Pudel ohne Sport?

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Lydia85
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Pudel ohne Sport?

Beitrag von Lydia85 »

Im Prinzip steht meine Frage oben.

Es geht mir darum, dass ich im Hundesport einen Trend sehe der auch Geld aus der Tasche ziehen soll. Meiner Meinung nach kann man sich auch Workerholics "züchten".

Kann ein Pudel denn auch "nur" Familienhund sein, wenn man ihn im privaten Rahmen und beim Gassigehen arbeiten lässt? Mir wird da zu viel Trubel drum gemacht. Natürlich macht das sicherlich Spaß, aber ist es ein Muss damit der Hund ausgelastet ist? Wer von euch macht keinen Hundesport und habt ihr das Gefühl das ist o.k. für den Hund?
Grüße aus dem Saarland von Lydia mit KP Oskar

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Resi
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Resi »

egal ob mit oder ohne Hundesport, ein Pudel will schon ab und an was tun und sollte genauso ausgelastet werden wie die meisten anderen Hunderassen auch.
Ich bin aktiver Hundesportler aber meine Hunde haben sicher weniger Programm als viele Familienhunde. 2-3x täglich trainieren wir ca 5 Minuten pro Hund, ansonsten wird normal Gassi gegangen und Fahrrad gefahren. Es gibt auch mal ganz faule Tage an denen sie dann gemütlich mit mir rumlungern. Was mir meine aber immer wieder zeigen dass sie super gerne mit mir was zusammen machen und lernen wollen und auch wirklich abgedreht rumflitzen und albern sein ist schwer beliebt.

Und ob jetzt an richtigem Hundesport irgendwer verdient wage ich mal wirklich zu bezweifeln. Unsere Verein ist jedenfalls nicht reich, auch wenn wir dieses Jahr 2 wirklich gut besuchte Seminare hatten, die haben sich selbst finanziert und gut war, einen neuen Rasentraktor den wir uns so wünschen wird auch weiterhin auf der Wunschliste stehen bleiben müssen. Bei Hundeschulen sieht das sicher auch etwas anders aus. Aber mit gutem Recht, denn die Betreiber leben ja schließlich davon.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

Rohana
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Rohana »

Ich geb Resi in sofern recht, dass am echten Sport wohl hauptsächlich über das 'Gedöns drumherum' verdient wird: diverse Leinen, Halsbänder, Box, Geschirr, Agi für daheim, Seminare, .... das ist ein weites Feld ;-) . In den Vereinen selbst steht der Sport sicher vor dem Geld verdienen.
Verdienen müssen natürlich die Hundeschulen, denn die Trainer dort leben davon. Da muss man dann schon eher damit rechnen, dass Nepp ins Spiel kommt.

Was Deine Frage angeht: ich glaube nicht, dass ein Kleinpudel (ebenso wie die meisten anderen Hunde auch) irgendeinen Sport braucht. Was er braucht ist ein erfülltes Dasein, einen Besitzer mit der Motivation gemeinsam aktiv zu sein (das fällt vielen Leuten halt beim Sport am leichtesten und macht oft einfach auch Spaß), immer wieder Anregung und Herausforderung. Dann wird Dein Hund auch zufrieden sein...
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Ossi
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Ossi »

Ich kann von uns behaupten, dass kein Sport nötig ist. Ich merke allerdings beim selber über die Bäume balancieren etc was für ein Spaß es dem pudel macht - zumindest unserem. Da er leider PL hat sind wir etwas eingeschränkt, aber trotzdem will auch er etwas tun. Nur Couchpotato wär auf Dauer nix für ihn, da wär ne andere Rasse bestimmt besser, auch wenn bekanntlich Ausnahmen die Regel bestimmen.
Liebe Grüße
Dana mit Oscar

Je mehr ich von den Menschen sehe, umso mehr schätze ich Hunde. (Friedrich der Große)
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pauline
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von pauline »

Wenn du in eine vernünftige HuSchu gehst oder in einen Verein, dann sollte der Trainer einen Blick für die Dosis haben.

