mit powerhund = agility? oder sogar einen rat, wie ich das ganze besser in den griff bekomme?

noch eine frage in dieser richtung: ich selber habe recht mühe, den parcour im richtigen ablauf resp. reihenfolge zu absolvieren.
orientierung gleich null........und das mit einem hund, der wie ein pfeil durch und über die geräte jagt...
im moment macht mir dieser sport wirklich keine grosse freude.

curls
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magicmarjolin
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von magicmarjolin »

Habe Agility nur zum Spaß u. nicht leistungsmäßig betrieben,daher fällt mir fürs Erste nur ein einen Schritt zurückzugehen u.
wieder mit Leine zu üben,damit der Hund lernt nicht nur auf die Geräte sondern auch auf dich besser zu achten.Wir sollten den Hunden auch das Hörzeichen "langsam" beibringen damit sie nicht so unkontrolliert losstürmen.
Ich habe auch öfter mal die Orientierung verloren u. habe dann fleißig ohne Hund laufen dürfen,da hatte unsere Trainerin kein
Erbarmen,hat aber gut geholfen.
Vielleicht können dir die Experten hier aber noch ein paar bessere Tips geben.
L.G.Tanja u. die 32 Tiger u. 16 Wolfspfoten

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Cindy
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Cindy »

Hi zusammen,

eine Leine hat im Agi-Training nichts zu suchen. Das Wort "langsam" genausowenig :mrgreen: .
Wenn ein Hund sich nicht auf den HF konzentriert, dann sollte man das anderweitig lösen, nicht damit, den Hund mit der Leine gezwungenermassen beim HF zu belassen. Zumal eine Leine im Training ein sehr hohes Verletzungsrisiko bedeutet. Dazu reicht es schon, wenn Hund abspringt, HF nicht schnell genug mitgeht und Hund bei jedem Sprung in die Leine springt. Das ist ganz sicher nicht gut für die HWS und für die Motivation. Dazu kommt, dass sich Hund auf diese Weise ganz schnell einen miserablen Sprungstil angewöhnt (nein, Nele hatte nie eine Leine dran im Training, schlechter Sprungstil kann auch anderweitig entstehen :cry: :cry: :cry: ).

@curls
einen Ratschlag, wie alles schlagartig besser wird, wird Dir so über's Internet keiner geben können. Dazu kennen wir die gesamte Situation zu wenig. Zunächst mal, Du hast einen Hund, der mit Freude bei der Sache ist, der schnell ist (und das ist bei einem Grosspudel beileibe keine Selbstverständlichkeit), der hochmotiviert ist. Das sind doch schon mal lauter Punkte, die eigentlich dazu angetan sind, gerade so richtig Spass am Agi zu entwickeln.
Wichtig wäre mal zuallererst, wie gut ist euer Trainer. Kann er/sie mit schnellen Hunden gut umgehen? Hat er/sie selbst einen schnellen Hund im Agi? Nicht jeder Trainer taugt für jeden Hundetyp. Nur weil ein Trainer bei Teams mit schnellen Hunden gute Arbeit leistet, heisst das nicht automatisch, dass er bei Teams mit Hunden, bei denen erst mal Motivationsaufbau angesagt ist, genausogut ist. Und umgekehrt kann ein Trainer, der sehr gut mit eher weniger motivierten, langsamen Hunden umgehen kann, u.U. für die Probleme, die man mit schnellen Hunden so gar kein Händchen haben.
Das bringt mich dazu, mal ganz neugierig zu fragen, was euer Trainer denn zu eurer Problematik sagt.

