ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

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Cindy
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Re: ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

Beitrag von Cindy »

Samtpfote hat geschrieben:Und wie habt ihr das aufgebaut oder ist irgendwas schlecht an der Methode?
Aufgebaut über Gasse.

Im Prinzip haben früher alle ihren Hunden den Slalom dadurch beigebracht, dass man Hund einfach mit Leckerlies durchgeführt hat. Die Hunde haben den Slalom so auch gelernt - oder auch nicht. Es funktioniert relativ schnell, dass der Hund den Slalom abarbeitet. Deutlich schneller als bei der Gasse.
Vorteile "Leckerlieführmethode" gegenüber Gasse:
- es geht schneller bis der Hund den Turnierslalom halbwegs ordentlich abarbeitet, gerade beim Vereinstraining mit maximal 2 Trainingseinheiten pro Woche ist der Unterschied schon signifikant

Nachteile:
- es dauert sehr lange, bis der Hund den Slalom selbständig abarbeiten kann ohne die Führhilfen des HF - abarbeiten = selbständig einfädeln + selbständig den kompletten Slalom durchlaufen, selbst wenn HF vorausrennt, zurückbleibt, sich seitlich absetzt
- es dauert sehr lange, bis Hund eine saubere Slalomtechnik entwickelt falls er es je wirklich lernt, die ihm ermöglicht, den Slalom wirklich schnell durchzulaufen - was in Bezug auf Turniere heutzutage durchaus eine eklatante Rolle spielt.
- Zum Thema Slalomtechnik noch ein Nachteil, der allerdings die kleinen Hunde weniger betrifft, sondern ein Problem bei den Grossen ist - bis die Hunde eben eine ordentliche Slalomtechnik haben, wie gesagt, falls sie je eine wirklich entwickeln, neigen diese Hunde dazu, sich extrem um die Stangen zu biegen. Ihr hattet zwei Labbis im Kurs dabei, wenn ich das richtig verstanden habe - dann schau mal, wie diese Hunde sich durch die Stangen richtig durchbiegen, und wie viel Gefuchtel es von Seiten der HF braucht, um sie durch die Stangen zu lotsen. Als Vergleich dazu Nele im Slalom - klar ist da auch eine Bewegung in der Wirbelsäule, geht ja nicht anders - aber die Belastung ist mMn deutlich geringer als wenn sie sich komplett durchbiegen würde.

Natürlich hat auch die Gasse Nachteile - die jedoch beim kleinen Hund weniger zum Tragen kommen - hier sind auch wieder die Grossen diejenigen welchen. Speziell Hunde, die von sich aus extrem viel Trieb mitbringen, können beim Aufbau über Gasse dazu neigen, ohne Rücksicht auf Verluste in den Slalom zu brezeln - und dabei auch Probleme mit dem sauberen Einfädeln haben. Bestes Beispiel habe ich mit Nele - sie neigt nicht dazu, abzubremsen, was bei geraden Slalomeingängen, wie sie leider gerade im A1 häufig stehen, öfter mal dazu führte, dass sie quasi regelrecht wieder aus dem Slalom rauskatapultiert wurde bzw. einfach den Slalom überrannte.
Mit solchen Hunden würde ich aber auch nicht über "Leckerlieführen" arbeiten, sondern nach der 2x2-Methode oder einer Abwandlung davon, die ich mal im Internet gesehen habe - da wird der Slalom quasi erklickert. Mir ist wichtig, dass mein Hund von Anfang an Geräte möglichst unabhängig von mir abzuarbeiten lernt.