Ansonsten kann der Pudel (wie jeder andere Hund auch) ohne HuSchu überleben.

Ob mit oder ohne HuSchu... es ist eigentlich nur eines wichtig, eine bedarfsgerechte Auslastung.

Auch bei den Pudeln gibt es da je nach Hund unterschiedliche Bedürfnisse.

Generell gesehen sind Pudel bewegungsfreudige Hunde. Sie werden gern auch geistig gefordert. Und sie brauchen ihre Menschen wie die Luft zum Atmen.

Meine Beiden sind normale Familienhunde. Sie gehen spazieren, wir nehmen sie fast überall hin mit. Ich war allerdings mit beiden anfangs in der HuSchu. Weniger weil ich einem Hund nicht sitz selber beibringen könnte, sondern weil es andere Effekte hat. Hund lernt auch unter Ablenkung zu arbeiten und man hat jemand mit geschultem Blick der einen auf Fehler hinweist. Und man hat eine Zeit, in der man sich ganz auf einander konzentrieren kann.

Momentan mache ich an Hundesport mit meinen Beiden nur was Spaßdummy. Und das ist es eben. Wenn du eine gute HuSchu und tolle Trainer hast, dann macht vieles einfach Spaß. Zumal Pudel so gerne lernen und meist hochmotiviert dabei sind.
LG Petra

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Phoebe
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Phoebe »

Lydia85 hat geschrieben:Im Prinzip steht meine Frage oben.

Es geht mir darum, dass ich im Hundesport einen Trend sehe der auch Geld aus der Tasche ziehen soll.

Nur wenn du es mit dir machen lässt 8) :lol: Hundesport ist zum Hauptteil in Deutschland in ehrenamtlichen Vereinen organisiert. Das ist historisch gewachsen und ist in anderen Ländern ganz anders. Hier zahlt jeder seinen Mitgliedsbeitrag, Trainer, wie zu Trainierende. Und dieser Beitrag ist meist keine "finanzielle Abzocke" ... bei uns im Verein 100€ Jahresbeitrag. Als Verein würden wir sogar gern weniger nehmen. Aber unser Verpächter (Stadt Radebeul) nimmt sehr hohe Pacht- und Betriebskosten :? Aber das sind 8,33€ pro Monat ... dafür kannst du bei uns Agility, RO, Begleithundetraining bekommen, von Trainern die ihre Seminare selber bezahlen ... wo gibt's das sonst? :n010:
Gehst du natürlich in eine Hundeschule, bist du im Dienstleistungssektor angekommen ... und dort wird der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt ... wie überall ...
und Ja es gibt auch im Agility (da bin ich nunmal zu Hause :wink: ) spezielle Trainingszentren, die nicht günstig sind. Aber so lange die Leute wie die wilden dahin rennen und es bezahlen, ist es für die dortigen Trainer ok und Preis/ Leistung auch da berechtigt.


Meiner Meinung nach kann man sich auch Workerholics "züchten".

Was ist ein Workaholic - Hund in deinen Augen?
Leistungslinien gibt es so lange wie der Mensch Hunde züchtet. Ob als Hüte-, Jagd-, oder Schutz- und Gebrauchshunde. Ich kenne diverse Jagdhunde aus Leistungsjagdzuchten und bin fasziniert von ihren Anlagen. Ich kenne einen Lagotto, der ohne großes Training sofort wusste "ah ich muss Trüffel finden" :wink: und er sucht wie ein kleiner Held und findet *bemerkenswert* . Ich kenne Hütehunde (und da nicht nur Borders :wink: ), die von Hundekindesbeinen an wissen was zu tun ist. Eine Bekannte hat eine Schäferhündin in schwarz von einem Schäfer, der seit Jahren sozusagen für den Eigengebrauch an seinen Schafen Hunde züchtet/ nachzieht. Er verkauft die "übrigen" Welpen dann aber auch nicht an jeden. Sie als Hundesportlerin hat so einen bekommen. und das ist eine geniale Hündin. Ihr Wesen, ihre Anlagen arbeiten zu wollen, ihre Souveränität im Umgang mit anderen Hunden/ Menschen ... ein TRAUM!
Was ist daran auszusetzen?
Oder meinst du den Balljunkie, welcher völlig plemplem vor die herglotzt und nur darauf erpicht ist wieder dem nächsten Balli nachzurammeln?
Das hat ja aber nix mit züchten zu tun. Sondern das bekommst du mit jedem Hund hin, der ansatzweise Spiel- und Beutetrieb hat.