Ganz klar, mit einem schnellen Hund hat man am Anfang grössere Probleme als mit einem langsameren Hund. Das ist verständlich. Aber glaub mir, die Zeit geht vorbei. Und dann bist Du heilfroh, diesen Flitzer zu haben. Das Wichtiste am Anfang ist, dass ihr kleine Sequenzen trainiert. Sequenzen, die DU gut überschauen kannst. Sequenzen in denen DU austesten kannst, wie dein Hund auf Dich reagiert. Hat sie bsp. einen grossen Arbeitsabstand? Wie nah darfst Du im Laufen an sie rankommen, ohne sie aus Laufweg zu drücken? Das sind die Punkte, die Du jetzt erst mal austesten musst. Und das kann dauern.
Gerade wenn Du bei Wechseln etc. noch unsicher bist, sind kleine Sequenzen mit max. 4-5 Hindernissen erst mal das Mittel der Wahl.
Dein Hund kann jetzt die Hindernisse. Aber DAS ist der leichteste Teil im Agi. Dem Hund die Hindernisse beibringen meine ich. Das, was Agi wirklich ausmacht, das FÜHREN, das müsst ihr jetzt erst mal lernen. Und das ist v.a. dein Part an der ganzen Sache.

Zum Führen gehört, dass Du genau weisst, WO deine Füße hinzeigen müssen, WIE sich eine Drehung deines Körpers, und wenn sie auch nur minimal ist, auf deinen Hund auswirkt. Wie dein Hund auf ein Handzeichen reagiert. Und und und.
Dafür brauchst Du aber Trainer, die Dir genau sagen können, was Du warum wann wie falsch machst. Idealerweise gehst Du her und lässt dein Training filmen. Dann kannst Du dir das Ganze daheim nochmal in Ruhe anschauen. Evtl. auch in langsamerem Tempo. Viele Führfehler sieht man mit blossem Auge so ohne weiteres gar nicht. Denn häufig reicht schon ein Schritt in die falsche Richtung und Hund wird aus der Ideallinie gezogen. Das ist übrigens auch was, was Du bewusst im Training austesten solltest. Dazu reicht schon eine ganz einfache Kombination: Sprung, Sprung, u-förmig gebogener Tunnel, Sprung, Sprung. Wie weit kannst Du dabei seitlich Abstand halten, während dein Hund geradeaus läuft und springt. Wie nah kannst Du an den Tunnel ran. Wie früh kannst Du abbiegen und sie geht doch noch in den Tunnel. Wann musst Du den Wechsel einleiten, damit Hund zwar noch über den zweiten Sprung geht, aber vom "richtigen" Tunnelloch weg ins "falsche" geholt werden kann. Und und und. Wichtig dabei ist, es muss nicht in jedem Lauf perfekt klappen. Hinky Nickels sagte einmal, wenn man im Training dazu neigt, Wechsel etc. zu früh einzuleiten, dann passt es im Turnier. Nur die meisten neigen schon dazu, im Training eher zu spät als zu früh einzuleiten. Und im Turnier dann sowieso viel zu spät. Das heisst, wenn Du den Hund mal vom zweiten Sprung schon abziehst, ist das ok. Das ist dann genau das, was Du trainieren sollst -> WIE reagiert dein Hund auf Dich. Alles andere ist jetzt erst mal völlig egal.

Das Problem mit dem merken des Parcours ist auch eine reine Trainingssache. Dabei stellt sich zuerst die Frage, wie läuft euer Training ab. Wie viel Zeit verwendet ihr auf die einzelnen Parcoursbegehungen (Parcours und Sequenz hier gleichgesetzt)? Wie ausführlich bespricht euer Trainer mit euch, wie ihr laufen sollt. Und v.a. WARUM ihr so laufen sollt?
Viele Grüße
Cindy


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pudeltante
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von pudeltante »

Cindy hat geschrieben: eine Leine hat im Agi-Training nichts zu suchen. Das Wort "langsam" genausowenig :mrgreen: .
Besser und deutlicher kann man es nicht formulieren.

Klar ist es für einen Anfänger schwer einen Feger zu führen, aber hier ist eindeutig die Qualität des Trainers gefordert.
Und wenn der Trainer dem nicht gewachsen ist und man sportlich Tätig sein will, dann muß man den Trainer wechseln.

Es gibt für jeden Hundetyp den richtigen Trainer, das Problem ist nur ihn zu finden.

In meiner Trainingsgruppe haben wir inzwischen 2 Großpudel, 1 Kleinpudel und 2 Toys.