Natürlich hat jeder Trainer seine eigenen Ansichten, die auf seinen Erfahrungen beruhen. Wenn euer Trainer gute Erfahrungen mit "Leckerlieführen" gemacht hat, wird er logischerweise diese Variante vorziehen.
Wir haben keine so guten Erfahrungen gemacht, vielleicht auch, weil unser Trainer nicht der Beste war. Auf jeden Fall finde ich für mich und meine "Ausbildungsphilosophie" die Gasse die bessere Wahl. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich für mich selbst trainieren kann.
Mit Yanta habe ich damals einen Hund, der über "Leckerlieführen" mehr schlecht als recht ausgebildet worden war, nochmal komplett neu aufgebaut über Gasse - 3 Wochen a 5 Trainingseinheiten pro Tag - macht 105 Trainingseinheiten. Rechnet man das auf Vereinstraining 1-2x die Woche um, kommt man auf gut 2 Jahre, bis Hund den Slalom über Gasse kann. Ok, vielleicht nicht ganz so lange, da ja zum einen ich selbst erst mal austesten musste, wie das mit Gasse überhaupt funktioniert. Ich hatte ja niemanden als Trainer. Yanta war der erste Hund bei uns im Verein, der den Slalom über Gasse gelernt hat. Und ich habe das Prinzip auch nur erklärt bekommen. Meine Erfahrungen musste ich komplett selbst machen. Aber das Ergebnis hat mich überzeugt.
IdR schaffen es die Hunde bei uns im Verein über Gasse im gleichen Zeitraum, wie sie auch Kontaktzonen lernen - also etwa 8-12 Monate.

BTW: diese komischen Wendungen *ggg*, ich schätze mal, Du meinst Bögen - die habe ich auch an der Gasse nicht dran. Ist mir
a) zu gefährlich
b) zu umständlich
c) muss man diese Hilfen auch wieder abbauen - Du merkst schon, ich bin absolut kein Freund von zu viel Hilfen :mrgreen:
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

Paula

Re: ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

Beitrag von Paula »

Samtpfote hat geschrieben:Und wie habt ihr das aufgebaut oder ist irgendwas schlecht an der Methode? :n010:
Auch über Gassenslalom bzw. sind wir noch dabei den Slalom so aufzubauen. Bei uns im Verein wird ausschließlich über Gasse aufgebaut. Mein Trainer hatte bei seinen älteren Hund wohl über Leckerliführmethode aufgebaut und seinen jüngeren über Gasse und er bevorzugt eindeutig die Gasse.
Die Vor- und Nachteil hat Cindy ja schon super beschrieben. Mir fällt auch jedes Mal beim Training auf, dass man richtig sieht, wer mit Leckerli Methode und wer über Gasse aufgebaut hat. Bei denen, die über Leckerliführmethode aufgebaut haben, sind zum einen die Hunde im Slalom in der Regel langsamer und zum anderen gibt der HF immer Hilfen z.B. in Form von Armbewegungen. Dagegen arbeiten die über Gasse aufgebauten Hunde den Slalom selbstständig und der HF muss nur mit laufen und ich finde auch, dass diese Hunde sicherer darin sind den Eingang zu finden.
Bei Paula hatte ich, bevor ich mich im Verein angemeldet hatte, zuhause den Slalom mit Leckerliführmethode geübt. Das Ergebnis war, dass sie es nicht richtig verstanden hat und viele Hilfen von mir brauchte. Den Gassenslalom schiebe ich mittlerweile schon fast ganz zusammen und den arbeitet sie selbstständig. Ich habe das Gefühl, dass sie das Prinzip richtig kapiert hat.

Diese Bögen haben wir auch nie benutzt. Mein Verein hat sie zwar, aber ich hab' die noch nie im Einsatz gesehen.