Natürlich gibt es auch die "Anderen". In GB werden Corgies in Border Collies eingekreuzt, damit sie im Agility ins Medium rutschen ... ja unabhängig davon, dass diese Hunde anatomisch aussehen wie ... mh ... ich schreibs jetzt mal ni :wink: ... finde ich das auch gruselig ... aber auch hier gilt, solange Leute sich diese Hunde kaufen, ist Nachfrage vorhanden und der "Verkäufer" wird wieder welche produzieren. Und das gilt ja für alles ...


Kann ein Pudel denn auch "nur" Familienhund sein, wenn man ihn im privaten Rahmen und beim Gassigehen arbeiten lässt?

Ich habe keine Statistischen Erhebungen vorliegen, aber vom Gefühl her sind 80%, wenn nicht sogar mehr ... der Pudel "nur" Familiengassihunde mit Bespaßung daheim :n010:

Mir wird da zu viel Trubel drum gemacht.

Wer macht um was konkret Trubel?

Natürlich macht das sicherlich Spaß, aber ist es ein Muss damit der Hund ausgelastet ist?

Müssen muss man doch gar nix :wink: Es hängt immer vom Hund ab ... rasseunabhängig. Meine Sóley wäre sicher auch seeehhhhhhrrr glücklich, wenn sie den ganzen tag nur auf der Couch faulenzen dürfte :frech:
Lumi muss schon gearbeitet werden. Sie möchte am liebsten schnelle Sachen mit rennen machen. Da kommen in Frage alle Hundesportarten mit rennen und schnell :wink: Darunter fällt auch Agility ... mein Glück :wink: Grundsätzlich sollte man aber immer den Sport für den Hund suchen, wenn man vielleicht noch gar keinen macht. Bzw. das Training sowieso immer auf jeden Hund individuell anpassen. Und dabei ist es völlig bummi, ob man das auf dem Hundeplatz oder auf dem freien Feld macht.

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Cindy
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Cindy »

Lydia85 hat geschrieben: Es geht mir darum, dass ich im Hundesport einen Trend sehe der auch Geld aus der Tasche ziehen soll.
Bei uns im Verein zahlt man ungefähr 50€ Jahresbeitrag. Dafür bekommt man Basisausbildung bis zur Begleithundeprüfung, Agility, Obedience, Rally Obedience, IPO,THS, Mantrailing (Hobbymässig ohne Prüfungen) quasi umsonst gegen verschiedene Arbeiten wie Platzpflege etc. Unsere Trainer arbeiten ehrenamtlich, ohne Bezahlung. Zahlen ihre Seminare, Fortbildungen etc. weitgehend aus eigener Tadche aus einem gewissen Idealismus heraus und dem Wunsch sich selbst weiterzubilden.

Wie einem da Geld aus der Tasche gezogen werden soll, weiss ich nicht.
Meiner Meinung nach kann man sich auch Workerholics "züchten".
Nö, man kann höchstens das Gegenteil - einen arbeitswütigen Hund durch Nichtauslastung abstumpfen und resignieren lassen.
Kann ein Pudel denn auch "nur" Familienhund sein, wenn man ihn im privaten Rahmen und beim Gassigehen arbeiten lässt?
Wie soll das aussehen? Nur dann kann man sagen, ob das möglich ist.