Und die sind durchgehend sehr schnell. Bis auf einen Hund haben alle Hunde absolute Anfänger als HF.
Unsere Trainerin bekommt das super geregelt.
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magicmarjolin
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von magicmarjolin »

Sorry,habe ja betont das ich nie leistungsmäßig Agility betrieben habe.
Habe es so gemacht wie unsere Trainerin es uns gezeigt hat,dachte das wäre o.k. so,weil sie ihre Hunde bis zur VDH-Meisterschaft geführt hat.Die Hunde konnten wir durch das Hörzeichen langsam aber wirklich gut stoppen,bzw.
verhindern das sie die Kontaktzonen überspringen.Ist aber auch schon ein paar Jahre her.
Warum ist das denn falsch? Fängt man denn ganz ohne Leine an?
@Cindy:mal ganz dumm frag !wieso drückt man einen Hund aus seinem Laufweg wenn man ihm zunahe kommt?
Sorry,ich habe jahrelang vorher Schutzhundesport betrieben u. denke daher vielleicht echt ein wenig verdreht.Interessiert mich aber doch schon ob ich da vieles von der A-Trainerin falsch erklärt bekommen habe.Möchte ja gerne irgendwann wieder
mal damit neu anfangen.Bei einem Schutzhund der vom Führer weicht würde man sagen das er falsch ausgebildet wurde.Er soll doch in der Nähe sicher,freudig u. aufmerksam sein.
Unsere A-Trainerin hat immer gesagt das man seinen Hund nur dann selbstständig arbeiten lassen kann wenn er schon sehr weit fortgeschritten ist u. sicher an den einzelnen Hindernissen.Ist das Blödsinn?
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Cindy
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Cindy »

Hi Tanja,
magicmarjolin hat geschrieben:Fängt man denn ganz ohne Leine an?
idealerweise ja. Der Hund sollte zumindest so viel Grundgehorsam, Bindung zum HF und "Arbeitswillen" haben, dass er beim HF bleibt. Solange das nicht der Fall ist, hat das Team mE ganz andere Probleme als Agility-Training.
wieso drückt man einen Hund aus seinem Laufweg wenn man ihm zunahe kommt?
Ich habe das vor Jahren mal als "Zwei-Kreis-Theorie" kennengelernt. Nicht zu verwechseln mit der "Kreis-Theorie", die gibt es im Agi auch, ist aber etwas anderes. Wobei beides mit dem Führen zusammenhängt.

Also, es gibt verschiedene sog. "Individualdistanzen", die ein Lebewesen hat. Bsp. Fluchtdistanz, also die Distanz, bei deren Unterschreitung ein Lebewesen bei einer Bedrohung mit Flucht reagiert. Dann die Angriffsdistanz. Und so weiter.

Und so gibt es auch eine "Arbeitsdistanz" (wir nennen das einfach mal so, hat ursächlich nicht unbedingt was mit "Arbeit" im hundesportlichen Sinn zu tun). Bei Übungen wie Fussarbeit bsp. wird darauf hin trainiert diese "Arbeitsdistanz" massiv zu unterschreiten. Schau mal, wie weit dein Hund von Dir weg läuft, wenn er nur an einer langen Leine ist. Ohne Fuss-Signal etc. Das ist auch eine "Distanz". Durch gezieltes Training, in dem Fall Fussarbeit, wird diese Arbeitsdistanz soweit unterschritten, dass Hund akzeptiert, sehr dicht am HF zu bleiben. Normal ist dieses Verhalten aber nicht. Wenn man nun mit Hund spazierengeht, dann zeigt sich ebenfalls ein gewisser Abstand zum HF. Zum einen ein Mindestabstand, den Hund nur dann unterschreitet, wenn man bsp. ein entsprechendes Signal gibt, Leckerlies oder Spielzeug rausholt usw. Zum anderen einen Maximalabstand, wenn man z.B. die Richtung wechselt. Diese Abstände sind von Hund zu Hund unterchiedlich.