Samtpfote

Re: ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

Beitrag von Samtpfote »

Oh Cindy, erstmal wieder einen riesenherzlichen Dank für deine ausführliche Beschreibung!
Das checkt sogar ein Neuling im Agi wie ich :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Deine Erklärungen finde ich schon sehr plausibel muss ich sagen, aber da ich ja nur ein kleines Scheißerchen habe und keinen großen Hund sehe ich da jetzt nicht sooooooooo viele Probleme! Das Coffee den Slalom irgendwann mal selbstständig abarbeitet hätte ich natürlich auch gerne, aber naja was soll ich machen :roll: Ich hoffe das wir das so auch hinbekommen!
Das eine was du sagtest hat mich irgendwie stutzig gemacht: Das die großen Hunde sich bei der Gassenslalom-Methode soooosehr durchbiegen müssen ... klaro, aber die großen müssen sich doch IMMER rumbiegen, auch bei der Leckerliemethode???
Jaja die Labradore habe ich schon beobachtet ... wow, da bin ich froh sowas kleines flinkes wendiges zu haben! Coffee war auch viel ruhiger beim lernen und so hat er viel schneller gecheckt was ich von ihm wollte! Mit den Labradoren taten sich die Besitzer echt schwer sie durchzulocken :n010:

Achso übrigens: Dein Video funktioniert nicht :( zumindest nicht bei mir :?

Ähm nochmal was ... bis jetzt bin ich mir noch nicht so wirklich im klaren darüber, was der Gassenslalom überhaupt so richtig ist ... hast du davon vielleicht auch ein Video??? :oops: :n010:

Achja genau mit Wendungen meinte ich Bögen *g* ECHT? Ich dachte immer die sind total beliebt? zu gefährlich finde ich allerdings auch! Gerade die Wespen-im-Popo-habenden-Hunde können sich doch da sicherlich verletzen oder panik kriegen :shock:

Paula

Re: ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

Beitrag von Paula »

Samtpfote hat geschrieben:Ähm nochmal was ... bis jetzt bin ich mir noch nicht so wirklich im klaren darüber, was der Gassenslalom überhaupt so richtig ist ...
Der Gassenslalom besteht bei uns und ich denke mal, dass ist bei den meisten anderen Vereinen genauso, aus zwei Schienen, von denen jede im Abstand von 1,20m (?, ich bin mir da nicht ganz sicher, auf jeden Fall ist der Abstand bei einer Schiene doppelt so groß wie beim normalen Turnierslalom) Halterungen für die Stangen hat. Die beiden Schienen werden zu einander parallel aufgestellt mit anfangs sehr großem Abstand. Dabei müssen die Schienen so stehen, dass die Stangen der einen mittig zu denen der anderen sind. Die linke Schiene muss dabei weiter vorgezogen werden als die rechte, da der Hund mit der linken Schulter einfädeln soll.
Wie bereits geschrieben stehen die Schienen am Anfang noch sehr weit auseinander (bei unseren Anfängern so, dass diese bequem mit dem Hund durchlaufen können) und dort soll der Hund zunächst lernen einfach durchzulaufen. Nach und nach werden die Schienen dann enger zusammen geschoben bis sie ganz zusammen geschoben sind und irgendwann muss der Hund dann anfangen zu schlängeln, da er nicht mehr einfach so durch die Gasse laufen kann.
Ich hoffe man kann es einigermaßen verstehen.

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Cindy
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Re: ENDLICH - und diesmal wirklich *g*

Beitrag von Cindy »

Klar müssen sich die grossen Hunde immer etwas "biegen", die Frage ist, wie sehr. Du meintest, die Leute mit den Labbis hatten ihre Probleme, die Hunde durchzulocken - genau das meine ich. Hund muss sich biegen, macht richtige Schlangenlinien in der Bewegung, der Abstand zu den Stangen ist ziemlich gross.
Beim Gassenslalom lernt der Hund quasi von Anfang an, ganz dicht bei den Stangen zu bleiben. Die "Schlängelbewegungen" sind deutlich kleiner.

Video - hast Du einen Mac oder Linux/Unix? Wenn ja, dann liegt es daran. Ich bearbeite aktuell meine Videos mit MovieMaker von Windows - und da geht nur wmv - tut mir leid. Muss mal ein Videobearbeitungsprogramm anschaffen.

Gassenslalom - http://www.myvideo.de/watch/5694529/27_ ... ssenslalom
Viele Grüße
Cindy


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