Ich kann für meine Pudel sagen, dass die meisten nur mit Gassi gehen kopfmässig nicht ausgelastet wären. Übrigens auch nicht mit 2x die Woche Agility. Das war auch der Grund, warum ich letztendlich mit Obedience angefangen habe. Und dann zwischnezitlich noch spasseshalber mit Dummy und jetzt Mantrailing angefangen habe.

Natürlich kann man einen Hund im provaten Rahmen mit Tricks beibringen, privat Mantrailing oder Dummyarbeit auslasten ohne in einem Verein oder sonst was mitzutrainieren. Nach meuner Erfahrung machen das nur die wenigsten dann wirklich. Meist ist das eher so eine halbherzige Geschichte, die nach ein paar Monaten dann ganz einschläft und Hund dann eben nur noch mit Gassi gehen irgendwie ein bischen "beschäftigt" wird.


BTW ... Jin bsp. Zeigt deutlich, dass sie einfach ein Jagdhund ist, der auch und gerade gern mit der Nase arbeitet. Sie hat bereits bei der zweiten Mantrailing Trainingseinheit sicherer und besser gesucht als der eine oder andere Hütehund in der Truppe, der schon seit Monaten dabei ist.

Als Züchter würde ich persönlich immer die Leute vorziehen, die ganz klare Ideen davon haben, wie der Hund kopfmässig ausgelastet werden soll.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

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Sammy-Jo
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von Sammy-Jo »

Lydia85 hat geschrieben:Im Prinzip steht meine Frage oben.

Es geht mir darum, dass ich im Hundesport einen Trend sehe der auch Geld aus der Tasche ziehen soll. Meiner Meinung nach kann man sich auch Workerholics "züchten".

Kann ein Pudel denn auch "nur" Familienhund sein, wenn man ihn im privaten Rahmen und beim Gassigehen arbeiten lässt? Mir wird da zu viel Trubel drum gemacht. Natürlich macht das sicherlich Spaß, aber ist es ein Muss damit der Hund ausgelastet ist? Wer von euch macht keinen Hundesport und habt ihr das Gefühl das ist o.k. für den Hund?
Ich finde die Frage schon etwas komisch ... warum soll ein Hund speziell Pudel nicht ohne Hundesport klar kommen ... man muss nur seinen Ansprüchen gerecht werden ... wie halt jedem Tier.
Ich mache zwar auch seit 15 Jahren Hundesport ... aber weil ich einfach Spaß daran habe ... und meine Hunde auch ...
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

elkel
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Re: Pudel ohne Sport?

Beitrag von elkel »

ich finde diese frage sollte jederzeit unterschiedlich beantwortet werden.
will sagen: habe ich mir einen pudel gekauft mit der absicht nur in wald und flur zu dümpeln, bekomme aber bei dem mir geliebten pudel den eindruck er entwickelt sich zu einem der anfragt arbeiten zu wollen , sollte man den Popo hochkriegen und sich den bedürfnissen seines tieres anpassen . also beantworte ich dir hier die frage mit JEIN.

beispiel. langjährige freunde von mir sind wirklich echte hundemenschen. immer hunde besessen, cockerspaniel und aussis. nie eine hundeschule besucht , immer als reitbegleiter , auch viel reine hofhunde. nun jetzt sind sie vor zwei jahren an eine aussi hündin gekommen, als welpe vom züchter . dieser hund entwickelte sich völlig anders als alle hunde zuvor. sie wurde übergriffig zu hunden , ist damit auch leider ins visir des ordnungsamtes geraten . also mussten die besitzer einen völlig anderen weg einschlagen . die ersten hundeschulbesuche wurden angewidert absolviert. gaaanz langsam fand man aber gefallen am kleinen vereinsleben. man schnupperte ins agility. und siehe da kleine turniere, regelmässiges training taten der hündin richtig gut. wer hätte das von allen beteiligten gedacht.

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