So, und im Agi gibt es diese beiden Abstände, den minimalen und den maximalen "Arbeitsabstand" ebenfalls. Du musst Dir das so vorstellen:
HF ist in der Mitte und um den HF rum sind zwei Kreise.
Der innere Kreis ist der Mindestarbeitsabstand des Hundes. Diesen Abstand versucht der Hund idR im Parcours zum HF mindestens einzuhalten. Sobald dieser Abstand unterschritten wird, versucht der Hund diesen Abstand beizubehalten und weicht aus. Kennst Du die Situationen, wenn der HF versucht, seinem Hund zu helfen, auf ein Hindernis gezielt zuläuft und es dem Hund anzeigen will und "dieser Sch....köter läuft einfach an der anderen Seite am HIndernis vorbei"? Das ist genau der Grund dafür.
Der äussere Kreis ist der maximale Arbeitsabstand des Hundes. Diesen Abstand versucht der Hund im Parcours nicht zu überschreiten. Weicht der HF zur anderen Seite ab, vergrössert also den Abstand und überschreitet dabei den maximalen Abstand, dann versucht der Hund dem HF zu folgen. Typische Situation im Parcours, HF führt Hund auf ein Hindernis zu, will bsp. einen Wechsel machen, abbiegen etc. und leitet dies zu früh ein -> was passiert? Bingo, Hund wird vom Hindernis "weggezogen".

Solange ein Hindernis innerhalb dieser beiden "Kreise" liegt, wird der Hund im Parcoursverlauf dieses Hindernis nehmen.

Das Problem dabei ist, dass diese Abstände nicht konstant sind. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab:
- individuelle Eigenschaften bsp Charakter -> ein sehr sicherer Hund hat idR grössere Arbeitsabstände als ein ängstlicher, unsicherer Hund
- Motivation, Trieb -> je höher die Motivation, je höher der Trieb desto höher idR die Arbeitsabstände
- Ausbildungsstand, Erfahrung -> auch hier wieder, ein A3 Hund hat idR einen höheren Arbeitsabstand als den, den er bei seinen ersten Agi-Stunden hatte

Und dann ändert sich das Ganze auch von Tag zu Tag, Parcours zu Parcours, Sequenz zu Sequenz.

Das heisst, hier hilft nur eins -> Training, Training, Training. Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung. Der HF muss wissen, wie er seinen Hund in der jeweiligen Situation einschätzen kann, muss wissen, wie sein Hund in der jeweiligen Situation reagiert. Und das erfordert - jo, Training und Erfahrung.

Ich hoffe mal, diese Erklärung ist verständlich *ggg*, ist immer so eine Sache, was über's Netz zu erklären.

Unsere A-Trainerin hat immer gesagt das man seinen Hund nur dann selbstständig arbeiten lassen kann wenn er schon sehr weit fortgeschritten ist u. sicher an den einzelnen Hindernissen.Ist das Blödsinn?
Ja und nein. Die Frage ist, wie führe ich meinen Hund dahin, dass er "weit fortgeschritten und sicher an den Geräten" ist.

Nehmen wir mal dein Beispiel mit den Zonen. Wie habt ihr die Zonen aufgebaut? Ich vermute mal, Hund drübergeführt und dann irgendwann kurz vor den Zonen versucht, den Hund mit "langsam" abzubremsen? So haben wir es vor Jahren gelernt. Schätze mal, bei euch war es nicht viel anders. Und ich kann Dir eines sagen, KEINER unserer Hunde war zonensicher.

Wusch bsp. ist das erste Mal nach 6 Monaten Zonentraining über ein komplettes Kontaktzonengerät drüber. Aber da wusste sie explizit, was sie tun soll. Nämlich auf Halt am Ende der Zone anzuhalten. Egal wo ich das Halt sage. Und zumindest im Training auch anzuhalten selbst wenn ich durchrenne, ohne mich zu ihr umzudrehen. Zugegeben, auf Turnieren war ich im letzten Jahr ziemlich schlampig diesbezüglich. Und da sie trotzdem absolut zonensicher ist, werde ich sie auch weiterhin durchlaufen lassen. Bei einem grossen Hund würde ich das nicht machen.
Im Prinzip ist es so mit jedem Gerät. Die Geräte haben im Parcours erst was zu suchen, wenn Hund das jeweilige Gerät einzeln wirklich sicher macht. Und sicher heisst, dass man Hund aus mehreren m Entfernung, aus verschiedenen Ecken und Winkeln, drüberschicken kann und Hund das Gerät sicher und selbständig abarbeitet. Ein Hund, der bsp. noch mit der Hand durch den Slalom geführt werden muss, oder mit dem Fuss hin und hergedrückt werden muss, bei so einem Hund hat ein Slalom im Parcours absolut NICHTS verloren.


BTW, Du musst eines bedenken. Agi ist eine recht junge Sportart im Gegensatz bsp. zu VPG. Dass sich da ausbildungsmässig in den letzten JAhren sehr viel getan hat, ist logisch. Wenn ich mir vorstelle, wie wir vor fast 10 Jahren jetzt mit Agi angefangen haben, da können wir heute nur noch den Kopf schütteln. Und trotzdem lernen wir alle immer noch dazu.
Viele Grüße
Cindy


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pudeltante
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von pudeltante »

wo bitte ist mein Beitrag geblieben, den ich um ca 22.30 schrieb?????????????
das passiert andauernd
rechtschreibfehler sind beabsichtigt und dienen der überprüfung ihrer kenntnisse

magicmarjolin
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von magicmarjolin »

Hallo Cindy,
vielen Dank, das du dir die Mühe gemacht hast meine Fragen so ausführlich u. verständlich zu erklären.
Habe mal gerechnet u. meine aktive Hundesportzeit liegt ca.10 Jahre zurück,die Schutzhundzeit noch länger.
Da mache ich der Trainerin mal keine Vorwürfe.Deine Erklärungen machen aber sehr deutlich wie wichtig es sein wird einen geeigneten Agilityplatz bzw. Trainer zu finden.Um das dann überhaupt beurteilen zu können werde ich wohl mal ein paar neuere Bücher lesen u. auf verschiedenen Plätzen erst mal intensiv mit Augen u. Ohren klauen müssen.
Na u. dann ist da noch die "Kleinigkeit" meine Hunde auf BH-Niveau zu bringen, :mrgreen:
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Cindy
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Cindy »

Hi Tanja,

*gggg* vor 10 Jahren habe ich mit Agi angefangen. Damals ging das erst so richtig los mit "wie führt man Hund". Und meine ersten Trainer waren auch nicht alle unbedingt "up to date". Ich erinnere mich noch genau an den Tag, an dem mir zum ersten Mal jemand erklärte, wie man einen Hund führt und was ein Belgischer Wechsel ist. Das war 2001 in der Parcoursbegehung sonntags auf dem Turnier in Reutlingen bei meinem 3. A1 Start mit Yanta. Noch irgendwelche Fragen :lol: :shock: :lol:

@curls
Das, was ich Tanja geschrieben habe, ist genau das, was Du jetzt lernen musst. Deinen Hund zu führen. Im richtigen Augenblick an der richtigen Stelle im Parcours zu sein. Dich im richtigen Moment in die richtige Richtung zu drehen. Zu wissen, wie dein Hund auf Dich reagieren wird. Und und und.
Mit einem langsameren, ruhigeren, weniger motivierten Hund ist das deutlich einfacher. Das gebe ich gern zu. Aber glaub mir, wenn Du es mit einem schnellen Hund geschafft hast, dann ist das ein ganz anderes Gefühl. Ähnlich wie Walzer tanzen, nur mit weniger Drehungen :mrgreen:.

Du machst jetzt 1 Jahr Agi. Das heisst, dein Hund sollte jetzt in der Lage sein, alle Hindernisse abzuarbeiten. Die meisten Anfänger denken, dass das Schwerste am Agi das Anlernen der Hindernisse ist. Und dann kommt irgendwann der Tag, da stellen sie fest, dass das der weitaus leichteste Teil an dem Ganzen ist (ok, Ausnahmen bestätigen die Regel, v.a. wenn es sich um weisse, durchgeknallte GPs und Sprunghindernisse handelt :roll: ). An dem Punkt scheinst Du gerade zu sein. Richtig führen zu lernen, das dauert. Da braucht man Geduld, Geduld und nochmal Geduld. Wie schon geschrieben, mit einem langsameren Hund geht das idR schneller. V.a. als Anfänger, wenn man noch überlegen muss "wie geht jetzt so ein Belgischer Wechsel", "wie muss ich mich drehen um einen Französischen Wechsel zu machen", "wo muss ich überhaupt als nächstes hin" usw. Aber das eigentliche "Wie führe ich DIESEN SPEZIELLEN Hund" - DAS musst Du mit jedem einzelnen Hund ganz neu herausfinden. Denn kein Hund lässt sich exakt so führen wie der andere. Ok, die Grundlagen sind bei jedem Hund gleich. Aber der eine Hund hat einen grösseren Arbeitsabstand, der andere einen weniger grossen. Der eine reagiert auf leichteste Körperbewegungen, beim anderen musst Du schon anrufen, um ihn überhaupt auf eine Richtungsänderung aufmerksam zu machen.
Viele Grüße
Cindy


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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von curls »

danke an alle, die geantwortet haben :streichel: .

:n010: , weiss kaum, wo ich beginnen soll


die trainerin selber hat, wie ich finde, recht gute erfahrung. der aufbau der einzelnen geräte war gut und intensiv. was z.b. bei meiner hündin sehr wichtig war. die kontaktzonen werden immer noch bei jedem training gezielt befolgt und jolie muss beim abgang ins platz (sons fliegt sie mir bereits in der hälfte ab dem steg, wand o. wippe und glaubt mir, die kann fliegen).
die leiterin sieht mein problem ähnlich wie du cindy: sei froh dass du so einen motivierten und freudig arbeitenden hund hast - jolie schaut und orientiert sich an dir... usw.
ich glaube und wie du cindy, richtig gesagt hast, mein grosses problem ist die distanzen zum hund richtig zu laufen und einzuschätzen. das ist sehr schwer zu lernen. denn, und das merke ich ja auch selber, wie schnell ich eine, und ist es noch so kleine, falsche drehung mache, reagiert jolie prompt und meistens ja dann auch nicht in die gewünsche richtung. genau so ist es auch, wenn ich sie von der distanz her bedränge, fluggs geht sie links weg. das eine mal reagiert sie auf den kleinsten fehler meinerseits und ein anderes mal muss ich ihren namen rufen (da reagiert sie meistens gut drauf) damit sie auf meinen wechsel achtet. poa, und all das mit einem "überflieger". und was dann noch die belgischen u. französischen wechsel betrifft.....huuuuch.
es ist einfach unglaublich, auf was alles "frau" achten muss bei dem tempo, das jolie hinlegt. manchmal zweifle ich etwas, ob ich es jemals einigermassen hinkriege.

was ich mir ganz klar eingestehen muss......agility, kein leichter und einfacher sport...sieht nur so aus, hi hi.

manchmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich meine hündin mit ihren zwei jahren nicht auch fast etwas überfordere und zuviel von ihr verlange.
eigentlich begann ich agility als ausgleich zum BH für jolie. ganz schnell war mir klar, dieser hund ist in keinster weise ausgelastet mit nur spazieren gehen.
wenn ich dann aber sehe, mit was für einer begeisterung sie lernt und mitmacht, glaube ich einfach, dass wir den richtigen weg eingeschlagen haben.
vor zwei monaten machten wir unsere erste BH1 prüfung (dazu gehören: fährte, unterordnung und führigkeit) und das mit einem super resultat. ich war und bin ja sowas von stolz auf sie. im frühling beginnen wir wahrscheinlich im BH2 zu trainieren.

was ganz ausgeprägt bei ihr ist, ist, wenn sie was macht, dann gibts keine halben sachen, voller körperlicher und geistiger einsatz. dass sie dann ihre ruhephase hat, bekommt und auch braucht, ist bei ihr auch nicht zu unterschätzen, den das zeigt sich immer erst daheim.

etwas, das ich noch nicht erwähnt habe: beim BH, so ca. 3-4 monate vor der prüfung spührte ich plözlich, dass wir ein team wurden. beim agility ist das noch nicht, leider. ja ich weiss was ihr jetzt denkt und ihr habt recht. üben üben üben....

@cindy
danke für deine super ausführung.

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Piccolina
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Piccolina »

Hallo

ich mache auch mit einem Hund Agility wo ich mehr das Hinternteil sehe als sonst noch was.
Sie ist Pfeilschnell.
Die Orientierung im Pacour verliere ich auch ab und zu mal, aber es ist nicht so schlimm wie früher,
mache vielleicht noch mal einen anfängerkurs mit wo ihr beide noch mal lernt in Kurzen Pacour etappen alles zu meistern.

Meine Agility trainerin ist echt klasse und erklärt uns auch wie wir den Hund mit dem Körper drücken oder ranziehen können, so kann es sein das einige ihre Hände auch mal in die Taschen stecken müssen, damit sie nicht damit rumwedeln udn den Hund verwirren.
Mein Pudelchen Klebt an mir wie Pattex, das hat vor und nachteile
zum beispiel fäällt uns das vorausschicken schwer......

Wir machen es auhc nur just for fun, aber eine Leine hat im Agility nichts zu suchen, auser man hat mit einem Gerät ein problem, da kann eine leine helfen, aber um den Hund generell zu bremsen, nein!
LG Bianca

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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von curls »

mache vielleicht noch mal einen anfängerkurs mit wo ihr beide noch mal lernt in Kurzen Pacour etappen alles zu meistern
hi hi. wir sind ja noch bei den "anfängern"!
und den parcour machen wir zu beginn immer in 2-3 etappen, damit wirs in den griff bekommen :fechten:

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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Piccolina »

curls hat geschrieben:
mache vielleicht noch mal einen anfängerkurs mit wo ihr beide noch mal lernt in Kurzen Pacour etappen alles zu meistern
hi hi. wir sind ja noch bei den "anfängern"!
und den parcour machen wir zu beginn immer in 2-3 etappen, damit wirs in den griff bekommen :fechten:

curls
na dann fleißig weiter üben mit meiner Kleinen bin ich auch noch bei den anfängern udn sie ist ein echter streber iiii
LG Bianca

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Cindy
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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Cindy »

Hi curls,
curls hat geschrieben:jolie muss beim abgang ins platz
Platz würde ich persönlich nicht machen lassen, da mir der GP dazu zu lange Beine hat, zu lange braucht um runterzugehen und zu lange, um wieder hochzukommen. Steh ist mE da besser. Sogar bei einem verrückten GP, der die Wand als adäquates Sprunghindernis betrachtet *ggg* . Ist aber Ansichtssache.
Kritisch wird es bei beiden Varianten, wenn man schlampig wird :evil: . 2004 auf einem Seminar wurden Klein Nelchens Kontaktzonen noch als "vorbildich" gelobt. 2006 kam das Kommentar "Ihr habt ein Zonenproblem". Na ja, vor lauter Feilen an Sprungtechnik und Slalom haben dann halt die Zonen gelitten.
mein grosses problem ist die distanzen zum hund richtig zu laufen und einzuschätzen. das ist sehr schwer zu lernen. denn, und das merke ich ja auch selber, wie schnell ich eine, und ist es noch so kleine, falsche drehung mache, reagiert jolie prompt und meistens ja dann auch nicht in die gewünsche richtung.
Na ja, vermutlich nicht in die von Dir gewünschte Richtung *ggg*, aber in die von Dir angezeigte *lol*.
es ist einfach unglaublich, auf was alles "frau" achten muss bei dem tempo, das jolie hinlegt. manchmal zweifle ich etwas, ob ich es jemals einigermassen hinkriege.
Das wird schon, keine Sorge. Ihr habt ja noch ungefähr 8-10 Jahre Zeit bis deine Kleine langsam aber sicher im Agi etwas kürzer treten sollte. :P
wenn sie was macht, dann gibts keine halben sachen, voller körperlicher und geistiger einsatz.
*gggg* sieh es mal so, wenn Du es gelernt hast, diesen Hund zu führen, kannst Du jeden anderen Hund auch führen. Border Collies, Malinois, Australian Shepherd etc. inbegriffen.
Viele Grüße
Cindy


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Re: agility mit einem wirbelwind

Beitrag von Cindy »

@curls,

eine Frage noch, woher ist Jolie? Züchter, Eltern usw.? Gern auch per PN.
Viele Grüße
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